Ran an die Ohren? Nicht mit mir!

  • Denke, es wird einfacher, weil er merken wird, es gibt dabei keine Schmerzen mehr - der steht doch noch unter Schmerzmittel. Mauli drauf, festhalten und fertig - da muß er jetzt durch. und Du auch *ggg Tropfen v.a. vorher bissel anwärmen in der Hand oder warmem Wasser (nicht zu heiß, um keine Wirkstoffe zu zerstören!). Dann isses net so unangenehm.


    Je zupackender und routinierter Du Dich da durchsetzt, desto weniger wird ihn das schocken, und kaum biste fertig, is eh alles wieder gut :-) Hinterher kannste Party machen, nen Topf mit Wurststückchen hinstellen, Katzenfutter, oder was auch immer er liebt und verträgt.


    Da muß man auch nicht böse werden, aber halt sichere Stimme, sicherer Griff, Du mußt Dir dessen bewußt sein, daß Ihr das jetzt einfach durchziehen werdet. Kein "Oh Gott, hoffentlich hält er still und beißt net" - mit der Einstellung haste schon verloren, weil ihm das die Option läßt, Theater zu machen. Allein, weil Du Angst davor hast, räumst Du dem dann Raum ein. Nö! Wir machen das, und fertig. :-)

  • Durchatmen. Maulkorb drauf, kein großes Tamtam machen, Hund zwischen die Beine klemmen, Ohrentropfen rein, Hund "frei" lassen und sofort Party feiern.


    Was muss, das muss. Sieh's so: durch den Maulkorb kann er dich nicht beißen. Ein Problem weniger =) Das verbleibende Problem ist dann nur noch der zappelnde Hund, und das nimmst du in Angriff, in dem du ihn dir wortwörtlich zwischen die Beine klemmst.


    Augen zu und durch. Du schaffst das schon ;)

  • Eine Bekannte hat so eine Grooming Hängematte und hängt den Hund auf. :ugly:

    So schneidet sie ihm die Krallen und solche Dinge.

    Sie meint, so geht es Ruckzuck und der Hund nimmt es ihr auch nicht krumm. Leckerchen danach und gut ist.


    Ich hab keine Meinung dazu, wollte es aber einfach mal dalassen :tropf:

  • Danke! Ja, ich weiß, dass ich mir da auch selbst im Weg stehe. Weil er mich schonmal gebissen hat und weil ich im Hinterkopf habe, dass er Schmerzen hat. Und natürlich hab ich im Hinterkopf, dass er den Maulkorb eigentlich noch nicht wirklich kennt. Einfach durchsetzen und durch trifft es wohl eigentlich am besten.


    Ich muss aber vielleicht noch folgende Geschichte dazu erzählen: Vor rund einer Woche, als eigentlich noch nichts akutes im Ohr war, hab ich Rat bei einem befreundeten Hundebesitzer gesucht. Der hat drei komplett unterschiedliche Hunde und die wirklich gut im Griff. Er meinte, er hilft mir gern mit den Tropfen. Ich bin mit Timmy und einfachen Reinigungstropfen also zu ihm. Er war schon öfter und gerne dort. Hab ihn aber auch vor dem Beißen gewarnt. Ende vom Lied: Timmy war richtig aggressiv, wollte beißen und hat ihn auch leicht erwischt an der Hand. Er hat Timmy gepackt und auf den Borden geworfen und gedrückt und unten gehalten. Timmy hat wie aus Todesangst geschrien. Ich wollte, dass er abbricht, aber er ist drauf geblieben, weil er meinte, der Hund darf jetzt nicht gewinnen. Er ist dann mit Timmy in den Flur. Timmy war nach der Aktion sehr unterwürfig und hat sich niedergelegt und Beschwichtigung angezeigt. Er hat aber weiter gefletscht, als er mit der Lösung ran wollte. Ganz am Ende lag Timmy dann seitlich am Boden und hat Berühren mit der Lösungsflasche am Kopf akzeptiert. Er konnte dann auch in die Ohren tropfen, aber Timmy hat versucht nachzubeißen. Er hat sich dann an dem Abend zwar noch einmal kurz von ihm streicheln lassen, hat dann aber bei Berührungsversuchen, egal wo, nach der Hand geschnappt und gedroht. Mittlerweile lässt er sich wieder von ihm streicheln, ist aber weitaus distanzierter.


