Wann sind Kinder "groß genug"?

  • Wann die Kinder alt genug sind, kann man tatsächlich so einfach nicht beantworten.


    Meine Kinder sind mit Hund aufgewachsen - Maja kam als Welpe zu uns, da war mein ältestes Kind grad mal 3 Monate alt.


    Aber: der Hund war von Anfang an für mich - ich wollte ihn nicht (!) für das/die Kind(er). Das hat es mir leichter gemacht. Natürlich auch, dass meine Tochter mit ihren 3 Monaten noch gar kein Interesse am Hund hatte - da musste ich nicht viel managen - anfangs. Als das 2te Kind da war und meine Tochter anfing selber zu laufen, wurde es mal eine kurze Zeit ein bisschen stressig - aber es ging. Beide Kinder sind da so mit reingewachsen - aber natürlich muss man immer ein oder besser alle Augen dabei haben.


    Richtig stressig war dann eher die Zeit, als die Kinder im Kindergarten, der Vorschule bzw in die Grundschule kamen - denn da wollten sie natürlich auch mal ihre Freunde zu uns einladen. Und ich fand da das Management der "fremden" Kinder deutlich unentspannter. Da waren immer mal wieder Kids dabei, die ständig am Hund oder mit dem Hund rumwuseln wollten....in guter Absicht, aber da gabs dann öfter mal ein bisschen knatsch, weil Maja es so gar nicht mit fremden Kindern hatte. Da hab ich locker 4 Augen gebraucht bzw ganz strikt getrennt.


    Meine Kids waren übrigens im Alter zwischen 3-7 auch ziemlich wilde Hummeln. Und ich bin ebenfalls eher weniger vom Typ "Fräulein Rottenmeyer". Die durften auch durchaus mit mir diskutieren. Im Kleinen. Bei den wichtigen Hausregeln mussten wir nie diskutieren. Ganz ähnlich halte ich es auch mit meinen Vierbeinern - solange niemand die "rote Linie" übertritt, gilt hier unsere eigene "libertas bavariae" und damit hatten auch meine HSHs nie ein Problem.


    Aber ob das bei der TE auch so funktioniert, kann man natürlich nicht beurteilen. Auch nicht, in wie weit sie sich drauf einlassen kann, die Bedürfnisse von Kindern und Hund unter einen Hut zu bekommen. Ist nicht immer einfach, aber es ist machbar. Zumindest mit einer guten Portion stressresistenz...

  • Muss es denn ein Welpe einer so kleinen Rasse sein?


    Kommt nicht ggf auch ein second Hand Hund in frage, der vielleicht schon Kinder kennt und zb wegen Trennung abgegeben wird?

    Seconds Hand Hund aus guten Händen würde ich mit Kusshand nehmen, eigentlich sogar lieber als einen Welpen. Bloß, wie finde ich einen, bei dem das auch erfüllt ist. Über Kleinanzeigen und co wird einem vermutlich das Blaue vom Himmel erzählt, wie toll und lieb und brav der Hund ist.


    Kleinrasse ist gesetzt, ich mag was handliches.

  • Seconds Hand Hund aus guten Händen würde ich mit Kusshand nehmen, eigentlich sogar lieber als einen Welpen. Bloß, wie finde ich einen, bei dem das auch erfüllt ist. Über Kleinanzeigen und co wird einem vermutlich das Blaue vom Himmel erzählt, wie toll und lieb und brav der Hund ist.


    Kleinrasse ist gesetzt, ich mag was handliches.

    Schau doch mal regional in den Tierheimen oder dem TS. Da kannst du auch mit den Hunden Gassi gehen und schauen wie gut sie sich mit den Kindern vertragen und umgekehrt. :-)


  • Ich hab ja hier eher nen größeren Hund aufgenommen, da war das Problem, dass der zu zart besaitet sein könnte für kleine Kinder, eher nicht vorhanden.

