Alleine bleiben - Wie lange insgesamt am Tag?

  • Ich muss sagen, ganz unabhängig davon, ob ich das gut oder schlecht finde, decken sich die Posts hier größtenteils so gar nicht mit meiner Lebensrealität (und der meines weiteren Umfelds) der letzten 15 Jahre.


    Der Großteil der Leute muss 30-40h die Woche arbeiten gehen, der Großteil bezahlt nicht mehrere hundert Euro im Monat für Betreuung und es dreht sich auch nicht die komplette Freizeit nur und ausschließlich um die Hunde..

    Bei mir geht das auch nur, weil Amber immer Bürohund war, danach war ich 2.5 Jahre daheim mit meinem Sohn und nun arbeite ich 20 Stunden die Woche.

    Mein Mann ist jeden zweiten Tag ganz zu Hause und ansonsten kommen die Großeltern meines Sohnes und gehen mit Amber spazieren und holen ihn vom KiGa ab.

    Was in einigen Jahren ist, keine Ahnung….

    Vielleicht kommt die Zeit noch, wo Amber länger alleine bleiben muss.

    Vielleicht wenn ich in den nächsten Jahren wieder Stunden aufstocke.


    In meinem Umfeld ist es aber tatsächlich so, dass - gerade jetzt mit vermehrt Home Office durch Corona - viele Leute bei ihren Hunden zu Hause sein können.

    Sei es ganz oder abwechselnd (Mann/ Frau).

    Also Dienste aufeinander abgestimmt.

    Oft sind größere Kinder nach der Schule dann auch zu Hause bei den Hunden.


    Also so mein Einblick hier, bei meinen Nachbarn/ meinem nahen Umfeld.

  • Meine Hunde sind nur selten alleine. Mein Mann arbeitet dauerhaft im home office. An einem Tag in der Woche sind sie von 8.00 Uhr bis 13.30 Uhr teilweise alleine. Das heisst unser Sohn besucht um 11.00 Uhr und um 13.00 macht er mit den Mädels eine Pippirunde.


    Ansonsten wenn wir mal weg müssen höchstens vier Stunden, kommt aber sehr selten vor.

  • Meine Hunde sind leider recht viel „alleine“, also ohne mich. Zum einen können sie nachts nicht mehr bei mir schlafen seit bald zwei Jahren, weil sie sonst meinen Sohn durch ihre Liegeplatzwechsel und das Geputze wecken würden. Die nächtliche gemeinsame Zeit war uns immer sehr wichtig. Sie schlafen zwar bei meinem Mann, aber es ist nicht das selbe für sie.


    Tagsüber bin ich beim Mittagsschlaf von 1,5-2 h auch meist bei meinem Sohn, um mich da auszuruhen.


    Vormittags bin ich öfter mal für eine Stunde mit meinem Sohn allein weg. Nachmittags auch mal für 1-3 Stunden.


    Arbeiten tue ich noch nicht. Allerdings werde ich nur im Home Office arbeiten und dadurch werden die Hunde weniger allein sein. Sie können dann bei mir sein und mein Sohn ist dann in der Zeit betreut. Dann wäre es nur noch für Einkäufe, Arztbesuche und Aktivitäten mit Kind so, dass sie zuhause bleiben würden. Verabreden tue ich mich so selten, das zählt kaum.


    Bevor ich einen zweiten Hund hatte, habe ich auch alles ausgerechnet an Alleinezeit. Seit es zwei waren, habe ich nur drauf geschaut, dass es nicht zu lang am Stück war, weil Nelli nicht so lang wie Balou anhalten konnte. Da bin ich aber nach der Arbeit auch oft getrennt spazieren gegangen. Also waren sie sechs Stunden allein, ich bin dann erst mit Nelli los für ne Stunde und danach mit Balou. Fand ich jetzt nicht schlimm und danach waren sie nur bei mir.

    Sind sie in einem anderen Raum, feiere ich das ehrlich gesagt. Sie kleben sehr an mir und sind auch überhaupt nicht leise oder verschlafen und entspannt, wenn ich heim komme. Die drehen immer hoch, obwohl sie ruhig geschlafen haben. Machen sie aber auch morgens. Oder wenn ich kurz allein im Garten war. Die sind halt so :ka:

    Seit mein Sohn da ist, rechne ich nix mehr aus. Den Hunden ist jede Minute ohne mich zu viel. Ist nun aber so.

