Hund tickt aus, wenn sein bester Freund mit einem anderen Hund spielt

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen, da ich langsam etwas verzweifle..

    Ich habe einen 4 Jahre alten Mischling namens Kiro. Er hat einen besten Freund (Balu), mit dem er jeden Tag spielt. Seit ein paar Monaten haben wir nun folgendes Problem:

    Immer wenn wir einen fremden Hund treffen und Balu mit diesem anfängt zu spielen, tickt Kiro komplett aus. Er bellt, knurrt, springt in die Leine und wenn uns der fremde Hund zu nahe kommt, versucht er sogar nach ihm zu schnappen! Das ist ein Verhalten, welches ich 1. nicht akzeptieren kann und 2. mich auch total verwundert, weil er so eigentlich nicht ist. Er ist ein sehr sensibler und vorsichtiger Hund, der nie Probleme mit anderen Hunden hatte.

    Wenn Kiro einen fremden Hund OHNE Balu trifft, ist alles in Ordnung. Er spielt mit dem Hund und ist so, wie ich es auch eigentlich kenne. Selbst wenn wir dann an anderen Tagen den gleichen Hund mit Balu treffen, ist alles in Ordnung.

    Das passiert aber NUR wenn Balu mit einem fremden Hund spielt, wenn wir einfach zusammen vorbeilaufen, führt er sich nicht so auf. Es gibt sogar eine Hündin, die er jetzt schon 3 Jahre kennt und nie ein Problem mit ihr hatte. Vor 3 Wochen hat Balu mit ihr gespielt und er ist wieder komplett durchgedreht. Vor 2 Tagen haben wir die gleiche Hündin wieder getroffen aber OHNE Balu, und Kiro war ganz ruhig und hat sich auch abrufen lassen. Wenn dann aber Balu nicht mehr mit dem fremden Hund spielt, kann ich mit Kiro (natürlich an der Leine) in die Nähe gehen und er bleibt ruhig.


    Also kurz gesagt: Balu spielt vor Kiro mit einem fremden Hund -> Kiro flippt aus; Kiro trifft den fremden Hund zu erst OHNE Balu -> alles in Ordnung


    Ich weiß echt nicht, warum das passiert und vorallem was ich dagegen machen soll... Hat jemand vielleicht einen Tipp für mich?

  • Wie verhält er sich denn wenn du andere, miteinander spielende Hunde triffst und er darf nicht mitspielen? Oder passiert das nur bei Balu?

  • Und mitspielen will er dann nicht?




    So ein wenig kommt es mir vor, als ob er ein Kontrolleti ist, und eben den "eigenen Hund" maßregelt, weil er es wagt, was anderes zu machen.

    Das würde aber auch bedeuten, daß er im eigenen Spiel bestimmt, was gemacht wird, bzw. den "eigenen Hund" auch so "zurechtdrückt". Macht er das?


    Bei generell Fremdhunden, die miteinander spielen, wie ist er dann so drauf?

  • Ich glaube nicht, dass er durchdreht, weil er mitspielen will. Weil er, wenn der fremde Hund dann mal kurz an uns vorbei geht, versucht nach diesem zu schnappen...

    Nein, ganz im Gegenteil eigentlich. Balu ist der Chef von den beiden, der ist ein richtiger Rambo :beaming_face_with_smiling_eyes: Kiro lässt sich z. B. auch von Balu Stöcke abnehmen..

    Wenn wir auf Fremdhunde treffen, die miteinander spielen ist er zwar neugierig aber bleibt (solange Balu nicht dabei ist) abrufbar und relativ entspannt. Wenn er dann merkt, dass ich ihn nicht dorthin lasse, läuft er normal mit mir an der Leine weiter.

  • Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen. Bist du bei einem vierjährigen Rumänen (lt. Vorstellung) WIRKLICH sicher, dass der spielt?

    Ich sehe ehrlich gesagt unterwegs von 20 "Spielen" (HH nennen die so) max. 1 bei Hunden in dem Alter. Der Rest ist abchecken, austesten, kontrollieren, eingrenzen, ressourcenverteidigen, machtausüben, mobben, drangsalieren,...

  • Wenn er alleine ist und zu den Hunden darf, bleibt er erst mal ein paar Meter entfernt stehen und wartet, ob die Hunde auch mit ihm Kontakt haben möchten. Kommen sie dann zu ihm fängt er an mit diesen rumzuhüpfen und zu spielen. Wenn er merkt, dass die keinen Kontakt möchten, kommt er unaufgefordert zu mir zurück und bleibt bei mir :)


    Ich weiß was du meinst.. Es gibt einen Hund, da geht es nicht ums "Spielen". Das ist ein einjähriger unkastrierter Rüde, der Kiro eigentlich nur besteigen will. Den Kontakt unterbinde ich auch immer, weil Kiro dann wirklich in die Situation kommt, dass er sich wehren muss...

