Ruhe beim Hund - ein bedenklicher Trend?
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Ich sehe generell einen komischen Trend in Hinblick auf Hund und Ruhe.
Das fällt mir im Forum auch ganz immens auf. Von 18 bis 23 Stunden am Tag schlafen/ruhen bis hin zu extrem strikten Regularien in Bezug zur Zeit an der frischen Luft, Boxen, Deckentraining zuhause und außer Haus, mit den Nerven am Ende sein, weil der Welpe/Junghund nicht xx Stunden tief und fest pennt oder nicht sofort runterfährt und sich konstant im Standby befindet, wenn er allein ist...
Ist euch das auch schon aufgefallen?
Wie steht ihr dazu?
Ich möchte dazu sagen: Zeit hab ich noch nie gestoppt. Weder draußen noch drinnen noch beim Schlaf.
Grob weiß ich es natürlich. Hab allerdings noch keinen Welpen erlebt, der hier reingeboren und aufgewachsen ist oder Welpe/Hund, der dazu kam, der 23 Stunden am Tag schlief - da würde ich mir ernsthaft Gedanken machen!
So lange sie nicht unruhig durch die Gegend laufen oder wegen jedem Spatzenpups in 3 km Entfernung bellen, ist mir das einfach egal.
Aber gerade Anfängern/Ersthundehaltern wird hier wahlweise vermittelt, dass xx Stunden unbedingt nötig sind oder sie haben das schon an anderer Stelle gelesen.
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Hi
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Ist für mich ausnahmsweise mal kein Forentrend, sondern findet sich auch in der echten Welt.
Persönlich finde ich die Umsetzung bedenklich und dabei bin ich ein großer Freund von Ruhe. Aber irgendwie habe ich das Gefühl aktuell wird erwartet, dass jeder Welpe erst an Valium schnüffeln muss, bevor er auch nur alleine drei Kreise zum Pipi machen laufen darf.
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Als Forentrend sehe ich das auch nicht, es fällt mir hier jedoch in konzentrierter Form auf.
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Nachdem ich 13 Jahre lang einen Adrenalinjunkie hier hatte, ist das Thema Ruhe halten für mich wichtig. Leider Gottes ist es diesmal ein Hund geworden, der vor Energie nur so strotzt.
Aber trotz alledem lege ich keine Regularien fest, wann er wo wie sich bewegen darf, wann er Ruhen muss etc. Hatten wir einen stressigen Tag, gibt es den Tag darauf halt weniger Action und gut ist.
Ich glaube, wenn man zu verkopft an die ganze Sache ran geht, geht es nach hinten los.
Wenn wir einen anstrengenden Tag hatten, sind wir dankbar dafür, wenn am nächsten Tag einfach etwas mehr Ruhe einkehrt und genauso halte ich es bei den Hunden.
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So, wie ich das bisher immer verstanden habe, gilt die 18-20 h-Regel primär für Welpen und Junghunde ...
Meine erwachsenen Hunde halten von sich aus Ruhe - zuhause ist halt einfach DER Ruhebereich schlechthin, weil ich nicht permanent von meinen Hunden belagert werden will Da ergibt sich das automatisch, weil MEIN Tag eben einfach so abläuft: Gassi, Futter, Ruhe (weil ich dann oft eh arbeite), Gassi, Futter, Ruhe (weil ich nach der Arbeit dann Haushalt und Hobbies nachgehe), Gassi, Futter, Bettzeit. Das ist hier das Grundgerüst.
Mittwochs, freitags und samstags oder sonntags hat der Spinner meistens Training. Heißt also im Umkehrschluss, dass der donnerstags, samstags/montags weniger Programm hat. Wenn wir am Sonntag schon 3 h lang beim Mantrailing waren, hat der Spinner am Montag einfach nen Ruhetag. Da gibts dann stumpf Gassi ohne große Übungseinheiten oder Abenteuer... aber ich steh jetzt nicht mit der Stoppuhr daneben und achte drauf, dass der Spinner seine 18 h schläft. Die Hunde ruhen hier, wenn grad nix los ist. Ich richte da keine festen Zeiten ein, weils schlichtweg nicht erforderlich ist.
Ein Welpe müsste sich hier an eben genau das gewöhnen: im Haus ist Ruhe, Action gibt's draußen bzw. beim Training.
Bedenklich find ich den Trend, dass manche Hundehalter da keine Balance finden. Wenns den einen Tag mal mehr Action gab, muss man sich keine Sorgen machen - dann gibt's am darauffolgenden Tag eben nen faulen Couchtag. Muss Hund sich dran gewöhnen, punkt. Wenn ich zB krank bin, dann gibt's auch kein Training und keine Bespaßung, sondern stumpfes 10 min-Waldgassi. Das muss man nicht zerdenken und verkopfen, da reicht idR der gesunde Menschenverstand.
