Hund hat wieder gebissen

  • Ich finde es nochmal wichtig, zu betonen, dass ihr sehr wahrscheinlich nicht die einzigen seid, bei denen dieser Hund gut leben kann.

    Wenn ich sowas lese:

    Soll ich ihn ins nächste Tierheim bringen wo er verreckt weil er net klar kommt?

    Und dann auch, dass eure Tochter den gleichen Gedanken mit sich rumträgt:

    Meine Tochter will ihn auf keinen Fall abgeben...... Sie sagte "mama, woanders wird der sterben".....

    Das finde ich schon richtig krass. Denn damit liegt ein unfassbarer Druck auf euch. Auf euch Erwachsenen, aber ganz besonders auch auf eurem Kind.

    Ob es am Ende zu einer Abgabe kommt oder nicht könnt nur ihr entscheiden. Aber wenn ihr euch dafür entscheidet (und einen guten Platz sucht, natürlich soll euer Hund nicht an den Erstbesten Möchtegern-Hundeflüsterer gehen), dann ist das in Ordnung. Und ja, es wird auch für den Hund in Ordnung sein. Eine Umstellung ist es am Anfang sicherlich. Aber vielleicht ist es langfristig sogar besser, wenn er dadurch in ein Umfeld kommt, was für ihn besser geeignet ist. Es gibt nicht nur die Optionen "bei euch" und "tot". Und ich finde wichtig für die Abwägung, dass ihr euch das auch klar macht.


    Alle anderen Anmerkungen (Sicherung etc) gelten sicher so oder so, denn soo schnell ist eine Entscheidung sicher nicht getroffen und umgesetzt. Ich wünsche euch alles Gute für die nächste Zeit!

  • Ich kann gerade nicht adäquat auf alles antworten weil ich wirklich, wirklich fertig bin....


    Das mit dem woanders stirbt der rührt vermutlich im übertriebenem Sinne daher, dass er eigentlich ziemlich an uns hängt.....was irgendwie nicht dazu passt das wir ihm keine Sicherheit geben.


    Ein paar Beispiele: wenn wir im Urlaub sind und passen nicht auf Haut er zb aus dem hundeauslauf aus rennt er direkt zu uns zum wohnwagen. Dort bleibt der auch, ohne Leine ohne alles..der ist immer da, geht nicht weg .


    Oder als ich vor einiger Zeit mal in ner Klinik für einen ambulanten Eingriff war hat eine Freundin auf ihn aufgepasst..er saß nur am Zaun und hat auf uns gewartet.


    Er wurde sicher geschlagen in der Vergangenheit...... und ich will nicht das er ein Wanderpokal wird.......

    Es tut mir im der Seele weh was ihm angetan wurde und jetzt leidet. Und wir. Und irgendwie alle.


    Aber dennoch gab es ja auch abgesehen von den 4 Tagen an denen er tatsächlich leider gebissen hat auch in den 3 Jahren an die 1000 Tage wo es gute Zeiten waren.....


    Das tut so weh......


    Aber vernünftig antworten kann ich heute nicht mehr. Tut mir leid.

  • Ich verstehe, dass es dir schlecht geht, natürlich möchtet ihr für alle Beteiligten nur das Beste.


    Aber das ist doch so wie es jetzt ist, kein Zustand.


    Ihr lauft auf Eierschalen, der Hund ist im Dauerstress, im Grunde geht es doch keinem von euch richtig gut, oder?

    Ihr seid doch zuhause nicht mal richtig entspannt, oder?

  • Nein so ist es nicht.


    Eigentlich lief bisher hier alles ganz normal ab.


    Wir wissem, wenm er aufm Kissen liegt geht niemand zu ihm. Niemals und niemand. Ansonsten läuft der hier ja auch rum. Es is ja nicht so das wir jede Sekunde lauern müssen aus welcher Ecke er raus schiesst

    Er geht wenn er seine ruhe haben will und kommt wenn er was machen will. Oder im der sonne liegen will etc...

  • (sie weiss ja auch das man IMMER aufpassen muss bei ihm keine falschen Bewegungen zu machen).


    Eigentlich lief bisher hier alles ganz normal ab.


    Wir wissem, wenm er aufm Kissen liegt geht niemand zu ihm. Niemals und niemand. Ansonsten läuft der hier ja auch rum..


