subklinische Schilddrüsenunterfunktion

  • Golden Retriever, ca. 29 kg, Rüde, intakt: Forthyron, morgens 400, abends 400. Wir haben aber noch Luft nach oben, sowohl vom Verhalten als auch von der Dosierung.


    Am Auffälligsten war bei ihm die Schreckhaftigkeit/Geräuschempfindlichkeit (in der schlimmsten Phase ist er sogar zusammengezuckt und geduckt davon gelaufen, wenn wir sein Trockenfutter in den Napf gekippt haben), die vollkommene Wirkungslosigkeit von Korrekturen und die permanente Aufregung. Das wurde mit Forthyron deutlich besser.

    Achja, einen kahlen Nasenspiegel hat er auch.

  • Wir haben hier einen etwas ungewöhnlichen Weg zurück gelegt.


    Sinja, Sheltie, knapp 10 kg

    Sie hatte von Anfang an eine super Entwicklung gemacht. Es war einfach nur toll gewesen!

    Dann, ganz plötzlich, so mit etwa anderthalb Jahren würde ich mal sagen, machte sie eine krasse Wesensänderung durch. Hatte plötzlich nur noch Streß, wurde geräuschempfindlich.


    Wir waren eh beim TA gewesen, weil ich sie eigentlich noch röntgen lassen wollte. Doch vorher wollte ich den mdr-1 Test machen lassen, und wenn wir ohnehin schon dabei waren, auch gleich das große Blutbild mit ALLEN Schilddrüsenwerten.

    Denn ich fand diese Veränderung in ihrem Wesen schon sehr krass! Hatte die Hormone im Verdacht gehabt, weil sie bis dato noch nicht einmal läufig gewesen war! Dem wurde mir sogar vom TA zugestimmt, oder halt Schilddrüse - welches ja auch Einfluß auf Hormonhaushalt übt. und ich wollte es halt auch checken lassen. Einfach nur mal zur Sicherheit.

    Ich hatte diese drei Dinge dann einfach immer und immer wieder betont.


    Zur Erklärung, zu diesem Zeitpunkt war ich auch noch halb taub unterwegs gewesen und die andere Seite hatte nur schwach Sprachverstehen gehabt. Der TA wußte das auch. Trotzdem neigte er stets dazu, leise, und dann noch mit dem Rücken zu mir zu sprechen. Keine Ahnung, ob er mir was gesagt, oder nur zum Hund beruhigend gesprochen hatte. Daher meine x-mal Wiederholungen. Extra betont, was ich alles haben wollte.


    Am Ende kam halt raus, daß er NICHT das große Schilddrüsenprofil hat machen lassen. mdr-1 hatte er auch noch glatt vergessen, oder wie der dreist behauptet hatte, daß wir uns da wohl beide mißverstanden hätten.

    Da hatte ich echt schon so einen Hals gehabt!

    Und als ich dann nachgefragt hatte, WANN die denn den zusätzlichen Test machen würden, kam als Antwort, nur, wenn die anderen Blutwerte (zeigt auf dem Blatt) nicht so ganz in Ordnung wären, oder, wenn eine unerklärliche Verhaltensänderung beim Hund aufgetreten sei.

    Nun ja, wir hatten die Verhaltensveränderund als Thema gehabt, bevor die das Blut abgenommen hatten :muede:



    Nun denn, mir war bereits klar gewesen, daß ich diesem Hund nicht noch einmal die Blutabnahme zumuten wollte, es war schon beim ersten Mal eine Tortur für den Hund gewesen. Und praktischerweise war die letzte Probe kurz vorm Anruf mit der Nachfrage vom TA schon entsorgt worden, denn sonst hätte man das Ganze noch nachholen können.

    Ehe ich es mich versah, war der Hund schon wieder auf dem Tisch, Blut wurde abgezapft - so schnell konnte ich nicht reagieren - und dann wurde mir auch noch zeitgleich gesagt "ich solle, wenn die nichts finden würden, den Hund bitte wie einen normalen Hund behandeln".

    Das hatte mich echt sprachlos gemacht!

    Und mir war halt klar, daß die dann nach so einem Satz auch nichts finden würden! Was auch der Fall gewesen war! So nebenbei bemerkt, es wurde immer noch den mdr-1 Test vergessen! Ich habe sie dann auch nicht mehr röntgen lassen!