Deckentraining zuhause kann bei Hibbelhunden und Kontrollettis schon seinen Sinn haben. Dino zB darf mit ins Vereinsheim am Schäferhundplatz - aber er darf eben nur auf seiner Decke liegen, weil er sonst anfängt zu kontrollieren. Und das will ICH nicht. Also gibt's beim Reinkommen ein neutrales "Dino, Decke", er trollt sich auf seine mitgebrachte Decke und ich kann in Ruhe den Kollegen Hallo sagen. Und genau das ist bei manchen Hunde eben auch wichtig: einen festen Parkplatz zu haben, damit Hund weiß "ok, jetzt hab ich Deckenzeit, jetzt hab ich nix zu melden und die anderen lassen mich auch in Ruhe". Das kann vielen nervösen/ängstlichen/unsicheren Hunden wahnsinnig viel Sicherheit geben und ich finds nicht mal ansatzweise verkehrt, das bereits im Welpen-/Junghundalter zu etablieren - sinnvoll und vernünftig!
Man darf nicht vergessen, dass Welpen und Junghunde eben Jungtiere sind und neben entsprechend viel Ruhe auch angemessen (!) viel Action und Input benötigen.
Bei Arbeitsrassen wie Border Collie, Schäferhund usw. ist das umso wichtiger, da ne angemessene Balance zu finden. Bringt man denen schon von Welpe an bei, dass jeden Tag Halligalli ist, dann hat man früher oder später ein absolutes Nervenbündel, das immer mehr mehr mehr fordert und absolut unausstehlich ist, auf jeden möglichen Reiz anspringt und und und.
Packt man den Hund dagegen in Watte und zwingt ihn zu 23 h Ruhe am Tag - ja nee, da muss man sich nicht wundern, wenn der Hund einem vor Langeweile die Einrichtung zerlegt.
Wenn man da jetzt aber mit Sinn und Verstand rangeht, den einen Tag mal mehr Action hat und dafür am anderen Tag mehr Ruhe fordert... dann ist das ok, genau so solls ja sein - ausgeglichen.
Kurzum: zuviel Ruhe ist schlecht, zuviel Action auch. Pauschalisieren kann man schlecht (zumindest wenn man Arbeitsrassen nicht ausschließt) und "es kommt darauf an".
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Ist irgendwie typisch. Vor ein paar Jahren hieß es "Auslastung, Auslastung, Auslastung", sicher auch befeuert durch die Sendungen von Martin Rütter. Jetzt schwingt das Pendel zurück und es geht um "Ruhe, Ruhe, Ruhe". Wie so oft sind Extreme problematisch und die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Genauso sehe ich es übrigens mit den Minutenregeln fürs Spazierengehen; auch die sehe ich immer kritischer. Am Ende führt es leider dazu, dass zu viele Menschen sich nicht mehr trauen, selbst Entscheidungen zu treffen. Stattdessen wird der Hund fast wie eine Maschine behandelt, die man richtig programmieren (die richtige Minuten/Stundenzahl treffen) muss.
Dass Menschen immer mehr das Bewusstsein haben, dass Ruhe wichtig ist, damit der Hund die Reize der Umwelt verarbeiten kann, finde ich im Kern super. Aber der Trend zur Stoppuhr, genaue Stundenregeln und auch die verschiedenen Interpretationen von "Ruhe" sehe ich auch als Problem an. Gerade letzteres denke ich bei vielen Threads: "Ruhe" heißt für einige glaube ich "Tiefschlaf". Und wenn man dann noch an die x-Stunden Regeln glaubt, dann wirds halt stressig. Denn kein Hund wird 20 Stunden am Tag im Tiefschlaf verbringen.
Es bleibt wohl nur, ans Bauchgefühl zu appellieren bzw Menschen zu ermutigen, ihren Hund zu beobachten und individuell zu entscheiden, was der richtige Weg ist.
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Ich habe auch keine Ahnung wie viel meine Welpen schlafen. Solange sie wieder runter fahren können, grundsätzlich entspannt sind und eben allgemein einen gesunden, guten Eindruck machen passt das schon.
Ich persönlich finde es bedenklich wenn der Welpe in einem so unpassenden Umfeld ist, oder eben einen so schlechten Start ins Leben hatte, dass er auf den Menschen angewiesen ist ihm beim schlafen zu helfen. Und ich meine damit nicht mal kurz runterfahren o.ä., sondern wirklich dieser überstrukturierte Alltag, zig Hilfsmittel usw., alles nur um den jungen, aktiven Hund ruhig zu stellen.
