Ran an die Ohren? Nicht mit mir!


  • Ich mache ein kleines Mikrofasertuch Lauwarm Klamm, dass es sich angenehm Temperiert anfühlt und nicht tropft. Bei einem Hund der es nicht kennt, dürfen sichtbar Leckerlies bereit liegen. Und dann halte ich das Tuch mit einer Hand ans innen Ohr, ohne zu Bewegen, aber Konstant dran halten, ohne Druck. Und die andere Hand kann Leckerchen in den Hund schieben.

    Super Tipp, danke! Das ist auch mein großes Glück: Ich habe einen sensiblen Vielfraß hier.


    Falls ich es überlesen habe ... war der Auslöser denn jetzt ein Fremdkörper?

    Nein, also, im Grunde gibt es keinen Auslöser. Der vermeintliche Fremdkörper war wohl schon eine Ansammlung von Dreck und Ohrenschmalz. Sprich, der Vorbote der Entzündung, die dann ein paar Tage später so richtig durchgekommen ist. Timmy hat auch noch dazu beigetragen, weil er, wenn auch behutsam, immer wieder mit der Pfote ins Ohr zum Kratzen ist und sich da leicht selbst verletzt hat, schätze ich. Wundert mich nur, dass damals noch nichts unterm Mikroskop gefunden wurde. Vermutlich konnte sie den Abstrich wegen seiner Gegenwehr aber auch gar nicht richtig nehmen.


    Ich gehe da jetzt deshalb mit einer Futterumstellung ran. Ab jetzt gibt es erstmal nur noch Pferd und Süßkartoffel als hypoallergene Trockenfuttervariante. Und als Snacks auch natürlich. Und dann mal sehen, wie sich was entwickelt. Der Stuhl war heute Morgen schon vorbildlich. Das war schon anders, wenn ich Futter gewechselt habe.


    Ich bin jetzt alles mal im Hinterkopf durchgegangen und sehe langsam doch einen Futterzusammenhang. Huhn scheint mir sehr verdächtig. Und Frauchen muss ab jetzt aufpassen, dass auch kein Mini-Happen mehr von ihrem Essen zufällig im Hund landet (wir sprechen hier natürlich nur von nicht gewürzten Sachen, aber trotzdem):winking_face:.

  • Jetzt ist es passiert. Boah, ich hasse es, wenn andere Hundebesitzer meinen, sie müssen jeden Hund streicheln. Ja, Timmy ist ein Charmeur und wird auch gern gestreichelt. Aber es kippt bei ihm schnell und wenn ich sage, bitte nicht streicheln, und vor allem nicht am Kopf, dann tut man das nicht. Meinte einer, weil er ihn ja schon von Anfang an kennt, er muss ihn am Kopf kraulen und ist zu nah ans Ohr. Das wäre fast richtig in die Hose gegangen. Er hat zugebissen. Aber der Gute hatte wenigstens beim Handwegziehen eine schnellere Reaktionszeit, als beim Zuhören.


    Und dann den blöden Spruch hinterher knallen: Gib ihn mir mal, dann funktioniert der in drei Wochen. Ist halt kein Hund für Anfänger.


    Okay, sorry, ich musste mich mal eben auskotzen.


    Mir ist jetzt auch klar, dass ich ihm definitiv keine Ohrenmedikamente geben werde. Ich soll ihm 1ml, das ist ne komplette Spritze voll, tief ins Ohr geben und einmassieren. Klar. Ich hatte wegen der Dosierung nochmal beim Tierarzt angerufen. Es geht ihm jetzt zum Glück schon viel besser. Er kratzt nicht mehr am Ohr und hält den Kopf gerade.


    Ich habe dann aber auch nochmal nachgefragt, ob es einen konkreten Auslöser für die Entzündung gibt. Und gegen was behandelt wird. Das Medikament ist halt ein bunter Mischmasch gegen alles, was in seinem Ohr gefunden wurde. Behandelt aber nur symptomatisch, weil eine Ursache gibt es nicht (also so was wie ein Fremdkörper). Das mit der Futterumstellung sei aber ein guter Weg.


    Langsam frage ich mich aber, ob ich nicht mal Tierarzt wechseln sollte. Er hat neben dem Ohrenmist eine große kahle Stelle am Bauch durch Lecken. Damals hieß es, es sähe typisch für eine Flohspeichelallergie aus. Aber er hatte halt keine Flöhe… Und jetzt sicher auch nicht.


    Und weil ihr mir schon so tolle Tipps gegeben habt: Ich übe fleißig weiter mit dem Maulkorb. Ich bin jetzt schon so weit, dass ich den Verschluss schließen kann. Stört ihn überhaupt nicht, solange er was zum Lecken vorne drinnen hat oder ich Leckerlis nachschiebe. Hebt er dann aber den Kopf mehr und bemerkt, dass der Maulkorb mitkommt, versucht er ihn loszuwerden. Er sitzt auch leider noch nicht ganz fest, weil ich ihn noch nicht final einstellen konnte.


    Soll ich dann einfach versuchen, ihn weiter mit Leckerlis abzulenken und erst, wenn er sich beruhigt, den Maulkorb abnehmen und dann aber auch nicht loben oder was „schönes“ machen?

  • Ich mache es so, das ich versuche den Hund in Bewegung zu bringen und dadurch abzulenken, sobald der MK verschlossen ist. Also paar Schritte, mit Leckerchen Motivieren durch die Wohnung zu Folgen. In Bewegung und mit Fokus auf das Futter wird der MK einigermaßen schnell vergessen. Ich Lob dann viel und versuch so Party Stimmung zu machen und nach paar mal in der Wohnung mit MK drauf hin und her gehen und mir folgen, ist die Übung vorbei. Viel mit der Stimme Loben und dabei den MK wieder abmachen. Nochmal einen Keks fürs Brave mitmachen und dann das Wort fürs Übungs Ende noch sagen. Fertig.
    Du kannst auch wenn der MK sich gut dran packen lässt, den öfter einfach so draußen beim Gassi tragen lassen. Bewegung und Ablenkung und der Gewöhnungseffekt Hilft beim MK Training.