  • Meine können problemlos auch mal 10 Stunden, wenns sein muß. Müssen sie derzeit nicht, v.a. mach ich 80% Homeoffice, und kann sie ins Büro mitnehmen. Aber von früher her können sie das. (99% war dann aber Tochter nach der Schule mit daheim, die raus gedurft hat mit ihnen). Und ich hab keinen Streß, wenns nach 8 Stunden Arbeit plus Mittagspause der Stau auf der Autobahn mal bissel länger dauert. Weil ich weiß, die Wuffs haben halt schlichtweg kein Problem damit. OK - außer, daß sie sicher dann irgendwann mal pinkeln müßten *gg Aber dann komm ich auch net ausm Stau heim und motze, wenn einer reingemacht hätte..... (wüßte aber net, wann das echt mal passiert wäre)


    Alleinsein ist für mich das Alleroberwichtigste am Hund überhaupt. Denn wenn man Vollzeit arbeitet, und dauernd gucken muß, ob ein Betreuer verfügbar ist, für nen Zahnarzttermin nen Betreuer braucht, oder sich jobmäßig was Neues ergibt, wo man plötzlich halt kein Homeoffice mehr machen dürfte - dann hab ich echt keinen Bock auf den Streß, mich dauernd um Fremdbetreuung kümmern zu müssen, oder DANN erst zu beginnen, ein Alleinbleiben zu trainieren, was sie seit hundert Jahren noch nie gemußt hätten oder so. Weil das ist dann mit Sicherheit kein Spaß, udn schon gleich dreimal net von jetzt auf gleich erledigt.


    Ich bin nicht ständig weg oder unterwegs, im Gegenteil. Aber ich möchte frei sein, spontan etwas zu unternehmen, ohne vorher ne Stunde nach nem Hundesitter telefonieren zu müssen. Das wär mir so sehr zu blöd, daß ich nix mehr unternehmen würde. Wenn am Wochenende n Freundin anruft und fragt, ob ich in den Biergarten will, dann möchte ich einfach losfahren können. Spätestens nach nochmal 5 Minuten Pipirunde, wenns länger dauern wird.

    Dieser Streß: der Hund wartet daheim, der kann net mehr als 30 Minuten, sonst kläfft er oder kriegt die Krise - ne danke - sowas brauch ich net. Hab genug Streß im Alltag, da muß ich mir nicht auch noch welchen machen, indem ich dem Hund das net von Anfang an beibringe. Ohne Limit. Sprich, ich muß nicht auf die Uhr gucken, UND ich muß nicht auf den Ort gucken. Bin ich dienstlich irgendwo im Hotel, ich schmeiß meine Tasche rein ins Hotelzimmer, die Hunde dazu, und GEHE. Ich verlasse das Haus zum Essengehen, und weiß genau, meine Hunde benehmen sich. Die klatschen sich in irgendein Eck und pennen. Die Alte kommt scho irgendwann, schließlich liegt ihre Tasche ja hier. Und genauso im Büro. Ich komm rein, hab die Jacke noch nicht aufgehängt, da liegen sie in ihrer Ecke auf der Decke. Ich kann die Tür zumachen, den Rest des Tages auf Besprechungen verbringen, aber die pennen einfach.


    Ich weiß auch: wenn hier nochmal ein Hund einzieht, wird auch dann das das Erste sein, was er lernen wird. Mal im Zimmer bleiben, wenn ich ins Nebenzimmer gehe. Mal mit mir Gassi, die andren daheim. Mal mit mir und EINEM Hund Gassi, der Rest allein daheim. Und dann der Welpe daheim mit einem der Hunde, der Rest mit mir Gassi. Halt klein anfangen. Und irgendwann dann eben auch allein daheim bleiben, wenn ich alle andren Hunde dabei habe, wenn ich das Haus verlasse. Und dann dasselbe Spielchen im Hotel. Erst mit andrem Hund, dann auch mal alleine.

