Sind Welpen wirklich so schlimm??
-
-
Wie viele Berner kennst du persönlich?
Ich kenne viele Vorurteile...Schlaftablette, krank usw...
Unsere erste Hündin hatte HD, aber das ist über 30 Jahre her, da hat sich soviel getan in der seriösen Zucht.
Gelenkprobleme hatten wir seitdem nicht mehr. Und keiner meiner Hunde hatte ein gequältes Leben, sondern hatten bis zum Schluss ein gutes Leben. Dieser Gedanke käme mir überhaupt nicht. Ich wäre mit einer anderen Rasse unglücklich.
Vor 2 Jahren traf ich beim Spaziergang einen Mann, Abby hat sich gewohnter Bernermanier auf seine Füße gesetzt und sich durchkraulen lassen. Der Mann fing fast an zu weinen. Er erzählte mir, dass er auch einen Berner hatte. Nach dessen Tod hatte er auf Freunde gehört(das übliche, krank und werden nicht alt) und sich einen Appenzeller geholt. Er war richtig unglücklich mit ihm.
Ich bin mir absolut bewusst, dass Abby auch nicht sehr alt werden wird. Aber ich genieße jeden Tag mit ihr. Sie hat ein schönes Leben und weiß es nicht besser. Hunde leben im hier und jetzt.
Falls sie wirklich Krebs bekommen sollte, lasse ich sie nicht leiden. Wenn sie eines Tages an Altersschwäche sterben sollte, um so besser...
Sorry OT
Sorry das ist echt ot, aber ich finde das richtig richtig schlimm was du schreibst. Natürlich weiß sie nicht wann sie stirbt, gibt dir das das Recht Hunde produzieren zu lassen die nicht mal die Hälfte der durchschnittlichen Lebenserwartung anderer Hunde haben? Ich finde das schon fast richtig makaber, zu behaupten es wäre okay dass der Hund stirbt weil er ja nicht weiß wann. Weißt du wann du stirbst? Du kannst morgen vom Auto überfahren werden, das ist dann gar kein Problem weil du wusstest es ja nicht besser? Meine Hunde hängen deutlich merkbar an ihrem Leben, so wie jedes Lebewesen, und ihnen das abzusprechen weil man ja zur Freizeitbeschäftigung gerne einen bestimmten Typ Hund hätte... sorry aber das finde ich echt richtig schlimm.
Und dein Schlussfolgern daraus, dass sie bestimmt eine schwere Krebserkrankung bekommen wird ist ach was solls, ich kann sie ja dann sofort einschläfern lassen?
Find ich richtig schlimm, wie auch bei Qualzuchten. Diese "ach mir gefällt der Hund, lass ich ihn halt töten sobald seine genetischen Leiden zu schlimm werden, merkt er doch eh nicht" Mentalität ist mir wirklich unglaublich fremd.
Auch die "Altersschwäche" die viel zu früh kommen wird, wird dein Hund tatsächlich merken. Aber Hauptsache du bist mit dieser Rasse glücklich!
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
-
Ich bin mit dieser Rasse sehr glücklich!
Ja, du. Genau das hat Potato ja ausdrücken wollen in ihrem Beitrag.
Dass du deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse über die anderer fühlender Lebewesen stellst.
-
Die Welpenzeit ist schlimm und beglückend in einem. Ein Wechselbad der Gefühle von Überforderung, Angst auf der einen und wachsender Liebe und tiefer Freude auf der anderen Seite. Ich habe immer mit einer Mischung aus Bangen und Erwartung meinen neuen Welpen in die Arme geschlossen. Alles ist noch möglich, die Zukunft noch grenzenlos. Mit dem ersten Tag im neuen Heim beginnt sich diese Zukunft auszurichten, Türen schliessen sich, andere werden zu Scheunentoren. Ich empfinde die Welpenzeit als sehr intensiv, und starke Gefühle hervorrufend.
Bisher konnte ich sie immer kaum erwarten, merke aber gerade nach Mattis Tod, daß jetzt ein Welpe nichts für mich ist. Nach Corona, dem Kriegsjahr und persönlichen Schicksalsschlägen kann ich einen Welpen nicht so offen empfangen, wie er es verdient hätte. Also werde ich abwarten, bis ich mir sicher sein kann, genügend positive Energie aufbringen zu können.
Ich finde, Humor, Nachsicht und Akzeptanz von Unvollkommenheit braucht man ganz dringend, um die Welpenzeit nicht als schnell zu überwindende Phase, sondern wunderschönen ersten Abschnitt des Zusammenlebens mit einem Hund empfinden zu können.
