Ruhe beim Hund - ein bedenklicher Trend?

  • Ich hatte auch eine Zeit lang diesen "Ruhewahn", als ich meinen ersten Welpen, also Ares, hatte.


    Ich wollte es von Anfang an richtig machen, habe mich eingelesen und immer wieder wurde betont, dass der Welpe viel Ruhe braucht, schlafen soll und man ihn nicht überfordern darf. Also habe ich auch viel Ruhe "erzwungen". Rückblickend bin ich froh, dass ich da schnell aus diesem Ding rausgekommen bin. Ich sehe in diesem Ruhe-Extrem halt fast schon eine Isolierung des Hundes.


    Beim nächsten Welpen mach ich das anders. Der darf einfach am Alltag teilhaben und wenn ich sehe, dass er langsam blöd wird, dann wird für Ruhe gesorgt. Weniger verkopft, viel mehr Bauchgefühl.

  • Zum Einen wechseln die Ansichten immer häufiger von einem Extrem in`s Andere. Zum Zweiten sind offensichtlich immer mehr Hundehalter, von der Vielzahl der Informationsmöglichkeiten und daraus resultierenden zigtausend unterschiedlichen Antworten, der Art verwirrt, dass sie sich nicht mehr trauen auf ihr Bauchgefühl und das was ihnen ihr Welpe/Hund zeigt zu hören und entsprechend zu handeln.


    LG


    Franziska mit Till

  • Ich find dieses Extrem sehr ungut.

    Tut mir auch immer Leid für so junge Hunde wenn die nie einfach Mal "sein" dürfen sondern immer nur Ruhe hier, Ruhe da, bloß nicht rennen unterwegs der Hund schießt sich ab!

    Ja. Kein Wunder wenn der immer nur massiv eingegrenzt wird und kein Ventil hat .

    Aber die meisten Leute beschäftigen bzw 'lasten" auch einfach unpassend aus mAn, kein Wunder wenn die Hunde am Rad drehen.

    Ein Gefühl, Verständnis und Verstand fehlen da scheinbar einfach vielfach.

  • @

    Ich find dieses Extrem sehr ungut.

    Tut mir auch immer Leid für so junge Hunde wenn die nie einfach Mal "sein" dürfen sondern immer nur Ruhe hier, Ruhe da, bloß nicht rennen unterwegs der Hund schießt sich ab!

    Ja. Kein Wunder wenn der immer nur massiv eingegrenzt wird und kein Ventil hat .

    Ja, viele Halter sehen solche impulsiven Ausbrüche leider als etwas negatives, nicht wünschenswertes. In meinen Augen gehören sie doch zum Leben dazu. Wer von uns möchte denn gerne eine Leben führen in denen es nie Aufregung und Spannung, sondern nur Ruhe gibt und das auch noch als junger Mensch.?

    Meiner Meinung nach sollte man auf solche impulsiven Ausbrüche durchaus mit Gelassenheit begegnen.

    Eine Freundin fragte mich mal, was ich denn tue, wenn Till mal seine 5 Minuten hat. Worauf ich geantwortet habe: "Mitmachen, Spaß haben und warten bis der "Anfall" vorüber ist." :D

    Wichtig ist doch nur, dass der Hund nicht überfordert wird, sondern er zwischen den Aktionen immer wieder gut zur Ruhe kommt und die Pausen bekommt die er benötigt.


    LG


    Franziska mit Till

  • Passt für mich total in die heutige Zeit. Die Menschen haben doch selbst gar keinen Spaß mehr an Bewegung und bewegen sich viel zu wenig. Selbst Kinder.


    Wie häufig meine Hunde Mitleid dafür ernten, dass sie sich sportlich betätigen ist sagenhaft. Für viele unvorstellbar, dass die armen Tiere da Spaß dran haben.


    Und manche Leute mit Arbeitrassen scheinen mir auch einfach nur überfordert. Fast schon manisch, wie da alles analysiert und interpretiert wird. Gefördert von irgendwelchen Hundetrainern.

  • Als Anfänger ist es fst unmöglich, mit den 1000 verschiedenen Empfehlungen klarzukommen und das Richtige zu finden.

    Ja wirklich! Wie filtert man zwischen brauchbaren und völlig unbrauchbaren Infos....obwohl ich auch vorher schon (immer erwachsene) Hunde hatte war die Aufnahme eines Welpen in unseren Haushalt nochmal was wirklich völlig anderes.

    So den Mittelweg zu finden zwischen "ich mach aus Hundeerziehung eine Wissenschaft" und "es läuft schon" ist schwierig finde ich. Was das Ruhethema anbetrifft hatten wir hier ausnahmsweise null Probleme, der Hund hat einfach von Natur aus ein großes Ruhebedürfnis, wir müssen den nicht runterregulieren und ihm Ruhephasen verschaffen, das verschafft sich der Hund von ganz alleine. Wir drehen mit ihr täglich eine große Runde, ansonsten gibts natürlich mehrere Pinkelgängelchen, (raus, strullen, rein). Und den großen Rest des Tages verbringt Ida bei uns im Haus, überwiegend liegend. Ab und an steht sie auf, schmust mit uns, latscht ein bisschen rum, streckt sich, trinkt was, sagt hallo, schaut mal bei den Katzen vorbei, und zack, knallt sich wieder aufs Plüschohr. Ganz oft begibt sie sich in ihrer Höhle (die natürlich immer offen steht, ob sie drin ist oder nicht).