    Zitat

    Charly ist grundsätzlich IMMER angespannt. Er hat seine Rute immer gestreckt nach oben, er zuckt bei jeder Berührung erstmal zam (die die er selbst ab und an haben will).


    Damit du selbst einmal siehst, was gerade in deinem Kopf vorgeht, habe ich dir deine eigenen Zitate herausgesucht, zugegeben nicht chronologisch.


    Du bist verwirrt, emotional hin und her gerissen, hast eine wahnsinnig schwierige Entscheidung zu treffen, die du eigentlich gar nicht treffen willst.

    Du zwingst dich dazu, bloß nichts zu übersehen und kannst dabei nicht objektiv bleiben.


    Wenn dein Hund IMMER angespannt ist, ist das NICHT normal.

    Wenn man IMMER aufpassen muss, was und wie man in seiner Anwesenheit macht, ist das NICHT normal.


    Es ist ok, wenn man ratlos ist.

    Total ok, wenn man kapituliert.

    Aber leider muss man manchmal eben erwachsen sein, Dinge entscheiden, obwohl man sich lieber mit Schaukeln beschäftigen würde.

    Das darf man volle Möhre Moppelkotze finden, aber es ändert leider nichts daran.

  • Ich kann gerade nicht adäquat auf alles antworten weil ich wirklich, wirklich fertig bin....


    Das mit dem woanders stirbt der rührt vermutlich im übertriebenem Sinne daher, dass er eigentlich ziemlich an uns hängt.....was irgendwie nicht dazu passt das wir ihm keine Sicherheit geben.

    Glaub ich Dir gern, daß Du grad fertig bist. Man sieht keine Zukunft mit dem Hund, liebt ihn aber, und weiß gar nimmer, was man am besten tun soll.. Die Frage ist halt: was ist für den HUND am besten.


    Daß er zu Euch kommt und Euch gern hat, schließt doch aber nicht aus, daß Ihr ihm keine (ausreichende) Sicherheit geben könnt. Das sind doch 2 Paar Schuhe ;-) Der merkt ja auch, daß Ihr ihn lieb habt.


    Ja, das mit dem in der Seele weh tun kenn ich auch ;-(

    Das ist 1:1 die Geschichte von meinem Faro. Der war vom Vetamt konfisziert worden, weil mißhandelt. Und der reagiert halt genauso - allerdings nur beim Fremden. Gottseidank *gg Mit mir isser voll unkompliziert.


    Wir wissem, wenm er aufm Kissen liegt geht niemand zu ihm. Niemals und niemand. Ansonsten läuft der hier ja auch rum. Es is ja nicht so das wir jede Sekunde lauern müssen aus welcher Ecke er raus schiesst

    Er geht wenn er seine ruhe haben will und kommt wenn er was machen will. Oder im der sonne liegen will etc...

    Einerseits ja. Aber andererseits, wie ich vorhin schon gefragt habe: wenn ich das weiß und sicher zu handhaben versuche: wie und vor allem WARUM kommt der Hund unter die Eckbank, wenn die Tochter dort sitzt, wenn ich weiß, er erträgt keine Enge? Sowas darf halt bei so nem Hund nicht vorkommen. Weil - naja, die Quittung haste ja gesehn, brauch ich net zu erklären.


    Nunja - Ihr selbst werdet die Entscheidung treffen müssen. Der Leidensdruck scheint ja nichtsdestotrotz heftig zu sein, sonst hättest Du hier nicht geschrieben, und das Ganze recht ausführlich. Ist halt ne Frage, ob Du glaubst, daß Ihr künftig so vorausschauend zu handeln in der Lage seid, sowas zu verhindern. Und das Problem ist: ein Mauli verhindert vielleicht die Bisse. Aber nicht, daß der Hund sich dummerweise in Situationen begibt, in denen´s dann mal zu eng wird, und er sich scheiße fühlt - denn damit hat er ja trotzdem den Streß, auch wenn der Mauli dran ist, das hattest Du glaub selbst im Verlauf irgendwo geschrieben. Du siehst ja, daß das sein Problem ist.