    Zwischen Balu und Kiro ist es ein hin und her würde ich mal sagen.. Die zwei spielen wirklich schön miteinander, aber dann gibt es auch mal Tage, wo es dann in ein "wer ist stärker" kippt. Das klären die zwei aber immer ohne Gewalt miteinander (Balu ist einfach der stärkere :D). Dann laufen beide wieder entspannt nebeneinander her und nach ein paar Minuten spielen sie wieder ganz normal. Und mit Spielen meine ich die typische Aufforderung mit Hintern in der Luft, mal ist der eine auf dem Boden, mal der andere, immer wieder kurze Unterbrechungen etc.

  • Verständnisfrage: wie kommt es eigentlich dazu dass er bei dir an der Leine ist und Balu mit dem anderen Hund spielt obwohl ihr zuvor noch mit Balu unterwegs wart? Wie darf ich mir das vorstellen, ein anderer Hund kommt und du machst deinen fest und danach tickt er aus?


    Was würde denn beispielsweise passieren wenn Balu und dein Hund zusammen spielen (ob's wirklich spielen ist weiß hier natürlich keiner) und ein Dritthund dazustoßen würde und du das "laufen lassen" würdest. Wäre er dann auch sofort aggressiv? (Das soll jetzt keine pauschale Empfehlung sein drei unbekannte Hunde aufeinander loszulassen)


    Ich hoffe man versteht was ich meine. Ansonsten würde ich vielleicht ein bisschen an der Frustrationstoleranz üben und meinen Hund auch nicht zu jedem daher gelaufenen anderen Hund hin lassen, wie gesagt das alles ist oftmals gar kein Spiel und viele Hunde brauchen im Erwachsenenalter auch eigentlich keinen so intensiven Fremdhundkontakt mehr (wenn überhaupt).


    Ich übe mit meiner Hündin z.b. gezielt wenn Sie zwei Hunden beim Spielen zuschaut (und mindestens einen davon kennt, d.h. schon gern hin bzw kontrollieren will) und zwar auf der Distanz auf welcher sie noch nicht ausflippt. Und dann kleinschrittig nähern, viel belohnen fürs ruhige Verhalten usw.


    Einmal hat sie sich dermaßen unangemessen reingesteigert da hab ich aus dem Bauch heraus eine Ansage getätigt, danach war ebenfalls Ruhe.


    Muss man vermutlich ausprobieren wenn einem das Thema im Alltag so einschränkt.

  • Meine Hunde sind viel ohne Leine unterwegs, weil beide einen guten Rückruf haben.

    Wenn ich einen Hund aus der Entfernung sehe, egal ob ich ihn kenne oder nicht, rufe ich meine Hunde ab und leine sie an. Ich mag es nicht, wenn Hunde auf uns zu gerannt kommen und deshalb erlaube ich das meinen auch nicht. Selbst wenn wir die Hunde kennen, möchte ich das nicht.

    Balus Besitzer sehen das etwas anders.. sie wollen nicht unbedingt, dass er dahin rennt aber wollen auch nicht wirklich Zeit, Geld etc. investieren, um ihm einen ordentlichen Abruf beizubringen. Ich weiß wie blöd das klingt, aber es ist nicht mein Hund, also kann ich da nicht viel machen..


    Die Situation mit dem Dritthund kann ich dir nicht beschreiben, da die zwei ihr Spiel sofort unterbrechen, wenn ein anderer Hund kommt. Mal ganz abgesehen davon, dass ich so eine Situation nicht zu lassen würde


    Ich lasse Kiro nie zu Hunden hinrennen, auch wenn er sie kennt.


    Ich verstehe eben einfach nicht, warum er das NUR macht wenn Balu mit dabei ist.. Ist das Eifersucht oder Frust oder Unsicherheit? Oder ne Mischung aus allen drei? Selbst bei meiner Hündin (Nelly), die er sehr liebt, macht er das nicht. Wenn Nelly mal mit einem anderen Hund spielt (sie ist 12 Jahre alt, da kommt das nicht mehr so oft vor :D) ist ihm das eigentlich egal und er macht sein Ding.

    Kiro ist ein so toller Hund, er ist lieb, empathisch und hört sehr gut. Ich versuche einfach nur zu verstehen warum er das macht, damit ich irgendwas machen kann und mich nicht so hilflos in der Situation fühlen muss..

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