VDH und Co - Warum (nicht)?

  • "Gesundheit" setzt sich aus vielen Komponenten zusammen.


    Das genetische MakeUp (und das ist mehr als akkumulierte Schadgene, die man eliminieren möchte) ist ein Faktor. Erworbene Krankheiten, Versorgung, Aufzucht usw usf spielen eine eneso große und sogar in der summe größere Rolle.


    Der Vergleich Mischlinge-Rassehunde bringt (brächte) nur einen eindeutigen Erkenntnisgewinn, wenn man rein auf die genetischen Faktoren schaut - oder schauen könnte, was nun mal so einfach nicht geht.


    Das ist auch allen sehr wohl klar, die hier schreiben, da bin ich mir völlig sicher...

  • Soweit ich weiß, gibt es immer noch keine wirklich aussagekräftige Studie dazu,

    Was heisst denn 'aussagekräftig' für Dich?


    "The results of multivariable modelling indicated that longevity in crossbred dogs exceeded purebred dogs by 1.2 years (95% confidence interval 0.9–1.4; P < 0.001) and that increasing bodyweight was negatively correlated with longevity. The current findings highlight major breed differences for longevity and support the concept of hybrid vigour in dogs."
    - https://www.sciencedirect.com/…abs/pii/S1090023313004486


    "Overall, our results suggest that crossbreed dogs were more likely to have longer healthy lives than purebred dogs, although there were marked differences depending on which health group was considered. "

    - https://www.sciencedirect.com/…cle/pii/S1090023315004578


    "Mixed-breed dogs on average live longer than

    purebred dogs, with a few exceptions. Mixed-breed dogs are more susceptible to Ruptured cranial cruciate ligament and to be euthanised due to behavioural problems such as aggression and are also more likely than purebred dogs, to die from accidents."

    - https://www.diva-portal.org/sm…a2:1446718/FULLTEXT01.pdf


    "We did not find significant differences in lifespan between purebred and mixed breed dogs; however, breeds with larger effective population sizes and/or lower inbreeding coefficients had median survival times 3–6 months longer than breeds with smaller effective population sizes or higher inbreeding coefficients, indicating that these measures of genetic diversity may be affecting breed lifespans. "

    - https://cgejournal.biomedcentr…0.1186/s40575-020-00086-8

  • Ich meinte das Thema, dass Mischlinge nicht gesünder sind oder länger leben im Vergleich zu Rassehunden, zudem wie hier gerne gefordert bereinigt dahingehend, dass unter „Rassehunde“ nur solche Hunde fallen, die nicht bei hier definierten „Vermehrern“ erzeugt wurden. So etwas gibt es nicht und wird es vermutlich auch nie geben :smile:

  • Ich habe da jetzt nur mal kurz quer gelesen und ich hätte zB da wieder ein Problem mit dem Thema Daten.

    Es wird nie definiert was man als purebred ansieht, aber da die eine Studie sagt, dass geschätzte 75% der Hunde im UK reinrassig sind, nehme ich mal stark an, dass damit auch die Vermehrerhunde zählt. Außer dort läuft alles anders als hier. Es wäre halt schon wichtig zu definieren wo diese Hunde eingerechnet werden, wenn wir über Verbandszucht reden.

    Gerade sowas wie Retro-Möpse und Blue Brindle Frenchies. Die sind extrem krank und es gibt davon momentan aufgrund der hohen Beliebtheit sehr viele Individuen. Heißt, dass die das Potential haben die Wage in die ein oder andere Richtung zu kippen, je nachdem wo man sie einrechnet. Da aber, wie gesagt, von 75% reinrassigen Hunden geredet wird, fürchte ich, dass es da auch so lief, dass alles reinrassig ist, was nicht eindeutig für den Laien als Mischling zu erkennen ist (bzw. was nicht in den TA-Datenbanken als solche angegeben sind). Und das ließe dann vermuten, dass man für die Verbandszucht eigentlich genau das gegenteilige Urteil erwarten dürfte.

    Dann sind alle keine Studien die wirklich versuchen einen echten Querschnitt der Hundepopulation zu erfassen, sondern die Daten irgendwo abgreifen. Heißt, da spielen noch andere Faktoren mit rein. Die erste Studie hat zB auf Tierarztdaten zurückgegriffen. Das ist schonmal recht gut, aber in Anbetracht ,dass es ja eine Studie gibt, die besagt, dass Rassehunde öfter zum TA gebracht werden als Mischlinge, sind diese Daten und deren Aussagekraft, dann eben eingeschränkt.



    Außerdem kommen viele der Studien aus dem UK. Korrigiert mich wenn ich falsch liege, bin gerade zu faul zu recherchieren, aber ich habe den UKC in meinem Kopf als minderseriösen Verband abgespeichert. Ich weiß aber nicht mehr warum, also kann auch anders sein. Kann es sein, dass die auch alles als reinrassig anerkannt haben was nicht bei drei auf den Bäumen ist?




    Ich persönlich tue mich auch sehr, sehr schwer mit "die" Verbandszucht. Es gibt gute RZV und es gibt Schlechte. Die Mitteln sich gegenseitig.