Ebenso bedenklich ist es, wenn sich jemand ein Tier holt der dafür so absolut überhaupt kein Gefühl hat (und das auch nicht lernen will), sondern meint, dass man sich da einfach nur brav an die Bedienungsanleitung halten muss... und das Tier sich auch.
Außerdem habe ich Sorge, dass es beim Thema Arbeitsrasse in Privathand jetzt wieder, und ggf sogar noch stärker, ins Gegenteil umschlägt. Es ging ja damit los, dass Arbeitsrassen ohne nachzudenken in Privathand als Begleithunde geholt wurden, weil hübsch. Dann, oh Überraschung, der Hund will beschäftigt werden. Dann hat man den Hund einfach nach dem Motto viel hilft viel 24/7 mit unnnützen Kleinigkeiten
belästigtausgelastet, während sie nebenbei den Begleithundealltag, für den sie absolut ungeeignet sind, stämmen sollten. Und daher kam ja dann der Rat, dass Hunde eben Ruhe brauchen. So, jetzt haben wir die Situation, dass aktive, junge Hunde den ganzen Tag still halten sollen. Super... Passt gut zu der Einstellung, dass ein gut erzogener Hund immer nur apathisch rumsteht und, dass Hunde eigentlich eh nur Sofadekos mit eingebauter Wärmflasche sind. -
Ich sehe den Trend nicht bei den alten Hasen im Forum, dafür umso mehr - aber schon seit Jahren - bei den Anfragen von Anfängern, die das irgendwo gelesen oder gehört haben. Sie wollen alles richtig machen und klammern sich daher an irgendwelche Richtlinien und Zahlen, weil sie das Bauchgefühl, das sich aus Erfahrung und einer gewissen Gelassenheit zusammensetzt, noch nicht haben (können).
Schon seit Jahren texte ich in den entsprechenden Threads sowohl gegen die oft falsch verstandene 5-Minutenregel fürs Rausgehen an als auch gegen übertriebene Schlafenszeiten, die Welpen angeblich einhalten sollen.
Wobei Freilandbeobachtungen keineswegs auf 18 - 20 Stunden kommen, sondern bei alten und jungen Caniden so um die 17 Stunden Ruhe, keineswegs alle davon Tiefschlaf.
Saugwelpen brauchen mehr, aber um die geht es ja nicht.
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Also mich (als Anfänger) hat diese 5-Minuten Regel damals kirre gemacht. Gute Freunde haben einen Labbi, der seit dem 1. Lebensjahr mit ED zu kämpfen hat. Deswegen wollte ich alles vermeiden, was das irgendwie verfrüht auslösen könnte. U.a. halt... ja nicht zu viel zu lange laufen. Hab es nicht wirklich lange durchgehalten und eher nach Gefühl gehandelt. So wie ich auch drinnen eher nach Gefühl vorgegangen bin. Jetzt hab ich das Glück einen recht gechillten Hund zu haben, auch als Welpe schon.
Ruhe hieß für mich, halt keine Action und wenig Interaction. Ständig Tiefschlaf hab ich aber nicht erwartet.
Allerdings geht auch ein großer Trend zu Border Collies, Australien Shepherds u.ä. oder deren Mixen hin. Hier bei uns laufen davon endlos viele rum. Und was bei denen ja immer und überall gepredigt wird: erstmal Ruhe lernen, dann alles andere. Vielleicht ist das Teil des Trends
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Ich glaube ja, daß Probleme immer dann entstehen, wenn die Leute kein Gefühl mehr für das Tier als Lebewesen haben, daher nach Anhaltspunkten suchen, weil sie dem Hund nicht schaden möchten, und diese Regeln dann buchstäblich befolgt werden. Weil deren Sinn nicht verstanden wird.
Das sieht man allein schon daran, daß die Regeln falsch wiedergegeben werden. Wie bei: "nicht mehr als 5 Minuten pro Lebensmonat Gassi gehen." Das stimmt so schlicht weg nicht! Das bezieht sich auf GLEICHFÖRMIGE BEWEGUNGSABLÄUFE, und soll verhindern, daß der Welpe/Junghund schon einseitig überlastet wird. Das bedeutet NICHT, daß der Hund nicht mit mir ne Stunde am Stück rausgehen dürfte, oder nienicht wandern gehen dürfte, bevor er ein Jahr alt ist oder so!! Das ist Schwachsinn! Sondern das bedeutet, daß ich ihn nicht stump ne Stunde an der Leine im selben Tempo Gassi führen soll, um den Bewegungsapparat nicht einseitig zu sehr zu belasten. Bin ich also 5 Stunden mit dem Welpen im Garten, der rennt nach Belieben rum, mal schnell, mal langsam, mal rechtsrum, mal linksrum, zwischendurch macht er ein Schläfchen, buddelt nen Birnbaum aus. Dann geht er wieder schnuppern, dann kuscheln wir ne Runde. Dann sind wir zwar vielleicht 5 Stunden draußen - aber der Hund ist nichtsdestotrotz keinesfalls überlastet, und niemand wird mich verhaften, weil ich länger als 5 Minuten draußen war mit dem armen Hundchen. Der hatte einfach nur Spaß.
