Ruhe beim Hund - ein bedenklicher Trend?
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Das ist eins der Themen, bei denen ich immer je nachdem, was propagiert wird, die andere Seite verteidigen will. Zählt einer auf, was er alles mit dem Hund macht, denke ich "Oh, wo bleibst da Ruhe und Schlaf?", natürlich vor allem, wenn von einem problematischen Verhalten berichtet wird. Schreibt einer, Hunde bräuchten vor allem Ruhe und Schlaf, denke ich, da fehlt die Beschäftigung. Besonders schlimm finde ich das, wenn damit gerechtfertigt wird, dass der Hund den ganzen Tag allein zuhause ist.
Dass ein Hund sowohl über- als auch unterfordert sein kann, ist wohl allen klar. Ich mag aber die vielen Texte nicht (z. B. den von Rückert), in denen suggeriert wird, Hunde, die beschäftigt werden, sind latent überfordert und vor allem. Hunde hätten eigenltich kein großes Laufbedürfnis.
Das ist doch arg vom Hund abhängig.
Den Mittelweg zu propagieren ist auch nicht ganz richtig, weil zu wenig differenziert - ich würde eher sagen, es ist individuell vom Hund und der Gesamtkonstellation abhängig. Die Beschäftigung muss adäquat sein (also den Hund zufrieden machen) und zumindest die Möglichkeit für Ruhe geschaffen werden.
Zwangsruhe ist ok, wenn die Umstände es verlangen bzw. der Hund sonst überdreht. -
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Vor 45 Jahren gab es kaum Wohnungshunde, weil die wenigsten Vermieter Hundehaltung erlaubt haben.
Hundehaltung war ein Luxus, den sich meistens nur Eigentümer erlauben konnten.
Allerdings gab es zumindest zu dem Zeitpunkt noch Zwingeranlagen auf den Schutzhundeübungsplätzen, wo einige Hunde "wohnten".
Auch nicht unüblich: Die Hundeklappe im Gartentor, die tagsüber offen war - so konnte der Hund selbständig das Grundstück verlassen, und seine Erkundungsgänge machen.
Bei schönem Wetter im großen Vorstadtpark sah man mehr Hunde, zumeist unangeleint, bei schlechtem Wetter eher weniger.
Wer seinen Dreck nicht im eigenen Garten haben wollte, ist regelmäßige Spaziergänge gegangen, wem das egal war, eher nicht.
Zu der Zeit haben Hundehalter sich deutlich weniger darum gekümmert, welche Bedürfnisse der Hund haben könnte.
Es gab aber auch nur sehr wenige Informationsquellen, wo man sich in dieses Thema einlesen und darüber informieren konnte.
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Ich sag mal so, als ich schrieb, mein Junghund macht wochentags ca. 4-6km/Tag an Strecke (an reiner Strecke, ohne Berücksichtigung wie lange wir brauchen für unsere Gassigänge und war da noch so passiert und gemacht wird unterwegs) und an Wochenenden > 10km/Tag, aber durchaus auch 15-20km, wurde mir gesagt das ich da dann mal gezielt Physio/Muskelaufbau machen sollte, weil ja sonst seine Muskeln verkümmern bzw. sich gar nicht richtig entwicklen. Äh ok.. ich schätze diese Einschätzung kommt von jemandem der mit Hund so wohnt, das er fast ab Haustür relativ reizfrei 5km laufen kann bzw. einen Hund hat mit einem ausserordentlichen Laufbedürfnis. Das würde dann passen. Passt aber nunmal nicht pauschal auf alle anderen Hund-Halter-Gespanne.
Dann kam von einer DFlerin noch zusätzlich der Einwurf, das ein Mensch der am Tag "nur" 4km geht ja praktisch fast bettlägerig sein muss von der Muskelstruktur. Ich habe gedacht ich lese nicht richtig.
Ja.. wurde dann natürlich relativiert als viel Widerspruch kam, aber so ist die Botschaft nunmal angekommen, und da finde ich den "Trend" zu weniger ist auch mal mehr, gar nicht schlecht.
Das Problem im DF ist, das vieles einfach nur aus dem eigenen Blickwinkel betrachtet wird. MEIN Hund braucht, macht, tut.. oder MEIN Hund braucht, macht, tut das eben nicht.. und das ist dann ein Stückweit der Maßstab, und alles was etwas weiter davon abweicht ist nicht richtig. Das finde ich sehr schade, einfach weil da kein Raum für Horizonterweiterung ist. Es geht doch um den Austausch, wie es bei anderen läuft und gehandhabt wird. Und es ist schade weil überhaupt nicht mit berücksichtigt wird, wie das Wohnumfeld und sonstige gemeinsame Leben aussieht.