    Rein logisch würde ich mal tippen, dass die Hunde aus guter Verbandszucht die Gesündesten sind, die Mischlinge breit gestreut in der Mitte liegen und die schlechte Verbandszucht dann die krankesten Hunde hervorbringt. In dem Fall zu sagen, dass Mischlinge und reinrassige Hunde gleichauf sind finde ich extrem schwer. Rechnerisch richtig, aber... ja....

  • Und das ist genau das Problem: Bereinigt um das, was nach persönlicher Definition eigentlich nicht einberechnet werden sollte, weils nicht den eigenen Gütekriterien entspricht, wirds schwer, eine Studie aufzusetzen. Jedenfalls eine Studie, die mit öffentlichen Mitteln finanziert wird


    Der UKC entstand seinerzeit vor dem Hintergrund, dem APBT die Registrierung als Rasse zu ermöglichen und ist, meine ich, immer noch sehr stark dort (er hat auch den „American Bully“ anerkannt, was mir persönlich Schaum vor den Mund treibt) und bei den „griffigeren“ Jagdhunden vertreten. Das sind schon recht spezielle Interessen.

  • ich frag jetzt nochmal gezielt weil du dich aus dieser Aussage irgendwie versuchst rauszuwinden. Wie kommst du zu dieser Aussage?

    Rauswinden - woraus denn bloß?

    Mischlinge aus dem Ausland, z.B. Rumänien, sind einer Reihe von Faktoren, die Gesundheit und Lebenslänge beeinflussen, anders ausgesetzt als Rassenhunde und Mischlinge, die in Deutschland geboren werden und aufwachsen.

    Die Aussage erscheint mir so trivial, dass ich nicht weiß, was ich da erklären soll.

  • Wie gesagt, ich glaube der reine Vergleich zwischen Mischlingen und Rassehunden querbeet ist auch durch.

    Geringe genetische Variabilität erweist sich quer durch die Studien als negativer Einflussfaktor auf Gesundheit und Lebenserwartung.

    Und die genetische Variabilität ist in vielen Rassen erschreckend hoch, wie die Studie aus Amerika gezeigt hat. Ob das in deutschen VDH-Vereinen besser ist, werden wir, jetzt wo es die Tests gibt, sicher bald wissen.

    Wie groß das Problem ist, ist in verschiedenen Rassen ganz unterschiedlich, manche Rassen haben auch keins.

    Wenn ich unsere Züchter hier richtig verstehe, haben die VDH Vereine das Problem verstanden. Es anzugehen ist aber schwer, weil die bewährten Zuchtmethoden, das auszuselektieren, was man nicht haben möchte, hier nicht funktionieren.

    Grundsätzlich heißt das auch für mich, dass Rassenhunde in einem Verein gezüchtet werden sollen, weil man dort solche Probleme gezielt angehen kann.Aber der Verein muss es halt auch anpacken.


    Mischlinge stehen bei der Frage natürlich auf der +Seite, ihre Heterogenität ist hoch (wenn sie nicht grade aus Geschwisterverpaarung stammen). Tja und bei einem F1-Doodle, oder einem anderen Mischling aus bekannten Rassen, hat man da natürlich eine hohe Sicherheit auf max. Heterogenität mit all ihre positiven Auswirkungen.

  • ich frag jetzt nochmal gezielt weil du dich aus dieser Aussage irgendwie versuchst rauszuwinden. Wie kommst du zu dieser Aussage?

    Rauswinden - woraus denn bloß?

    Mischlinge aus dem Ausland, z.B. Rumänien, sind einer Reihe von Faktoren, die Gesundheit und Lebenslänge beeinflussen, anders ausgesetzt als Rassenhunde und Mischlinge, die in Deutschland geboren werden und aufwachsen.

    Die Aussage erscheint mir so trivial, dass ich nicht weiß, was ich da erklären soll.

    du hast weiter vorne schon mal erwähnt dass Auslansmixe die Statisten verändern. Da hab ich auch schon gefragt was an ausländischen Mixen jetzt anders sein soll als an inländischen. Schon da wurde nicht mehr geantwortet. Jetzt kommst du wieder mit diesem Argument. Hilf mir doch mal ich versteh das wirklich nicht

  • Mit anderen Worten, du möchtest wissen, warum die Herkunft der Hunde in einer Studie mit der Hypothese: "der Grad der Heterogenität ist ein Einflussfaktor auf die Lebenserwartung" unter Einbezug von Mischlingen zur Störvariable werden kann?

    Ist dir denn das Prinzip Störvariable (Confounding) in analytischen Studien grundsätzlich bekannt oder soll ich das auch erklären?

  • Korrigiert mich wenn ich falsch liege, bin gerade zu faul zu recherchieren, aber ich habe den UKC in meinem Kopf als minderseriösen Verband abgespeichert

    Der Kennel Club ist nicht mit dem FCI zu vergleichen.

    2008 wurde erst langsam mit Gentests und Gesundheitsnachweisen angefangen (selbst röntgen war keine Vorschrift).

    Hinzukommt, dass die Zuchtweise wesentlich extremer ist, Inzestverpaarungen galten lange als vollkommen normal, k.A. ob sich das in dne letzten 10 Jahren großartig geändert hat.

    Hinzukommt, dass die britische Population auf Grund der extremen Importbestimmungen nur sehr wenig Gen Input von jenseits der Insel erhalten hat.

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