Und wenn ich Gassi bin: 5 Minuten an der Leine, dann Freilauf im Tempo des Hundes, der alle erschnuppern gehen möchte, vielleicht mal ne Runde mit nem andren Hund drehen lassen, dann 30 Minuten auf ner Bank sitzen mit dem Kerle schlafend aufm Schoß. Wird er wach, schnuppert er um die Bank rum 5 Minuten, beobachtet die Fußballspieler auf der Wiese dann liegend 20 Minuten lang, und wir schlendern wieder heim. So - waren das jetzt 60 oder 90 Minuten insgesamt, stirbt der Hund NICHT, sobald er daheim ist. Ehrlich. Weil der ganz unterschiedliche Bewegungsabläufe hatte, Ruhephasen, um die Rennrunde zu verarbeiten, mal langsam und mal schnell war. Mal selbst erkundet hat, mal nur geguckt hat. ABWECHSLUNG ist das Geheimwort hier.
Sprich, Regeln sollen einen Anhaltspunkt geben, um den Hund nicht zu schädigen. Aber die beste Regel hilft nix, wenn derjenige, der sie anwenden möchte, ihren Sinn nicht kennt! Weil dann bleibt ihm nur eines: niemals länger als 5 Minuten rausgehen mit dem Welpen - der ihm dann natürlich daheim auf der Nase rumtanzt *ggg Weil der HF dann überhaupt nicht verstanden hat, um was es geht, kann er die Regeln nur buchstäblich befolgen. Was natürlich Blödsinn ist.
In der Folge kriegt er dann zwangläufig den zweiten gutgemeinten Rat: Welpi soll nun "RUHE LERNEN". Jo. Nicht auslasten dürfen, aber Ruhe verlangen. Bringt den erfahrensten Hundeführer zum Verzweifeln. Keine Chance - ist halt so. Der Welpe muß die Welt erkunden dürfen, muß rennen dürfen, sein Temperament austoben dürfen. Laß mal n kleines Kind mit eineinhalb Jahren, das endlich alleine gehen und die Welt erforschen will, den ganzen Tag im Laufstall. Das springt Dir doch im Dreieck!
Jedes Lebewesen, das sinnvoll ausgelastet wird, und ausreichend Ruhephasen kriegt, wird von Anfang an von alleine die Ruhe nutzen, um das Erlebte zu verarbeiten. Wenn ich ihm die CHANCE gebe. Ausruhen von anstrengenden Tätigkeiten oder mentaler Anstrengung. Aber wenn ich natürlich hergehe, und den Australian Shepherd oder Border Collie Welpen 24/7 bespaße, damit er "ausgelastet" wird, dann hab ich ungefähr ein -im menschlichen Vergleich- nach einem langen anstrengenden Actiontag im Freizeitpark komplett überdrehtes Kleinkind, bei dem nach MÜDE halt DOOF kommt, und dann ist das Geplärre groß. Das kriegste an dem Abend nur ins Bett, wenn Du den Holzhammer nutzt und mal kräftig eine überziehst (im übertragenen Sinne!! Hier werden keine Kinder geprügelt *gg). Und statt daß man am nächsten Tag ne Zeitung zusammenrollt und sich selbst auf den Kopf schlägt, weil man das Kind überfordert hat, geht man erstmal 30 km wandern mit den Kindern, oder auf nen Kindergeburtstag. Weil sonst isses ja nicht ausgelastet. Und steht dann abends da und wundert sich, warum das Kind SCHON WIEDER nicht schlafen will.
Wahlweise startet man im DF nen Forenbeitrag für den Hund, daß das arme Welpi nicht zur Ruhe kommt. Und kriegt den schlauen Tip, RUHE zu üben. Dabei hat man doch monatelang soo hart dran gearbeitet, dieses Nervenbündel zu erschaffen.....
