Futterneid bei sonst lieber Hündin - Hilfe!

Du könntest auch einfach einen Riiiiiiiiesenhaufen Kekse regnen lassen.

Dann ist sie abgelenkt, Du kannst die Schokolade unauffällig verschwinden lassen und hast keine negativen Situationen kreiert.

Du kannst auch mal unauffällig etwas Schmackhaftes fallenlassen und sie darauf hinweisen mit einem Freigabe-Wort (bei mir ist das e Guete wenn Hundi was essen darf).

Aufmerksam sein und das Essbare vor dem Hund entdecken hilft auch enorm, dann kannst Du Einfluss nehmen noch bevor der Hund überhaupt abgelenkt werden muss - Du hast die Chance, alles ganz positiv zu machen, mit eigenem Futter ablenken etc.

Knurren ist Kommunikation, ich freue mich sehr, dass Du das nicht deckelst

Ich würde dir für draußen auch erst mal einen Fressschutz empfehlen. Drei Monate ist für einen Hund aus dem TS wenig und du darfst euch ruhig noch etwas mehr Zeit geben Vertrauen aufzubauen.

Ich habe noch einen Link für dich mit einem Video von Chirac Patel wie man ein Aus seeeehr sorgfältig und möglichst konfliktfrei aufbauen kann. Es ist auf Englisch, ich hoffe das ist o.k. Training braucht Zeit und eurem Hund jetzt schon auf dem Spaziergang gefundenes Fressen wegzunehmen ist einfach noch sehr früh.

Teaching Your Dog to Drop Food, Toys and other objects from their mouth - Bing video

Alternativ könntest Du - mit Freßschutz drauf- daran arbeiten, daß der Hund lernt, solche Dinge anzuzeigen. Wenn der Hudn drauf zugeht, ein Sitzkommando oder so, wenn sie das schon kann, und wenn sie sitzt, Katzenfutterdose oder irgendwas supertolles. Also etwas, das total geil für sie ist, UND echt dann auch satt macht für den Moment. Denke, wenn sie evtl. als Straßenhund unterwegs war, kennt sie Hunger. Und so zeigt sie das Ding, kriegt dafür was viel Besseres, ist satt - und es fällt ihr bestimmt deutlich leichter, das Dingens, das sie nicht fessen darf, links liegen zu lassen.

(das "Dingens" würde ich dann übrigens eintüten und im nächsten Mülleimer entsorgen- meine Hunde merken sich solche Stellen für den Rückweg, und wenn ich dann penne, laufen sie ganz undschuldig genau dort vorbei und - happs.... Haben sie es doch *gggg)

Am AUS kann man dann daheim komplett konfliktlos arbeiten.

Hallo ,

also mich interessiert das Thema auch sehr. 2 von meinen Straßenhunden sind so drauf. Allerdings mit Tauschgeschäften funktioniert das eigentlich einigermaßen. Also bei meinen eigenen hat es Jahre gedauert bis sie soweit waren. (Und viele Macken sind geblieben) also 3 Jahre ist für einen Hund richtig viel um auf der Straße zu leben. Ich kann natürlich die Situation in Rumänien jetzt nicht beurteilen, aber wenn es so ist wie hier in der Türkei, ist dieses Verhalten wirklich absolut normal, zumal ihr müsst auch bitte bedenken, dass die Hunde von ihrem Futter vertrieben werden. Es kann auch eine falsche Handbewegung schon reichen, dass der Hund dann knurrt. Sie müssen da wirklich um ihr Überleben kämpfen. Also meine Empfehlung ist viel, viel Geduld. Viel Liebe. Aber wie gesagt, wir haben selber 8 Hunde zuhause. Und nochmal 5 feste Straßenhunde, die bei uns in den hinteren Garten können. Und auch Schlafplätze dort haben. Und bei allen Hat es über Jahre gedauert. Aber es ist nicht unmöglich. Also nicht den Kopf hängen lassen.

Ich würde gar nicht so viel Energie darauf verwenden, weil zu viel Aufmerksamkeit/Energie dem Problem mehr Gewichtigkeit gibt, und die aufgewandte Energie für andere, möglicherweise sinnvollere Aktivitäten fehlt.

Möglichkeit 1: Bereiche aufsuchen, wo nichts Fressbares rumliegt.

Möglichkeit 2: Einen Fressschutz aufsetzen für die Bereiche, wo die Wahrscheinlichkeit auf Fressbares zu stoßen besonders groß ist.

Etwas so Hochwertiges wie einen Knochen wieder geben lassen, zumal man diesen Knochen zuvor dem Hund gegeben hat, ist "die Königsdisziplin", für die es entweder

- völlige Unterwerfung oder

- völliges Vertrauen

des Hundes bedarf.

Klar gibt es Hunde, die völlig problemlos einen Knochen wieder her geben, ohne mit der Wimper zu zucken - aber für diese ist der Knochen eher unwichtig, möglicherweise weil ihnen Anderes wichtiger ist, die Verlässlichkeit regelmäßigen Futters z. B.

Das braucht Zeit, eben auch um das Vertrauen aufzubauen, dessen es bedarf, um einem Hund die Gewissheit zu geben: Wenn ich jetzt tue, was mein Mensch sagt, ist das nicht zu meinem Schlechten!

An diesem Punkt seid ihr noch nicht, und genau dieses Vertrauen wird nicht durch solche Übungen aufgebaut, sondern durch Verlässlichkeit im Alltag, über Zuwendung und Fürsorge.

Also Tauschen üben: Ja - aber mit dem Ziel, dieses Tauschen als Vorteil für den Hund zu etablieren.

Mir hat übrigens sehr geholfen, das "Aus" durch ein "Danke" zu ersetzen; "Aus" ist in meinem Kopf zu sehr mit Gehorsam verknüpft, und lässt sich leicht mit scharfem Tonfall verbinden.

"Danke" beinhaltet - auch in meinem Kopf - eher eine positive Einstellung, ich bedanke mich tatsächlich für das Geben eines Gegenstandes, und ist (auch für mich persönlich) weniger leicht mit Druck (scharfem Tonfall) zu verknüpfen.

Mit einem Fressschutz hast du übrigens deutlich leichter die Möglichkeit, das Anzeigen von etwas Fressbarem zu belohnen - eben auch, weil bei dir die Angst wegfällt, dass deine Hündin etwas Ungenießbares oder gar Giftiges aufnimmt.

Was sie gefunden hat, nimmst du mit (in einem Kotbeutel z. B.) und entsorgst es dann.

Kurz und knapp als Fazit meiner Meinung: Du sagts, die Hündin ist ansonsten total lieb - konzentriere dich darauf, bau diese wunderbaren Anlagen auf, und verschwende keine Energie auf ein Problem, welches du umgehen kannst, siehe oben.

Viel Spaß weiterhin mit deiner Hündin!