Hund während Kinderwunschzeit?

  • Ich kenne ganz viele Frauen, inkl. mir, die keine Probleme mit dem Kaiserschnitt hatten, da hatte ich tatsächlich bei meiner ersten spontanen Geburt mehr Schwierigkeiten. Aber egal wie man entbindet, man weiß nie, wie es einem danach geht, man kann mit beiden nichts haben, oder längere Beschwerden.


    Ich sehe es dennoch so, dass man nicht alles abwägen kann und gerade wenn das Kinderbekommen nicht einfach fluppt...wie lange soll man sein Leben zurückstellen?

    Das ist eben die andere Seite. Nur wenn der Großteil an mir hängt, dann brauche ich wirklich einen guten Plan.

    Ich denke, dass ich aufgrund eurer Anregungen die Überlegung nochmal zurückstelle. Der Fokus muss dann wohl erstmal auf einer Sache liegen.

  • In gewissem Sinne funktioniert es sicher. Hunde sind toll und man kann emotional sehr von ihnen profitieren.


    Ich fürcht, ich kling sehr harsch. Das aber wenn, dann nicht als Angriff auf Frauen mit Kinderwunsch zu lesen, sondern nur weil ich die Rolle sehr kritisch sehe, die ein anderes Lebewesen dabei - womöglich - zugeteilt bekommt.


    Überspitzt gesagt: ein Töpferkurs lenkt auch ab und kann neuen Sin geben, ohne dass ein Lebewesen bis hin zu emotional missbraucht wird.


    "Kaufens Ihnen einen Hund, das lenkt ab" ist ein gern erteilter Ratschlag. So als wären Haustiere nur ein Werkzeug und Gebrauchsgegenstand.


    Bitte mich nicht zu verstehen, als würd ich behaupten, das ist immer und ausschließlich so oder Kinderwunsch und Hund dürfe keinesfalls zusammen sein. Das wär Unsinn.


    Sich da selbst auch ein wenig zu hinterfragen, halt ich nur nicht für verkehrt. Das scheinst Du ja zu tun. Find ich persönlich gut. Ist nämlich definitiv nicht ganz einfach an diesem schwierigen Punkt im Leben.

  • Also etwas stressresistent muss man schon sein. Und/oder viel Humor haben.


    Ich verstehe die ganzen Horrorstorys mit Hund und Baby/Kleinkind ehrlich gesagt nicht. Hier sind ja auch nicht nur Supermuttis unterwegs. Man sollte die Verantwortung ernst nehmen. Aber Baby/Kleinkind und Hund ist jetzt nicht gerade ein Ding der Unmöglichkeit. Man muss es aber natürlich wirklich wollen (und ja, es gibt die besonders anstrengenden Kinder und besonders außergewöhnlich herausfordernden Junghunde).

  • Ja, es besteht durchaus Potential, dass es dir mit Hund am Ende deutlich schlechter geht.

  • Ich kenne ganz viele Frauen, inkl. mir, die keine Probleme mit dem Kaiserschnitt hatten, da hatte ich tatsächlich bei meiner ersten spontanen Geburt mehr Schwierigkeiten. Aber egal wie man entbindet, man weiß nie, wie es einem danach geht, man kann mit beiden nichts haben, oder längere Beschwerden.


    Ich sehe es dennoch so, dass man nicht alles abwägen kann und gerade wenn das Kinderbekommen nicht einfach fluppt...wie lange soll man sein Leben zurückstellen?

    Das ist eben die andere Seite. Nur wenn der Großteil an mir hängt, dann brauche ich wirklich einen guten Plan.

    Ich denke, dass ich aufgrund eurer Anregungen die Überlegung nochmal zurückstelle. Der Fokus muss dann wohl erstmal auf einer Sache liegen.

    Du musst dir klarmachen, wie sehr willst du den Hund und ja zu welchem Preis ( Hobbys zurückstellen usw.), oder will das nur dein Umfeld, weil sie denken, dass es dir gut tut? Je nachdem, was da rauskommt, muss die Entscheidung auch ausfallen.


  • Es ist schon Einstellungssache, meine Nachbarn haben viele Kinder und sagen, die Gassizeit ist für sie Auszeit und Zeit zum Abschalten.

    das ist hier definitiv auch so.

    Gut ich arbeite nur 17 Stunden in der Woche, aber neben den zwei Kids im superkurzen Abstand (erst Kiwu-Klinik und dann spontan und ungeplant nur 10 Monate später Nr2 ) bin ich froh wenn ich mit den Wauzis raus kann.


    Manchmal mach ich mir noch n Hörbuch in ein Ohr… es gibt nix schöneres!

  • Was mir zu den von dir gewünschten Hundetypen noch einfällt - das sind allesamt Hunde, die sich sehr sehr eng an ihren Menschen binden und es durchaus genießen, wenn sie unendlich viel Aufmerksamkeit bekommen - sprich der absolute Lebensmittelpunkt ihres Menschen sind. Ich könnte mir vorstellen, dass du dich aufgrund deiner aktuell schwierigen Situation ebenfalls sehr eng an den Hund binden wirst und er für dich eine wichtige Stütze sein kann.


