Wann sind Kinder "groß genug"?

  • Camillo09


    Bei uns war der Hund schon vor den Kindern da.

    Deshalb müssen wir durch alle Phasen durch.


    Unser Hund ist zwar „groß“, aber deswegen kann man noch lang nicht erwarten, dass er wildes Toben erträgt.

    Bzw. kommen dann später andere Sachen hinzu: zB dass keine Kaugummis rumliegen, weil der Süßstoff für Hunde tödlich giftig ist.


    Letztlich fällt es komplett auf dich zurück, für Sicherheit und Wohlfühlen von Hund und Kindern zu sorgen.


    Also musst du dir die ehrliche Frage stellen, bist DU in der Lage konsequent zu trennen (wenn es zu viel wird), dich bei Kindern und Verwandtschaft unbeliebt zu machen („Lass sie doch!“) und nochmal schlaflose Nächte zu haben.


    Der Hund wird um so netter und entspannter mit Kindern, je mehr er sich drauf verlassen kann, dass du ihn rettest, wenn‘s in nervt.


    Zu warten, bis er sich selbst verteidigt, ist der beste Weg, ihn zum Kinderhasser zu prägen.

  • Ich sehe es wie An Ni - die Frage ist, welche Kapazitäten du frei hast für den Hund. In unserem Fall waren die Kinder sogar schon 11 und 15, der Hund ist aber auch eine Nummer größer. Ich fand es sehr hilfreich, dass ich zum wilden Welpen nicht auch noch wilde Kinder dabei hatte beim Gassi.

  • An Ni: danke für deinen Kommentar. Diesen Gedankengang finde ich gut. Das mit dem "immer alle mitschleppen" ist ein wirklich wichtiger Punkt. Die Große kann alleine zuhause bleiben, die beiden jüngeren würde ich nie allein da lassen, die müssten wirklich immer mit. Bei uns wäre das etwas abgemildert, da wir einen Garten haben, der gerade bei einem Welpen sicherlich öfter für das Geschäft genutzt werden würde. Auch wenn der Hund dann älter ist, auf die Gassirunden außerhab der Kita-Zeit müssten sie natürlich immer mit. Habe ich/wir die Kapazitäten? Die Frage muss ich für mich auch noch mal durchdenken.

    Garten ist schonmal gut, aber man möchte halt auch in Ruhe spaziergänge machen, wo man mit dem Junghund was übt, einfach das Zusammensein genießt oder in die Hundeschule/ zum Hundesport gehen. Klar kann man die Kinder mitnehmen, entspannter ist es jedoch sicher ohne.
    Für mich ist die Zeit mit Hund auch immer me-time und ich genieße es, dass die Kinder meist nicht dabei sind. :ops: Setzt natürlich voraus, dass die dafür groß genug sind/allein bleiben mögen und können.

    Entspannter wäre es vielleicht, wenn ihr noch etwas wartet und dann hättet ihr vielleicht auch alle mehr davon...

    (Insgesamt finde ich, gibt es nichts schöneres, als Kinder und Hunde zusammen aufwachsen zu lassen, ein entspanntes Zusammenleben ist wirklich großartig für alle Beteiligten und ich liebe das so sehr! Aber das ist es natürlich nur, wenn das für die Eltern nicht ständig Stress oder Belastung bedeutet.)

  • Hier waren die Kinder knapp 3 und 9 als die Elfe mit 9 Wochen (und 10,5kg, die Kleine hatte sie gewichtstechnisch sehr fix ein, die Große „erst“ mit 8/9 Monaten 😉) eingezogen ist.


    Mir war wichtig, dass ich einige Zeit alleine für den Welpen hatte (das war dann eben durch Kindergarten/Schule gegeben) und nachmittags wurde eben „Familienleben“ geübt.

    Durch mehrere Etagen hatte ich aber auch den Luxus trennen zu können - wer rumspacken wollte konnte eben in sein Zimmer gehen und im Wohnzimmer unten gab es dann eben ruhigere Sachen wie Playmobil bauen etc. Nachdem die ersten Pappteile von Puzzles angenagt worden sind hat es mit den Sachen wegräumen auch sehr gut geklappt 😋


    Ich bin aber auch sehr deutlich, was „absichtliches Fehlverhalten“ angeht (also eher den Kindern als dem Hund gegenüber 😉), Hund ärgern, provozierend mit Fressbarem vor der Schnauze rumlaufen usw. gab hier richtig Ärger ( die Elfe war ein supereasy Welpe/Junghund, hat nie ein Kind angesprungen o.ä. - wäre das aber so gewesen hätte es auch eine „das ist ein no go Ansage“ gegeben).

