Umgang mit dem Tod

  • Im Übrigen finde ich es immer sehr gut wenn man zu seinen Gefühlen steht und sich nicht denkt „so darf ich nicht denken“ obwohl man so fühlt.

    Das bringt ja nichts.

    Man muss so ehrlich zu sich selber sein und es darf auch sein. =)

  • Wir sind alle verschieden. Mach wie Du denkst und wie Du Dich gut fühlst. Wie sehr Du noch an ihr hängst sieht man doch daran, dass alle ihre Sachen noch da sind. Manche Hundehalter wollen nie wieder einen Hund, wenn das Familienmitglied gegangen ist und viele halten das auch durch, andere brauchen sofort wieder tierische Gesellschaft. Ich kann mir nicht vorstellen, ohne Hund zu sein. Geniesse Dein Leben, trauere um Dein Mädchen und tu alles, was Du möchtest und vermisst hast.

    Und vielleicht, vielleicht...... Alles Gute Dir.

  • Ich fühle mit dir. Wir mussten unseren Bobby am 04. April auch nach längerer Krankheit gehen lassen. Er war zwar erst 5,5 Jahre alt aber dennoch waren die letzten 3 Jahre und besonders das letzte halbe Jahr ein unfassbarer Kampf der uns allen Dreien ziemlich viel abverlangt hat (finanziell, zeittechnisch und vorallem psychisch). Wir standen unter enormer Anspannung und ich dachte mehr als einmal zu dieser Zeit, dass ich nicht weis wie ich weiter machen soll. Aber es muss. man kämpft sich durch und ist stark für sein geliebtes Tier.

    Als er dann weg war kam eine Emotion nach der anderen. Trauer, Dankbarkeit, Erleichterung, Schmerz. Wir haben für uns beschlossen irgendwann wieder einen Hund zu adoptieren, aber erst wenn wir in Ruhe getrauert haben und den Verlust für uns weitest gehend verarbeiten konnten. Es sind jetzt bald 4 Wochen und ich kann nicht mal sagen, dass jeder Tag anders ist. eher jede Stunde. Wenn ich nach Hause komme und ich sein Tapsen nicht höre ist da nur Schmerz und Trauer, aber wenn ich dann an die kommenden Urlaube denke und daran, dass wir uns dieses Mal keine Sorgen machen müssen weil wir unseren kranken Hund entweder mitnehmen oder bei unseren Nachbarn unterbringen, bin ich schon erleichtert.

    Die Verantwortung ist im Moment weg. Das ist sowohl etwas tolles weil es einfach wieder um einen selbst geht und man keine Rücksicht nehmen muss, aber auf der anderen Seite fehlt es mir auch.
    Ich glaube jeder trauert anders, jede Situation ist anders, jede Familie und jeder Hund. Wichtig ist es nur seine Gefühle zu zulassen egal wie schwer oder verwirrend es ist. Den Trauerprozess zu unterdrücken ist nicht der richtige Weg,

    Ich wünsche dir alles Gute ♥

  • Wie viele hier schon geschrieben haben, geht wirklich jeder mit seiner Trauer anders um.


    Und da ist überhaupt nichts verwerfliches dran. Ich bzw wir haben noch jedesmal, wirklich jedesmal wenn wir einen unserer Hunde gehen lassen mussten gesagt: nie nie nie wieder. Weil Schmerz zu groß.


    Als Joey gestorben war, war es ganz schlimm. Ich wollte das nicht nochmal erleben. Wir hatten uns auch fest vorgenommen, keinen Hund mehr zu halten. Nie mehr. Wir wollten auch unser leben ohne Haustier genießen, vielleicht reisen, vielleicht andere Hobbies entdecken.....


    Hat bei uns ungefähr eine Woche gedauert - dann wurde uns Ben angeboten und nach 2 Wochen war er da.


    Da könnte man auch sagen, wir haben Joey ziemlich schnell "ersetzt". Aber darüber mach ich mir gar keinen Kopf, denn für uns wars der richtige Weg. Für uns, ganz individuell, fühlt es sich bis heute völlig richtig an. Andere brauchen viel länger um sich nochmal auf einen Hund einzulassen, andere können es nie mehr - und alles ist genauso richtig und gut und völlig in Ordnung. Da gibt es meiner Meinung nach kein "richtig" oder "falsch".