    Wie dem auch sei, ich hatte die Nase voll, und wir haben erst einmal so weiter gemacht. Sinja hatte so komisch gelernt, wenn überhaupt, daß ich schon vermutet habe, sie könnte eventuell autistisch sein. Und nein, das habe ich nicht untersuchen lassen. Ich habe einfach alles hingenommen, was sie betraf.

    Statt dessen habe ich gelernt, mit ihrer speziellen Art klar zu kommen. So langsam wurde es dann auch wieder. Aber sie war trotzdem noch ein bißchen gestreßt in bestimmten Situationen, und halt eben die Geräusche.


    Ein paar Jahre später habe ich dann mal wieder, diesmal bei einem anderen Arzt, ein Blutbild machen lassen. Ab einem gewissenen Alter lasse ich meine Hunde eh regelmäßig checken. Also habe ich mir gedacht, frag direkt mal wegen dem Schildddrüsenprofil nach.

    Diesmal wurde meinem Wunsch auch entsprochen.


    Was kam raus.

    Joah, der Wert war ganz nah an der Grenze. Reichte aus, um nicht unbedingt dem Hund Tabletten geben zu müssen, aber es hätte auch nicht geschadet, dem Hund was zu geben. Man könnte es also testen, und ich habe dem sofort zugestimmt. Es galt halt auch nur für einen bestimmten Zeitraum, und dann sollte noch mal nachgeprüft werden.

    Sinja bekam alle 12h eine viertel Tablette. Klingt echt nicht viel, und war auch echt komisch, diese Tabletten in regelmäßigen Abständen vierteln zu müssen. Dann gab es alle 12h eine winzige Tablette. Sinja hatte sie auch brav angenommen.


    Und es war tatsächlich ein komplett neuer Hund gewesen! Ganz anders drauf, auch was das Lernen von neuen Dingen betrifft, das ging auf einmal flotter voran, und nicht nur das, sie zeigte sogar von sich aus bereitwillig Vorschläge an, was man noch üben könnte.

    Es zeigte mir, daß ich mit meinem Verdacht am Anfang richtig gelegen habe. Auch der Arzt sagte dann, daß jetzt mit den Werten alles tipptopp in Ordnung ist! Sinja hatte also ihre Tabletten weiterhin bekommen, und ich habe mich einfach an den "neuen" Hund erfreut.



    Ich denke mir mal, das Ganze ist recht spät erfolgt, so daß sie ihre "Macke" mit den Geräuschen nicht mehr abgebaut hatte. Sie hatte weiterhin auf Geräusche reagiert. Aber der Rest war einfach nur toll gewesen!

  • whyona wie läuft denn das Einschleichen bei euch?


    Wir haben gestern Abend mit dem Einschleichen begonnen. Erstmal mit halber Einstiegsdosis, also 2x 75µg bei 28kg.

    Fiete ist tatsächlich der erste Patient, den unsere Tierärztin mit subklinischer SDU behandelt, trotz über 30 Jahren Erfahrung. Deswegen starten wir sehr langsam und ich muss täglich seinen Puls und die Atemfrequenz dokumentieren. Ich bin gespannt, ob und wann wir eine Besserung sehen, zumindest dass die Panikanfälle weg gehen wünsche ich mir.

  • whyona wie läuft denn das Einschleichen bei euch?

    Wir sind noch dran ... richtige Dosis aber noch nicht wirklich erreicht. 😊 wir gehen jetzt in kleinen Schrittchen höher, sollten ja dann auch nicht unbedingt in ne Überdosierung kommen, wobei sie sich da noch keine Sorgen macht, ich soll da einfach auf Anzeichen wie, vermehrtes Trinken, vermehrtes hecheln, Gewichtsverlust achten. Aber das zeigt er alles nicht.


    Im normalen Alltag sind Geräusche vor allem n Thema, ansonsten gehts. Neue Situationen, Reize sind enorm unterschiedlich, von kratzt mich ned zu komplettem Austicken. Ich schreib nachher was n bisl zu den letzten Tagen in meinem Fototread.

  • Nach 8 Wochen wollte ich mal ein kleines Update geben. Fietes Verhalten hat sich so sehr zum positiven geändert, dass ich es manchmal gar nicht fassen kann.

    Die Wutanfälle sind komplett weg, Angstanfälle hat er nur noch ganz selten. In stressigen Situationen ist er anfangs zwar aufgeregt, kann sich aber irgendwann regulieren und so haben wir zumindest einen Fuß in der Tür, um daran arbeiten zu können. Vorher war er bei Stress so mit sich selbst überfordert, dass gar nichts mehr ging.


