Gibt es kein Bauchgefühl mehr?
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Wo soll man denn da anecken, kein Mensch kontrolliert doch, ob irgendein Welpenbesitzer 5, 3 oder 20 Minuten pro Lebensmonat mit dem Tier rumläuft. Anfänger suchen nach Orientierung und Richtwerten, weil man einfach keine Ahnung hat und das Verhalten der Tiere nicht einschätzen kann.
Och, irgendwer fühlt sich immer berufen.
Weiß noch, als ich damals im Schritttempo auf dem Fahrrad mit meinem damals 2jährigen, sportlichen Terriermix bei nicht mal 20 Grad unterwegs war und mir ein Schlauberger aus dem Auto zubrüllte "Hunde können auch überhitzen!".
Ich liiiebe es ja wenn einem Leute so offensichtliche Fakten an den Kopf werfen. Ich frage mich ja immer ob sie denken, dass sie die einzigen intelligenten Menschen unter der Sonne wäre, oder einfach nur nicht in der Lage sind sich ordentlich auszudrücken (aber trotzdem das unbändige Bedürfnis haben Worte von sich zu geben).
Mann in der Fußgängerzone: "Du hast lange Haare!" "Oh, danke für die Info. Ist mir all die Jahre noch nie aufgefallen."
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Oh ja. Ich wurde sogar mal mit Kind im Tragetuch anbefaucht, ob ich wüsste, dass ich mein Kind damit dauerhaft schädigen würde...
wobei ich der Frau, deren Hund mit dem viel zu kleinen Maulkorb unterwegs war, auch ziemlich auf den Nerv gegangen bin. Mehrfach. Aber mit Erfolg...
Es ist immer so ne Sache. Mir sind Leute, die den Mut haben, sich einzumischen und was zu sagen, tatsächlich lieber als die, die achselzuckend wegsehen.
Ich meinte allerdinge eher dieses internalisierte Regelbefolgen, Das-macht-man-so, das-gehört-sich-so, ohne zu Hinterfragen. Das hat nichts mit der Angst vor dem Erwischtwerden zu tun. Im Gegenteil, man wird dann ja zur eigenen Kontrollinstanz.
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Ich denke solche „Regeln“ geben eben auch Sicherheit als Anfänger. Irgendwas, woran man sich orientieren möchte wenn man so gar keine Ahnung hat.
Das viele davon absurd sind, sich gegenseitig widersprechen oder für einen selbst nicht praktikable sind, merkt man dann erst wenn man seine eigenen Erfahrungen macht. Das ist dann vermutlich der Zeitpunkt wenn das „Bauchgefühl„ einsetzt.
Wenn man es denn merkt.
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Auch die „Regeln“ vor und nach dem Essen eine Stunde nicht rumtoben.
Kann im Einzelfall Sinn machen, aber passt nicht zu jedem Hund.
Meine lasse ich vor der Fütterung nicht raus, weil sie zur Übersäuerung neigen, draußen Gras fressen, wenn sie hungrig sind und dann gerne mal "spucken", wenn sie sich in diesem Zustand vor dem Futter zu viel Gras in den Bauch gehauen haben.
Direkt nach dem Fressen lasse ich sie zumindest nicht im Haus toben, weil das bei meinen Übersprungshandlungen sind (sie müssen dann mal) und dabei blöd zueinander werden. Ausgeglichenes Spiel ist das dann nicht, sondern "Ich muss mal"- Stressabbau.
Aber das sind eben genau solche Punkte, bei denen Beobachtung und Bauchgefühl helfen und nichts in Stein gemeißelt ist. Zu meinen Hunden passt das, zum nächsten Hund wieder nicht.
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Hm.
Ich gehe mit der Aussage: „Jeder hat sein Bauchgefühl und würde man nur drauf hören, würde alles gut und richtig gemacht.“ überhaupt nicht mit.
