Gibt es kein Bauchgefühl mehr?
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Erziehung nach Baugefühl ist meiner Ansicht nach zu romantisch gedacht. Mag sein, dass das mit vielen Hunden irgendwie funktioniert, aber sobald die Hunde ernsthafter sind, kommt man damit nicht unbedingt weiter.
Bauchgefühl ohne ein gesundes Basiswissen über Rasseeigenschaften, Lernverhalten, Körpersprache usw. reicht mMn nicht aus, um dem Hund ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Ich sehs hier in der Umgebung täglich, da gibts auch nur Bauchgefühl und wenig Ahnung von Verhalten, Kommunikation des Hundes und Erziehung. Da kommt halt die Leine dran und fertig. Ist irgendwie auch nicht schön...
Wie bei allem im Leben machts da die gesunde Mitte.
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Weil, was ist überhaupt dieses ominöse Bauchgefühl? Wo fängt es an, wo zieht man die Grenze? Wie kriegt man das? Oder hat man das automatisch?
I was summoned.
Kleiner Exkurs zum aktuellen Stand der Wissenschaft zum Thema "Intuition" und "Bauchgefühl" (weil vielleicht recherchiere ich seit ein paar Monaten sehr intensiv zu dem Thema weil ich mich vielleicht durch das auf Instagram überall aufploppende "Niemand hört mehr auf sein Bauchgefühl" "Hundehaltung geht vor die Hunde, weil kein Bauchgefühl" und ähnliches getriggert gefühlt habe und deshalb vielleicht seitdem für mich an einem Essay zu dem Thema arbeite - jeder hat so seine Hobbies, ne?).
Kurz:
Intuition ist kein universelles esoterisches Wissen, das nur durch Ausschalten des kognitiven Bewusstseins angezapft werden kann.
Intuition/Bauchgefühl liegt nicht magischerweise immer richtig.
Und das Bauchgefühl ist abhängig von so, so, so vielen Faktoren.
Mit rein spielen erlerntes Wissen, erlebte und gemachte Erfahrungen, Mustererkennungsprozesse, was sich grad so im Kurzzeitgedächtnis befindet und der aktuelle emotionale Zustand. Wenn wir dann noch auf die Darm-Hirn-Achse schauen, kommt gleich noch ein ganzer Haufen an Faktoren dazu, die beim "Bauchgefühl" mitspielen. Darmbesiedelung, aktueller Füllzustand, Zusammensetzung der Nährstoffe.
Eine Entscheidung, die ich heute mit "gutem Bauchgefühl" treffe, kann nach einer ausgewogenen Mahlzeit oder einer Fastenzeit ganz anders bewertet werden. Je nachdem, was ich lese, mit welchen Informationen ich mein Gehirn füttere, was ich selbst erlebe, kann ich mein Bauchgefühl auch "umtrainieren".
Und außerdem ists ja eh auch immer ein zweischneidiges Schwert, wenn man über lange vergangene Begebenheiten spricht und die bewertet. Denn das, an was ich mich erinnere (ich hab nur nach Bauchgefühl gehandelt und es ging immer gut) ist nicht unbedingt das, was auch passiert ist.
Ansonsten unterschreibe ich bei fliegevogel : Medienkompetenz.
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Erziehung nach Baugefühl ist meiner Ansicht nach zu romantisch gedacht. Mag sein, dass das mit vielen Hunden irgendwie funktioniert, aber sobald die Hunde ernsthafter sind, kommt man damit nicht unbedingt weiter.
Das ich mich im Vorfeld über die Rasse informiere ist für mich z.B. selbstverständlich. Das ich der Rasse entsprechend agiere auch. Aber auch bei ernsthafteren Rassen, wozu ich den Schäferhund zähle, gibt es verschiedene Individuen. Und da bin ich schon der Meinung man muss vom Gefühl her agieren. Was für Hund A laut Lehrplan funktioniert, klappt bei Hund B in keinster Weise. Von daher glaube ich, muss man auch da einfach aus dem Bauch heraus entscheiden können, was für das jeweilige Hund/Mensch Gespann richtig sein kann. Das ist es was ich mit Bauchgefühl meine.
Klar kann ich bei ernsthaften Hunden nicht mit Tutschitutschi Buh und Wattebäuchen ein sozial verträgliches Miteinander zaubern, aber da auch nur nach vorgegebenen Lösungen zu gehen finde ich auch nicht richtig.
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Was für Hund A laut Lehrplan funktioniert, klappt bei Hund B in keinster Weise. Von daher glaube ich, muss man auch da einfach aus dem Bauch heraus entscheiden können, was für das jeweilige Hund/Mensch Gespann richtig sein kann. Das ist es was ich mit Bauchgefühl meine.
Ja schon, aber ohne das Wissen über die verschiedenen Möglichkeiten kann ich mich nicht für einen Weg entscheiden. Und das muss ich erst mal erwerben um es dann individuell anwenden zu können.
Das nicht alles für alle Hunde gleich funktioniert, das ist ja absolut klar.
Das ich mich im Vorfeld über die Rasse informiere ist für mich z.B. selbstverständlich. Das ich der Rasse entsprechend agiere auch.