    Das muß klappen. Das muß man gezielt angehen und ist etwas mühsam anfangs. Aber: das sind ein paar wenige Wochen/Monate. Und dann hat man ein Hundeleben lang Ruhe und Entspannung pur, weil der Hund allein sein kann, egal wo und wann. Man ist das Hundeleben lang flexibel. Man kann die Zeit, die man mit dem Hund hat, diesen selbst bespaßen. Wenn der Hund in ner HuTa ist Vollzeit, während ich arbeite, braucht der abends nix mehr. Dann isser KO, wenn ich ihn aus der HuTa hole, und ich hab nix mehr von ihm. Also, zumindest keine Qualitätszeit. Weil der pennt dann nur noch.

    Ich hab also lieber n paar Wochen oder Monate den Streß, das zu trainieren, sodaß es nachhaltig ist und überall funktioniert, als lebenslang den Streß, immer Sitter suchen zu müssen, zu organisieren, daß man den Hund wegbringt, oder wer herkommt. Den man dann noch dazu in die eigene Bude lassen müßte. Ne... Echt net.

  • ich hab nicht die Nerven meinen Hunden das alleine und vor allem ruhig dabei sein im Hotel bei zu bringen. Zu Groß wäre meine Sorge das sie bellen und sich dann jemand beschwert. Aber ist cool wenn Hund das kann, so ist man da definitv nochmal etwas freier. Ich muss meine Hunde in solchen Situationen leider wirklich überall mit hin nehmen.

    Wenn meine Hunde mal so lange alleine sein müssen (kommt mal vor, ich kann nicht jede unvorhergesehen Sache planen) dann sind die danach richtig ätzend draußen. Diese ganze Energie muss raus gebellt werden. Dann ist Wind ein Grund zu kläffen und Blätter und Menschen und das Fahrrad auf der anderen Seite, bis sie sich dann nach bisschen rum rennen beruhigt haben (sonst bellen die wegen sowas nicht). Find ich ganz schlimm, tut mir wenn es mal vor kommt immer unendlich leid. Ich bin dann immer sehr gestresst, wenn ich weiß das so ein Tag ist und könnte niemals entspannt im Stau stehen, ich platze dann innerlich :D

  • Alleine bleiben war hier bei allen Hunden der Punkt, der einfach sitzen muss, sonst geht es nicht.


    Dabei sind sie nicht wirklich viel allein. An drei vier Tagen bis zu vier Stunden, Cardassia noch mal einen Tag mehr, weil sie nicht mehr mit zum Training kommt, aber im worst case funktionieren auch mal 10 Stunden problemlos.

    Kommt aber im Schnitt ein oder zweimal im Jahr vor. Durchschnitt pro Woche dürften etwa 12 Stunden sein.

  • ich hab nicht die Nerven meinen Hunden das alleine und vor allem ruhig dabei sein im Hotel bei zu bringen.

    Es hilft extrem, wenn man das Zimmer selbst aussuchen kann *gg Also: "Bitte nicht das Zimmer direkt neben dem Treppenhaus (ständig andre Leute am rauf- und runterrennen!) , sondern zB das letzte im Flur." im Hotel erbitten. Oder ganz oben, wo keiner mehr vorbeigehen muß in den nächsten Stock.


    Klappt natürlich net vom ersten Tag an, die ersten Male muß man echt in Hörweite bleiben, sicherheitshalber. Und nur mal kurz das Zimmer verlassen. Aber feste Routinen, immer dasselbe Hotel (wenn ich zB meine Abteilung besuche, hab ich immer dasselbe Hotel) im selben Ort) schafft ebenfalls Routine. Vertraute Klamotten dabei, v.a. ihre Boxen/Kissen (die Boxen sind ja eh dabei zum Sichern während der Fahrt), die stell ich denen hin, ihren Napf, nd dann ist so viel schon von daheim dabei, daß sie das fremde Zimmer einfach akzeptieren. Weil sie eben auch den Ablauf kennen. Und dann mit andren Hotels diese festen Abläufe/Routinen genauso zelebrieren, dann wird das schon. Aber absolute Voraussetzung ist natürlich streßfreies Alleinbleiben daheim, in vertrauter Umgebung, damit sie, zusammen mit den vertrauten Routinen, das entspannte Procedere von daheim einfach mitnehmen und auf "woanders" übertragen können. Und diese Entspannung zB mit den Schlafdecken verknüpfen, die dann auch unterwegs dabei sind.


