Ich weiß nie, was ich kochen soll... Teil IX

  • Apothekentante


    Die böhmischen Knödel sind einfach:


    500 g Weizenmehl

    Eine Handvoll Semmelwürfel

    Ein halber Würfel frische Hefe oder ein Päckchen Trockenhefe

    1 Ei

    250 ml warme Milch

    1 TL Salz

    1 TL Zucker


    Daraus ganz normal einen Hefeteig machen. Min. eine Stunde gehen lassen, dann durchkneten und zwei Rollen formen. Die nochmal min. 20 Minuten gehen lassen.


    Ob man die Klöße dämpft oder im Wasser gar ziehen lässt, ist ein wenig Glaubensfrage. Ich dämpfe, das dauert eine halbe Stunde. Ich hatte letztes Mal den Dämpfeinsatz vom Monsieur Cuisine (Thermomixverschnitt vom Lidl, da brauche ich aber zwei Durchgänge, da passt nur eine Rolle rein), dieses Jahr einen großen Edelstahltopf mit Dämpfeinsatz. Letztes Jahr ist nichts angehangen, dieses Jahr hatte ich Mühe und Verlust dabei, die Knödel aus dem Dampfeinsatz zu klauben. Ich bleib also für die Zukunft beim Monsieur Cuisine.


    In siedendem Salzwasser dauerts 18 Minuten.


    Wichtig: Ich würde definitiv das Geld für einen Knödelschneider investieren. Auch mit dem schärfstem Messer sind die Knödel schnell gequetscht.


    Den Svičkovà mache ich anders als in herkömmlichen Rezepten und recht frei Schnauze. Hier ist ein gutes klassisches Rezept (das viele Geschwätz drumherum einfach ignorieren):


    Opl.guide - Svičkovà na Smetane


    Ich nehme falsche Lende, war diesmal 1,6 KG. Hier wird das Fleisch nicht gespickt, Mann mag den Speckgeschmack nicht und auch mir schmeckt die Sauce ohne besser. Und wir kochen nicht mit Alkohol, ich habe den Braten in den Gewürzen und einer Mischung aus Traubensaft und Beutelsbacher Gemüsesaft (der ist sehr Rote Bete lastig und enthält keinen Tomatensaft) mariniert. Hier kommt Tomate in keiner Form an den Svičkovà, auch kein Ingwer. Die Preiselbeeren hehme ich separat.


    Ich lasse das Fleisch eine Nacht marinieren. Zu den 1,6 KG gabs zwei Petersilienwurzeln, zwei Möhren, 5 Stangen Staudensellerie (nehme ich lieber als Knollensellerie), ein Viertel Bund Petersilie und eine Stange Lauch. Zum rahmigen Abschmecken gibts hier Schmand, heute anderthalb Becher


    Als Würze nehme ich Pimentkörner, Pfefferkörner, Wacholderbeeren, Lorbeer und etwas Nelke. Die kommen erst mit in die Marinade, die gieße ich am nächsten Tag ab und fülle die Gewürze zum Mitköcheln in einen Teebeutel.


    Dann eigentlich wie im Rezept. Fleisch anbraten, Gemüse anbraten (ich nehme Mehl beim Anbraten gleich mit dazu), mit der Marinade und etwas Fond oder Gemüsebrühe angießen. Das Fleisch aufs Gemüsebett legen und entweder auf dem Herd in der geschlossenen Schmorpfanne bei niedriger Hitze (Platte stand bei mir auf 4) oder im Backofen bei 180 Grad ca. 2 Stunden garen lassen. Vorm Servieren das Fleisch warmstellen, die Sauce pürieren (ich nehme das ganze Gemüse, manche sortieren einen Teil aus) und mit Schmand abschmecken. Alles nochmal erwärmen und mit Preiselbeeren servieren.


    Etwaige Reste passen auch gut zu Reis.

  • Da ich gestern ja in der TK war anstatt das geile Essen zu geniessen und ich um 2 Uhr nachts (da waren wir zurueck) nur noch schnell was mampfen wollte (Kuchen), gibts das Essen von gestern jetzt.

    Es gibt also Rouladen mit Spaetzle, Gemuese und Sauce *sabber*

  • Klar, ist aber auch frei Schnauze. Ich brate 2-3 Frühlingszwiebeln und 3 Zehen Knoblauch kurz mit etwas Mehl zum Andicken der Sauce an. Dann mit Milch-Rahm-Gemisch aufgießen, die Sauce darf recht dick sein, weil noch der frische Spinat dazu kommt.


    Abgeschmeckt wird die Bechamel mit ein paar Fäden Safran, Gemüsebrühe oder Salz (ich nutze für Saucen fast nur noch Allgäuer Wildkräutersalz, da gibts auch gleich feinen Kräutergeschmack mit dazu), einer Prise Zucker, einer Prise Muskat und Harissa (darf für mich anständig scharf sein).


    Dann mische ich frischen Babyspinat unter (200 Gramm auf einen Becher Milch-Sahne-Gemisch). Wenns keinen Babyspinat gibt, tuts auch in Streifen geschnittener älterer Blattspinat. Der kommt hier mit der Biokiste und hat recht kräftiges Aroma, ich gebe dann zum Ausgleich etwas mehr Zucker rein. Kurz aufköcheln lassen, bis der Spinat zusammengefallen ist


    Da wird dann noch je nach Menge 1-2 Streifen Vivera veganer Lachs reingebröckelt und kurz miterwärmt. Das Ganze noch ziehen lassen, nochmal abschmecken und das wars dann schon.


    Für meinen Mann kommt normaler Lachs rein, da muss ich die Bechamel trennen, bevor der Spinat reinkommt, der normale Lachs braucht länger und köchelt mit dem Spinat mit.


    Wenn Du nicht ganz strikt mit dem Fleischverzicht bist: Parmigiano oder Grana Padano runden die Sauce perfekt ab, ist aber nicht ganz einfach, den mit gesichert industriellem Lab zu finden.

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