Unser Zuhause rollt - Der Camping & Hund Thread - Tour 2

  • Vollständigen Schutz bietet letztendlich gar kein Reisefahrzeug, egal ob TI, VI oder Kastenwagen. Selbst besonders gesicherte Expeditionsmobile mit hohem Einstieg und Außenüberwachung verzögern einen Angriff nur, wenn jemand wirklich rein will und vorbereitet ist, sind auch die kein unüberwindbares Hindernis (mal abgesehen davon, dass recht wenige Leute ein 7-stelliges Budget für ein Wohnmobil haben).


    Keine Ahnung, ob es wem nutzt, aber ich kann ja mal meine Gedanken zum Thema "Sicherheit im Wohnmobil" teilen (ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit oder Übertragbarkeit).


    Erste Frage wäre, was überhaupt jemand von einem Camper wollen könnte, im Wesentlichen sind das


    1) Wertgegenstände / Geld

    2) Gewalt aufgrund von Hass etc.

    3) Sexualisierte Gewalt

    4) irgendwelche anderen, augenscheinlich nicht nachvollziehbaren Gründe


    Maßnahmen zu 1:

    - Keinen schnellen Zugriff ermöglichen (Tasche auf dem Beifahrersitz, unverschlossenes WoMo...)

    - Keine besonders wertvollen Gegenstände besitzen / offen zeigen (auch ein sehr teures Wohnmobil macht attraktiver)

    - Mich nicht da aufhalten, wo Täter besonders viele Gelegenheiten erwarten

    - Aufkleber, die vor meinem Hund warnen

    Mein primäres Ziel dabei ist es, nicht das attraktivste / leichteste Ziel in der Gegend zu sein.


    Zu 2 kann helfen:

    - Möglichst unauffällig sein

    - Sich an Regeln / Gesetze halten

    - Nicht bewusst provozieren (Aufkleber/Statements am Fahrzeug, polarisierendes Fahrzeug...)

    - Bei aufkommenden Konflikten frühzeitig deeskalierend wirken

    - Woanders hinfahren, wenn ich den Eindruck habe, dass ich irgendwem auf die Füße getreten habe


    Zu 3 (als heterosexueller CIS-Mann mittleren/höheren Alters bin ich zugegebenermaßen - kaum noch - Zielgruppe für sowas)

    - Standort wählen, wo Menschen sind, die mir helfen würden, wenn ich auf mich aufmerksam mache

    - Taschenalarm etc., um diese Aufmerksamkeit im Notfall zu bekommen, ohne auf die eigene Stimme angewiesen zu sein

    - Immer (!) alle Türen verschließen, wenn ich mich im Camper aufhalte

    - Sichtschutz verwenden, um zu verschleiern, ob jemand im Camper ist

    Allerdings ist hier wohl das Wichtigste, sich genau zu überlegen, mit wem man zum Campen fährt bzw. wen man freiwillig in den Camper lässt. Täter sind statistisch ja leider meistens Bekannte/Verwandte.


    Zu 4 und ergänzend zu den anderen:

    Auch wenn man vermeintlich alles richtig macht, kann es ja trotzdem passieren, dass jemand einem Böses will, dann gilt es, zügig wegzukommen und dazu

    - Fluchtweg vorher festlegen, möglichst vorwärts

    - keine Hindernisse in den Fluchtweg stellen

    - auf Auffahrkeile immer gegen die Fluchtrichtung fahren (also rückwärts auffahren, wenn mein Fluchtweg vorwärts sein soll)

    - Ein Fahrzeug wählen, bei welchem man zum Fahrersitz kommt, ohne raus zu müssen

    - Den Weg zum Platzausgang kennen und ggf. alternative Routen


    Um das alles noch komplizierter zu machen, sollte man sich gleichzeitig Gedanken über sonstige Gefahren machen. Beispiel: Wenn ich mein Wohnmobil verriegele wie Fort Knox, darf ich nicht vergessen, dass ich z. B. im Falle eines Brandes schnell rauskommen sollte. Man sollte Gaswarner nutzen (da geht es um Kohlenmonoxid und Propan/Butan, nicht um Narkosegas, obwohl die meisten Mehrgaswarner das auch können - Achtung, die reagieren auch auf Hundeflatulenz!), eine leistungsfähige Taschenlampe haben (die aber NICHT bei Gasalarm einschalten) und natürlich mindestens einen Feuerlöscher (am besten inkl. Brandklasse F). Ein funktionierendes, geladenes Handy ist auch nützlich (auch das nicht im Camper verwenden, wenn der Gasmelder sich meldet), man sollte die Nummer der Polizei/Feuerwehr in der Gegend kennen und jederzeit seinen Standort wissen (Adresse oder Koordinaten). Und dann könnte man sich noch vorher überlegen, wo man sich je nach Gefahr in Sicherheit bringen will, wo ist z. B. das nächste Krankenhaus, die Polizei oder zumindest Zivilisation, ein hochgelegener Punkt (Überschwemmung etc.)...


    Und das Allerwichtigste ist, sich bei dem Thema nicht zu sehr bekloppt zu machen und damit seinen Urlaub oder seine Reise zu ruinieren :)

  • Ich checke jeden Stell-/Parkplatz vorab in der Park4Night App, an den Beschreibungen kann man schon gut sehen wie frequentiert und sicher es dort ist.


    Und einen abschreckenden Hundeaufkleber an der Tür - fand mal jemand lustig und hat zum testen einfach die Tür aufgemacht, als mein Hund dann ziemlich böse gebellt hat, hat er sie aber schnell wieder zugeschmissen 😉

  • Wir waren ein paar Tage beim Lago Maggiore.


    Tidou ging es gut, er war freudig dabei und wir konnten relativ lange Spaziergänge machen. Jedes Mal sag ich mir, dass es vielleicht das letzte Mal ist.😔

    Das habe ich im September geschrieben. Im Oktober waren wir noch ein paar Tage im Berner Oberland und im Wallis, es wird aber aber keine weiteren Ausflüge und Ferien mit unserem Tidou geben. :loudly_crying_face:


  • Oh nein, das tut mir leid. Aber da war er doch bis zum Schluß freudig dabei auf euren Fahrten und hatte keinen ewig langen Leidensweg. Ich weiß, das ist ein schwacher Trost. Komm gut rüber, kleiner Tidou

  • Hier an dieser Stelle auch nochmal, mein herzliches Beileid und viel Kraft für die schwere Zeit :streichel:.


    Tidou hatte bei euch ein schönes Leben und musste GsD nicht Leiden.

    RiP 🐾🌈🐾Tidou.

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