Ich bin mir sicher, dass jeder Mensch grundsätzlich ein Bauchgefühl hat. Ich denke aber nicht, dass das Bauchgefühl zu jedem Thema automatisch vorhanden ist, sondern sich das Bauchgefühl mMn auf Grundlage von (angewandtem) Wissen und (gemachte) Erfahrung entwickelt. Wenn ich so absolut und überhaupt keine Ahnung zu einem Thema habe, was soll dann mein Bauchgefühl sagen? Und selbst wenn es was sagt, wie hilfreich ist das dann?
Ich nehme in meinem Umfeld wahr, dass zwar ganz oft von Bauchgefühl-Entscheidungen gesprochen wird, wenn man aber genauer hinsieht, es im Grunde aber Kopf-Entscheidungen waren. Es waren zu 99 % Erfahrungen, Vorurteile oder unbewusste Wahrnehmungen, die zu der Entscheidung geführt haben.
Ich denke auch nicht, dass das Bauchgefühl immer die richtige Antwort gibt. Das zeigt sich ja schon darin, dass zum selben Thema je nach Person ein anderes Bauchgefühl da sein kann.
Dazu kommt, dass das Bauchgefühl mMn durch gemachte Erfahrungen, das eigene Wohlbefinden, die eigene Stimmung, … ja durchaus auch beeinflusst wird.
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Ein Bauchgefühl, das sich bei mir regelmäßig einstellt, ist Wut. Das atme ich inzwischen meistens weg. Wäre anders auch schlecht.
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Hm.
Ich gehe mit der Aussage: „Jeder hat sein Bauchgefühl und würde man nur drauf hören, würde alles gut und richtig gemacht.“ überhaupt nicht mit.
Ich bin mir sicher, dass jeder Mensch grundsätzlich ein Bauchgefühl hat. Ich denke aber nicht, dass das Bauchgefühl zu jedem Thema automatisch vorhanden ist, sondern sich das Bauchgefühl mMn auf Grundlage von (angewandtem) Wissen und (gemachte) Erfahrung entwickelt. Wenn ich so absolut und überhaupt keine Ahnung zu einem Thema habe, was soll dann mein Bauchgefühl sagen? Und selbst wenn es was sagt, wie hilfreich ist das dann?
Ich nehme in meinem Umfeld wahr, dass zwar ganz oft von Bauchgefühl-Entscheidungen gesprochen wird, wenn man aber genauer hinsieht, es im Grunde aber Kopf-Entscheidungen waren. Es waren zu 99 % Erfahrungen, Vorurteile oder unbewusste Wahrnehmungen, die zu der Entscheidung geführt haben.
Ich denke auch nicht, dass das Bauchgefühl immer die richtige Antwort gibt. Das zeigt sich ja schon darin, dass zum selben Thema je nach Person ein anderes Bauchgefühl da sein kann.
Dazu kommt, dass das Bauchgefühl mMn durch gemachte Erfahrungen, das eigene Wohlbefinden, die eigene Stimmung, … ja durchaus auch beeinflusst wird.
Pauschal ist immer falsch - egal um was es geht. Aber: ich kann nur mich als Beispiel nehmen.
Ich hatte immer schon Tiere sehr lieb. Ich konnte als Kind keinen eigenen Hund haben, weil ein ganz wichtiger Mensch im Haus meiner Eltern eine Hundehaarallergie hatte (und damals war das alles noch nicht so easy mit gut verträglichen Medikamenten). Aber ich habe angefangen, mit dem Nachbarshund spazieren zu gehen - glaub als ich 8 war (ja, heute würde man auch sagen "wie verantwortungslos" ;-) ) - es kamen innerhalb kürzester Zeit noch 5 weitere Hunde dazu. Ich bin wie ein Dogwalker durchs Städchen, hab die abgeholt und 2-3 Stunden später nach einem großen Spaziergang durch die Natur wieder gebacht. Dabei war auch ein Hund, da hat der Besitzer immer gesagt: Die mag andere nicht. Dukannst mit ihr spazieren, aber nur allein.
