Erster Welpe - Ich bin einfach nur noch verzweifelt :(

  • Hallo LauraSchott ,


    falls es dir hilft: Dein Welpe klingt wie ein Welpe. Und du klingst wie ein typischer "Oh Gott, was mache ich bloß falsch, ich will doch alles richtig machen"-Welpenhalter.


    Es hilft meistens, wenn du mal mit ein wenig Abstand drauf schaust. Er hat weichen Kot, er mag das Futter nicht. Was ist die logische Schlussfolgerung? Futter wechseln. Fertig.


    Dann schau dir mal die Beschäftigung über den Tag an und wie sein Leben bis vor zwei Wochen aussah. Er konnte spielen, wann er wollte, er konnte kontaktliegen, wann er wollte. Jetzt Training hier, gezielter Kontakt da, Spielen, wann ihr das wollt, aber nur für x Minuten! Und Kontaktliegen geht auch nicht, weil er nicht auf die Couch soll.


    Mit Geschwistern waffeln sich die Welpen auch mal so richtig und das nicht nach Stundenplan und nicht immer unter Beobachten, ob sie überdrehen.


    Also einerseits überfordert ihr euren Welpen (Regeln, Training, überall Grenzen). Das ist anstrengend.

    Andererseits lasst ihr ihm nicht genug Zeit fürs Austoben und einfach Welpe sein.


    Das meine ich nicht als Vorwurf! Es ist nur, dass mittlerweile "der perfekte Welpenstundenplan" so um sich greift und sich viele selbst unheimlich viel Druck machen und dem Welpen damit auch.


    Ich frag mich auch immer wieder, wo das mit der komischen Regel herkommt, der Welpe dürfe nur so kurz draußen/an der Leine sein. Es würde mir im Traum nicht einfallen, einen Hund ohne Leine außerhalb meines Gartens rumrennen zu lassen, den ich erst seit zwei Wochen habe. Da würde ich Blut und Wasser schwitzen und wäre zutiefst unentspannt. Bei mir hatten sie in der ersten Zeit immer eine Leine dran, aber eben so, dass sie das größtenteils gar nicht merken. Zusätzlich hab ich auch bei der Dauer "alles falsch gemacht": 10 Minuten ist doch gar nix. Da kommen die gerade mal ins entspannte Gucken und Schnüffeln und Erkunden und dann sollen sie direkt wieder rein und runterfahren... erschließt sich mir nicht. Man muss in der Zeit ja keine Strecke machen. Es reicht doch, einfach mal ein bisschen rumzudümpeln, rumzustehen oder rumzugucken.

  • Ich frag mich auch immer wieder, wo das mit der komischen Regel herkommt, der Welpe dürfe nur so kurz draußen/an der Leine sein. Es würde mir im Traum nicht einfallen, einen Hund ohne Leine außerhalb meines Gartens rumrennen zu lassen, den ich erst seit zwei Wochen habe. Da würde ich Blut und Wasser schwitzen und wäre zutiefst unentspannt.

    Warum das denn nicht?

    Sowohl mein Bully als Junghund (knapp 5 Monate, als er zu uns kam), als auch meine Hündin (10 Wochen) durften bei uns frei laufen. Natürlich in geschütztem Gebiet, also bei uns Wiesen am Flußufer, im Feld und Wald. Die haben sich nur wenige Meter von uns wegbewegt und das hat sich bis heute nicht geändert.


    Wir haben auch viel draussen gesessen, auf der Wiese, und die Hunde im Umkreis einfach schnüffeln/spielen lassen. Und zwar ohne auf die Uhr zu gucken. Das merkt man ja, wenn es genug ist bzw das spielt sich ja auch ein.


    Hingegen haben wir eigentlich nie wirklich längere Leinenspaziergänge gemacht.


    So etwa waren die ersten Tage und Wochen


    [Externes Medium: https://youtu.be/nXkZ7yVCW1s]
  • Warum das denn nicht?

    Weil ich Hunde unabhängig vom Alter nicht nach zwei Wochen bei mir von der Leine lasse, außerhalb meines Gartens oder anderer gesicherter Bereiche.


    Keine Bindung, kein Rückruf = Leine bleibt dran.


    Ob Abhauen oder Giftköder - muss ich mir und dem Hund nicht geben. Dafür hab ich einmal zu oft die Hundereste von anderen von der Straße gekratzt.

  • Wenn der Welpe so gar keinen Folgetrieb hat, kann man je ne leichte Schleppleine ans Geschirr hängen, damit er nicht verloren geht. Es geht ja eher darum, dass das Laufen an kurzer Leine anstrengend ist, weil der Hund sein Tempo ständig an den Menschen anpassen und sich zurücknehmen muss und man das daher nur in ganz kurzen Trainingseinheiten üben sollte.

