Das Gartenjahr - Teil II
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Ich bezog mich mehr auf Cate.
Ich glaube nicht, dass unsere heimischen Pflanzen es schwierig haben werden und wir nicht heimisches pflanzen müssen. Das klang da zumindest ein wenig raus.
Nicht dass das falsch rüber kommt. Ich habe auch Zuchtformen im Garten und viel viel Exotisches (noch) von den Vorbesitzern.
Aber ich denke schon, dass man mit nur heimischen Pflanzen durchaus auch im Klimawandel klarkommt.
Bringt ja nix, wenn wir dann alle viel Buddleja pflanzen, weil der auch auf Schotter wächst. Da wachsen genauso unsere heimischen Arten. Für jeden Standort gibts ne (heimische) Pflanze.
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Doch, ich denke schon, dass es schwieriger wird.
Hab neulich diesen Artikel dazu gelesen und fand ihn ziemlich aufschlussreich:
https://www.helmholtz-klima.de…-den-klimawandel-anpassen
ZitatDie Klimaänderung der vergangenen Jahrzehnte hat bereits zu Reaktionen in der Natur geführt. Weil beispielsweise in vielen Regionen die Schnee- und Frostperiode kürzer wird, blühen auch Pflanzen früher, Tiere bringen ihren Nachwuchs früher zur Welt. Außerdem haben sich die Verbreitungsgebiete von Tier- und Pflanzenarten verschoben: Als Reaktion auf gestiegene Temperaturen sind beispielsweise Wanderungsbewegungen weg vom Äquator und in Richtung der Pole zu beobachten, an Land und auch in den Weltmeeren
Ein Bericht in der ZDF Mediathek handelt davon, dass die spezielle Flora in den Alpen immer mehr verschwindet und dort von "Grün" verdrängt wird. Damit ist ein ganzes Ökosystem weg.
Ich denke, dass wir das noch nicht in dem Ausmaße merken, dass wir gut daran tun, heimische Varianten zu wählen und es so vielleicht ein bisschen aufhalten können. Aber die Umweltbedingungen hier machen es den invasiven Neophyten immer leichter, sich auszubreiten. Viele der Neophyten hätten vor einigen Jahrzehnten keinen Winter hier überstanden und das Problem wäre nicht so groß geworden.
Eigentlich ein spannendes - wenn auch trauriges - Thema.
Wenn Donnerstag der GaLa-Bauer kommt, werde ich dennoch versuchen, so viel einheimisches wie möglich heraus zu schlagen - und ja, wir haben auch noch einige Exoten. Vor allem den Schmetterlingsflieder und den verbliebenen Kirschlorbeer, den wir einfach nicht entfernt bekommen haben. Letzteren wird hoffentlich der Profi mit weg machen
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Na gerade bei den Fortpflanzen sieht man ja doch, wie sehr ihnen der Klimawandel zuschaffen macht (Fichtensterben)...
Und auch der durch den Klimawandel bedingte Rückgang der Feuchtgebiete, die Pflanzen wird es so irgendwann nicht mehr geben und damit wird es auch für die Insekten, die auf diese Pflanzen angewiesen sind, schwieriger.
Natürlich gibt es eine Menge einheimischer Pflanzen, die mit Hitze, Wassermangel oder auch starkem Frost durchaus zurecht kommen und da wird man auch durchaus fündig, nur wird eben auch einiges Heimische aussterben. Aufgrund des Klimawandels.
Was man als Mensch mit Garten machen kann (hatte es ja im Rahmen der Neuanlage hier auch schon geschrieben), mit Hilfe von Großsträuchern wie Felsenbirne, Kornelkirsche etc. für Schatten und lichten Schatten sorgen, so dass auch die heimischen Pflanzen, die ihre Schwierigkeiten mit dem Thema Sonne im Klimawandel haben, ein kleines Refugium bekommen, so dass man sie zumindest im kleinen Rahmen erhalten kann.