    Der Kleinste war 2,5 jahre alt, als der Welpe einzog. Es war echt die ersten 12 Monate harte Arbeit. Die Zeit war mit viel Management verbunden und ich hatte immer einen Blick auf die zwei. Es wurde oft räumlich getrennt (mit so mobilen Gittern ) und der gesamte Kontakt fand unter Aufsicht statt. Ich hatte tatsächlich mehr Mühe, dem menschlichen Knirps die neuen Regeln beizubringen als dem Hund. Der Knirps war und ist aber auch immer mal wieder in so Phasen, in denen er gern testet - man kennt das ja.


    Das war schon echt anstrengend, aber ich hatte den Eindruck, dass die wirklich wichtigen Dinge eingehalten werden (Hund beim Fressen in Frieden lassen, ihn nicht auf seinem Platz stören), wenn auch andere Dinge (mit Vorliebe in die offene Box klettern und Hund spielen, wenn der Hund nicht drin liegt, blödsinnig in der Wohnung rumtoben) immer und immer wieder aufgetreten sind. Es hat sich aber gelohnt und alle haben eine gute Beziehung zum Hund, können ihn einschätzen und gehen ihm nicht mehr als nötig auf den Geist.

    Nouska ist natürlich groß und schwer, die kann man nicht einfach hochnehmen und woanders hinsetzen oder übergriffig über den ganzen Körper umarmen. Sie ist auch so groß und stark, dass sie sich durchstzen kann, indem sie einfach weggehen könnte, wenn wirklich mal jemand zu nervig wäre (was nie vorgekommen ist, ich unterbinde sowas selber frühzeitig). Das führt sicherlich auch dazu, dass sie nicht so leicht als Spielzeug oder so betrachtet wird.

    Aber ich denke, den Respekt vor dem Lebewesen kannst du trotzdem gut vermitteln, du hast ja ein Auge drauf und weißt, was du haben willst und was nicht.

    Unsere Kinder weisen sich gegenseitig darauf hin, dass es dem Hund jetzt zu viel ist, "weil, guck mal sie blinzelt und guckt weg, die möchte das nicht!".

  • Da ist ggf etwas Geduld gefragt. Wenn Welpe jetzt wahrscheinlich erst mal etwas nach hinten geschoben wird, dann kannst du in der Zeit doch ruhig weiter die Augen offen halten nach erwachsenen Hunden.

    Ich würde auch Züchter informieren, dass zb eine ältere zuchthündin in Frage kommt.


    Ich glaube auch, dass in den Kleinanzeigen durchaus seriös Leute unterwegs sind, die einfach nur das beste für ihren Hund wollen.


    Ansonsten wäre für mich persönlich der erste Ansprechpartner für Vermittlung von Hunden unser Hundetrainer. Der kennt soooo viele Menschen und Hunde, die ggf vermittelt werden sollen und kann gut einschätzen, was passen könnte.


    Eine Freundin Von mir hat über unseren Trainer ihre neue Hündin gefunden. Da wird es auch in der Lebenszeit des Hundes noch menschlichen Nachwuchs geben, sodass das auch wichtig war und es passt echt mega gut, was der Trainer da aufgetan hat.

  • Camillo09


    Kann es sein, dass Du das Gefühl hast: es passt noch nicht?


    Wenn Du Zweifel hast, dann ist es vielleicht wirklich noch ein bisschen zu früh.

    Drei Kinder, teilweise sehr dicht beieinander und dann noch eher auf der aktiveren Welle des Lebens können oft schon sehr viel Kraft und Energie kosten - da ist dann die Frage, reicht es noch für einen kleinen Hund?


    Meine Kinder sind 16, 8, 6 und 3 1/2 Jahre alt … wenn ich jetzt so planen müsste, dass die zwei Kleineren immer mitkommen, dann würde ich wohl noch warten.