    Ich sag mal so. Mein Wunsch ist es dass der Hund sich wohlfühlt und wir uns auch. Mir ist wichtig dass der Bock nicht im Haus fett gemacht wird. Klar, mal aufstehen muss drin sein, an unserem Leben teilnehmen ohne Kontrolleti ist natürlich auch OK- logisch. Aber ne Rennpiste wird hier drin nicht aufgemacht und die Inneneinrichtung wird auch nicht zweckentfremdet. Dafür gibts draußen Spiel, Spass, Spannung, Training, Action wenn gewünscht. Keiner muss trainieren wenn er keine Lust hat (Ida möchte meistens). Rituale, Verbindlichkeiten, Konsequenz & Geduld, Liebe und Freundlichkeit haben bislang meist geholfen. Wenn es Probleme gibt so liegt das meistens an meinem Unwissen und hier nutze ich die Chance und bilde mit weiter. Macht ja auch Spass gemeinsam zu wachsen. Und Ida ist eine geduldige Persönlichkeit, ich glaube nicht dass sie nicht in der Lage ist Fehler meinerseits zu verzeihen. Keiner ist perfekt.

  • Mir wurde ja schon am ersten Tag von den Nachbarn berichtet, ich würde den Hund damit überfordern weil ich den alle 2h zum Pipi machen rausbringe. Der muss doch Ruhe lernen.

    Ja...

    Ich finde, es wird einfach übertrieben. Klar soll man einen Welpen nicht überfordern und klar sollte man einem Welpen auch Zeit geben runter zu fahren und auch mal helfen, wenns denn sonst nicht klappt.

    Man muss auch hier sagen, dass Hunde, wie ihre Menschen, total unterschiedlich sind. Die einen müssen eben evtl. wirklich Ruhe »lernen« oder einfach dieses "mal runterkommen" aufgebrummt bekommen, während andere es halt nicht müssen. Aber was ich damit nicht meine, ist dieses unheimliche verrückt machen, dass der Welpe jetzt unbedingt 18-22h ruhen muss. Das ist leider etwas sehr unrealistisch. Einfach keinen Stress machen, den Welpen kennenlernen und auf das Bauchgefühl hören und auch ein wenig mit Verstand ran gehen.

    Wenn es an einem Tag sehr viel war, dann macht man eben den anderen Tag viel weniger. Das mach’ ich jetzt auch noch so mit meiner 1-Jährigen Schäferhündin und das klappt wunderbar. Man lernt den Hund mit der Zeit einfach kennen und weiß, wie man zu agieren hat.

    Am Anfang sind mir nur solche Sachen um die Ohren geflogen. Und es muss ja unbedingt eine Box geben, in die der Hund sich legen kann und wo er dann Ruhe lernt (die Box soll dabei natürlich offen sein).
    Es ist halt manchmal auch einfach sehr schwer, wenn man dann gegen den Strom schwimmt und einen Rat anders befolgt. Meistens erntet man dann leider Hohn von anderen Haltern oder bekommt gesagt, dass man alles falsch macht, wenn man es nicht nach XY Methode macht. Als Anfänger hat man es ja einfach noch schwerer die, für sich, besten Informationen/Methoden heraus zu filtern. Alles manchmal nicht so leicht.

  • Für mich auch unbegreiflich was da von manchen Hunden abverlangt wird.


    Jedes Bellen, Furzen und Schiefgucken ist schon zu viel "Stress" für den "überdrehten Welpen", also wird er isoliert, zur Ruhe gezwungen und natürlich darf er nix lernen, nicht clickern, nicht mit Gassi gehen, nicht dieses, nicht jenes ... weil alles "zu viel Stress" "zu viel Reiz" ...


    Welpen dürfen nicht mehr rennen, nicht mehr spielen, keine Kommandos lernen ...

    Jedes Bellen, Fiepen und Fiddeln ist gleich eine Bestätigung für das eigene Versagen und wird darin kompensiert, dass der Welpe noch mehr schlafen muss.


    Sorry, aber wenn 30 Minuten Gassi am Tag zu viel für nen 6 Monate alten Arbeitshund sein sollen, frag ich mich dann auch echt, wieso man sich nicht gleich ein Stofftier kauft und sich das in die Ecke stellt.


    Ich finde diesen Trend extrem merkwürdig.


    Früher wars "auslasten, auslasten, auslasten" und jetzt entscheidet sich die Qualität der Hundehalter darin, welcher Hund am längsten schläft und scheintot durch die Welt läuft. Bravo!


    :hust:


    Ich habe solche Kanäle bei Instagram konsequent deabonniert.

  • Vielleicht einfach mal "back to real life"?

    Den Hund überall hin mitnehmen, wo es geht und hundegerecht ist, ansonsten daheim lassen.

    Draußen zu sein ist für Tiere NICHT schädlich, auch im Regen, Wind, Schnee nicht! (für Menschen übrigens auch nicht) Bei enormer Hitze ab in den Schatten, versteht sich ja wohl von selbst, und keine bis wenig Bewegung.


    Mal den gesunden Menschenverstand und das Bauchgefühl walten lassen.

    Ok, fällt vielen schwer, vor allem der jüngeren Generation, weiß ich. Aber die ist ja angeblich noch lernfähig, also los dann.....

  • Ich frag mich halt auch oft wann der Hund bei dieser extremen bewegungsarmut mal seinen Körper kennenlernen soll, Muskulatur und Sehnen aufbauen?

    Wie ich einem Welpen in den paar Minuten die Welt zeigen soll?

    Ich kenne ja durchaus vom Whippet auch die Variante die ersten sechs Monate kaum etwas zu machen.

    Die Hunde bauen dann sehr schnell Substanz auf.

    Ich mag meine junghunde lieber schlaksig-muskulös.

    Aber klar, im Ring reißen die so natürlich nix

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