-
Ich bin mit dieser Rasse sehr glücklich!
Ich glaube, das ist deutlich rübergekommen. 😉
So wie ich es lese, geht es eher um das generelle Unverständnis, wie man glücklich sein kann mit dem Wissen, dass der Hund eine so hohes Krankheits- und vorzeitiges Sterberisiko hat.
Mich würde das auf jeden Fall beeinflussen und ich könnte es nicht ausblenden. Und ich kann auch verstehen, dass es auf Außenstehende egoistisch wirkt, wenn man die eigenen Interessen über die des Tieres bzw. die objektiv vorhandenen Rasseprobleme stellt.
Letztlich bist du damit aber nicht alleine, denn genauso argumentieren ja auch die Besitzer von Qualzuchten, von Hunden aus zweifelhaften Quellen und Hundehalter, deren Hunde unter suboptimalen Bedingungen leben.
Und am Ende muss es jeder mit sich selbst ausmachen - du tust ja nichts gesetzeswidriges. Dass Kritik kommt, ist aber meines Erachtens erwartbar und vielleicht kannst du versuchen, diese zumindest anzuerkennen.
-
-
Genau so ist es, Gassifan. Zucht geht über viele Generationen und hört nicht mit der F1, also der ersten Generation, auf.
Genau. Sie hört nicht mal dann auf, wenn die "Rassezucht" dank genetischer Verarmung und Übertypisierung Hunde hervorbringt, die nicht atemn, nicht laufen und nicht mal mehr eine normale Zeitspanne lang LEBEN können.
Weil - man möchte halt solche Hunde, basta.
Und ja, es sind nicht alle Rassen (noch?). Aber es stimmt irgendwie das Grundprinzip nicht. Die Idee der "Reinen Rasse" funktioniert ganz offensichtlich nicht so gut, wie man sich das dachte, wir erleben gerade den Niedergang dieser Idee.
Ich hoffe, dass sich die neuen Ideen (die auch nicht alle gut sind), mit den alten (und immer noch vorhandenen) Vorstellungen einer Gebrauchshundezucht aus der Zeit vor den optischen Vorlieben und dem Einheitswahn irgendwie zusammenfinden zu einer neuen Vorstellung davon, wie man zu einem gesunden, lebensfähigen Begleithund kommt. Der vielleicht nicht so einheitlich aussieht, nicht ganz so vorhersehbar ist, aber auch nicht so vorhersehbar elend am Krebs sterben muss mit 8 Jahren...
Wenn man keine enge Inzucht betreibt, ist es dann vielleicht auch gar nicht so dramatisch wichtig zu wissen, wie krank die Vorfahren waren. Bei mehr genetischer Variabilität schlägt ja nicht alles direkt so durch (die Natur hat sich da schon ein erstaunlich effektives System ausgedacht) wie wenn die Zuchttiere enger miteinander verwandt sind als Bruder und Schwester. Was ja leider in der modernen Hundezucht häufig der Fall ist. Muss man erst mal schaffen...
(Dass ich sowas mal schreiben würde... aber man muss manchmal auch einsehen, dass man selbst auf dem Holzweg war. Auch wenn "meine" Rasse noch lange nicht so kaputt ist, der nächste Hund vielleicht doch wieder vom Züchter kommt.... die Zeichen sind da.)
-
Welpenblues kenne ich nicht, davon habe ich erstmalig hier im Forum gelesen vor vielen, vielen Jahren.
Das heißt nicht, dass ich gedankenlos an die Sache gehe, ganz im Gegenteil, ich bin mit Hunden recht strukturiert unterwegs.
Ich mag die Welpenzeit sehr.
Unsere Welpen schlafen immer mit im Bett, das ist hier fest verankertes Welpengesetz stubenrein werden sie auch alle ... irgendwann ... und dass sie Sachen schrotten, gehört halt auch dazu.
Die Große war diesbezügl. ziemlich kreativ Handy, Brille, Stuhlbeine, Türzarge u.v.m. ... tja, lieber Gott nimm mir alles nur nicht meine Ausreden - Handy wollte sie 100% zu mir unter die Dusche bringen, es hat ja gebimmelt und sie apportierte nun mal für ihr Leben gerne, Brille lag unterm Sofa ... ich hatte das Nasenteil gesucht, da muss Welpinchen helfen, dass Brillenglas und Welpenzahn nicht best friends sind und mit Beute freudig getanzt werden wollte ... es reihte sich so einiges aneinander, aber auch das ging vorbei loben, immer loben gepaart mit Humor ist eh mein Credo
Die Lütte war sehr entspannt best Welpi ever, dafür hatte sie am längsten mit der Stubenreinheit zu tun.