Ich war ein Dreikäsehoch und dachte mir: Warum soll die sich denn nicht mit den anderen verstehen? Hab sie also zuerst (allein) abgeholt und am Ende als letzte wiedergebracht.
Ich weiß, dass sie tatsächlich beim ersten Mal andere Hunde angebellt hat (war ein dt.Pinscher) und ich hab ihr wirklich sauer, weil ich das so unfair fand, Bescheid gesagt- danach lief sie in der Gruppe.
Und nein - ich bin garantiert nicht "magic" oder so. Aber ich hatte eine ziemlich klare Vorstellung, wie es aussehen soll und dann sah es so aus ud wir hatten sehr sehr viel Spaß fast täglich stundenlang in den Wäldern und Wiesen. Auch bei meinem ersten Hund hätte ich trotz seiner großen Unsicheheiten und defensiv Aggression mit Menschen nie daran gedacht, mir irgendwo Wissen zu holen, weil das in meinem Universum gar nicht da war. Das kam erst später als mein Kopf sich eingeschaltet hat frei nach dem Motto: Wie ist es eigentlich "richtig"?
Ich will auf gar keinen Fall sagen, dass es schlecht ist, sich Hilfe zu holen. Im GEGENTEIL (wenn die Hilfe kompetent ist).
Es ist auch nichts Schlechtes, sich auf das Thema vorzubereiten. Aber es ist eben auch möglich, wenn man so innerlich einfach keine Zweifel hat und sich nicht gerade die echten Spezialisten ins Haus holt, extrem gut mit dem eigenen Bauchgefühl und der eigenen Klarheit zu fahren. Und manchmal verhindert das zu viel Kopf einfach. Heißt auch nicht, dass es auch mit Kopf nicht gut klappen kann. Es ist KEINE Wertug grundsätzlich. Aber heißt auch, dass vieles sehr viel einfacher und stressfreier geht, bei den Menschen, die Zugriff auf ihr Bauchgefühl und ne klare Vorstellung haben.
Das kam erst,
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Aber ich habe angefangen, mit dem Nachbarshund spazieren zu gehen - glaub als ich 8 war (ja, heute würde man auch sagen "wie verantwortungslos" ;-) ) - es kamen innerhalb kürzester Zeit noch 5 weitere Hunde dazu. Ich bin wie ein Dogwalker durchs Städchen, hab die abgeholt und 2-3 Stunden später nach einem großen Spaziergang durch die Natur wieder gebacht. Dabei war auch ein Hund, da hat der Besitzer immer gesagt: Die mag andere nicht. Dukannst mit ihr spazieren, aber nur allein.
Ich war ein Dreikäsehoch und dachte mir: Warum soll die sich denn nicht mit den anderen verstehen? Hab sie also zuerst (allein) abgeholt und am Ende als letzte wiedergebracht.
Ich weiß, dass sie tatsächlich beim ersten Mal andere Hunde angebellt hat (war ein dt.Pinscher) und ich hab ihr wirklich sauer, weil ich das so unfair fand, Bescheid gesagt- danach lief sie in der Gruppe.
Uff, also für mich wäre das eine Horror-Story.
Ich gebe einem KIND ! meinen Hund in die Hand, das Kind hält sich nicht an ausdrückliche Anweisungen und gefährdet damit meinen Hund und sich selbst...
Ich weiß nicht wie lange das her ist, ich bin in dem Alter auch mit dem Nachbarshund und dann dem eigenen Gassi gegangen, würde das aber trotzdem heute nicht so handhaben wollen. Ich bin damals auch so gut wie keinen anderen Hunden begegnet. Das ist heute GANZ anders.
Natürlich geht meistens alles gut. Man ist früher auch ohne Gurt und ohne Helm gefahren, und natürlich sind nicht ALLE gestorben....
Die Story hat einfach was mit "war ne andere Zeit" zu tun, und nicht unbedingt mit Bauchgefühl. Vermutlich würden es viele 8jährige heute noch genauso machen... man lässt sie halt nicht. Und ganz schlecht kann ich das nicht finden.