    Grundsätzlich ist das aber nur sehr selten vorgekommen, sind halt Mädchen😅 Jungs haben da ja öfter noch mehr Energie und auch die entsprechend blöden Ideen😝

  • Zu bedenken ist auch das Kinder in dem Alter deiner Kinder die Körpersprache von Hunden häufig noch missenterpretiren und auch häufig noch nicht so gut lesen lernen können. Du müsstest da also noch viel Dolmetschen damit es nicht zu Missverständnissen kommt.

  • Bei uns waren die Kinder fast 6 und 9 als der Welpe einzog. Das hat alles ganz gut funktioniert und ich musste eher die Kinder vorm Hund schützen.

    Die Madame hat sich mit der Beißhemmung etwas schwer getan.... :roll:


    Was ich aber wirklich nervig fand, war die Nachmittagsrunde mit Kind. Der Zwerg wollte die ersten Monate nicht allein Zuhause bleiben, also musste er eben mit. Er ist sehr mitteilsam und hat mich die ganze Runde zugesabbelt, während ich versucht habe auf den Hund zu achten. Das fand ich schon etwas anstrengend. War aber zum Glück keine allzu lange Zeit und dann ist er allein geblieben für die 30 Minuten.


    Das wäre wirklich etwas, was ich mir gut überlegen würde. Hat man bei jedem Wetter Lust beide Kleinen immer mitzunehmen.


    Und bei drei Kindern ist einer immer irgendwo verplant. Turnen, Fußball, Freunde, Kindergeburtstag, Schulveranstaltungen... Die können da ja auch nicht überall allein hin, das war bei uns manchmal ein ganz schöner Aufwand das alles unter einen Hut zu bekommen. Man muss es halt echt wollen. :smile:

  • Außer, ich muss zur Toilette oder in die Dusche, dann muss der Baby-Hund wohl genauso mit wie die Baby-Kinder damals :woozy_face:

    Da mein Sohn Autist ist und manchmal durch Überreizung nicht immer so zuverlässig, wie ich mir das Wünsche, mach ich das auch oft noch so. Einfach den Hund mitnehmen. Wobei es ganz gut Akzeptiert wird, dass das Wohnzimmer, unser Hunde Allein bleib Zimmer ist und wenn ich sage, dass die Tür zu bleiben soll, dann bleibt sie das auch.
    Und da bin ich wirklich Froh, dass ich diese Regel mit einem noch kleinen Kind ausgefochten hab und nicht mit einem Jugendlichen im Spektrum, der sich an eine neue Regel gewöhnen muss :see_no_evil_monkey: . (Wobei man ja auch nie sagen kann, wie gut sich die Kinder Entwickeln).

    Für die Kinderzimmer könntest du diese Kinder Türschutz Gitter dran machen, dann zerkaut der Welpe auch keine Spielsachen in den Kinderzimmern.
    Als Ruhebereich kannst du eine Ecke vom Wohnzimmer mit einem Welpengitter abtrennen und da dürfen die Kinder dann auch nicht rein.

    Was das immer mitnehmen, der Kinder angeht, da musst du dir wirklich Gedanken zu machen. Mein Kind wird nicht beschult, weil Inklusion oft nur ein Märchen ist, dadurch ist mein Kind IMMER dabei.
    Das ist manchmal ok, manchmal nicht so.
    Aber aus der Schwierigen Situation heraus haben sich auch immer Lösungen Entwickelt.
    Aber bei manchen Dingen muss man Abstriche machen. Ich würde gerne mit meiner Hündin in eine Dummy Gruppe, aber mit meinem Lausbub dabei, der dann vermutlich Wild vor den Hunden die Konzentriert Arbeiten sollen herum rennt. xD Ja, lieber nicht...
    Das kann ich dann machen, wenns Kind "groß genug" ist.

    Mein Fazit zu 24/7 Kinderbetreuung und Hund: Es ist von Vorteil, wenn man sehr Hundemensch ist. Die Abstriche die man teils machen muss und das Gemecker des Kindes, wenn das Wetter grad Blöd ist, es Kalt ist, es Regnet, es zu Heiß ist, zu Windig ist, zu hell draußen ist, zu dunkel draußen ist, zu Müde, oder der Wald stinkt...(glaub ich könnt ne DinA4 Seite dazu schreiben, was alles Doof am Gassi sein kann, aus Kindersicht :see_no_evil_monkey: ) Da muss der Wunsch fürs zusammen Leben mit Hund schon etwas größer sein ;) .

