Wie motiviert ihr euch zum unbeliebteren Training?

  • Bei uns ist gerade vorallem das Training an den Unsicherheiten meiner Hündin. Sie fürchtet sich vor Strassenverkehr. Für mich ist das oft sehr frustrierend, grade wenn ich andere Hunde sehe die das problemlos meistern. Da laufe ich dann schnell Gefahr mich zu sehr hineinzusteigern das es eben nicht klappt mit meiner Hündin wodurch ich im Training weniger gelassen bin. Mir hilft es Videos zu machen vom Training um mir dann ab und an wieder anzusehen was wir schon geschafft haben und zu sehen wo ich Sie mehr unterstützen kann. In der Situation selbst sehe ich oft nicht dass ich z.B. Sie mehr abschirmen hätte können. Auch hilft es mir mich nicht an Hunden/Haltern zu orientieren, die das was wir noch nicht können problemlos machen. Ich lese mir lieber Erfahrungen durch von anderen Haltern die ähnliche "Baustellen" mit ihren Hunden haben.


    Wenn ich keine Lust auf Training habe mache ich auch keines. Dann geht es einfach so spazieren. Auch wenn ich grade im Kopf woanderst bin machen wir kein Training. Wenn ich mich nicht voll konzentrieren kann klappts auch bei meiner Hündin nicht.

  • Wie motiviert ihr euch zu eher unbeliebteren Trainingseinheiten?

    Wenn ich mit einem Lebewesen etwas üben muss, schaue ich dass mein Inneres aufgeräumt ist.
    Heisst ich trainiere nicht wenn ich mich nicht gut fühle.



    Wenn ich mit Anschiss und Mimimi ein Training starte, merkt Hund das. Dann kann ich es auch gleich lassen weil das wird nix.


    Ich bereite mich selbst so vor, dass ich mindestens neutral bin dem gegenüber was mich ankackt.

    Und wie man das erreicht, ist individuell :smile:

    Bei mir ist es Disziplin und durchatmen. Schauen dass ich genug geschlafen habe, genug gegessen und getrunken habe.
    Dass es mir objektiv gesehen gut geht, ich gut versorgt bin - dann kann ich das.
    Jemand der nicht so Diziplin hat (die bekommt man ja leider nicht geschenkt und jeder ist anders) , motiviert sich anders, eine Bekannte funktioniert sehr gut mit Belohnung - sie erlaubt sich einen ganz bestimmten Kuchen wenn sie sich "überwindet" :smile:
    Würde bei mir niemals funktionieren.


    Mach Dir in einem ruhigen Moment mal Gedanken, was DIR helfen kann. :nicken:

  • Zwei Sachen helfen mir:


    Zum einen das jahrelange Hundesitting. Da habe ich gelernt: irgendwas ist immer und kein Hund ist perfekt.

    Sagt ein Besitzer zB: jagt einfach alles was nicht bei 3 auf dem Baum ist, das ist sooo anstrengend! Kann ich sagen: ja, aber schau mal, er bleibt so gut alleine, er ist so freundlich zu anderen Hunden und Menschen, usw usf, das klappt doch alles schon richtig toll!

    Der nächste sagt dann: er kann überhaupt nicht alleine bleiben und bei allen anderen klappt das so gut! Dann sage ich: ja, aber grade hast du ihn aus vollem Lauf von einem wegrennenden Kaninchen abgerufen und er ist gekommen, obwohl er grade mitten in der Pubertät steckt. KRASS!! Das ist MEGA!

    So ist das irgendwie bei jedem Hund: irgendwas ist immer, grade wenn sie noch jung sind oder noch nicht so lange bei einem.


    So mache ich das bei meinem eigenen jetzt auch: ich freue mich immer wenn ich mich über etwas ärgere, auch aktiv über etwas was schon gut klappt.


    Und zweitens: es ist auch Einstellungssache. Meiner zB durfte beim Vorbesitzer immer zu den Hunden hinrennen, das war dort im Gassigebiet recht entspannt. Wenn sie das mal nicht durften, wurde ein älterer Hund abgerufen und er ist mitgeflitzt.


    Hier darf er nicht zu jedem Hund, im Gegenteil, zu den meisten darf er nicht. Das findet er doof und ungerecht und anfangs sprang er dann laut bellend in mein Gesicht, und zwar schon bei Hundesichtung quasi am Horizont. Klar geht man dann nicht gerne in Gebieten, in denen viele Hunde unterwegs sind.


