Junghund schläft fast nie, Hilfe

  • Wie ist euer Hund denn draußen im Freilauf so unterwegs? Kann der einfach nur Hundedinge tun, oder was macht er da so, wenn ihr nicht eingreift?

    Mehrfach schon erwähnt, ja natürlich darf der das. Im Freilauf rennt er rum, schnüffeln, schaut sich Dinge an, bleibt von alleine immer in der Nähe.

  • Deine Posts erinnern mich mega an uns, lies gerne mal aus unserer Anfangszeit 😊


    Es wurde erst besser, als wir uns entspannt und gedanklich vom Hund gelöst haben. Auch wir mussten etwas mehr machen, dabei aber nicht übertreiben mit Bespaßung (und war damals gar nicht klar, dass das alles den Hund kirre macht) und immer mal wieder nachjustieren.

    In dem Alter waren wir jeden Morgen 30-40 Minuten entspannt draußen bummeln, mittags eine kurze Löserunde und nachmittags nochmal auf der Wiese. Irgendwann wurde es besser, aber erst mit einer Routine. Nicht ständig was testen und dann wieder lassen.


    Wir waren wirklich total auf das Ruhethema fixiert, als wir akzeptiert haben dass Willi einfach nicht so viel pennt war auf einmal alles gut (und das schlafen und ruhen wurde automatisch mehr). Ach ja, die 18-20 Stunden gelten glaube ich nur für Welpen und das heißt auch nicht Tiefschlaf ☺️ sondern einfach Ruhe. Dösen, entspannen, in die Luft schauen, schlafen. Willi hat sich irgendwann bei 16-18 Stunden eingependelt und man merkt ja auch einfach, ob es den Hund gut oder schlecht geht.


    Mit 1,5 wurde dann trotzdem eine Schilddrüsenfehlfunktion festgestellt. Falls du das im Hinterkopf halten willst. Denke aber dafür ist er eher noch zu jung?! Aber bin keine Expertin.

    Alles gute ☺️

  • natürlich darf der das.

    Ich meinte nicht, ob er das darf, sondern ob er das kann, ohne in irgendein zwanghaftes Verhalten zu verfallen. Das wäre nämlich eine Erklärung dafür, warum es ihm schnell zu viel werden könnte, obwohl ihr nichts von ihm fordert.


    Insgesamt schreit das Thema ein bisschen nach flying-paws . Sie ist hier aktuell nicht mehr so aktiv, aber vielleicht liest du dich mal durch ihre Beiträge z.B. im Thread für Hibbelhunde und auch sonst. Sie ist erfahrene Trainerin, hält und züchtet arbeitende BCs und hat vor allem bei Hütis und Stressverhalten viel Durchblick.

  • Der Aussie hat 24/7 ein Bedürfnis nach toben, rennen, lernen, machen und tun! Aber nur weil er das hat heißt es nicht, daß es richtig und gut ist, gerade solche Rassen müssen Ruhe lernen, Aktion können sie auch so.

    Nein, das braucht der Aussi nicht!

    Ich habe meinen dritten, und keiner von denen brauchte 24/7 Toben. ALLE konnten sich zufrieden hinlegen und glücklich schnärchelnd das Erlebte im Schlaf verarbeiten.

    Und ich bin damit nicht allein. Unser Hundeverein ist sehr Aussi-lastig, und die meisten haben auch schon den zweiten, dritten oder vierten, und keiner von denen hat seinen Hund im ersten Jahr in einen engen Käfig gesperrt und per Kamera 24/7 kontrolliert, ob die Augen zu sind.


    Ja, Aussis sind aktive Hunde, die laufen auch dann noch begeistert ne Unterordnung, wenn manch anderer schon müde im Auto liegt.

    Ja, manche Aussis muss man lehren, zur Ruhe zu kommen.

    Aber auch die müssen bevor man überhaupt dran denken kann, ihnen Ruhe beizubringen, ihr körperliches Bedürfnis nach Bewegung ausleben dürfen.


    Du scheinst hier Bewegung mit Action/Bespaßung/Training/Hochpuschen zu verwechseln.

    Was vermutlich die meisten hier meinen, ist ganz normales im-Freien-Sein mit dem Hund. Weder stramm losmarschieren, noch Unterordnung üben, noch Rückruf noch sonstwas. Einfach mal dem Hund erlauben, die Hundeseele baumeln zu lassen. Zeitung lesen, mal nen Zoomie hier und da, mal nen Blatt irgendwo abreißen (macht meine grade zu gerne), mal erstaunt den eigenen Schwanz angucken, wenn der wie wild ins Blickfeld wedelt...