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Ich habe ja ehrlicherweise das Gefühl, die meisten Hunde können heutzutage überhaupt nicht mehr Gassi gehen
Zu viele Reize, zu viel Jagdtrieb, zu viel was auch immer.
Würde ich bejahen. Ich wohne auf dem "Dorf". Naja, war es wohl mal.
Vor 40 Jahren bin ich mit der Schäferhündin von Freunden meiner Eltern stundenlang alleine durch die Gegend gezogen. Sehr selten jemand getroffen und keine Ahnung wie die mit anderen Hunden war, trafen wir einfach nicht.
Heute bin ich noch nicht ganz zur Haustür raus und wir stolpern über einen Hund.
Gefühlt lauern unter jedem Stein Leute mit oder ohne Hund.
Kann man als Gelegenheit zum Training betrachten. Ist halt ein bisschen arg viel Training.
Ich gestehe immer etwas neidisch zu sein wenn hier jemand schreibt in einer Gegend Gassi zu gehen wo man nie jemanden trifft.
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Vor 45 Jahren gab es kaum Wohnungshunde, weil die wenigsten Vermieter Hundehaltung erlaubt haben.
Steile These.
Ist das eine persönliche Beobachtung?
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Oder ist der Hund nicht überdreht und die Leute sind einfach zu bequem täglich bei Wind und Wetter mit ihm loszugehen?
Das ist leider bei manchen HH so. Wir gehen bei jedem Wetter spazieren, wenn es extrem kalt ist oder stark regnet, sind viel weniger HH unterwegs.
Tidou kommt mit mir ins Büro, normalerweise treffe ich mindestens 5-6 Hunde von dort wo ich parkiere bis zum Büro. Gestern ging ein sehr kalter und extrem starker Wind, wir haben keinen anderen Hund getroffen.
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Oder ist der Hund nicht überdreht und die Leute sind einfach zu bequem täglich bei Wind und Wetter mit ihm loszugehen?
Das ist leider bei manchen HH so. Wir gehen bei jedem Wetter spazieren, wenn es extrem kalt ist oder stark regnet, sind viel weniger HH unterwegs.
Tidou kommt mit mir ins Büro, normalerweise treffe ich mindestens 5-6 Hunde von dort wo ich parkiere bis zum Büro. Gestern ging ein sehr kalter und extrem starker Wind, wir haben keinen anderen Hund getroffen.
Jo...wir gehen auch immer.....aber auch weil es der Hund dann fordert.
Er kennt seine Zeiten und das Wetter ist ihm ziemlich egal.
Bei meinem Rotti war das noch anders....der wollte bei Regen gar nicht raus.
Aber ich würde den Labbi deswegen jetzt nicht als "überdreht" bezeichnen.
Er kennt es halt so und ich habe da auch keinen Streß mit. Natürlich gehe ich ach lieber bei schönem Wetter und ohne den Hund im Anschluss jedes mal trocken zu schrubbeln ...aber das weiß man alles bevor man sich einen zulegt. Da muss man dann durch
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Ich sag mal so, als ich schrieb, mein Junghund macht wochentags ca. 4-6km/Tag an Strecke (an reiner Strecke, ohne Berücksichtigung wie lange wir brauchen für unsere Gassigänge und war da noch so passiert und gemacht wird unterwegs) und an Wochenenden > 10km/Tag, aber durchaus auch 15-20km, wurde mir gesagt das ich da dann mal gezielt Physio/Muskelaufbau machen sollte, weil ja sonst seine Muskeln verkümmern bzw. sich gar nicht richtig entwicklen. Äh ok.. ich schätze diese Einschätzung kommt von jemandem der mit Hund so wohnt, das er fast ab Haustür relativ reizfrei 5km laufen kann bzw. einen Hund hat mit einem ausserordentlichen Laufbedürfnis. Das würde dann passen. Passt aber nunmal nicht pauschal auf alle anderen Hund-Halter-Gespanne.
Das Problem im DF ist, das vieles einfach nur aus dem eigenen Blickwinkel betrachtet wird. MEIN Hund braucht, macht, tut.. oder MEIN Hund braucht, macht, tut das eben nicht.. und das ist dann ein Stückweit der Maßstab, und alles was etwas weiter davon abweicht ist nicht richtig.
