Hund lässt Frauchen und Herrchen beim Spaziergang stehen und läuft nachhause

  • Ich hab jetzt tatsächlich spaßeshalber mal Google angeworfen und tatsächlich ausschließlich Antworten ähnlich denen hier im Thread gefunden. Alle sagen unisono, dass Hund die Strafe nicht verstehen kann.

    Ist im Grunde off Topic und egal, aber es ließ mir keine Ruhe.


    Ich würde auch VOR dieser Stelle anleinen und gut ist.

    Hätte ich Sorge, dass sich das Verhalten ausweitet, würde ich mal testen, wie ansprechbar sie an der Schlepp an dieser Stelle ist und dort vermehrt angeleint und somit abgesichert positiv trainieren.

  • Ich würde sie erstmal komplett an eine sehr lange Leine hängen und an der Startstelle genau beobachten, auf das winzigeste Zeichen hin. Wird sie vorher nervös? Geht sie angespannter, sichert sie? Hebt sie den Kopf und sieht sich um oder nimmt die Nase auf den Boden? Wirkt sie anders als eben noch? Will sie danach schneller gehen als vorher, also möglichst schnell zurück? Wirklich alles, über Tage.


    Ich habe sowas nämlich erst einmal in einem langen Hundehalterleben erlebt, und zwar dann, als in unmittelbarer Nähe meiner Hündin ein Böller losging. Da ist sie das erste Mal von mir Richtung Heimat weggerannt (sonst kommt sie zu mir), und es dauerte Monate, bis sie diese Stelle wieder normal passierte, auch als da längst nichts mehr war. Noch heute geht da der Kopf hoch und die Gegend wird automatisch abgescannt. Hätte sie gekonnt, wäre sie da noch lange heimwärts losgelaufen, irgendwann nur noch aus Gewohnheit.


    Will sagen: Für einen Hund wie euren, der ganz neu im Revier und mit allem noch nicht vertraut ist, kann beim ersten Mal schon ein winziger Schreckreiz das Nachhauselaufen ausgelöst haben, so winzig, dass ihr das gar nicht mitbekommen habt. Sowas wie Wildschweinwitterung, ein scharfes Geräusch oder sonstwas. Und dann verfestigt sich so ein Verhalten, jeden Tag mehr.


    Ein Indiz dafür, dass da am Anfang Angst mitspielte, wäre für mich die Tatsache, dass der Hund vor der Haustür sitzt. Er will also nicht stromern gehen, er will so schnell wie möglich in Sicherheit.


    Bestrafen wäre da natürlich komplett idiotisch und kontraproduktiv, aber das weißt du ja selbst. Stattdessen müsst ihr jetzt zwei Dinge zu tun: den Hund beobachten wie Sherlock Holmes und rauskriegen, was sie getriggert haben könnte, und 2.) sehr am Vertrauensaufbau arbeiten und ihr klarmachen, dass sie bei Gefahr immer bei euch am besten aufgehoben ist.


    Viel Glück!

  • Oh, du schriebst ja sogar, dass der Hund sehr, sehr ängstlich ist. Dann würde ich auf sowas wetten: erst ein echter Schreck und Flucht, dann hat das kleine Hundehirn diese ganze Wegstrecke als "gefährlich" abgespeichert und will nichts als weg da. Schneller, als ihr lauft. Sowas lernen die leider blitzschnell, wenn man nicht aufpasst. Von der langen Leine lassen könnt ihr sie erstmal echt nicht mehr, bis sie wirklich Vertrauen in ihre Umgebung und in euch hat - sowas kann an jeder anderen Stelle genausogut passieren.

  • Es muss auch nicht sein, dass immer sn der Stelle etwas passiert. Im Prinzip reicht es, dass sich dein Hund einmal an der Stelle erschrocken und das blöd verknüpft hat. Da ist meine Hündin Meisterin drin.


    Würde auch anleinen und/oder andere Wege gehen.

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