    Uns ist wichtig, wir Erwachsenen wollen den Hund - d.h. wir haben bewusst so geplant, dass einer von uns immer auch alleine was machen kann (entweder Fremdbetreuung, Babysitter durch den Großen oder eben ein Elter Kinder und der andere Hund).


    Was ich momentan tatsächlich noch nicht so gut abschätzen kann, ist Management bei Kinderbesuch … aber wir haben schon mit den Kindern darüber gesprochen und natürlich auch Pläne, wie Rückzugsräume geschaffen werden können - aber das ist noch Theorie.


    Zur Vorbereitung für die Kinder finde ich die „Hund: Verstehen, staunen, trainieren, entdecken“ Bücher sehr gut.


    Für uns ist aber wirklich der gefühlt absolut richtige Zeitpunkt - wie es dann läuft wird sich hoffentlich bald zeigen.

  • Was man, wenn man so einen Erziehungsstil, wie du ihn beschreibst, eben im Kopf haben sollte, sind aktue Management-Maßnahmen die man im Fall der Fälle nicht ausdiskutieren kann. Das kann sein, dass man den pubertären Junghund anbrüllt, der es gerade lustig findet den Kindern in Richtung des Gesichts oder in die Füße zu schnappen. Der es lustig findet, die Kinder nicht mehr in die Räume zu lassen, oder an Möbel.
    Das kann auch sein, dass es Kinder sind, die rasch angeschrien werden, bevor der Stein in Richtung des Kleinhundes fliegt.

    Ich sag das so, weil ich mehrere Erziehungsstile von unterschiedlichen Leuten kenne. Bei der einen Mutter ist es, wie oben, mit viel Managment verbunden und klappt sehr gut.
    Bei der anderen, die eher einen sehr erklärenden Stil hat, ist der Stein (in echt war es ein Spielzeug) geflogen und den Kindern wird erklärt, dass das dem Hund jetzt wehgetan hat und das nicht so gut ist. Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass da immer wieder passiert.

    Da ist jetzt kein Erziehungs-Stil "besser" als der andere. Aber ein Erziehungsstil der rein auf erklären aus ist und wo man dies auch nicht ändern will, da gehört in meinen Augen kein Hund oder Lebewesen hin, wo man managen müsste. Und es werden mit Kindern und Tieren immer Situationen auftreten, die man leider nicht hat kommen sehen.
    Ich denke auch eher, dass Hundebär in dieser Richtung gedacht hat.

    Mach dir also einfach bewusst, ob du das so möchtest und tragen kannst. Du schriebst ja selbst schon, dass, wenn dein Gedanke nicht passt, es eher die nächsten 15 Jahre keinen Hund gibt. Du kannst ja einfach eine Liste machen, was du tun würdest und was nicht. Dann bildet sich da meist ganz schnell eine Linie ab, wie es laufen könnte/ oder eben nicht.
    Das Ding bei Hunden und gerade Welpen, ist ja eben, dass man nie wirklich weiß was jetzt aus ihnen wird. Gut, der Havaneser ist jetzt kein Hütti-Tütti. Ein bisschen erzogen werden, will der aber trotzdem. Und eine Pubertät, wo er alles gelernte in Frage stellt, hat er auch.

  • Vor vielen Jahren ist ein Welpe bei uns eingezogen. Der große war 4 und der kleine 2 Jahre. Mein älterer Sohn war und wird nie ein Hundemensch werden, deswegen war ihm der Hund recht egal, der kleine hatte eine super innige Beziehung zu meiner Hündin. Er hat sehr gelitten als sie gehen musste.


    Es gab klare Regeln auf allen Seiten, die konsequent von mir eingefordert wurden.

    Zb. liegt der Hund in seinem Bett wird er ignoriert. Und für den Hund galt schick ich dich ins Bett stehst du da nicht auf.


    Wenn du dir unsicher bist warte lieber noch ein wenig bis ein Hund einzieht.


