VDH und Co - Warum (nicht)?

  • Ich meinte das Thema, dass Mischlinge nicht gesünder sind oder länger leben im Vergleich zu Rassehunden, zudem wie hier gerne gefordert bereinigt dahingehend, dass unter „Rassehunde“ nur solche Hunde fallen, die nicht bei hier definierten „Vermehrern“ erzeugt wurden. So etwas gibt es nicht und wird es vermutlich auch nie geben :smile:

    Gibt es durchaus. Eine dänische Studie von 1997 z.B. stützt sich auf Befragungen von Mitgliedern des Dänischen Kennel Clubs (https://www.sciencedirect.com/…abs/pii/S0167587703000102).


    Und vergessen wir nicht: auch Vermehrer bedienen sich - wenn es nicht gerade um Sonderfarben geht - in vielen Fällen an (ursprünglich registrierten) Rassehunden. Da wird das Rad nicht extra neu erfunden.

    Aber ja, die 'perfekte Studie', die hier (nicht von Dir) gefordert wird, gibt es nicht. Wenn ich aber durchs Band lese, dass die überwiegende Mehrheit der Studien zum Schluss kommt, dass Mischlinge grundsätzlich länger leben, als Rassehunde, bin ich schon geneigt, das zu glauben. Über die Gründe dafür können wir aber natürlich spekulieren. Das ist tatsächlich weniger klar.


    Das ist einfach der Knackpunkt. Große Reden gegen die Rassehundezucht schwingen viele. Wirklich liefern tun nur die wenigstens.

    Da bin ich ganz einig. Die Frage ist halt, wie das zu bewerkstelligen sein soll: jemand, der ausserhalb der FCI züchten will, wird es alleine sehr schwer haben, ein grossangelegtes, langfristiges und vernünftiges Zuchtprojekt anzugehen. Sobald jemand erfährt, dass ausserhalb der FCI gezüchtet werden soll, wird der Züchter keine FCI-registrierten Hunde mehr erhalten.

    Die Zitate stammen doch aus verschiedenen Studien unterschiedlicher Populationen..

    Dann zeig mir bitte die, für Mitteleuropa, die hab ich wohl übersehen, ich les immer nur Großbritannien und maximal mal Nordamerika.

    Beides Populationen und Zuchtgeschehen, die mit hier einfach nicht vergleichbar sind

    Vielleicht machst Du Dir die Mühe, meine Links doch wenigstens kurz anzuklicken? Oder kurz selber zu suchen? Da finden sich durchaus Studien aus Dänemark und Schweden, etc.

    Deine Behauptung in einem anderen Post, die UK hätte einen isolierten Genpool, stimmt übrigens schon lange nicht mehr. Es ist seit Jahren absolut problemlos, Hunde in die UK ein- und auszuführen. Sogar auf der Crufts sind ja ausländische Hunde erlaubt und werden auch rege zur Zucht herangezogen.

  • Wandelroeschen


    Diese Studie hatte ich im Kopf. Sie ist im Forum meiner Erinnerung nach ja schon mehrfach angeführt worden und für nicht aussagekräftig bewertet worden (weil zu festgelegt auf eine Region, zu kleine Auswahl, nicht bereinigt dahingehend, dass nur Verbandszüchter aufgenommen wurden …)


    Wie gesagt: Es dreht sich im Kreis :smile:

  • Wandelroeschen

    Sicher ist nicht immer alles einfach. Und nichts ist so einfach, wie zu verlangen, dass andere die Arbeit machen.


    Im Bereich der Arbeitshunde gibt es genug etablierte Alternativen. Außerhalb der FCI. Wenn man bei den Begleithunden etwas ähnliches haben möchte, ja, dann wird man sich engagieren müssen. Engagement ist aber genau der Punkt, an dem es in dem Sektor mangelt.

  • Was - rein vermutet, ohne Evidenzbasis - halt auch daran liegt, dass bei Arbeitshundehaltern, die mit ihren Hunden auch arbeiten (oder entsprechenden Sport betreiben) wollen, lange Leistungsfähigkeit ein überaus essenzielles Kriterium dürfte.


    Bei keinem der 5 Hunde, die ich bisher gehabt habe (3 Mischlinge aus dem Tierschutz, 1 Mischling vom „Vermehrer“, 1 Pudel vom VDH Züchter), war das ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl.

  • Große Reden gegen die Rassehundezucht schwingen viele. Wirklich liefern tun nur die wenigstens.

    Nach seitenlanger Diskussion erscheinen mir diese beiden Sätze als äußerst sinnvoll.


    Interessant wäre doch, was all die Gegner, Befürworter, Studienbefürworter und vielleicht sogar Besserwisser als "Lösung" präsentieren wollen.

  • Nach seitenlanger Diskussion erscheinen mir diese beiden Sätze als äußerst sinnvoll.


    Interessant wäre doch, was all die Gegner, Befürworter, Studienbefürworter und vielleicht sogar Besserwisser als "Lösung" präsentieren wollen.

    Mich würde interessieren, was man denn selbst aktiv dazu beiträgt. Nicht bloß irgendeine Theorie, die andere dann bitte umzusetzen haben.

  • Mich würde interessieren, was man denn selbst aktiv dazu beiträgt. Nicht bloß irgendeine Theorie, die andere dann bitte umzusetzen haben.

