Hund leckt zwanghaft den Boden ab (Ich bin ratlos)

  • Natürlich war mir die Verantwortung hinter dem Tier an sich bewusst

    Ich will nicht nachtreten, aber nein war es euch nicht wirklich.


    Ihr habt ein Tier "gerettet" ohne Vorstellung, was es bedeutet und kostet(!) einen Hund mit Verhaltensstörung zu übernehmen. In jedem zweiten Satz wurde darauf hingewiesen, wie viel Geld ihr nicht ausgeben könnt, um dem Hund zu helfen und was alles nicht möglich und nicht machbar ist.

    Euch war nicht im Ansatz bewusst, was es bedeutet, einen Gebrauchshund mit Verhaltensauffälligkeiten aufzunehmen zu trainieren und zu sichern und euch war anscheinend auch nicht bewusst, dass massiver Stress genau dahin führen kann, wo ihr jetzt seid, gerade bei diesem Hundetyp.


    Gut gemeint ist eben in vielen Fällen das Gegenteil von gut gemacht.

    Gebt den hund zurück - denn sorry ich bezweifle, dass hier mehr Wissen und Kontakt als beim Vorbesitzer ist, um passende Interessenten zu finden - gebt dem Herrn vielleicht noch den Tipp mit der Schäferhund Nothilfe und gut ist.

  • Nicht alles, was in "Schutzverträgen" steht, ist rechtlich auch bindend. Soweit ich weiß kann ein Vorkaufsrecht bindend sein, wenn es vernünftig formuliert ist. Das bedeutet dann aber nicht, dass ihr den Hund an den Vorbesitzer zurückgeben müsst. Sondern dass ihr, sobald ihr einen anderen Käufer gefunden habt, dem Vorbesitzer erstmal die Chance geben müsst, den Hund zum mit dem Käufer vereinbarten Preis zurückzukaufen. Also wenn ihr jemanden findet, der euch 1000€ zahlen würde, dann dürfte der Vorbesitzer den Hund für 1000€ kaufen, bevor er an den eigentlichen Käufer geht. Möchte der Vorbesitzer das in dem Moment aber nicht, könnt ihr den Hund ganz normal an den anderen Käufer weitergeben.

    1000€ ist für euren Hund natürlich nicht realistisch oder sinnvoll, ist nur als Beispielbetrag gedacht um klarzumachen, wie Vorkaufsrecht funktionieren würde.


    Pflichten, den Hund zwingend zurückgeben zu müssen, sind mWn nicht rechtlich bindend. Ich würde mich an eurer Stelle zumindest einmal informieren, ob eure Klausel überhaupt bindend ist, bevor ihr den Hund dorthin zurückgebt.

  • Gebt den hund zurück - denn sorry ich bezweifle, dass hier mehr Wissen und Kontakt als beim Vorbesitzer ist, um passende Interessenten zu finden -

    Ja, das glaube ich mittlerweile auch.


    Mir tut der Hund nur so unfassbar leid. Ich hoffe wirklich, dass sich irgendwann jemand findet, der ihm, durch Zeit, Geld, Geduld etc, eine Chance auf ein „normales“ Leben ermöglicht

  • Kann gut sein, dass bei einem solchen Hund "normal" nie möglich wird. Besser, ja, aber so normal wie ein gut aufgezogener, erzogener und im Rahmen seiner Rasse sozialisierter Hund halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. Der wird immer ein Mehr an Umsicht, Sicherung und konsequenter Führung brauchen. Deshalb ist das ja eine Verantwortung, die man sich schon bewusst ans Bein binden sollte.

    Ich bin ehrlich, ich wollte das nicht, selbst wenn ich es grundsätzlich leisten könnte. Was ich aber schon mal gar nicht ausprobieren will

  • Ich würde den Vertrag durch einen Anwalt oder, falls vorhanden, die Rechtsschutzversicherung prüfen lassen. Schutzverträge sind oft nicht mehr wert als das Papiere, worauf sie geschrieben sind. Und solange den Hund dauerhaft mit Maulkorb sichern.

  • Liebe Sina92,


    ich habe bis hierher mitgelesen. Ich habe selbst einen Hund aus sehr schlechten Verhältnissen aufgenommen und kann mich gut in deine Situation hinein versetzen. Es macht mich traurig zu erfahren, wie der Hund zuvor gehalten wurde und dass es bei euch leider nicht geklappt hat. Inzwischen ist der Hund sicher wieder zurück bei den Leuten die ihn weiter vermitteln?


    Es ist ja vermutlich nicht mehr wichtig, aber ich hatte mich gefragt - und niemand hat diese Frage gestellt - wie ihr im Alltag mit dem Hund umgeht, wie er ausgelastet und geführt wird usw. Ich meine, vom Zwinger ins Wohnzimmer ist ja schon ein ganz schöner Unterschied.


    In deinem letzten Beitrag schriebst du, der Hund habe geschlafen und sei wie aus dem Nichts deinen Partner am anderen Ende des Wohnzimmers angegangen. Ich habe einen anderen Beitrag gelesen, ich glaube hier im Forum, der mich an das Verhalten eures Hundes erinnert. Das war ein gut sozialisierter DSH. Da kam genau diese Reaktion - aus dem Nichts, aus dem schlafenden Zustand heraus auf seine Menschen losgegangen. Am Ende stellte sich heraus, der hatte eine Krankheit die unglaubliche Schmerzen verursachte. Das Auge musste entfernt werden. Wurde so was auch abgeklärt?


    Ich hoffe sehr, dass es dem DSH gut geht.


    Und es wäre schön zu erfahren was am Ende geworden ist.


    Viele Grüße von Kassiopeia

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