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Dem widerspreche ich gar nicht.
Nur sehe ich keinen Anlass dazu, nicht Heimisches jetzt gezielt mehr zu pflanzen, was aus wärmeren Regionen kommt. Das bringt unseren Tieren einfach nichts. Wenn die Tiere aus dem Süden irgendwann hier sind, ja, dann sind wohl auch die Pflanzen hier. Bis dahin haben wir aber erst einmal noch mehr als genug Auswahl.
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Hm, ich bin ja neu im Gartenthema, aber wenn ich bei Horstmann nach heimischen Waldstauden suche, die gut (Halb)schattenvertäglich sind, dann kommen vier Ergebnisse. Und davon wollen drei „frischen“ Boden, sind also nicht trockenheitsverträglich.
Das ist in Berlin eher nicht zukunftsfähig; bei den abnehmenden Regenmengen wird immer mal wieder die Begrenzung der Trinkwasserabgabe und das Verbot der Gartenbewässerung diskutiert… die Verhältnisse sind also nicht einfach so wie früher in Süddeutschland.
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Aber es hat doch niemand gesagt, dass man jetzt schon "nichtheimisches" pflanzen soll? Es ging ja nur um die Feststellung, dass die Bedingungen sich ändern und über kurz oder lang sich eben nichtheimische (weil an größere Trockenheit angepasste) Pflanzen durchsetzen könnten.
Und dann wird sich auch die Fauna anpassen (müssen).
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Dem widerspreche ich gar nicht.
Nur sehe ich keinen Anlass dazu, nicht Heimisches jetzt gezielt mehr zu pflanzen, was aus wärmeren Regionen kommt. Das bringt unseren Tieren einfach nichts. Wenn die Tiere aus dem Süden irgendwann hier sind, ja, dann sind wohl auch die Pflanzen hier. Bis dahin haben wir aber erst einmal noch mehr als genug Auswahl.
Jein.
Heimisch heißt ja nicht automatisch, dass es auch an deinem Standort heimisch ist.
Das gilt für Saatgut genauso wie für Sträucher und Bäume. Das Verbreitungsgebiet der Kornelkirsche ist zB nicht ganz Deutschland.
Seit 2012 laufen Versuche in Deutschland, Österreich und der Schweiz, welche nicht heimischen Baumarten zukünftig hier heimisch werden können und dafür werden z.B. explizit Kreuzungen gezüchtet, auch um Städte weiterhin nachhaltig mit Bäumen bepflanzen zu können. Dem Klimawandel standhalten ist das Eine, aber Schädlinge sind das Andere und gerade die sind sauschnell anpassungsfähig und das meist schneller als die Pflanzen. Und wenn die dann den schneller angepassten oder neuen Schädlingen nicht standhalten, gibt's auch da ein Problem. Da gibt's mittlerweile echt spannende Untersuchungen, weil da das Erbgut der Pflanzen angeschaut wird, das sich auch schon Regional deutlich unterscheidet.
Natürlich ist es sinnvoll, sich bei Neupflanzungen Gedanken zu machen, aber blinder Aktionismus ist bisweilen auch zu kurz gedacht.
Dahin gehend finde ich persönlich die Pläne vom Forst mmer so spannend - weil viel länger als das Jetzt gedacht wird, weil viel länger als ein Menschenleben geplant wird. Da wird soweit im Voraus geplant, dass die nächsten beiden Förstergenerationen das gar nicht erleben werden.