  • Nach einem plötzlichen Autounfall meines ersten Hundes hat es 2 Wochen gedauert bis ein neuer Hund eingezogen ist, so kannte ich es auf meinem Elternhaus.

    Nachdem meine letze Hündin eingeschlafen ist, hat es 8 Monate gedauert, aber ich wollte eigentlich noch gar nicht, da ich gerade zusätzlich frisch Single war und mich erstmal orientieren musste, wie es weitergeht. Emma wurde mir dann angeboten weil sie dringend ein neues Zuhause suchte und es war Liebe auf den ersten Blick ❤️

    Ich brauchte aber auch letztes Mal mehr Zeit zum trauern, denke das ist ganz individuell. Habe in der Zeit ohne Hund auch erstmal eine Fernreise gemacht usw. Aber dann wieder mit Hund war dann alles zig mal zu schön ❤️

  • Wir mussten damals unseren Rüden unerwartet beim Tierarztbesuch direkt einschläfern lassen.

    Er wurde uns so plötzlich aus dem Leben gerissen.. ja er war schon 13 Jahre alt aber damals hatte damit noch niemand gerechnet.


    Die Trauer bei uns war von allen Seiten etwas anders. Alle hatten ihren Alltag um den Hund herum gebaut. Meine Schwester und ich die sich dann hauptsächlich nur noch um den Hund gekümmert hatte, hatten zu den festen Gassi und Fütterungszeiten keine Aufgabe mehr. Man hat sich bissel nutzlos gefühlt.

    Meine Schwester ist dann teilweise die Gassistrecken ohne den Hund noch gelaufen.

    Meine Mutter war zum Teil froh das kein Hund mehr da war, weil wegen Haushalt usw.

    Ich habs dann nur 4 Wochen ohne Hund ausgehalten und es wurden dann sogar zwei Welpen.

    Bei mir war das schlechte Gewissen dem alten Hund gegenüber da.

    Wie konnte ich mir nur so schnell nach seinem Tod einen neuen Hund anschaffen? Hab ich ihn denn nicht geliebt das er so schnell ersetzt wurde?

    Mit sowas habe ich mich damals gequält, aber es hat sich mit den neuen Hunden auch richtig angefühlt. Sie haben getröstet und abgelenkt, was nicht heißt das der alte Hund vergessen wurde. Nur ich kam besser mit der Trauer klar.


    Deswegen kann ich es auch nachvollziehen das man ein schlechtes Gewissen dem verstorbenen Hund gegenüber hat und sich bewusst gegen oder für einen neuen Hund entschieden hat.

    Wenn es sich für euch gut anfühlt dann soll es so sein. Es muss ja nicht direkt heißen das nie wieder ein Hund bei euch wohnen wird. Nur die Zeit ohne Hund kann man ja auch genießen ohne das der Hund vergessen wird. :streichel:

  • Wie gesagt geht jeder unterschiedlich damit um.


    Als unsere Westie Omi starb wollte meine Mutter eigentlich nicht wieder nen eigenen Hund haben. Das stand eigentlich schon vor ihrem Tod fest.

    Allerdings hat sie dann doch nach ein paar Wochen schon festgestellt dass ohne Hund im Haus etwas fehlt, und so ist nach 5,5 Monaten Leere im Haus doch wieder ein Hund eingezogen.


    Wenn man feststellt dass man tatsächlich keinen Hund mehr haben mag, ist das genauso okay wie wenn nach kürzerer oder längerer Zeit der Gedanke kommt "es fehlt was".

  • Ich schließe mich den Vorschreibern an. Mit dem Tod des geliebten Hundes hat eine Lebensphase geendet. Wie Du die neue Phase gestaltest, hat nichts mit fehlender Liebe zu tun. Es ist ein neuer Abschnitt mit neuen Entscheidungen. Und sie sind alle richtig, wenn sie sich für Dich richtig anfühlen.

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