Kleinen Hund bei Hundebegegnungen hochnehmen?

  • Auf dem Arm kann kein größerer Hund den kleinen übern Haufen rennen und das Thema noch verschlimmern. Wenn überhaupt sollte der mit Souveränen ruhigen Hunden sehr Kontrolliert Kontakt haben. Mit viel Einwirkung durch die Halter. Viel Bestätigung, wenn alles gut läuft und viel Schutz anbieten und nah dran sein.

    Aber du bist ja auch nur die Gassigängerin. Von daher ab auf den Arm damit. Da sollten dem kleinen schlechte Erfahrungen durch Fremd Hunde erspart bleiben.
    Selbst meine Labi Junghündin hab ich letztes Jahr zwischendurch mal nen Stück getragen, wenn sich Kontakte anbahnte, mit denen ich grad nicht im reinen war.

    Und mit einem Chi in eine Spielgruppe, muss man sich echt Überlegen. Meine Labi Hündin kann "mittlerweile" in Einzel Kontakten auf Kleinhunde Rücksicht nehmen und sich anpassen. Sobald aber ein 3. Hund in einer schwereren Gewichtsklasse dazu kommt, Bollert sie lieber mit dem rum. Und dabei wird dann auch jedes Kleinteil umgebolzt, weil darauf dann im Spiel mit dem größeren kaum noch geachtet wird.
    Das ist nicht Böse dann gemeint, aber das Junghunde Gehirn von meiner schafft es immer nur, sich auf einen Vollständig zu Konzentrieren und das ist dann der mit dem es mehr Spaß macht, in ihrer Größe und nicht die kleinen.

  • Ich habe letztens auch eine Frau mit zwei Kleinsthunden getroffen. Sie ist extra ins Feld ausgewichen. Leider ist das Hundetier, nachdem ich m. M. n. weit genug weg war und sie los gemacht habe, trotzdem zu den beiden hin und lies sich auch nicht zurück rufen. Nachdem die Frau mich zuerst, zu Recht, ordentlich angemotzt hat, kamen wir dann ins Gespräch. Der eine kommt aus dem Tierheim, hat wohl irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht und geht nach vorne. Klar, ist nur ein Chi-Mix, aber je nach dem wie der andere reagiert kann es trotzdem in die Hose gehen. Sie hat ihn hoch genommen und auf dem Arm war er dann auch ziemlich friedlich. Sie sagte aber auch, dass sie sich oft blöde Kommentare anhören muss, weil sie das macht. Ich habe versucht, sie zu bestärken, dass ich das absolut richtig finde, den Hund auf den Arm zu nehmen.


    PS: Unter anderem aus diesem Grund ist das Hundetier aktuell wieder mit Schleppleine unterwegs. Sie ist zwar ein Tutnix und findet alle Hunde toll, hat aber bis heute nicht verstanden, dass nicht alle Hunde das Gleiche über sie denken.

  • Ja, warum nicht auf den Arm? Der wiegt ja nix. Ist auch angenehmer für die anderen Hundehalter, wenn du deinen pöbelnden Zwerg nicht an der Flexlileine zu denen hinlaufen lässt.


    Wenn ich so einen hätte, würde ich den immer hochnehmen. Ich würde dann aber auch damit rechnen, dass größere Hunde an dir hochspringen könnten, auch wenn sie nicht unbedingt aggressiv sind, sondern nur spielen wollen. Die musst du dann blocken.

  • Ich nehme Hailey (11kg) in heiklen Situationen immer auf den Arm, weil sie sehr schnell Panik bekommt und total kopflos zu rennen beginnt.

    Sie kann inzwischen aber auch schon ganz ruhig an pöbelnden Hunden vorbeigehen, aber nur wenn es genug Abstand gibt und sie sich wegen der Leine ganz sicher ist, dass der andere Hund nicht zu ihr kann.


    Ich würde den Hund an deiner Stelle weiterhin auf den Arm nehmen.

  • Ich würde dann aber auch damit rechnen, dass größere Hunde an dir hochspringen könnten, auch wenn sie nicht unbedingt aggressiv sind, sondern nur spielen wollen.

    Na ja, damit rechnen...? Ich hab da also in dem Beispiel einen kleinen Hund, der bei Begegnungen sehr unsicher ist und bellt, weil er hofft, so den direkten Kontakt zu vermeiden. Mit anderen Worten: der will so oder so nicht spielen und keinen Kontakt. Der große Fremdhund steht nun unter Kontrolle seiner Halter oder er tut es nicht. Wenn der Fremdhund an mir hochspringt, um an meinen Hund zu kommen, hätte der wohl auch auf dem Boden höchst unerwünschten (!) Kontakt aufgenommen. Blocken hätt ich dann also so oder so müssen.
    Der Halter des fremden großen Hundes könnte je nach Gegenüber allerdings mit einer Anzeige rechnen und Auflagen bekommen, wenn er einen fremden Menschen in unklarer Absicht anspringt und dieser Angst bekommt oder gar dadurch stürzt.
    Also, "damit rechnen" muss man ganz sicher nicht. Bloß weil man etwas auf dem Arm hat, "muss" man sicher nicht angesprungen werden, völlig egal in welcher Absicht.