    Du musst dir im Klaren sein das bei Einzug die Kinder meist mitkommen zum gassi, was oft genug in Genöle enden wird, weil etwas anderes gerade für sie wichtiger ist, oder es sind alle krank oder, oder. Es ist gut sich für diese Fälle einen Plan B zu überlegen.

  • ich selbst hab keine Kinder. Aber meine Freundinnen. Immer alle nur Jungs also ich weiß auch wovon du redest so als Patentante bekommt man da auch mal voll die Packung leben mit und irgendwie ist so ein schniedliger Haushalt manchmal sehr von Testosteron und seinen Auswirkungen geprägt. Aber in diesen Haushalten leben Hunde und das von Welpen an. DSH bei den einen ein kleiner Wuschelmix bei den anderen. ja, die Jungs dürfen auch die Sau raus lassen aber es gibt Zonen da gibt es das nicht. Wohnzimmer, Esszimmer und Küche sind tabu. Und zwar absolut. Da darf sich nur normal benommen werden. Im Garten, in der Remise, in Spiel bzw Kinderzimmern darf auch mal wilde Sau gespielt werden. Die Hunde in diesen haushalten haben gelernt dass sie in den ruhigen Zonen wirklich zu 100% geschützt sind. Der DSH spielt gerne auch mal mit verrückt und kann sich da auch gut einschätzen. Darf also manchmal mitmachen wenn ein Elternteil dabei ist, Der kleine Wuschel hat hingegegn gelernt dass er sich zurückziehen soll wenn die Kinder anfangen zu toben. Witzig dabei die Jungs denken da alleine auch dran und schicken ihn raus in die beruhigte Zone. Dieser kleine Wuschel hat sich nämlich nicht wirklich im griff und wird schnell zu grob aber so funktioniert das wunderbar. Die Kinder mit dem Wuschel sind jetzt in der 3 und 4 Klasse und die mit dem DSH in der 1., 5, und 10. Klasse. Die Hunde selbst sind 4 und 7 Jahre alt. Zogen also ein als die Kinder noch viel jünger waren. Was ich selbst in beiden Haushalten wirklich als positiv erlebt habe, dass die Hunde als Welpen nicht im absoluten Fokus standen und dadurch ziemlich normal wurden, sie bekamen alles aber ohne betüdelt zu werden. Dazu war einfach keine Zeit. Gassi musste es bei beiden nie wirklich geben. Die gingen mit zu den Pferden, zu den Schafen und zum Kindergarten und eben auf den Hof.


    Ich selbst bin beengter mit unseren Hunden groß geworden aber auch hier drehte sich die Welt eben nicht um die Hunde, die liefen mit und wenn Arko, Strolch oder ich es übertrieben gab es für alle Beteiligten Ärger. Ich dürfte mit dem Foxl immer wilde Sau spielen, musste aber auch mit kleinen Kratzern leben. Der Mix wollte nicht spielen aber der hat auf unseren Wanderungen immer auf mich aufgepasst. Ja ich war sobald ich laufen konnte, alleine mit den hUnden im Dorf unterwegs. heute undenkbar. Damals ein geschenk des Himmels. Ich war an der Luft, hatte einen Spielkumpel und einen der keinen an uns ran lies und wer sollte uns schon was tun wollen. Aber wenn Opa zum Essen pfiff haben es die Hunde gehört und rannten los, und ich musste eben mit. Später war mein Bruder dann auch mit dabei.

  • wir haben einen Havaneser und ich finde, dass ist kein Hund für wilde, kleine Kinder. Bedingt durch die kleine Größe muss man schon aufpassen im Umgang mit dem Hund. Wir hatten vorher große Hunde, das ist schon etwas anderes. Unser Sohn war erst ein Jahr alt, als wir unseren Welpen (Retriever) bekamen, das war nie ein Problem. Allerdings waren unsere Kinder immer vorsichtig, Spielzeug ist nie durch die Gegend geflogen und im Umgang mit dem Hund waren sie immer vorbildlich, da gab es nie etwas zu meckern.


    LG

    Sabine

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