    Das ist ein guter und wichtiger Punkt. Ich könnte mir sogar überlegen, das Thema konkret anzugehen. Ein riesiges Hindernis ist für mich die Tatsache, dass ich - so wie ich Zucht gerne anginge - eine Alternativstruktur zur FCI aufbauen müsste. Andere haben das häufig mehr schlecht als recht versucht. Deshalb fände ich es toll, wenn sich innerhalb des bereits bestehenden Gebäudes Änderungen ergeben würden, obwohl man Monopolstellungen durchaus auch hinterfragen sollte. Dafür habe ich mich früher tatsächlich und konkret nach meinen Möglichkeiten bei FCI-Veranstaltungen eingesetzt. Ich kann mir gut vorstellen, das in neuem Rahmen auch in Zukunft wieder zu tun.

    Aktuell und ganz konkret versuche ich so zu handeln, dass ich mein Tun auch vertreten kann. Ich überlege mir also sehr genau, woher ich meine Hunde beziehe und finde die Diskussion hier deshalb auch sehr spannend und bereichernd. Ich halte es in dieser Hinsicht für wirklich schwierig, 'richtig' zu handeln, würde es aber gerne tun und mache mir deshalb viele Gedanken dazu. Im Moment löse ich das Problem so, dass ich über den Tierschutz an Hunde gelange, die zu mir und meiner Lebenssituation passen, aber das ist natürlich ein Ausweichmanöver und kann in Bezug auf eine sinnvolle, nachhaltige und ethisch vertretbare Rasse- bzw. Typzucht nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

  • Nach seitenlanger Diskussion erscheinen mir diese beiden Sätze als äußerst sinnvoll.


    Interessant wäre doch, was all die Gegner, Befürworter, Studienbefürworter und vielleicht sogar Besserwisser als "Lösung" präsentieren wollen.

    Mich würde interessieren, was man denn selbst aktiv dazu beiträgt. Nicht bloß irgendeine Theorie, die andere dann bitte umzusetzen haben.

    Als jemand der keinen Rassehunde hat und auch in Zukunft nicht auf einen Rassehund besteht (ausgeschlossen ist es aber nicht, dass mal ein Rassehund einzieht, da müssten aber eine Menge Rahmenbedingungen passen), hab ich da gar keine Theorie die jemand umzusetzen hat. Wenn Rassen aussterben fände ich das kein grosses Drama. Ich bin da einfach nur "Hundekonsument", der wie gesagt auch wo anders kaufen kann. Mir erschließt sich aber schon der Sinn von Hunderassen und würde ich aus bestimmten Gründen (weil ich ganz spezielle Eigenschaften am Hund brauche, eine ganz spezielle Optik unbedingt haben will usw) einen Rassehund wollen, weil ich sonst nicht an einen Hund komme, der meinen Vorstellungen entspricht, dann fände ich es auch gut, wenn man sich da dann auch einbringt (und schon das Anlegen von entsprechenden Kriterien die man als Konsument an eine Zucht stellt würde da wohl etwas bringen, allerdings bin ich da so realistisch, dass das wohl ziemlich utopisch ist).

  • Warum vom VDH?


    Jetzt mal die Antwort von jemanden, die völlig außerhalb der Hundebubbel lebt (ausschließlicher Einblick darin über dieses Forum).


    Weil ich dann davon ausgehen kann, dass bestimmte - tierschutzrelevante - Standards erfüllt werden (natürlich gibt es schwarze Schafe - aber erstmal vertraue ich … und natürlich habe ich mir die Zucht dann angesehen).

    Ich brauche keine Linie, keine bestimmte Farbe, kein größer, weiter, besser …


    Aber ich möchte, dass die Mutterhündin nicht als Brutkasten missbraucht wird, sondern in erster Linie auch ein tolles Leben als Familienhund führt.

    Die Regeln zur Belegung, zum Wurfalter, … bieten hier schon mal einen sinnvollen Rahmen.


    Ich möchte, dass es sinnvolle Regeln/ Ansätze zur Welpensozialisation gibt - auch hier gibt ein Dachverband/ eine Organisation erstmal Regeln … weiteres konnte ich dann im Gespräch mit Züchter und Hundehalter aus der Zucht erfahren.


    Ich wollte Regeln bezüglich Inzucht und Gesundheit - bezüglich der notwendigen Gesundheitstests bin ich sicher, sie sind gemacht und auch sinnvoll (teilweise wäre sicher mehr möglich … war mir in der Dimension aber zu Beginn meiner Suche nicht klar).

    Inzucht … da habe ich mich bis vor kurzem sicher gefühlt durch den errechneten Koeffizienten über Stammbaum - das hier vieles deutlich problematischer ist wurde mir erst in letzter Zeit klar.

    Aber Rassehund ohne VDH löst ja dieses Problem nicht und Mischling aus dem Tierschutz hat eben andere Schwierigkeiten, welche wir erstmal nicht wollten (dies kann mit zunehmender Erfahrung und größeren Kindern dann irgendwann anders aussehen).


    Für uns als „Anfänger“ war die Suche innerhalb des VDHs erstmal der beste Weg, um wenigstens einen bestimmten Rahmen an Sicherheit zu haben.

  • Wenn du deutsche Rassehunde und deutsche Mischlinge vergleichst, hast du weniger Störfaktoren, also bessere Daten für deine Ausgangsfrage. Leuchtet doch ein?

    wenn man voraussetzt, dass ein deutscher Mischlingsproduzent ähnliche Sorgfalt bei eigener Vorbereitung, Auswahl der Eltern, medizinischer Begleitung der Trächtigkeit und der Aufzucht des Wurfs walten lässt wie ein Rassehundproduzent. Was in entsprechenden Diskussionen hier ja auch öfter in Frage gestellt wird :smile:

    und hier stellt sich halt die Frage , ob die menschliche Sorgfalt das nonplusultra ist oder nicht doch einfach buntes Zusammenwürfeln auch seine Berechtigung hat.

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