    Ich kann nicht beurteilen, was das ausgelöst hat und rückgängig kann ich es auch nicht mehr machen.


    Das habe ich nun natürlich auch im Hinterkopf.


    Was ich morgen auf jeden Fall mache: Zu meinem Hundetrainer zwecks dem Maulkorb fahren. Ich kann irgendwie nicht an die Ohren gehen, wenn ich zwei Hürden habe :-). Und dann ran an den Speck.

  • Er hat Timmy gepackt und auf den Borden geworfen und gedrückt und unten gehalten. Timmy hat wie aus Todesangst geschrien. Ich wollte, dass er abbricht, aber er ist drauf geblieben, weil er meinte, der Hund darf jetzt nicht gewinnen.

    Das wär glaub ich hier der Moment gewesen, in dem ich ihn verprügelt hätte....... :face_vomiting:


    Weißte, HALTEN ist das Eine. Aber HALTEN heißt nicht mißhandeln!!!


    Woah...... *koch.... Ich krieg grad Gänsehaut und möchte den Typen zwischen die Finger kriegen. Nachts um drei, wenn mir keiner zuschaut. Dann würde er mal merken, was es heißt, hilflos am Boden zu liegen. :face_with_symbols_on_mouth: :face_with_symbols_on_mouth: :face_with_symbols_on_mouth:


    Armes Wauzli..... Eh schon so bös dran, und dann noch sowas.....


    Was lernen wir daraus? An MEINEN Hund legt nur EINER Hand an. Und das bin ICH. Ganz besonders bei Faro, der ja schlechte Erfahrungen mitbring zuhauf. Wenn mir wer was zeigen will, darf er das gern mit nem Plüschhund oder seinem Eigenen machen. Da kenn ich nix mehr inzwischen. Laß bloß künftig die Finger von so selbsternannten Hundeprofis. Wer weiß, wie der SEINE Hunde so weit bekommen hat......


    Ich denke da immer an diverse Videos auf youtube, wo irgendwer mit 20 Hunden unterwegs ist und präsentieren möcht, wie toll er sie im Griff hat. Ich seh da immer nur geduckt schleichende verkrampfte Hunde mit fast eingezogenem Schwanz, keinerlei Freude oder Übermut oder so. Und freu mich über meine frechen, fröhlichen, nicht perfekten Hunde, die ich nicht immer 100% im Griff habe. Haben MUß. Weil ich hab da andre Prioritäten. Als da wäre: ein anständiger Umgang miteinander... Nicht GEGENeinander.


    Da kann ich voll und ganz verstehen, daß Du da nicht nochmal ran möchtest, um den Hund nicht noch weiter in Panik zu treiben! Aber dann geh zum Tierarzt, daß der das schnell macht, der nimmt sich bestimmt 2 Minuten Zeit, jeden Abend nach der Sprechstunde oder so, wenn keiner mehr wartet. Dann habt Ihr keinen Streß und Zeitdruck, und er macht das professionell, aber vorsichtig und kompetent.


    (aber ganz ehrlich: so aus lerntheoretischer Sicht wär's besser, Du machtest das selbst. Im Sinne von: "ich laß keinen mehr an Dich ran - aber Du mußt mir schon vertrauen". Wenn ich mit Faro zum Doc muß, mach ich vorher ein Foto von dem, was ich zeigen will. Weil bei mir hält er still. Als er Demodex hatte, hab ich die "Brille" aus nackter Haut um die Augen rum fotografiert, und als die Ohren entzündet waren, die Rötung im Ohr, und hab ihr beschrieben, daß es auch innen ganz rot ist. MICH läßt er nämlich sogar mit dem Otoskop drin "rumstochern", sprich gucken. Dann hat sie eben auf Demodex behandelt, ohne Hautgeschabsel, und gemeint, wenns das net war und nciht hilft, müssen wir Hautgeschabsel unter Sedierung nehmen. Aber erstmal machen wir das so, daß wir den Hund net über Gebühr behelligen müssen. Fand ich süß. Gibts halt Diagnose nach Optik, wenn irgend möglich und sinnvoll. Für alles Weitere bräuchte er dann auch Narkose, wenns über Angucken hinausginge. Denn was machen an ihm, während er tobt, ist bissel schwierig (Blutabnahme und so). FÜr nur mal Impfen hab ich ihn eifnach festgehalten mit Mauli. Hat er akzeptiert, fand er blöd, der Schwanz war hinterher auf "unsicher" gestanden, aber war ok, weil ich dabei war und ruhig geblieben war. Hat sich schnell wieder eingekriegt.)

