Hund rastet komplett aus und "beißt"

  • Wir gehen jeden Tag ca eine halbe Stunde spazieren,

    Wenn sie nicht total ängstlich ist - und trotz schlecher Aufzucht klingt das nicht so- dann kann und darf sie gerne wesentlich länger pro Tag mit euch nach draußen.


    Also die langen Trainingseinheiten streichen, warum wurde ja schon gesagt, und stattdessen draußen die Welt kennenlernen, sich zwanglos bewegen, schnüffeln, spielen, auch mal Hundebegegnungen - aber nicht stundenlang toben! Wald, Wiese, Wasser, auch mal Fußgängerzone usw.

    Wir versuchen mittlerweile länger mit ihr rauszugehen. In einer Fußgängerzone waren wir auch schon 2 Mal und in einem Restaurant essen. Wasser ist aufgrund der Temperaturen noch nicht möglich gewesen und auch weil wir keine Stellen bei uns haben.

  • Darf ich fragen, warum ihr den Hund dort gekauft habt?

  • Toller Tip der Trainerin,, den Hund in

    Was wisst ihr denn darüber, wie euer Hund aufgewachsen ist?

    Sie ist in einem Stall mit ihren Geschwistern aufgewachsen und die Mutter hätte wohl versucht ihre Welpen tot zu beißen bzw hat auch einen totgebissen. Sie hatte keinerlei Außenreize und war praktisch ihr ganzes Leben bis wir sie geholt hatten im Stall.

    Dieser Vermehrer müsste eigentlich angezeigt werden! Die Mutterhündin tut mir wahnsinnig leid. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum ihr bei den Leuten einen Welpen gekauft habt und das Geschäft mit ankurbelt.

  • Die ersten Wochen klingen echt schlecht - dass sie da erst mit elf (und nicht schon mit acht) Wochen raus ist, macht's nicht besser.

  • Darf ich fragen, warum ihr den Hund dort gekauft habt?

    Wir wollten uns ursprünglich einen Hund aus dem Tierheim holen, das kam aber kurz vor Weihnachten super ungelegen für uns. Wir haben dann nach Weihnachten intensiv gesucht nach einem Hund bzw Welpen und sind even auf die gestoßen. Die Welpen wurden über Ebay angeboten und wir haben uns die dann eben angeguckt. Bei dem Wurf handelte es sich um einen ungeplanten Wurf. Also die "züchten" bzw vermehren nicht regelmäßig Welpen. Wir waren einfach sofort verliebt und haben die Umstände komplett außer Acht gelassen. Leider Gottes hat das Bauchgefühl bzw der gesunde Menschenverstand komplett ausgesetzt.

    Wir wissen, dass sie bei uns jetzt an einem viel besseren Ort ist und ich möchte nicht wissen, wie lange sie wahrscheinlich noch dort gewesen wäre.

  • Wir wissen, dass sie bei uns jetzt an einem viel besseren Ort ist

    Das mag sein - aber ihr habt euch damit *wahrscheinlich* eine Aufgabe ins Haus geholt. Das lässt sich NICHT (!!!!) sicher sagen mit den Infos, die wir hier bekommen. Und vieles was früher völlig unproblematisch gesehen wurde - und je nach Rasse auch immer noch Standard ist (Welpen nicht im Haus etc.) ist heute sehr schnell völliges Tabu.


    Vor allem: Stall ist nicht Stall. Eine klassische Diele, in der Milchvieh zweimal täglich gemolken, mehrfach gefüttert wird, in der zwischenzeitlich Kälber getränkt oder gemistet wird, in der die Kinder spielen, der Hufschmied vorbeikommt - ist etwas anderes als das was du skizzierst. Wenn die Hunde dann irgendwann noch im Garten sind... Hätte ich jetzt nicht so ein Problem damit, auch wenn der Hund später Haushund werden soll. Und dann macht es eben auch einen Unterschied ob der Hund mit acht oder elf Wochen umzieht.


    Ich weiß, ihr habt schon eine Trainerin da gehabt, ständiger Wechsel ist da auch blöd. Aber das "Boxentraining" fand ich aus deiner Schilderung jetzt nicht so perfekt...