    Und wenn man genug hat, einpacken und nach Hause.


    Und ja, wenn man das mit einem 5 Monate alten Hund zum ersten Mal macht, kann es sein, dass der vor lauter Aufregung erstmal drüber ist und erst recht nicht zur Ruhe kommt - vor lauter Begeisterung vermutlich, dass er endlich mal Hund sein durfte.

    Aber wenn man das öfter (vielleicht sogar regelmäßig) macht, wird aus der anfänglichen Euphorie vermutlich eine Art Grundzufriedenheit, mit der sich der Hund dann auch zufrieden schlafen legen kann.


    Du redest hier immer von dem EINEN MAL, das ihr versucht habt - noch dazu den Hund unmäßig hochgepuscht mit Spielen bis zum Abwinken. Ja, da würden mir meine auch den Stinkefinger zeigen, wenn ich dann aufs Bett zeige.

    Solche Tag gibt es bei uns auch, wo mal besonders viel los war. Dann kommen sie eben mal nicht zur Ruhe, dann ist es eben mal so. Dafür gibts am nächsten Tag besonders ausgiebig Seele baumeln und alles ist wieder im Lot.


    Pack die Stoppuhr weg und bissel Empathie und Bauchgefühl aus - für deinen Hund!

  • Es wäre eventuell hilfreich, wenn du einmal schreibst, was ihr schon an welchem Programm wann und wie lange ausprobiert habt. Ansonsten entstehen schnell Missverständnisse und Vorwürfe auf allen Seiten aus Rätselraten.

  • Ich hab jetzt den ganzen Thread gelesen und hätte glaube ich noch ein paar ergänzende Gedanken dazu. :smile:


    Boxaufbau : ich habe die Box neben mir stehen gehabt und den Ausgang mit meinem Körper blockiert. Step by step die Tür immer weiter zu, bis sie irgendwann zu sein durfte. Danach habe ich die Box täglich Zentimeter für Zentimeter weiter von mir entfernt, bis sie da stand, wo sie stehen sollte. Zusätzlich das Ruhewort "schluss" eingebaut. Sein Körbchen habe ich wie der Welpentrainer von Sixx aufgebaut, mitdenken lassen und belohnen. Er hat aber in beiden Fällen keine Erwartungshaltung, das ist es nicht, er liegt und ist entspannt. (außer im Körbchen, da legt er sich ständig um) Ihm fallen echt nur einfach nicht die Augen zu (selbst wenn er auf der Seite liegt) .

    Wenn ich das richtig verstehe hast du die Box primär darüber aufgebaut, dass du den Eingang blockiert hast und der Welpe so nicht mehr rauskam, oder? Also wahrscheinlich hat er am Anfang ein paar mal versucht die Box zu verlassen und du standest aber davor, richtig?

    Ich könnte mir vorstellen, dass euer Welpe aktuell zwar augenscheinlich entspannt in der Box liegt, aber nicht schläft, weil er einfach aufgegeben hat. Also die Box ist ja im Prinzip überhaupt nicht mit Entspannung verknüpft worden, sondern einfach so aufgebaut worden, dass er keine Chance mehr hatte rauszukommen.

    Berichtige das gerne, wenn ich was falsch aufgefasst habe! :smile:


    Mein Ziel wäre es glaube ich eine richtig tolle Ruhezone aufzubauen. Also ein Welpengitter aufstellen mit etwas Beschäftigung drin (Kauholz, ein Spielzeug ohne Quietschie drin und Wasser), Wasser und gemütlicher Liegemöglichkeit. Und dann würde ich ganz ganz viel über konditionierte Entspannung arbeiten und mir da alles zunutze machen, was geht.


    Du schreibst zwar, dass ihr das Wort "Schluss" aufgebaut habt, aber das ja wahrscheinlich im Kontext mit dem Boxentraining, oder? Dann ist das vielleicht auch eher negativ verknüpft als mit Entspannung.


    Körperliches Blockieren kann für sensible Hunde wirklich schlimm sein. Also ist jetzt erstmal natürlich nur eine Vermutung, aber ist schon eine Richtung in die man auch überlegen sollte, finde ich.