Also 1. ging es dir um die tägliche Gesamtstrecke und nicht die eines einzelnen Spaziergangs. Allein unsere morgendliche und abendliche Löserunde von 20 min sind 1,8 km. Das ist halt...nicht viel und du hast es in einem weiteren Post ausgiebig relativiert und von einem wesentlich größerem Pensum geschrieben.
Nämlich
Zitat- in der Woche auf 6-9km Bewegung/Tag
6-9 km mit einem offline flitzenden Hund sind etwas ganz anderes als 4 km größtenteils angeleint und verteilt über den ganzen Tag.
Ich kann leider nicht "reizfrei" laufen sondern wohne so, dass durchschnittliche Forumsuser wahrscheinlich einen Herzkasper bekommen würden.
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Vor 45 Jahren gab es kaum Wohnungshunde, weil die wenigsten Vermieter Hundehaltung erlaubt haben.
Steile These.
Ist das eine persönliche Beobachtung?
Aus unserem damaligen Wohngebiet, hingezogen 1970, eine gesunde Mischung aus Mehrfamilien-Häusern mit Mietwohnungen und Reihenhäusern (diese wohl überwiegend Eigentum), einigen Einzehäusern kann ich jedenfalls berichten, daß dort ziemlich viele Hunde wohnten. Auch in den Mietwohnungen übrigens!
Vor allem die älteren Mitbürger hatten da eigentlich ALLE einen Hund.
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Ich sag mal so, als ich schrieb, mein Junghund macht wochentags ca. 4-6km/Tag an Strecke (an reiner Strecke, ohne Berücksichtigung wie lange wir brauchen für unsere Gassigänge und war da noch so passiert und gemacht wird unterwegs) und an Wochenenden > 10km/Tag, aber durchaus auch 15-20km, wurde mir gesagt das ich da dann mal gezielt Physio/Muskelaufbau machen sollte, weil ja sonst seine Muskeln verkümmern bzw. sich gar nicht richtig entwicklen. Äh ok.. ich schätze diese Einschätzung kommt von jemandem der mit Hund so wohnt, das er fast ab Haustür relativ reizfrei 5km laufen kann bzw. einen Hund hat mit einem ausserordentlichen Laufbedürfnis. Das würde dann passen. Passt aber nunmal nicht pauschal auf alle anderen Hund-Halter-Gespanne.
Das Problem im DF ist, das vieles einfach nur aus dem eigenen Blickwinkel betrachtet wird. MEIN Hund braucht, macht, tut.. oder MEIN Hund braucht, macht, tut das eben nicht.. und das ist dann ein Stückweit der Maßstab, und alles was etwas weiter davon abweicht ist nicht richtig.
Also 1. ging es dir um die tägliche Gesamtstrecke und nicht die eines einzelnen Spaziergangs. Allein unsere morgendliche und abendliche Löserunde von 20 min sind 1,8 km. Das ist halt...nicht viel und du hast es in einem weiteren Post ausgiebig relativiert und von einem wesentlich größerem Pensum geschrieben.
Nämlich
Zitat- in der Woche auf 6-9km Bewegung/Tag
6-9 km mit einem offline flitzenden Hund sind etwas ganz anderes als 4 km größtenteils angeleint und verteilt über den ganzen Tag.
Ich kann leider nicht "reizfrei" laufen sondern wohne so, dass durchschnittliche Forumsuser wahrscheinlich einen Herzkasper bekommen würden.
Keine Ahnung was Du sagen willst.
Aber ich sage mal wie ich es sehe. Es ist völlig egal ob mein Hund 4km, 6km oder 9km Auslauf am Tag bekommt, am Stück oder im Freilauf. Ich entscheide das, weil ich meinen Hund kenne und mein Leben mit ihm teile. Ich habe keine Frage gestellt wie Du das findest, es war ein netter Austausch und das unbewertete(!) Teilen von "wieviel Strecke macht mein Hund eigentlich so". Aber diese Überheblichkeit die Du an den Tag gelegt hast, an die erinnere ich mich auch heute noch genau.
Und da Du Dich schon "meldest" obwohl ich Dich bewusst nicht genannt habe. Es war ganz entzückend das Du aus einem anderen Thread ein Foto meines Hundes rausgesucht und hinzugefügt hast um zu "zeigen" wie schlecht bemuskelt er doch ist. Das hat für mich eine Menge über Dich, Deinen Horizont und Deinen Diskussionsstil ausgesagt.
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