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Ok - du hast völlig missverstanden was ich sagen wollte...
ich versuche es noch mal. ALSO - das Thema ist Bauchgefühl. Und das hat nur verdeutlicht, dass es das gibt und dass das in den meisten Fällen sehr gut leitet, wenn man es lässt. (Nein, nicht in allen. Nein, mit einem Hund, der zB ernsthaft beißen würde, wäre das nicht gegangen etc pp)
Es geht NICHT darum zu sagen: Gebt Kindern Hunde einfach mit. Es geht nicht darum zu sagen: Früher war alles besser.
Wenn du das jetzt noch missverstehen willst: Hab Spaß.
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Aber ich habe angefangen, mit dem Nachbarshund spazieren zu gehen - glaub als ich 8 war (ja, heute würde man auch sagen "wie verantwortungslos" ;-) ) - es kamen innerhalb kürzester Zeit noch 5 weitere Hunde dazu. Ich bin wie ein Dogwalker durchs Städchen, hab die abgeholt und 2-3 Stunden später nach einem großen Spaziergang durch die Natur wieder gebacht. Dabei war auch ein Hund, da hat der Besitzer immer gesagt: Die mag andere nicht. Dukannst mit ihr spazieren, aber nur allein.
Ich war ein Dreikäsehoch und dachte mir: Warum soll die sich denn nicht mit den anderen verstehen? Hab sie also zuerst (allein) abgeholt und am Ende als letzte wiedergebracht.
Ich weiß, dass sie tatsächlich beim ersten Mal andere Hunde angebellt hat (war ein dt.Pinscher) und ich hab ihr wirklich sauer, weil ich das so unfair fand, Bescheid gesagt- danach lief sie in der Gruppe.
Uff, also für mich wäre das eine Horror-Story.
Ich gebe einem KIND ! meinen Hund in die Hand, das Kind hält sich nicht an ausdrückliche Anweisungen und gefährdet damit meinen Hund und sich selbst...
Ich weiß nicht wie lange das her ist, ich bin in dem Alter auch mit dem Nachbarshund und dann dem eigenen Gassi gegangen, würde das aber trotzdem heute nicht so handhaben wollen. Ich bin damals auch so gut wie keinen anderen Hunden begegnet. Das ist heute GANZ anders.
Natürlich geht meistens alles gut. Man ist früher auch ohne Gurt und ohne Helm gefahren, und natürlich sind nicht ALLE gestorben....
Die Story hat einfach was mit "war ne andere Zeit" zu tun, und nicht unbedingt mit Bauchgefühl. Vermutlich würden es viele 8jährige heute noch genauso machen... man lässt sie halt nicht. Und ganz schlecht kann ich das nicht finden.
Naja, doch hat das was mit Bauchgefühl zu tun.
Als Kind regelt man die Sache mit dem Hund noch völlig intuitiv und sammelt dabei Erfahrungen, was funktioniert. Und im Grunde funktionieren Lebewesen auf Beziehungsebene ähnlich. Was Ärger mit dem "Vorgesetzten" gibt, wird vermieden, zumindest wenn der dabei ist. Und wenn ich ganz klar weiß, was ich nicht will und was ich erwarte, kann ich das auch als Kind von 10,12 Jahren dem Hund verklickern.
Ich finde die Erfahrungen, die ich so ziemlich ohne Anleitung von Erwachsenen mit Hunden gemacht habe, auch wertvoll, auch wenn ich heute manches anders machen würde, weil ich mehr weiß.
Und andere Zeiten waren es halt, weil man damals eine geringere Hundedichte hatte und weniger - wie nenne ich es jetzt- risikoscheu und sicherheitsbewusst war. Wenn mal was passiert ist, ja mei, dann war es halt so. War ja meistens keine Totalkatastrophe.
Aber für mich als Kind war es auch toll, mit meinen Freunden und meinem Schäfermix allein stundenlang durch die Gegend zu streunzen und die Nachbarshunde Gassi zu führen.
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