Und da sind wir schon beim fortgeschrittenen Level der Hundehalterwelt. Wie hier ja auch oft zu lesen (mein Schäferhund/Dobermann Zeus stellt die Familie. Hilfe!), erlebe ich das im Umfeld oft. Der Eurasier wacht und jagt? Na huch aber auch. usw.
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Bei unserem ersten Hund gab es noch kein Internet etc.
Die meisten Hunde wurden in einem Schäferhundeverein " geführt" und das empfand ich damals schon als grusselig
Unser Hund wurde mit den Kindern ( 6J +3J) erzogen, dabei hatten die Kinder das Verbot Ihn nicht im Körbchen anzufassen.
Das hat erstaunlich gut geklappt. Bei einer der ersten Pfützen in der Wohnung habe ich , wie damals üblich
seine Nase hinein gestupst. Er sah mich an und ich wußte für mich, das ist falsch und ich habe es nie wieder getan.
Es war Bauchgefühl.
Bei der Erziehung unseres Hundes habe ich öfter Ratschläge bekommen, den muß man an der Leine rucken etc
habe ich nicht gemacht und er war ein -meiner Meinung nach- sehr lieber Hund.
Heute beim 4. Hund weiss ich viel mehr und muß manchmal aufpassen, mich von anderen nicht kirre machen zu lassen.
Ich bin da bei Nicodamius
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Mich nervt schon der Begriff "Bauchgefühl".
Man kann es ja auch gesunden Menschenverstand nennen.
Ich weiss nicht, von welchem "früher" genau die Rede ist. Aber ich denke eben an solche Sachen (weil es gerade aktuell war) wie Welpe MUSS zeit x zb 22 Stunden am Tag pennen. Da kann man natürlich jetzt sagen, okay, ich setze alles, jedes Mittel daran, dass der die Zeit pennt, oder ich überlege mir, ob das überhaupt physiologisch ist und sehe meinen Welpen individuell und lerne und bemerke, was ihm gut tut, oder was eben nicht. Das ist für mich zb Bauchgefühl. Sich nicht krampfhaft an irgendwelche Zeitregeln o.ä. zu halten, sondern drüber nachzudenken und dem Tier emphstisch gegenüberstehen.
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Mal ab von den Begrifflichkeiten oder genaugenommen erstmal hin zu den Begrifflichkeiten:
"Das musst du aus dem Bauch entscheiden" - ich hasse das. Ich hasse Bauchgefühl.
Ich kenne viele Menschen, die finden es mit jeder Faser ihres Daseins vollkommen in Ordnung, mit jedweder Art von Gewalt zu "erziehen". Komisches Bauchgefühl.
Ich verlasse mich daher auf "warum" und "weil". Manche finden das vielleicht verkopft.
Für mich funktioniert das besser.
Warum mag ich zum Beispiel das erwähnte "mit der Nase in den Urin stoßen" nicht? Weil: Was genau soll der Hund daraus lernen? Wenn dir ein Missgeschick passiert, inhalier es danach?! Ich hau doch einem Säugling, Kleinkind, jemandem mit Inkontinenz das Ergebnis auch nicht ins Gesicht und hoffe auf Besserung.
Das ist mein Versagen oder körperlich - aber das geht nicht durch so einen Blödscheiß weg. Und der Hund kann es auch nicht mehr einatmen. Und der Idiot, der mit dem Schwachsinn anfing oder ihn weiter verbreitet, wischt das weder weg, noch geht er mit meinem Hund das nächste Mal rechtzeitig raus.
Also für mich Schwachfug.
Nicht, weil das mein Bauch sagt. Sondern weil unfair und unlogisch und von vorne bis hinten sinnlos.
Für mich persönlich find ich es wichtig, meine Einstellung und Handlungen begründen zu können. Muss ich nicht immer sofort in dem Moment. Ich stell mich nicht in dem Moment, wo einer auf die Straße rennt oder an den Ofen fasst hin, und überdenke erstmal mein Handeln. Aber ich kann danach erklären, warum ich wie reagiert habe und warum mir etwas wichtig ist. ODER, ich stelle dann eben fest, dass ich gerade dumm gehandelt habe.
Und eben weil ich das kann, geht so mancher Trend an mir auch vorbei oder ich kann den "überzeugten Fans" die Stirn bieten.
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98% der Leute in meinem Umfeldes sagt das Bauchgefühl: Hund wedelt, der freut sich ja so! Daher: hier Team Wissen. Und aus dem neuen Wissen seine Intuition füttern.
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Kurz gesagt.
Definition Bauchgefühl - emotionale, nicht vom Verstand geleitet Einschätzung; Intuition und die gibt es definitiv, ich lebe und entscheide überwiegend danach, sonst bekomme ich wahrhaftig Bauchschmerzen.
Wissen ist eine Aneignung vieler Fakten und fällt eher in die Theorie, denn die Umsetzung ist eine andere.
Nur meine Meinung!
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Ich trainiere seit ich 14 bin nur nach Bauchgefühl. Bis heute habe ich kein Buch über Erziehung gelesen, meide solche Themen online und war mit sämtlichen Hunden insgesamt in keinen 5 Erziehungsstunden. Es interessiert mich ganz einfach nicht
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