    Bei mir kommts wie gesagt auch nicht wirklich oft vor, daß sie lange alleine sind. Aber wenn, dann muß das halt echt klappen. Denn im Stau hat man ja oft eh schon Sreß, man will einfach nur noch ankommen, steht vlt. noch unter Zeitdruck, hat nen Termin oder ist platt von der langen Reise etc. - wenn dann noch der Streß dazukommt, daß man daheim wieder Ärger mit den Nachbarn kriegt, weil der Hund die Krise kriegt und plärrt, oder man weiß, der zerlegt dann alles, wenns zu lang dauert, sind doch Folgeunfälle im Stau vorprogrammiert. Weil man einfach so im Streß ist, daß man nimmer 100% beim Verkehr sein kann gedanklich, in der Situation dann halt oft gefährlich....


    Mit Vollzeitjob konnte ich es mir halt schlichtweg auch nicht leisten, wegen der Hunde mal nicht in die Arbeit kommen zu können, weil der Sitter krank gewesen wäre oder so. Und Urlaub nach dem Sitter planen ist jetzt auch nicht so meine Vorstellung. ;-) Deswegen war mir das damals von Anfang an wichtig, und ist es auch heute noch. Weil: auch der Hund hat ja voll Steß, wenn er es nicht kann, und dann passiert plötzlich mal was, und man braucht ewig bis daheim. Wenn man Pech hat, ist er dann so panisch, daß er gar nimmer alleinbleibt. und bei mir hing halt von Anfang an das Damoklesschwert drüber, daß ich die Hunde hätte abgeben müssen, wenn´s nicht klappt, weil die Mitmieter das nicht mitgemacht hätten (und es für den Hund auch zu stressig ist!). Und mit dem nötigen Druck dahinter kann man im Training erstaunlich konsequent sein *gg


    Aber wie schon geschrieben, immer gehts halt net. Schichtdienste sind echt Kacke für sowas, da muß man nehmen, was man kriegen kann zum Sitten, wenn der Hund nicht allein sein kann. Vor allem: die Schichtwechsel sind glaub ich schwierig - wenns der Hund gewohnt ist, IMMER nachts allein zu bleiben -ok. Aber dann immer wieder im Wechsel, das bringt halt für den Hund echt Unruhe rein. Und da ist definitiv ein immer gleicher Sitter von großem Vorteil. Und wenn ein Hund sehr ungern alleine ist, ist vlt. sogar eine Familie besser als ne Hundepension, weil er da halt echt Anschluß an die Person hat, nicht nur "untergebracht" ist.


    Aber letztlich: MÜSSEN tut man gar nix. Für mich persönlich hatte es halt Priorität, aufgrund unserer individuellen Gegebenheiten. Wenn jemand Andres es schafft, das anders abzudecken, ohne daß er damit Streß hat - warum sollte er das dann trainieren. Ist wie überall: Das eigene Lebensumfeld setzt dann natürlich auch die Prioritäten, was in der Erziehung/Ausbildung vom Hund wichtig ist. ;-)

  • Puh, dass hört sich so einfach an, aber bei mir hat das so nicht geklappt. Vielleicht bin ich auch der unfähigste Hundehalter aller Zeiten :ka:

    • Ein Hund blieb immer und überall beliebig lange alleine (dafür galt, nicht die Mama. Der macht keinen Unterschied zwischen ganz allein und bei jemandem, der nicht ich ist.)
    • Ein Hund blieb zu Hause und im Auto beliebig lange allein, fremde Umgebung kurzzeitig. Jeder Mensch war besser als die Einsamkeit.
    • Ein Hund blieb zwar allein, hat aber immer gewartet, dass ich wieder komme. Menschen die sie kannte, waren als Gesellschaft willkommen.
    • Ein Hund konnte kurz im Auto alleine bleiben, hat außer Sicht- aber noch in Hörweite ertragen

    Trainingsaufwand umgekehrt proportional zum Ergebnis.

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