  • Er hat Timmy gepackt und auf den Borden geworfen und gedrückt und unten gehalten. Timmy hat wie aus Todesangst geschrien. Ich wollte, dass er abbricht, aber er ist drauf geblieben, weil er meinte, der Hund darf jetzt nicht gewinnen.


    Hmpf.... ich kann zwar den Grundgedanken dahinter verstehen, aber ich denke auch, dass in DIESER Situation sein Weg definitiv nicht der richtige war. Für mich wäre das auch für keinen Hund der Weg. Ich hab auch schon Hunde erlebt, wo ich gesagt habe, der darf damit nicht durchkommen - passenderweise auch bei Ohrgeschichten. ABER - der Hund wollte nicht, hat dabei aber keinerlei Angst gezeigt. Und WIR haben ihn nicht mit Gewalt gezwungen. Sicherlich muß ein Hund lernen, dass Mensch manches "darf", selbst wenn Hund das nicht möchte. ZWANG ist aber einfach niemals ein sinnvoller Weg, diese Situation dem Hund beizubringen. Der Effekt ist im Zweifel der, dass der Hund denkt, der Mensch war stärker, wenn mir das noch mal passiert, muß ich wohl NOCH deutlicher werden, damit die Menschen das lassen.....

  • Ich ärgere mich auch wahnsinnig über mich selbst, weil ich nicht mehr eingeschritten bin. Aber ich war wie erstarrt, weil ich 0,0 damit gerechnet habe.


    Mein Hund ist eh so sensibel. Es ist bei ihm z.B. ein schmaler Grad zwischen Gehorsam aus Angst heraus (da reicht eine ungewollt zu dominante Körpersprache meinerseits schon aus und er geht in die Unterwürfigkeit) und aus Freude heraus (ich belohne kaum noch mit Leckerlis, nur sozial). Größtenteils überwiegt aber die Freude und er geht schon mit glänzenden Augen neben mir und guckt mich an, weil er wissen will, was wir wohl als Nächstes machen:smiling_face_with_hearts:. Ich wurde jetzt schon oft drauf angesprochen, dass man wirklich sieht, wie schön er sich an mir orientiert. Er muss dabei aber auch nicht perfekt sein. Ich liebe seine manchmal tapsige Art. Ich fordere ein Platz ein, aber der Herr möchte sich nicht auf den steinigen Boden legen. Also bleibt der Bauch gerade noch so in der Luft:smiling_face_with_halo:.


    Und gerade ihn packt der Depp so an. Sein Rüde hört nur aus Angst heraus. Der macht sich sofort klein, wenn ein Kommando kommt.


    Ich rege mich jetzt besser nicht weiter drüber auf. Ich bin mir auch sicher, dass ich auf lange Sicht Timmys Vertrauen für die Ohren zurückgewinnen kann auf ruhige Art, aber das ist jetzt erstmal weiter weg gerückt.


    Ich versuche es morgen Früh selbst mal und sonst geht es ab zum Tierarzt. Jetzt steht erstmal im Vordergrund, dass ihm geholfen wird.