    Er zeigt allerdings stärkeres Jagdverhalten. Hat jemand soetwas auch beobachten können?

    Ich bin mir nicht sicher, ob das einfach ein altersbedingter Entwicklungsschub ist, oder mit den Medikamenten zusammen hängt. Laut unserer Trainerin kann es durchaus sein, dass er soetwas zeigt, weil er vorher so mit sich selbst beschäftigt war und jetzt Kapazitäten zum Jagen frei werden.

    Ich bin gespannt wie es sich weiter entwickelt

  • Hallöchen, ich habe den ganzen thread Gelsen und finde in vielen Punkten den Hund meiner Mutter wieder. Sie ist hektisch und sehr nervös, kratzt und schüttelt sich ständig und leckt ständig alles und jeden an. Haarausfall, Magen-Darm-Probleme und Leistungsschwäche sind auch vorhanden. Sie ist ein 2 jährige Boxer und leider aus gesundheitlichen Gründen kastriert.

    Am schlimmsten sind die unvorhersehbaren Angst/Panik Attacken. Plötzlich ein Geräusch, ein Auto oder ein Kind auf dem Fahrrad und der Hund liegt vor Panik mit eingezogenen Schwanz bis zur Brust auf den Boden.


    Morgen haben wir einen Termin beim Tierarzt um die Schilddrüse checken zu lassen. Eine Halbschwester hat ebenfalls Probleme mit der Schilddrüse, kann es auch ein vererbliches Problem sein?

    Man liest ja immer man soll alle Werte anfordern. Welche Werte sind es genau? Habe online folgende gefunden: T3, T4, ft3, fT4, TSH, TAK T3 &T4-autoantikörper, k-wert

    Sind das die erforderlichen Werte oder fehlt da noch was auf der Liste?

  • Dapii beim Schilddrüsenprofil bei Laboklin ist noch TG-Antikörper dabei. Der war/ist bei uns echt wichtig, weil der als einziger wirklcih erhöht war udn damit die autoimmune Unterfunktion angezeigt hat.

    Die restlichen Werte waren alle noch im unteren Drittel bzw. im Mittelbereich des Normbereichs. Ohne die Antikörper wäre das beim Haustierarzt als normal durchgegangen. Deshalb gehe ich da mittlerweile direkt zur Spezialistin zur Abklärung.


    Schilddrüse kann erblich bedingt sein. In den USA wird das bei einigen Rassen mittlerweile zur Zuchtzulassung mit untersucht. Ich hab nur die Pudel gemerkt (aus Gründen... :hust: ) da fieln etwa 5% der untersuchten Hunde mit SDU auf. Bei uns wird das leider gar nicht gecheckt, ich kenne aber mittlerweile mehrere Verwandte meiner Hündin die ebenfalls SDU haben.


    Bei unserer verstorbenen Schäferhündin war sie auch nicht die einzige in der weiblichen Verwandschaft mit Schilddrüse.

  • Vielen Dank für deine Antwort, TG-Antikörper ist auch notiert. Bin mal gespannt was da insgesamt rauskommt. Wir gehen erstmal zum haustierarzt, der ist eigentlich echt super, ist ja nicht mein eigener Hund. Bin schon froh das ich so lange genervt habe und die Schilddrüse endlich geprüft wird.

  • Ich bin momentan hin und hergerissen ob ich der Schilddrüsengeschichte nochmal nachgehen soll oder nicht. Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen :)


    Bevor ich es vergesse: kann mir jemand sagen was das große Schilddrüsenprofil bei Laboklin in etwa kostet?


    So nun mal zum Problem. Ich entschuldige mich schon mal für den langen Text, würde mich aber über Input wirklich freuen.


    Sky, Border Collie, 1,5 Jahre alt, seit Mai bei mir. Kommt aus Spanien von einem Schäfer. Er war zuvor 2 Wochen in Deutschland auf einer Pflegestelle (völlig unauffällig dort) und ist dann zu uns gezogen.


    Die ersten 8 Wochen war das ein wirklich sehr entspannter Hund. 0 Nervös, interessiert an der Umwelt, so nach 6 Wochen auch mal leichtes Interesse an Vögeln auf dem Boden gezeigt aber dabei immer noch entspannt. Alles im völlig normalen Rahmen. Man konnte ihn mit ins Restaurant nehmen (hat sich direkt unter dem Tisch hingelegt und gepennt). Er ist generell eher unsicher und sensibel. Aber auch das hab ich jetzt nicht im übertriebenen Sinne empfunden. Er war am Anfang logischerweise noch eher zurückhaltend und taute dann immer mehr auf. Alles völlig normal.