Der Zwerg ist ein guter, guter Hund, er hielt sich ausschließlich an den Sachen meines Mannes schadhaft fest stubenrein war er dafür rucki zucki.
Das Beagle Tier ist noch immer Welpe ... ne quatsch, der war auch als Welpe cool, bei mir tageweise oder im Urlaub ... was er bei seinem Hero meinem Junior alles schrottete in der Wohnung, im Auto ... ich rede grundsätzlich nicht über Dritte aber er ist ein richtig geiler Beagle jetzt mit drei, astrein es fängt an mir richtig Spaß zu machen mit ihm.
Junghundphasen nerven mich auch nicht! Ich nehme sie wie sie phasenweise sind und mache das beste draus.
Alle Hunde waren mir immer Lust und nie Last und es hat mit allen immer gepasst, bzw. passt immer noch.
-
@Langstrumpf , Zucht hat nicht nur die Verbesserun einer Rasse als Sinn sondern ebenso den Erhalt.
Man kann das Pferd Qualzucht natürlich weiter zu Tode reiten und pauschal den VDH, den FCI als auch die dem angeschlossenen Rassevereine verdammen. Ist zwar Scheiße, geht aber durchaus.
Oder man fängt an zu differenzieren und sieht zum einen die Rassen ebenfalls, die nicht der Qualzucht angehören und nimmt die Eigenverantwortung, die man als Käufer und künftiger Halter hat, endlich mal an.
Ich muss als Konsument nicht jeden Mist kaufen, der mir angeboten wird.
-
@Langstrumpf , Zucht hat nicht nur die Verbesserun einer Rasse als Sinn sondern ebenso den Erhalt.
Man kann das Pferd Qualzucht natürlich weiter zu Tode reiten und pauschal den VDH, den FCI als auch die dem angeschlossenen Rassevereine verdammen. Ist zwar Scheiße, geht aber durchaus.
Oder man fängt an zu differenzieren und sieht zum einen die Rassen ebenfalls, die nicht der Qualzucht angehören und nimmt die Eigenverantwortung, die man als Käufer und künftiger Halter hat, endlich mal an.
Ich muss als Konsument nicht jeden Mist kaufen, der mir angeboten wird.
Danke! Denn solange es Käufer gibt wird es scheinbar den Züchtern der betroffenen Rassen nicht in den Kopf kommen das System und damit auch sich selbst zu ändern. Sowas erfolgt nur durch massiven Druck und den reicht man dann eben weiter.
-
Denn solange es Käufer gibt wird es scheinbar den Züchtern der betroffenen Rassen nicht in den Kopf kommen das System und damit auch sich selbst zu ändern. Sowas erfolgt nur durch massiven Druck und den reicht man dann eben weiter.
Ist das nicht etwas einfach gedacht?
Ich meine, die Züchter sind doch die Experten. Wie betriebsblind kann man sein, um nicht zu erkennen, welche Probleme die Rassezucht mit sich bringen kann?
Der Zuchtexperte züchtet Problemfälle und der Kunde soll so informiert sein, dass er diese Problemfälle als solche erkennt und nicht mehr nachfragt?
Ich verstehe den Ansatz schon. Wo kein Abnehmer, dort keine „Produktion“. Aber das ändert doch nichts an der Verantwortung derer, die die eigentlichen Spezialisten sind bzw. sein sollten.
Und nein, ich schere hier nicht alle Züchter oder Verbände über einen Kamm, denn was ich schreibe (betriebsblind z.B.) gilt sicher nicht für alle. Aber geschlossene Zuchtbücher sind ein Problem für beinahe jede Rasse (kurzfristig oder langfristig), das sich nicht leugnen lässt.
Eine Rasse „sauber“ zu halten, bedeutet eben, dass die Genvielfalt endlich ist und damit kommt das Ideal eines gesunden Rasseerhalts an seine Grenzen. Denn die wünschenswerte maximale genetische Vielfalt und Durchmischung ist quasi durch die Zuchtverordnung ausgeschlossen.
Nur wenige Züchter haben Zeit und Geld (oder das Interesse), um diesem Problem beispielsweise durch den Import von Zuchthunden oder die künstliche Befruchtung mit Gefriersamen zu begegnen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!