    Ich hab dann einfach beschlossen, mich über jeden Hund zu freuen der kommt, denn dann kann man jedes Mal ein bisschen trainieren. Hat dazu geführt, dass ich bei jedem Hund ganz begeistert zu Blue sage: oh, ein kleiner Hund! :cuinlove:

    Damit geht er schon mit einem ganz anderen Gefühl in die Situation, und er weiß: ich sehe den auch, nicht nur er. Ich bin emotional dann ganz anders, wenn er bellt oder hochspringt, als wenn ich von vornherein denke: oh nein ein Hund, gleich gehts wieder los :verzweifelt:. Ich habe ein ganz anderes Standing. Bleibe viel ruhiger und gelassener und freue mich über die Gesamtsituation, das merkt der Hund ja. Ich freue mich natürlich nicht, wenn er bellt und springt, aber ich kann ihm viel ruhiger vermitteln, dass er das nicht soll.

    Inzwischen kommen wir so schon relativ gesittet an Hunden vorbei, manchmal sogar ohne Bellen, und manchmal bellt er 1-2 mal kurz statt ne Minute am Stück. Und ich gehe wieder gerne hier im Park vor der Haustür, weil ich mich über die vielen Trainingsgelegenheiten aktiv freue 😊

  • Mein verhasstes Training ist das Ruhetraining mit Frodo vor dem Rausgehen. Es ist steeeeeeerbenslangweilig und geht von der Zeit, die ich zum Spazierengehen hab, weg. Das senkt meine Motivation gleich nochmal.

    Aber naja...ich hoffe, dass sich das Ganze irgendwann in gefühlt 100 Jahren mal bezahlt macht und meine kleine Kläfferitis mal völlig entspannt das "vor dem Spazierengehen" Prozedere mitmacht (frage mich echt, woher ich meinen Optimismus nehme...er wird bald 8...schätze, der lernt das in diesem Leben nicht mehr :grinning_squinting_face: )



    Dagegen fand ich Begegnungstraining immer sehr angenehm (ich verdränge mal meine Jammerbeiträge von Finyas und meinen Anfängen). Das kann man nämlich zumindest ein bisschen kontrollieren, aber Rausgehen müssen wir nun mal. Da führt kein Weg vorbei.

  • Disziplin plus Belohnung 😁


    Nach dem Training zB in der Bäckerei vorbeifahren und Kaffe & Kuchen geniessen.


    Funktioniert bei mir einwandfrei - blöd nur, dass es immer so viel zu trainieren gibt. Und dass es hier im Umkreis so viele gute Bäckereien hat 🙈

  • Ganz ehrlich, gar nicht. Wenn der Leidensdruck hoch genug ist, ist die Motivation zwangsweise da.

    Und bei allem Anderen gilt, ein Hundeleben ist gerade eben lang genug für Spaß, dass muss man nicht mit, es wäre ganz gut, dass mal zu üben, verschwenden.

  • Wenn ich permanent auf etwas keine Lust habe, dann überlege ich mir, wieso das so ist.

    Liegt es an der Umgebung? An der Organisation? An den Mitmenschen? An meinem restlichen vereinnehmendem Leben? Gehts mir gut?

    Und wenn ja, kann ich was daran ändern?


    Und dann überlege ich mir, wie wichtig das Ziel ist, das ich verfolge. Tun mir Waldspaziergänge gut und der Hund läuft alle 2 Monate mal für 1h aufgeregt mit mir durch die Stadt, kann ich mir echt überlegen, ob ich den Hund währenddessen nicht einfach im Auto oder Zuhause lasse oder ob wir die paar mal im Jahr die Augen zukneifen und das mit einem aufgeregten Hund durchstehen, der dann eben zerrt oder mal bellt. Dann spare ich mir das Training, wird hier immer so schön Management genannt.


    Ansonsten tatsächlich Disziplin. Kalender blocken und nach Möglichkeit sich verpflichten (geld ist schon bezahlt, die anderen verlassen sich auf einen, direkt danach einen Termin in der Nähe vereinbaren). Oder danach sich mit einem Eis belohnen oder sowas.

  • Ich hab mir das als feste Routine vorgeschrieben. Jeden Morgen die erste Runde ein Mal durch die Stadt und auf die Bank setzen. Ob ich wollte oder nicht, einfach machen. Und grade an den Tagen wo ich überhaupt keinen Bock hatte, war ich danach besonders froh und stolz es gemacht zu haben.

  • Wie motiviert ihr euch zu eher unbeliebteren Trainingseinheiten?

    Kommt drauf an, in welchem Bereich es ist:

    - Endziel vor Augen halten

    - Struktur reinbringen

    - Feste Termine


    Mir persönlich hilft auch "Leistungsdruck" von außen, also das ich mir bewusst andere Teams anschaue und mich damit vergleiche. Dann komme ich definitiv mehr in den Quark. Da wird aber jeder anders sein und finde ich für Alltagsübungen auch schwierig.

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