    Ihr könntet ein Entspannungwort aufbauen, konditionierte Duftentspannung und konditionierte Geräuschentspannung. Sagt dir das was oder soll ich dir dazu Links raussuchen, wie man das aufbaut? =)


    Und wie genau hat der Welpentrainer von Sixx das Körbchen aufgebaut? Kannst du das erklären?



    Ich glaube was vielleicht auch noch wichtig zu verstehen ist, ist dass der Hund ein unterschiedliches Maß an körperlicher und geistiger Auslastung braucht. Also wenn ihr zB in den Wald fahrt, dann sind da so viele neue Gerüche, dass es den Welpen natürlich auch mental anstrengend. Und da kann es sein, dass 30 min einfach schon ausreichen, bis er Banane im Kopf wird. :headbash: Aber trotzdem kann es sein, dass in diesen 30 min das Bedürfnis nach körperlicher Auslastung nicht ausreichend erfüllt wurde.

    Habt ihr einen Garten? Oder eine andere vertraute bekannte Umgebung, in der der Welpe rennen und spielen kann?


    Ich würde da wirklich ein bisschen mehr unterscheiden und dem Welpen gezielt die Möglichkeit bieten sich in reizarmer Umgebung körperlich auspowern zu können, während man es mit der mentalen Auslastung dosiert angeht.


    Und eine letzte Frage noch - auf welchem Untergrund haben die Welpen bei der Züchterin gelebt? Gab es da einen bestimmten Raum, wo die Welpis gelebt haben oder waren sie im ganzen Haus und GArten?

  • Was für Futter bekommt er ? Wenn da zu viel Kohlenhydrate drin sind (in billigem Futter oft bis zu 70%), dann würde ich zuerst da mal ansetzen. Das dauert ein paar Tage bis der ganze Zucker (aus KH wird Zucker) raus ist und der Hund vielleicht wieder normal ist.

    Zuerst wurde er weiter gebarft, danach auf Trofu, Plati num, umgestellt.

    Dann wird's wohl am Futter nicht liegen.

    Habt ihr im Haus Ruhe ? Oder will der Hund da auch Action machen ?

  • Also bei den Stressies kann ich wirklich nur von ganzem Herzen Dr. Janey May empfehlen: https://www.dogs-connection.de…ernkurs-stress-lass-nach/


    Sie bietet Selbstlernkurse an und optional kann man eine Einzelstunde danach hinzubuchen. Sie vermittelt wirklich total viel Hintergrundwissen, was zB für chemische Prozesse im Gehirn entstehen bei Stress. Ich hab den Kurs auch selber gekauft und bei Fina war das echt ein Gamechanger. =) Sie (also Janey May, nicht Fina :lol: )hat ursprünglich Veterinärmedizin studiert, deshalb hat sie auch das ganze medizinische Hintergrundwissen.


    Du kannst ja mal in ihren Podcast reinhören, ob sie dir vllt. zusagen würde. Einer ihrer eigener Hunde war am Anfang auch so "schlimm" was das zur Ruhe kommen anging. Deshalb hat sie sich auch so auf's Thema Stress beim Hund spezialisiert.

    Wollte ich gerade vorschlagen, oder falls du IG hast Mal bei ihr vorbeigucken! Ihr Kenny erinnert mich sehr an Euren Hund von den Erzählungen her. Sie spricht also auch aus Erfahrung.

    Gehe nicht bei allem konform was sie so zum Hundetraining erzählt aber Stresskekse hat sie wohl drauf :-)

  • Ihr Kenny erinnert mich sehr an Euren Hund von den Erzählungen her. Sie spricht also auch aus Erfahrung.

    Yes, genau das war auch mein Gedanke. :D

    Sie hat glaube ich bei Instagram auch ein Story-Highlight zu ihrer Geschichte mit Kenny. Hat sie letztens erst relativ aktuell gepostet.


    Deshalb auch meine Frage nach dem Untergrund bei der Züchterin. Bei Kenny war es wohl wirklich so, dass er von der Züchterin nur Fliesen kannte und ihn mit seinem Border-Collie-Gehrin erstmal alle neuen Untergründe gestresst haben, zusätzlich zu dem was eh alles neu war wegen Umgebungswechsel. Deshalb hat sie ihm die Ruhezone im Bad aufgebaut, weil es dort Fliesen gab.

    Border Collies und Aussies wurden ja ursprünglich dafür gezüchtet, dass sie jeden Reiz wahrnehmen. Deshalb ist es da mit Ruhe nochmal eine besondere Herausforderung.

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