    Frage ist halt auch: wer geht vorrangig mit dem Hund um bei Euch? Du oder der Mann? Dann könnte derjenige, der besser kann mit dem Hund, den künftig Gassi führen. Aber: die Vorfälle waren ja alle daheim, wenn ich das richtig verstanden habe? Und genau das ist es, was ich meinte: innerhalb der Familie mit ihrem völlig normal trubeligen Alltag KANN man das nicht gewährleisten, daß da nie was passiert. Es sei denn, Du würdest ihn dauer-wegsperren, was ja keiner will..... Und WENNs dann mal so heftig passiert, daß wirklich wer ernsthaft (also mit Folgeschäden) verletzt wird: Du wirst doch Deines Lebens nimmer froh, wenn Du Dich dafür entschieden hast, den Hund trotzdem weiter in der Familie zu behalten.....


    Mußte denn die Haftpflicht schonmal bemüht werden, oder blieb´s bislang in der Familie? Hat bisher schon wer angezeigt? Oder konntet Ihr Fremde erfolgreich fernhalten?

    Bekommt er dauerhaft Schmerzmittel? Und ist denn 100ig geklärt, wo genau er körperliche Probleme hat? Also geröngt oder so?

    Sicher ist es letztlich die Kombi aus Schmerzen plus den Erfahrungen mit Schlägen, die ihn zu dem Verhalten bringt. Aber mein Gedanke ist, wenn er schmerzfrei wäre, wäre das ein großer Streßpunkt weniger, und er ist vlt. nimmer generell so auf 180, sondern hat eine höhere Reizschwelle. Und grad der Jagdi reagiert halt auch extrem schnell...... :see_no_evil_monkey:

    Und noch ne Frage: sind es nur die Arthrosen, die die Schmerzen verursachen, oder kommen durch die Arthrosen schmerzbedingt auch noch Verspannungen dazu, die man (theoretisch, ließe sich der Hund anfassen) physiotherapeutisch angehen könnte?


    Du brauchst heute nichts zu entscheiden - ist doch klar. Aber Du kannst Dir ja einfach nochmal alles ganz in Ruhe durchlesen. Argumente anschauen und abwägen. Mach vlt. eine Liste pro und kontra behalten. Die sollte dann aber nicht nur "ich hab ihn so lieb" enthalten, sondern ehrlicherweise auch "ich wäre wieder viel entspannter, wenn der Hund ein gutes Zuhause hätte, und ich nicht dauernd auf "Hab Acht" sein müßte". Und auch von Seiten des Hundes. "liebt die Familie" versus "weniger Streß für ihn und daher Ermöglichen eines streß- und beißfreien Alltags". Oder so halt. Anhand der Argumente hier im Faden. Und mit dem Mann zusammen. Und dann trefft Ihr miteinander eine Entscheidung (damit später keiner sagen kann: "DEINETWEGEN haben wir den Hund weggegeben" oder "Deinetwegen haben wir ihn behalten, jetzt ist wer ernsthaft verletzt!"!), auf Basis der ganzen Argumente - und wenn Ihr wißt, was Ihr wollt, findet sich auch eine Lösung. Auch für den Hund - ohne daß es ins Tierheim geht. Und wenn Ihr Euch einig seid, au Basis vernünftiger Argumente, dann könnt Ihr die Entscheidung Eurer Tochter beibringen. Als INFO - nicht als Diskussionsgrundlage. "Wir möchten nicht, daß Du nochmal verletzt wirst", "Der Hund hat hier zu viel Streß, so soll er nicht sein Leben lang leben, das tut ihm nicht gut", was auch immer. Und seid bereit, sie in dem Fall dann aufzufangen und zu trösten.


    Oder, wenn Ihr dann doch sagt, Ihr wagt es, mit ganz deutlicher Formulierung der künftigen Sicherungsmaßnahmen. Eine davon wäre bei mir: "Kind faßt Hund nicht mehr an, Hund bleibt im Körbchen, während wer am Tisch sitzt, kein Bedrängen, Besuch darf keinen Kontakt haben,...". (aber mit trotzdem imm4r draufgucken und aufpassen!) Was auch immer. Aber seid ehrlich zu Euch selbst: ob Ihr konsequent genug seid, diese Maßnahmen auch dauerhaft durchzuziehen. Ohne Mitleid mit dem Hund. Weil der BRAUCHT seine Sicherheit, der weint net, daß er nicht dabei sein darf, der profitiert, weil er sich sicher fühlen darf. Keinen Streß mehr zu haben braucht. Wenn Ihr bei der Frage, ob Ihr das konsequent genug auf Dauer durchhalten könnt, ohne "ich kraul ma hier" und "ich kraul mal da" - und eigentlich isser doch heut so entspannt- schon zweifelt: laßt es. Dann wird´s nicht hinhauen. Und dann wirst Du in einigen Monaten wieder an genau derselben Stelle mit genau denselben besch.... Alternativen stehen. ;-(