  • Bzgl. der Futterumstellung, probiere ev. mal getreidefreies Futter aus, mein Hund hatte als Welpe, eigentlich dauernd, Blähungen von Futter mit Getreide und auch weichen Stuhl. Reis hat sie aber immer vertragen.

    Nach der Umstellung keine Blähungen mehr und der Stuhl völlig in Ordnung.

    Sie war auch etwas mäkelig hat aber, wenn ich laktosefreien Hüttenkäse dazu gemischt habe, immer brav aufgegessen.

  • Wenn der Welpe so gar keinen Folgetrieb hat, kann man je ne leichte Schleppleine ans Geschirr hängen, damit er nicht verloren geht. Es geht ja eher darum, dass das Laufen an kurzer Leine anstrengend ist, weil der Hund sein Tempo ständig an den Menschen anpassen und sich zurücknehmen muss und man das daher nur in ganz kurzen Trainingseinheiten üben sollte.

    Genau das wird aber gerne falsch verstanden.


    Bei mir gab es auch nie so wirklich Leinenführigkeitstraining im Sinne von zeitlich getaktet und bewusst. Am Anfang dürfen die Hunde Richtung und Geschwindigkeit vorgeben mit lockerer Leine und dann schleiche ich das ein, dass wir hier lang gehen und da lang gehen. Das passiert aber automatisch und nicht nach Plan. Für mich ist Hund an der Leine etwas ganz natürliches und nichts, was ich extra auftrainiere.

    Entspannt eben und so, dass die Leine nie zum Störfaktor für den Hund wird, sondern etwas vollkommen Normales und Selbstverständliches ist.


    Auch ohne Leine, kann ich einen Welpen mit Folgetrieb dazu zwingen, mein Tempo einzuhalten. Und auch mit Leine muss ich das nicht.

  • Wenn der Welpe so gar keinen Folgetrieb hat, kann man je ne leichte Schleppleine ans Geschirr hängen, damit er nicht verloren geht. Es geht ja eher darum, dass das Laufen an kurzer Leine anstrengend ist, weil der Hund sein Tempo ständig an den Menschen anpassen und sich zurücknehmen muss und man das daher nur in ganz kurzen Trainingseinheiten üben sollte.

    Also das haben wir auch gemacht, wo es riskant sein könnte, direkt am Fluss zb. Und natürlich sind wir nicht leinenlos an der Strasse vorbei gelatscht, sondern wie gesagt in eher geschützten Gebieten.

    Bei meiner Kleinen hat damals eine Paracordschnur am Geschirr gereicht, die wog ja nix :lol:

    mir war wichtig, dass sie von Anfang an lernt, auf mich zu achten, sich an mir zu orientieren.

  • Zum Futter noch eine Ergänzung: Du schriebst, dass er täglich Rind zu knabbern bekommt? Habt ihr das mal weg gelassen? Würde ich machen und schauen, ob da vielleicht schon die Ursache für den weichen Kot liegt

  • etwas Offtopic: Da du noch einen Welpen hast, empfehle ich bzgl. Leine gehen die Methode von Turid Rugas (Hilfe mein Hund zieht).

    Finde das ist eine gute Methode mal ohne Druck das gehen an der Leine aufzubauen. Ohne direkt ein strenges „Training“ zu machen. Korrektes bei Fuß laufen kann man später auch trainieren.


    Ich war letztes Jahr in der gleichen Situation wie du :) und konnte teilweise nichts mehr essen und schlafen. Meine Arme waren blutig…

    Wenn ich so zurückdenke, denke ich mir oft „Und von dir kleinen Knirps habe ich mich so quälen lassen?!“

    Jetzt hat der kleine Knirps 30 kg und wäre ich von Anfang an konsequent mit ihm umgegangen…ach. Und nicht böse…sondern selbstbewusst und Grenzen durchsetzen.


    Du hast einen Welpen und er entdeckt gerade die Welt und dabei sollte man ihn auch unterstützen. Aber auch genauso Grenzen feststecken und einfordern. Er darf nicht auf die Couch? Na dann kommt er immer runter und da darf man auch ruhiger mal streng sein. Hunde korrigieren sich auch. Führ ihn dann zum Beispiel mit einer Hausleine zu seinem Platz. Damit er weiß „Das nicht, aber hier darfst du hin“.

    Und wenn er es 50mal probiert. Nicht persönlich nehmen, einfach immer wieder von der Couch runter.

    Zur Ruhe zwingen mussten wir unseren auch, aber das wichtigste - Den Hund ignorieren! Unserer hat Anfangs viel zu viel Aufmerksamkeit bekommen und wenn es nur ein Blick war.


    Würde dir aber einen guten Trainer empfehlen. Das ist wichtig…und solange suchen bis du ein gutes Gefühl hast.

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