Natürlich sind Magerwiesen, Sandarium, Totholzstapel und was man alles für Insekten tun kann, wichtig und richtig- aber dafür Kahlschlag machen und den Vögeln über Jahre hinweg die Nistplätze und Wetterschutzplätze nehmen, ist zu kurz gedacht. Jedes Rausreißen/Neubepflanzen ist ein Eingriff in die dort gerade bestehende Natur und in die dort lebende Insektenwelt. Die ganzen Spinnen, Asseln, Füßler, Käfer fallen halt weniger auf und haben eine kleinere Lobby (wenn sie überhaupt eine Lobby haben.) Natürlich haben Kirschlorbeer und Thuja weniger Nutzen als Felsenbirne, Haselnuss, Schlehe und Co. Und ich kann verstehen, dass sie einen nerven - aber ganz so tot, wie sie immer dargestellt werden, sind sie auch nicht. Unter und in ihnen ist Leben - auch da krabbelt es: Engerlinge, Dickmaulrüssler, Schnecken, Asseln und Co- wunderbare Proteinsnacks für so manche Vogelart, Spitzmäuse und Igel.
Entfernt man also 30m schon sehr alte Hecke, entfernt man erstmal auch 30m Jagdgebiet. Strauchpflanzen brauchen im Schnitt 5 Jahre, um sich zu etablieren und "erwachsen" zu werden und damit auch wieder zum Jagdebiet, aber auch Brutplatz und Wetterschutzplatz zu werden.
Selbst ein kurz gemähter Rasen hat durchaus seinen Nutzen - dort tummeln sich Regenwürmer (die den selbst mit Auffangkorb am Rasenmäher liegen bleibenden Rasenschnitt lieben) und durch das Kurzhalten des Rasens, haben es Vögel wie Amseln und Rotkehlchen wesentlich einfacher, auf die Jagd nach diesen Leckerbissen zu gehen und damit im Frühjahr/Frühjahrsommer ihre Brut zu ernähren. Auch Bachstelzen meiden z.B. hohes Gras.
Es gibt einfach so unglaublich viele Dinge zu beachten, weil es so unglaublich viele unterschiedliche Ansprüche in der Insekten und Vogelwelt gibt, dass man nur schwer pauschal sagen kann "nur so ist es richtig". Schottergärten und 3mm englischen Rasen mal ausgenommen.
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Mit Blick auf das angrenzende südliche Ausland werden wir uns wohl in vielen Punkten perspektivisch umstellen müssen.
Die Wasserknappheit betrifft ja nicht nur die Bewässerung von Pflanzen, sondern auch die Gartengestaltung an sich.
In meinem Umfeld haben etliche Eigentümer während der Pandemie Pools gebaut bzw. gekauft. Perspektivisch werden wir uns wohl auch davon verabschieden müssen, weil wir uns diesen dekadenten Umgang mit knappen Ressourcen nicht mehr leisten können.
In meiner Kindheit gab es enorm viele heimische Pflanzen in den Gärten und einen nicht unwesentlichen Anteil an Nutzpflanzen. Die Gärten waren kleine grüne Oasen, die durch hohe Pflanzen und Bäume beschattet wurden.
Das ist hier inzwischen komplett verschwunden.
Stattdessen gibt es überwiegend "Carports" mit gepflastertem Boden als Sonnenschutz, großflächige Terrassen, Beton- und Steinwege, PVC- Sichtschutzzäune, Pools, Palmen und Geranien in den Gärten. Bäume gibt es so gut wie gar nicht mehr.
Die wenigen Rasenflächen verwandeln sich hier im Sommer in komplett braun- gelbe Wüsten, der Boden heizt sich auf und wenn es doch einmal regnet, kann der ausgetrocknete Boden das Wasser nicht mehr richtig speichern.
Schön ist das nicht und mMn auch völlig am Ziel vorbei, weil sich die Gärten dadurch dermaßen aufheizen, dass man sie im Hochsommer gar nicht mehr richtig nutzen kann.
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Habt Ihr eigentlich alle Pumpen?
Wir haben uns damals vor 20 Jahren dagegen entschieden, weil die Nachbarn nach hinten raus (liegen 1m tiefer als wir) schon 14 Meter runter mussten, bei uns wären es mindestens 16 Meter gewesen und das war geldtechnisch einfach nicht mehr im Plan.