    Und vergiß nicht: der Hund ist 5 Jahre alt? Meine alte Jagdterrine ist mit 18,5 Jahren gestorben. Sprich, die Situation kann sich noch ganz schön hinziehen...... OK - irgendwann wird die Tochter ausm Haus sein. Aber dann haste halt mal Besuch, wo wieder was passieren könnte.... Man wird mit der Zeit leichtsinnig, ich kenne das: bei mir klappt alles wunderbar, dann vergißt man, wie hart und kompromißlos der Hund mit Andren reagiert. Aber er erinnert einen dann schon ganz schnell wieder daran *hust....


    Ich drück Euch erstmal die Daumen, macht langsam - übereilte Beschüsse bringen einen nicht weiter. Niemand zwingt Euch zu irgendwas. Es ist allein Eure Entscheidung. Nur Ihr könnt wissen, ob Ihr künftig ausreichend sichern könnt und werdet. Und nur Ihr könnt entscheiden, ob Ihr weitere 10-12 Jahre so leben möchtet, daß halt ab und an wer gebissen wird. :person_shrugging: (wenn´s nur Ihr wärt, hätt ich kein Thema mit, muß jeder selbst beurteilen *gg Aber bei Fremden könnt´s halt Ärger für Euch geben dann....)


    Gute Nacht erstmal, ich hoffe, Du kannst trotzdem erstmal schlafen. Tief ausatmen, und sagen: "Heute entscheiden wir GAR NIX". Und wir haben alle Zet der Welt, nachzudenken. Und gaaanz viele Argumente. ;-) In diesem Sinne: alles Gute!

  • Eigentlich lief bisher hier alles ganz normal ab.

    dein Hund ist wahnsinnig gestresst weil du in der Küche hin und her läufst und filmst, wobei das filmen kriegt der ja gar nicht mit. Und du schreibst dazu, dass das jetzt ein ungewöhnlicher Ablauf war, und er deswegen gestresst ist.Nein, sorry, aber das ist nicht normal. Das ist nichts gegen dich, ich kann mir ganz gut vorstellen wie sehr ihr unbewusst leidet. Wie sehr ihr auf ihn aufpassen müsst. Was ihr mittlerweile als normal betrachtet.

    Ich hab dir ja privat von Thanos geschrieben. Ich liebe ihn noch immer über alles, und ich werde ihn immer lieben. Aber jetzt im nachhinein bin ich einfach froh dass er weg ist, weil dieser wahnsinnige Stress nicht mehr da ist.

  • Der MK ist absolut nicht geeignet und auch nicht Biss-fest aber erstmal besser als nichts.


    Es gibt hier ja einen MK Thread, schau da vlt mal rein.

    Wenn möglich miss ihn aus und/oder wende dich an Chic & Scharf, Rootdogs oder die Maulkorb Factory bzgl einer MK Beratung. Ein Hund der verletzen will und schon hat, sollte mit einem Drahtmaulkorb gesichert sein.

    Dieser muss aber gut passen, gerade wenn der Hund ihn dauerhaft tragen soll/muss. Heisst er muss vor allem tief genug sein sodass der Hund hecheln, trinken und fressen kann.


    Beispiel:

    f9f6d4e167e80871b2b8a.jpg



    Bis dahin, schau dass du ihn irgendwie separiert bekommst, sodass es zu keinen weiteren Vorfällen kommen kann :)

  • Ich habe mir die halbe Nacht alle Beiträge nochmal durchgelesen und durchaus das ein oder andere erkannt wofür ich vorher scheinbar betriebsblind war. Vielen Dank an viele gute, ausführliche Beiträge!


    Dennoch werde ich aus mir bekannt gewordenen Gründen hier vorerst nichts mehr schreiben!

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