    Wenn die Kinder gezwungenermaßen zum Gassi mit müssen, brauchst du Fairer Weise auch sowas wie einen Bollerwagen, oder ein Lastenrad. Irgendwas wo du deine Bande drin Transportieren kannst.
    Weil es sonst halt doch zu Egoistisch mit der Hunde Haltung ist, wenn die Kinder mit müssten und noch nicht allein Zuhause bleiben können.

    Mittlerweile ist unsere Wohnung vollständig Kamera Überwacht, dass Kind hat ein Handy für Video Anrufe und ich kann Löse Runden ohne das Kind mit zu haben drehen.
    Lösungen finden sich immer irgendwie.

  • Ich finde es prinzpiell schön, wenn Kinder mit Tieren aufwachsen.

    Aber ... es muss passen, ein ordentlich gutes Nervenkostüm gehört sicher dazu.

    Nicht zu vergessen auch die Aktivitäten der Kinder wie Sport, Spielplatzbesuche, Verabredungen usw. am nachmittag wo halt die Mutter mit geht oder eben die Kinder hin bringt und abholt. Meine Töchter hatten z.B. auch oft Freundinnen zu Besuch da.


    Unser erster Hund war 7 als das erste Kind kam, war händelbar. Als 3,5 Jahre später das zweite Kind kam, wurde es schon aufwändiger. Kinder erst fertig machen um mit dem Hund Gassi gehen zu können, manchmal haben wir das auf nur den Garten beschränkt :frowning_face:

    Der zweite Hund zog hier ein, als meine Töchter 9 und 13 waren, da konnte ich mich bestens um den Welpen kümmern. Auch war es da bereits so, dass meine Töchter die Interesse an dem Hund schnell verloren hatten, Freunde und Freizeitaktivitäten waren wichtiger.


    Während der Ferien (Urlaub an der Ostsee) hatten wir damals Gott sei Dank meine Mutter, die hat den Hund in dieser Zeit genommen. Viele Dinge kann man nicht mit Hund und Kind zusammen machen, beginnt schon am "normalen" Strand.

  • Ich kann nur aus meiner Sicht erzählen,

    ich war keine drei Jahre alt als unser erster Hund eingezogen ist (mein Bruder 7 , meine Schwester 10).

    Biene war für mich immer da, also bewusst wahrgenommenes Familienmitglied.

    Es war -aus heutiger Sicht- toll. Eine massive Bereicherung . Auch mal Einschränkung, Pflichten die man doof fand, Teeniealltag eben :D

    Ihr zu früher Tod mit 11 war aber für mich ein Alptraum den ich bis heute noch anders wahrnehme als alle weiteren, schwere Verluste in meinem Leben.

  • Die Antwort hast Du Dir doch eigentlich schon selbst gegeben?

    Ich finde das sicherlich auch nicht toll, dass hier drinnen getobt wird, v.a. im Bereich der Treppe, oder (in der Regel weiches) Spielzeug wie Softbausteine, Kuscheltiere usw. durch die Gegend fliegen, sie sollen auch nicht, aber die zwei Jungs testen halt gerade sehr ihre Grenzen und machen auch Dinge, die sie nicht tun sollen. Und das leider nicht nur einmal, sondern auch mehrfach, weil es bei Dingen, die hier zwar nicht gewünscht, aber auch nicht gefährlich sind, keine drakonischen Strafen gibt. Vielleicht ist das in ein paar Wochen/Monaten vorbei. Aber ich im Moment ist es Status Quo und damit muss ich leben. Beim Hund wäre das dann genauso, der würde genauso auf Basis von Kooperation erzogen wie die Kinder.

    Du setzt schon bei den Kindern keine klaren Grenzen, die auch eingehalten werden.

    Wie soll es dann mit einem Welpen funktionieren, auch noch so ein kleines, wehrloses Tierchen?

    Wenn der mal in eine durch Wind zufliegende Türe kommt, ist mindestens der Schwanz gebrochen oder das Hundchen vielleicht sogar tot.


    Wenn er die Treppe herunterfliegt, schwer verletzt oder Exitus.


    Dieser Satz mit dem Status Quo stößt mir sauer auf: wieso mußt Du mit Umständen leben, die Dir nicht zusagen, nicht gewünscht sind? Ändere sie! DU bist die Erwachsene und hast nicht nur die Verantwortung, sondern auch das Sagen.


    Den letzten Satz des Zitates müßtest Du bitte mal erklären. Denn meine Vorstellung davon, wie dieser gemeint sein könnte, korreliert nicht damit, wie Du artgerecht mit einem Welpen/Junghund umgehen würdest.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!