    Nach 8 oder 9 Wochen schlug es von einem auf den anderen Tag (ja ungelogen, am Tag zuvor war noch alles gut. Vielleicht ab und an mal kurz in den Himmel geschaut aber wirklich nicht auffallend oft) um und man konnte kaum mehr das Haus mit ihm verlassen. Sonntag war ich noch mit einer Freundin laufen, Montag morgen drehte der Hund durch. Am Sonntag ist absolut nichts vorgefallen. Er dreht bei Vögeln am Himmel völlig durch. Flugzeuge natürlich auch. Er jault, er fiept, er bellt, er ist bis zum zerreißen angespannt. Das ganze tritt aber auch auf wenn nix am Himmel ist. Er steht eigentlich nur noch unter Strom, ist immer auf 180 (im aufgeregten Sinne), fiept, winselt usw. Ist einfach völlig gestresst. Auch wenn gar nichts da ist. Es war unmöglich mit ihm überhaupt noch spazieren zu gehen. Er ist komplett nach außen fokusiert, kann sich nur kurze Zeit konzentrieren. Er ist plötzlich sehr viel geräuschempfindlicher als vorher (auch im Haus), erschreckt schnell und ist draußen eben total unruhig und nervös. Im Haus ist er eigentlich entspannt, fixiert aber manchmal auch aus dem Fenster heraus. Seit einigen Tagen winselt er vermehrt wenn er etwas hört (hat ihn bisher 0 interessiert).


    Fell ist eher struppig (aber besser als am Anfang), teilweise an den Hintebeinen (oberschenkel) deutlich lichte stellen, Fell lässt sich recht leicht rausziehen. Er bekommt wirklich viel Futter, nimmt aber kein Gramm zu (ist zu dünn). Oft weicher Kot.


    Trainer und 2 befreundete Tierärztinnen haben beim ersten Blick auf den Hund gesagt ich solle mal Schilddrüse checken lassen. 2 davon meinten T4 und TSH reichen. Meine TÄin war ebenfalls der Meinung das T4 und TSH reichen. Werte liegen im Referenzbereich, sollte also eigentlich alles ok sein. Allerdings hab ich mal bisschen in der Facebookgruppe gelesen und bin mir da jetzt doch unsicher. Werde dort auch nochmal fragen. Ich habs bisher nur überflogen aber da waren ja einige Hunde mit Werten im Normalbereich und bei fast allen wurde gesagt "ne ganz eindeutig SDU". Hmmm. Warum? Mich verunsichert das jetzt sehr. Ich hab jetzt schon knapp 500 Euro beim TA gelassen und möchte natürlich nicht unnötigerweise jetzt noch ein großes Schilddrüsenprofil für sehr viel Geld machen lassen wenn es nicht notwendig ist.


    Mittelmeerkrankheiten habe ich mitgetestet, da kam ein positiver Babesiose Titer raus. Morgen gibts die zweite Spritze, damit sollte es dann gut sein. Aktuell wurde auch noch gegen Giardien behandelt, könnte natürlich erklären warum der Hund nicht zunimmt und das Fell schlecht ist. Das Struppige Fell kann auch noch vom schlechten Futter vorher kommen. Das dauert ja ne Weile bis es sich besser. Das Verhalten kann einfach das eines durchgeknallten Border Collies ohne Aufgabe oder mit extremen Jagdtriebs sein. Ich will halt nur nichts übersehen. Komisch finde ich immer noch das es so plötzlich gekommen ist. Aber klar, Tierschutzhunde müssen sich auch erst mal einleben und packen dann aus. Das ist mir alles klar. Aber er war draußen zu keiner Zeit verunsichert sondern wirklich sehr interessiert an der Umwelt. Und auf einmal knallt er so durch? Ist natürlich trotzdem nicht auszuschließen.


    Was meint ihr denn, sollte man nochmal weiter schauen? Ich habe hier allerdings keinen Schilddrüsenexperten in der Nähe (oder wo findet man die? Tierklinik gibt Endokrinologie zwar an aber das heißt ja leider nix. Die sind auch wirklich extrem teuer).Wenn ich sehe was die Spezialisten, die in der Facebookgruppe genannt werden, für ne Telefonberatung nehmen wird mir schlecht. Das ist echt nicht drin finanziell.


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