  • Für das Langfristige Training, vielleicht hilft dir meine Methode zum Ohren Reinigen. Bisher hat sich noch jeder meiner Hunde mit Wonne die Ohren reinigen lassen, selbst wenn es mal ne Entzündung gab.
    Ich mache ein kleines Mikrofasertuch Lauwarm Klamm, dass es sich angenehm Temperiert anfühlt und nicht tropft. Bei einem Hund der es nicht kennt, dürfen sichtbar Leckerlies bereit liegen. Und dann halte ich das Tuch mit einer Hand ans innen Ohr, ohne zu Bewegen, aber Konstant dran halten, ohne Druck. Und die andere Hand kann Leckerchen in den Hund schieben und dabei mit freundlicher Stimme sprechen und Loben.
    Irgendwann hat sich der Hund an das Klamme Tuch im Ohr gewöhnt und erst dann kann man leicht anfangen damit das Ohr innen zu Massieren. Durch das angefeuchtete Tuch, sind inzwischen auch die dunklen stellen etwas eingeweicht und lassen sich recht leicht sanft heraus streichen.
    Hunde Reinigens ich ja auch gegenseitig die Ohren.
    Irgendwann scheint es mit dem Tuch genauso zu sein, wie wenn es ein anderer Hund mit der Zunge reinigt.
    Darum gewöhn ich Hunde da gerne dran, wenn die eh grad in Kuschelstimmung sind.
    Gehört mit zur sozialen Pflege miteinander und wurde bisher so immer gut angenommen. Selbst wenn mal ein Ohr entzündet war.
    Wenn ein Hund das gewöhnt ist, drückt er sogar das Ohr richtig gegen das Klamme Tuch und will das Ohr gereinigt bekommen.
    Und da ich das immer in Kuschelsituationen mache, ist das ganze natürlich auch sehr Langsam und ohne Hektik.
    Auch das Mittel vom Tierarzt kann statt von der Flasche, mit dem Finger verteilt werden, wenn der Hund keine Fremden Gegenstände in Kopfnähe akzeptiert.
    Wichtig: ich fange immer mit dem Ohr an, wo es keine Entzündung gibt.
    Futtertuben lassen sich manchmal auch ganz gut geben, wenn der Hund einen MK auf hat.
    Und Hunde Riechen sehr gerne dann an dem Tuch. Können vom Geruch aber auch aufdrehen. Also erst dran Schnuppern lassen, wenn du fertig bist mit allem, als Belohnung.

    Wahrscheinlich ist da jetzt schon so viel negatives bei euch mit der Ohren Reinigung passiert, dass es nicht so einfach wird, deinem Hund zu zeigen, dass es auch wohltuend sein kann.
    Wenn du mit dem Kranken Ohr eine Methode hast, mit der es Funktioniert, dann zieh die durch.
    Aber beim gesunden Ohr kannst du dennoch 1 oder 2 mal am Tag, mit einem klammen, lauwarmen Mikrofaser Tuch üben.
    Der Hund merkt sich auch beim Gesunden Ohr, dass es sich gut anfühlt. Dadurch wird es auch mit der Wunden Seite leichter.

  • Wir hatten hier eine Ohrengeschichte von August bis Dezember. Es mussten 5x tgl. verschiedene Ohrentropfen und Reiniger rein.

    Allerdings haben wir Bodo ja von Welpen an und er kennt meine "doofen Ideen".

    Bei Dir liegt das ja nun etwas anders, weil Dir die Zeit davon läuft. Großartig schönfüttern wird nicht gehen, weil das dauert ...

    Ich würde es wohl ganz pragmatisch versuchen und wenn das nicht klappt diesmal wirklich vom Tierarzt machen lassen.


    Und wenn die Sache ausgestanden ist - also keine Schmerzen/Entzündung mehr da sind - vom Hundetrainer zeigen lassen, wie ich ihn an solche Sachen gewöhne. Nur so alt Tipp: Trainier das für die Augen am besten schon mal mit, weil die mit Maulkorb zu versorgen, wird unter Garantie noch ätzender.


    Bei Bodo hilft zum Beispiel enorm, wenn ich ihm die Entscheidung lasse. Er setzt sich vor mich, ich fasse nach seinem Ohr und tropfe rein. Er könnte jederzeit zurück weichen - tut er aber in der Regel nicht. Wenn er dabei festgehalten wird, macht er einen auf Dramaqueen.

    Bei Lucy funktioniert das nicht, wenn ich ihr die Wahl lasse, entscheidet sie sich immer für "ach, lass mal" und fällt in sich zusammen oder geht.

    Da ist ja jeder Hund individuell.


    Falls ich es überlesen habe ... war der Auslöser denn jetzt ein Fremdkörper?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!