Ich bin der Meinung, mit einem bisserl gesundem Menschenverstand und Gefühl für das Lebewesen als Solches sollte man in der Lage sein, dem Hund ausreichend Beshäftigung zu geben, ohne daß dabei die Ruhe zu kurz kommt. Man muß halt das eigene Tier beobachten, der Eine dreht schneller hoch, der Andre später. Dann muß man halt anpassen. Stellschrauben drehen: weniger Action insgesamt, oder kürzere Einheiten, oder nur bestimmte Action Sachen weglassen. Man muß ja nicht mit nem Terrier Ballwurfspielchen machen und sich dann wundern, warum der dauernd auf 180 ist, und jede Ente im Teich verfolgen möchte.
Dazu gehört aber auch, daß man Neuhundeführer nicht mit (noch dazu falsch weitergegebenen!) Regeln totschmeißt, ohne daß deren Sinn erklärt wird. Weil dann können sie sie nur buchstäblich befolgen, und nicht den eigentlich gut gemeinten Effekt der Regeln nutzen, die den Zweck haben, dem Welpen ein angenehmes Leben zu ermöglichen, und dem Hundeführer Sicherheit zu geben, daß er alles richtig macht.
Ein Tier ist nunmal keine Maschine, die xy Minuten am Tag Gassi muß, mit yz Wochen stubenrein ist, mit abc Wochen alleinbleiben kann. Wenn ich oben nen Euro reinschmeiß, kommt unten ein stubenreiner Hund raus. So ist das halt nicht, sind halt immer noch Lebewesen. und da helfen alle Regeln nicht, die auf Durchschnittswerten basieren. Wenn 90 Prozent aller Junghunde mit 6 Monaten sauber sind (ich wähle hier absichtlich eine fiktive Zahl!), dann ist meiner noch lang nicht "kaputt", wenn er das mit 7 Monaten erst lernt. Oder gar mit 4 Monaten schon angezeigt hat, wenn er mal mußte.
Ich glaube, manche Menschen sind so unsicher, die möchten mit dem Welpen am Liebsten nen Tagesplan mitgeliefert bekommen. Aufstehn um 6. Sofort in den Garten zum Pinkeln. Nach 15 Minuten draußen Frühstück, bestehend aus 3 Gramm x und 5 Gramm y. Dann hat der Welpe 87 Minuten zu schlafen. Jo - erzähl das doch mal dem Welpen...... Oder der Parkuhr - die hört wenigstens zu!
Daher mein Tip für NeuWelpi-Besitzer: hör auf Dein Bauchgefühl, beobachte, was DEIN einzigartiger Wepe verträgt, wobei er hochdreht, wie lange er spielen kann, ohne daß er dann hohle dreht, guck was der braucht, und sorge adäquat dafür, daß er genau das bekommt. Laß Dich nicht von Regeln verunsichern, wenn der Hund so ist, wie er sein soll. Das sind TIPS, ANHALTPUNKTE. Mehr nicht! Und wenn Dir wer irgendwelche Regeln aufs Auge drücken möchte: frag nach dem Sinn und Zweck dieser Regel, woher kommt sie, was soll sie Dir bringen. Wenn derjenige Dir das nicht adäquat erklären kann, sodaß Du einen Sinn darin siehst: schmeiß die Regel in die Tonne.
Ganz einfach. Du selbst bist der beste Experte für DEINEN Hund. Jeder kann Tips geben. Aber DU SELBST entscheidest, was für Deinen Hund Sinn macht, und was Du umsetzen möchtest. Weil DU mußt mit dem Ergebnis leben, und DU kenst Deinen Hund am besten.
Und viel trägt auch zu der allgemeinen Verunsicherung bei, wenn hier im DF, wo lauter scheinbare Profis unterwegs sind, solche Regeln ohne Sinn und Verstand und Erklärung immer wieder rezitiert und weitergegeben werden. Ohne daß der Weitergebende selbst auch nur verstanden hätte, wozu die Regel dienen soll.
Insgesamt ist diese RuheRuheRuhe-Trend wahrscheinlich nur die logische Folge des AuslastenAuslastenAuslasten-Trends vergangener Jahre..... Klar - man sollte doch den Hund auslasten. Ohne Maß und Ziel umgesetzt, führt das zum überdrehten Hund, und auf einmal heißt es halt RuheRuheRuhe. Klar, oder? Auch hier: das muß man aus der Historie raus betrachten. Nicht einfach stump den Hund 24/7 zum Ruhen zwingen, ohne zu wissen, warum, oder wann das sinnvoll sein könnte. Da fällt die Menschheit halt von einem Extrem ins Andre.... und auf dem Weg vom Einen zum Andren wird der gesunde Menschenverstand ins Gestrüpp geworfen *gg
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