Inzwischen ist - wie ich hörte - die Pumpe des besagten Nachbarn trocken gelaufen, wir müssten also vermutlich noch ein ganzes Stück tiefer und in den letzten Jahren wurde das Gebiet hier zum Wasserschutzgebiet erklärt, da dürfte man vermutlich also eh keine Grundwasserpumpe mehr einbauen.
Dadurch darf hier aber auch kein Pool gemacht werden, es gibt hier also nur diese "kleinen" (die immer noch riesig sind im Vergleich zu den Plantschbecken damals).
Also müssen wir komplett mit Stadtwasser den Garten versorgen und das haben wir sträflich vernachlässigt in der Vergangenheit - andere Nachbarn haben ihren Sprenger einfach 24/7 laufen lassen.
Für unseren Außenhahn haben wir nun so einen Wasserzähler, damit kann man bei der Stadt eine Reduzierung der Abwasserkosten erwirken, weil dieser Teil dann nicht mehr als Schmutzwasser gilt. Dafür verpflichtet man sich, dass der Verbrauch auf Gartenwässerung und Bauvorhaben beschränkt wird. Pools darf man also nicht vergünstigt befüllen.
Gerade hinsichtlich der Neupflanzungen im Herbst könnte sich das lohnen.
Wobei ich zum "Gießkannennutzer" geworden bin. Ich hab da mehr Gefühl, als wenn ich einfach den Schlauch drauf halte und weiß, wie viel Liter Wasser beim Apfelbaum gelandet sind.
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Wir haben zur Straße hin einen langen Wall. Dieser ist bepflanzt mit Kirschlobeer, Flieder, Spieren, einem Mirabellenbaum und diversem Gesträuch. Das haben wir schon so übernommen und ich werde es auch nicht ändern. Weder bin ich Steilwandgärtner, noch habe ich Lust, mich durch Wildrosen, Brombeeren, Brennesseln, etc. zu arbeiten. Ab und zu entferne ich ein paar tote Zweige, da, wo ich so ankomme. Den Kirschlorbeer haben wir im letzten Herbst etwas runterschneiden lassen. Zum Garten hin ist dieser Wall mit Holzbalken abgestützt. Die sind mittlerweile morsch und wunderschön bemoost. Zur Straße hin blühen da im Frühjahr viele Schneeglöckchen. Keine Ahnung, wie die dahingekommen sind.
Da die Straße nach Süden liegt, haben wir vor dieser Hecke im Sommer den schönsten Schatten. Dort werden dann die Liegestühle aufgestellt und an den 2-3 wirklich heißen Tagen die Kühle genossen.
Einen Brunnenbauer hatten wir auch mal hier. Er hat uns erklärt, daß man in 2 m Tiefe auf Brackwasser stößt, das ist braun, stinkt und hat einen erhöhten Salzgehalt, durch die Nähe zur Nordsee. Damit tut man seinen Pflanzen keinen Gefallen. Wir haben aber Regentonnen und nutzen das als Gießwasser. Unser Rasen bleibt sowieso grün, da kann es noch so heiß werden. Der Boden scheint da genug Wasser zu speichern. Nur der Rasen vor den Gästewohnungen wird im Sommer mal trocken.
Meine Beete sind z.Zt. ein Meer von Unkraut. Ich kann es aber nicht ändern. Zuerst ist das Wetter immer noch zu kalt, um draußen zu werkeln. Dann blühen die ersten Taubnesseln und die Hummeln freuen sich. Und mit einem mal ist Frühling und das Unkraut/Beikraut wächst schneller, als man gucken kann. Dann ist das eben so. Meine Tulpen und Narzissen sehe ich ja trotzdem !
Ich liebe allerdings auch Schmetterlingsflieder. Einen weißen habe ich hier geerbt, einen pinken und einen gelben habe ich selbst gesetzt. Zur Blütezeit wimmelt es nur so von Bienen und Schmetterlingen. Warum soll der nicht gut sein ?
Genießt alle Eure Gärten und das Frühlingswetter !
Gruß vom Deich
Deichhund
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