    Die Wahrscheinlichkeit ist aber recht groß, dass er seine absolute Nummer 1 Stellung verlieren wird, wenn die Familie um ein Baby ergänzt wird (wohl noch mehr als normal, weil ihr natürlich um ein Vielfaches mehr Nerven, Zeit, Tränen, usw da reingesteckt habt) und mit sowas kommen solche Hunde dann oft nur sehr schwer klar.


    Es gibt einfach Hundetypen, die da anfälliger sind als andere und ich finde, das sollte man durchaus bedenken.

  • Hier noch ein Vorschlag, der hier sehr gut funktioniert hat.


    Ich konnte jahrelang aus anderen Gründen (Flnanzen, Zeit) keinen eigenen Hund halten.

    Habe mir also Gassihunde gesucht, je nach Phase und Kapazitäten ein paarmal die Woche oder auch jeden Tag. Die meisten hab ich über Eb.y Kleinanzeigen gefunden, da suchen immer wieder Leute, gibt aber auch andere Portale wie Nebenan.de oder Apps wie Dogorama oder so.

    So hat man Hundegesellschaft, manchmal auch Hunde die tagsüber 5h bei dir sind oder mal übers Wochenende, und kann trotzdem noch seinen Hobbies nachgehen. Man ist nicht auf 15 Jahre gebunden und du kannst dann gucken, wie es mit möglichem Nachwuchs und Schwangerschaft läuft.

    Mir hat das (auch psychisch) immer sehr gut getan. Auch an Tagen, an denen man gar keine Lust hat rauszugehen geht man dann raus, weil ja der Gassihund wartet, und in 100% der Fälle ging es mir nach der Gassirunde besser als vorher. Ist jetzt immer noch so mit eigenem Hund.


    Weiterer Pluspunkt: man lernt unglaublich viel über Hindeverhalten, Menschenverhalten (zB das anderer Hundehalter) und auch welche Hundetypen dir gut lieben und welche nicht. Anfangs hatte ich zB gar kein Gefühl dafür, WIE unterschiedlich sich die Rassen im Umgang „anfühlen“, was ich mag und was mich vielleicht auch nervt an Hunden. Das hat bei der Rassewahl für den eigenen Hund sehr geholfen.


    Alternative 2: man geht im Tierheim Gassi als Ehrenamt, oder man schaut nach einem gefestigten älteren Hund der ein neues Zuhause sucht. zB ein 10-jähriger Hund oder so. Da kommen dann auch irgendwann die Herausforderungen des Alters, aber in den nächsten paar Jahren hat man (wenn man gut gewählt und ein bisschen Glück hat) einen nicht mehr so anspruchsvollen, entspannten Begleiter an seiner Seite, der vielleicht auch besser damit klarkommt wenn viel Chillen und kleinere Runden angesagt wären als ein Welpe oder pubertierender Junghund, der noch voll im Saft steht und auf Abenteuer aus ist.


    In manchen Städten gibt es auch Kooperationen zwischen Hundelosen und älteren Memschen. Dabei übernimmt man die Spaziergänge mit dem Hund der älteren Leute, damit diese ihr geliebtes Haustier behalten können. Da wissen oft die Tierheime, ob es sowas in der Umgebung gibt.


    Also, es führen verschiedene Wege zum Hund, man muss nicht unbedibgt einen Welpen kaufen :smile:

  • Überspitzt gesagt: ein Töpferkurs lenkt auch ab und kann neuen Sin geben, ohne dass ein Lebewesen bis hin zu emotional missbraucht wird

    Ich muss hierzu aber auch sagen (bin ja quasi betroffen 🤣), dass das sehr von Mensch abhängt.


    Ich weiß total was du meinst, ein Hund kann nicht das Loch im Herzen schließen bzw. die Lücke füllen und Rolle eines Kindes übernehmen.


    Aber: Ich sage auch immer mit einem Augenzwinkern, dass unser Hund unser Kind „ersetzt“ und das absolut ohne den Hund zu vermenschlichen. Man kann klar differenzieren zwischen Hund und Kind und klar in seiner Geschichte der Kinderlosigkeit sagen, dass es eben „nur“ „für den Hund gereicht hat“. Wisst ihr wie ich meine?!


    Edit: Hab das „bis hin zu emotionaler missbrauch“ überlesen. Weiß auf jeden Fall auf was du hinaus willst und sehe das wie du. Muss man einfach ehrlich zu sich selbst sein und fair zum Hund 😌

  • ich finde die Idee mit GassiHunden auch gut falls du dir wg eines eigenen Hundes unsicher bist.

    Auf Facebook gibt es auch Gruppen, wo zB Urlaubsbetreuung für Hunde gesucht wird.

    Dann hättest du eine Aufgabe/Beschäftigung ohne die Verantwortung der Organisation einer monatelangen Fremdbetreuung beim eigenen Hund.

    Und lernst, welche Hundetypen dir liegen.


    Oder du nimmst als Pflegestelle einen Hund auf.

    Meine Schwester macht das regelmäßig für den Verein, von dem mein Rüde kommt.

    Bisher alles nette und recht unkomplizierte Hunde, die idR nach 3-6 Wochen vermittelt waren ( Zeit kann man natürlich vorher nie genau sagen).

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!