    Ich glaube, ich an eurer Stelle würde da noch mal jemand anderen drauf schauen lassen. (insbesondere im Hinblick auf die ersten Lebenswochen eures Hundes)

  • Ich glaub ich würde da auch mal einen Trainer kontaktieren.
    Jetzt ist der Knäul noch jung und man kann gegen wirken.
    Dabei würde ich auch mal in diesen Thread schauen:
    Hundetrainer finden - woran erkenne ich einen Guten? - Sonstiger Talk rund um den Hund - DogForum.de das große rasseunabhängige Hundeforum
    Da wird im laufe des Tages sicher noch mehr gepostet werden.

    Ich finde die Maßreglung, warum die Person den Hund genommen hat, jetzt total fehl am Platz. Er ist jetzt da und man versucht sein bestes um mit dem ganzen um zu gehen. Man scheint es einzusehen, dass es nicht das beste war. Wäre schön, wenn man sich jetzt auf das wesentliche konzentrieren könnte und weiter gute Tipps geben könnte :)

  • Sie hatte keinerlei Außenreize und war praktisch ihr ganzes Leben bis wir sie geholt hatten im Stall.

    Wenn ein Hund in seiner Entwicklungsphase so reizarm gehalten worden ist, kann es passieren, dass bestimmte Bereiche seines Gehirns in der Entwicklung gestört sind. Das Ergebnis sind dann u.a. Verhaltensauffälligkeiten und Anpassungsschwierigkeiten, die Du mit den üblichen Trainingsansätzen nicht mehr in den Griff bekommst.


    Die Diagnose gehört allerdings nicht in ein Forum und nicht in die Hände von Laien oder irgendwelchen Begleithundetrainern, sondern muss von einem Fachtierarzt gestellt werden. Und das bestenfalls sehr schnell, bevor sich Fehlverknüpfungen und Probleme festigen.


    Wir wollten uns ursprünglich einen Hund aus dem Tierheim holen, das kam aber kurz vor Weihnachten super ungelegen für uns.

    Die Zeit, die Ihr Euch damals nicht nehmen wolltet, werdet Ihr nun doppelt und dreifach in den Hund investieren müssen.

    Das schreibe ich nicht als Vorwurf, sondern als Appell an Eure Verantwortung dem Tier gegenüber.

    Wir wissen, dass sie bei uns jetzt an einem viel besseren Ort ist

    Ein besserer Ort bedeutet ja, dass das Tier nicht von einem Platz an den anderen gesetzt wird, sondern dass dafür gesorgt wird, dass sich seine Situation wirklich verbessert.

    Deshalb sucht Euch aus dieser Liste die Kontaktdaten eines Verhaltenstierarztes raus: https://www.gtvmt.de/service/suche-verhaltenstieraerzte/

    Macht zeitnah einen Termin.

    Richtet Euch darauf ein, dass Ihr einiges an Geld und Zeit in diesen Hund investieren müsst.

    Und wenn es bald richtig teuer werden wird (die Stundensätze liegen teilweise bei rund 150€/Std. netto) und ein langer Weg mit vielen Einschränkungen vor Euch liegen wird, haltet Euch Euren Anspruch vor Augen, den Hund retten und ihm ein besseres Leben ermöglichen zu wollen.

    Diese Motivation werdet Ihr nämlich leider dringend brauchen.

  • Wir haben nur Hühnergeräuschr gehört und hätten auch wohl den Stall mit den Welpen nicht betreten dürfen wegen Gefahr für die Hühner, wegen irgendeiner Seuche. Ganz komisch.

  • Das, was Manu geschrieben hat, ist uns vor fast 20 Jahren mit unseren Pinschermischling passiert.

    Die angebliche Mutterhündin war bei der Tochter, damit die sich bei Abgabe der Welpen nicht so aufregt. Die Wohnung total schick und piecksauber, toll gepflegte Rassekatzen, Welpenfutter in der Küche gestapelt.

    Im nachhinein hat sich herausgestellt: polnische Hundemafia :pouting_face:

    Unser Hund war gerade mal vermutete 4 oder 5 Wochen alt, ist nach der Grundimmunisierung umgekippt und musste zum aufpäppeln eine Woche in der Klinik bleiben. Er hatte Hühnerwürmer, war völlig unsozialisiert, überängstlich usw. Leider hat ihn das für den Rest seines Lebens geprägt :pleading_face:

    Unsere Tierärztin hatte damals Anzeige erstattet. So ist das Geflecht des Hundehandels aufgeflogen und es gab hohe Geldstrafen. Leider stellte sich aber auch bei den polizeilichen Ermittlungen heraus, dass viele daraus vermittelten Welpen verstorben sind.

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