  • Der wiegt ja nix. Ist auch angenehmer für die anderen Hundehalter, wenn du deinen pöbelnden Zwerg nicht an der Flexlileine zu denen hinlaufen lässt.

    Richtig krass, wie viele Vorurteile in einen einzigen Satz passen...

  • Ich war damals 14 und mit unserer Familienhündin spazieren, da kam aus weiter Ferne ein Boxer angeschossen.

    Besitzer hat sich nicht dafür interessiert.

    Ich hab unsere Familienhündin (8kg) reflexartig auf den Arm genommen und der Boxer sprang dauernd an mir hoch. Ich hab ihm immer wieder den Rücken zu gewendet und mich im Kreis gedreht.

    Außer einer Schramme am Finger ist nicht mehr passiert, zum Glück.

    Hätte ich unsere Hündin damals unten gelassen, wäre das bestimmt nicht so gut ausgegangen.

    Aber wie komme ich denn dazu, angesprungen zu werden….

    Warum muss ich damit rechnen?

    Hat nicht jeder Hundehalter seinen Hund unter Kontrolle zu halten?

  • Das klingt für mich so als ob "Kleinhunde" eine Extrawurst in der Erziehung benötigen würden und man es ihnen durchgehen lassen müsste wenn sie eine große Schnauze haben.

    Das sehe ich nicht so.

    In dem Punkt hast du recht. Die kleinen benötigen keine Extrawurst. Auch große Hunde dürfen bei ihrem Menschen Schutz und Sicherheit bekommen. :nicken:


    Dass auf den Arm nehmen ab einer gewissen Größe nicht mehr unbedingt gut funktioniert und man stattdessen auf andere sicherheitsbietende Maßnahmen zurückgreifen muss, ist völlig klar. Die richtige Maßnahme ist die, die zum Hund passt - zu anderen Hunden muss sie nicht passen. Man verbietet ja auch keinem Doggenhalter, einfach mal ins Halsband zu greifen, weil ein Chi-Halter das nicht so unkompliziert machen könnte. ;)


    Vermutlich würdest du auch dem Besitzer eines 15 kg-Hundes empfehlen ihn auf den Arm zu nehmen wenn er einen 50 kg-Hund anbellt. :woozy_face:

    Das habe ich mit meiner 15kg-Hooliganette tatsächlich manchmal getan. Weil es ihr und mir geholfen hat.


    Ich denke es ist auch was anderes ob 15kg mit 60kg spielen oder 3kg und 30kg, auch wenn der Unterschied im Gewicht geringer ist.

    3kg zu 30kg ist zehnmal so viel.

    15kg zu 60kg ist nur 4 mal so viel. (Auch ein Grund, warum ich um die 15kg für fast ideal halte. Perfektes Mittelmaß, passt quasi überall dazwischen. ;) )

  • "Auf die Schnelle" und als "Nur-Gassigänger" halte ich Hochnehmen in dem Fall für die perfekte Lösung.

    Einen 5 monatigen Junghund muß man nicht in einer Situation, in der er unsicher ist, im Regen stehen lassen. Wenn er merkt, er wird bei Bedarf beschützt, wird er im Laufe der Zeit genügend Selbstbewußtsein entwickeln, um ruhig und gelassen an Hunden vorbeizulaufen.

    In dem Alter kommt noch dazu, daß er weder den Halter noch den Gassigänger schon so gut kennt, daß er weiß, er kann sich auf beide verlassen, egal, was kommt.

    Deswegen ist für mich das Hochnehmen in dem Fall das Beste, weil es ihm zeigt, man nimmt ihn aus der Reichweite des anderen Hundes, und er braucht gar nicht erst Angst zu entwickeln aus seiner Unsicherheit heraus, oder am Ende sogar aus schlechten Erfahrungen, weil irgendein Trottel seinen Hund an den Kleinen läßt, getreu dem Motto: Der muß das doch lernen"...

    NEIN, muß er nicht. Nicht dadurch, daß er verletzt wird, und auch nicht dadurch, daß er lernt, Fraule läst mich im notfall im Stich.

    Was glaubst Du, was das für eine Basis für die künftige Beziehung zwischen Hund und Halter wäre, michaelrodx ....

    Wenn man einen Hund mit seiner Unsicherheit allein läßt, braucht man sich später über einen kläffenden Hund nicht mehr zu wundern.

    Wie hier schon geschrieben wurde, die ganzen kleinen Kläffer, die du dieser Situation aussetzen würdest, sind genau durch dieses Verhalten entstanden. NUR dadurch.

  • Der wiegt ja nix. Ist auch angenehmer für die anderen Hundehalter, wenn du deinen pöbelnden Zwerg nicht an der Flexlileine zu denen hinlaufen lässt.

    Richtig krass, wie viele Vorurteile in einen einzigen Satz passen...

    Erfahrungswerte. Ich sehe fast nie kleine Hunde an normaler Leine.

    Und dass er pöbelt, schreibt sie ja selber. Oder habe ich mich verlesen?

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