    ;) Trick 17: Bring deinen Hund in Bewegung, sobald der MK fest dran ist.

  • Mein Hund hatte sowohl das Ohrenproblem als auch entzündete Hautstellen.

    Allergie gegen Rind, Futtermilben, Grasmilben.

    Nach Behandlung und Vermeidung der Auslöser hatten wir mit den Ohren weitgehend lebenslang Ruhe.

    Ich würde dringend wegen Allergien untersuchen lassen, Ausschlussdiät, etc.

  • Mein Hund hatte sowohl das Ohrenproblem als auch entzündete Hautstellen.

    Allergie gegen Rind, Futtermilben, Grasmilben.

    Nach Behandlung und Vermeidung der Auslöser hatten wir mit den Ohren weitgehend lebenslang Ruhe.

    Ich würde dringend wegen Allergien untersuchen lassen, Ausschlussdiät, etc.

    Hast du das über einen normale Bluttest herausgefunden? Die sollen ja nicht sehr aussagekräftig sein.


    Wie fütterst du?

  • Hast du das über einen normale Bluttest herausgefunden? Die sollen ja nicht sehr aussagekräftig sein.


    Wie fütterst du?

    Der Hund lebt schon einige Jahre nicht mehr, er musste mit 13 Jahren aufgrund einer austherapierten Krebserkrankung eingeschläfert werden.

    Es ist also schon gut 20 Jahre her, mglw. gibt es da heute aktuellere Vorgehensweisen.

    Wir waren damals nach einigen Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen diverser Tierärzte schlussendlich bei einem auf Haut spezialisierten TA.

    Es wurde ein Bluttest gemacht, sowie so ein Allergietest wie beim Menschen, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Außerdem eine Ausschlussdiät mit Pferdefleisch, Kartoffeln und Zusätzen (gegen Mangelerscheinung wg. einseitiger Ernährung)

    Der Hund wurde lebenslang mit Pferdefleisch gebarft bzw später der Frischfleischanteil durch Pferdedosen ersetzt, da am neuen Wohnort damals kein Pferdefleisch erhältlich war (der Hund fraß kein Geflügel)

    Heute würde ich mir wahrscheinlich einen guten Ernährungsplan erstellen lassen und kochen statt roh füttern.

    Wenn es zu Allergieschüben wegen zB Gräsern kam, wurde der Hund mit einem Shampoo gegen Malassezia gebadet. Damit konnte man die Allergie meist einfangen, bevor sie richtig erblühte. Richtiger Allergieschub hätte auch Ohrenentzündung bedeutet.

  • wenn du vermutest dass es am Futter liegt hilft nur eine Ausschlussdiät

  • Langsam frage ich mich aber, ob ich nicht mal Tierarzt wechseln sollte. Er hat neben dem Ohrenmist eine große kahle Stelle am Bauch durch Lecken. Damals hieß es, es sähe typisch für eine Flohspeichelallergie aus. Aber er hatte halt keine Flöhe… Und jetzt sicher auch nicht.

    Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion:


    "Es zeigen sich Veränderungen an Haut und Fell wie Schuppenbildung, extreme Trockenheit, verstärkter Ausfall von Haaren, bakterielle Infektionen mit Entzündungen, Pigmentstörungen und unspezifischem Juckreiz.Häufig ist die Wundheilung gestört, die Gehörgänge und die Ohren sind entzündet ebenso wie die Augen.Manche Tiere werden aggressiv, andere ängstlich, phobisch und schreckhaft.Stress und Veränderungen vertragen erkrankte Tiere deutlich schlecht. Einige Tiere werden in ihrem Verhalten unberechenbar und zeigen Stimmungsschwankungen." Quelle: https://www.bellos-gesundheit.…kungen-beim-hund.htmlHast Du die Schilddrüsenwerte mal checken lassen? Bei Faro schlägt Streß auch meist auf die Haut - z.T. kommt dann wieder Demodex raus, aber auch Schuppen (auch im Alltag, wenns mal stressig ist), kahle Stellen, der knabbert sich dann selbst am Fell, es juckt ihn - und er geht dann evrstärkt nach vorn. Auch "Ohren" hat er dann gerne. Ist nur so ne Idee.....

  • Heyho, ich lese das hier erst jetzt und wollte dir erstmal einfach Sympathie dalassen. Als ich Elvis frisch übernommen hatte, hatten wir auch Ohren-Stress. Nicht so stark wie ihr (ohne beißen usw.), aber es hat mich sehr belastet damals. Elvis hat dann auch noch körperlich negativ auf die Ohrentropfen reagiert, das war übel damals.


    Eine tolle Lösung für eure Situation habe ich auch nicht. Aber ich schreibe dir hier einfach alles, was mir einfällt.


    Wichtig: Bei uns hat es einen riesigen Unterscheid gemacht, wenn ich die Ohrentropfen vor der Benutzung angewärmt habe. BieBoss hatte glaube ich schon geschrieben, das kann man mit warmen Wasser machen. Genau. Alternativ kannst du das Fläschchen auch einfach in die Hosentasche stecken und immer mal checken, nach ca. 1 Stündchen zum Beispiel.

    Der Tipp mit Tüchern ist auch super.


    Elvis hat immer wieder Probleme mit den Ohren und auf Surolan überempfindlich reagiert. Ich liebe hingegen EaseOtic (oder so ähnlich), das ist eher cremig und lässt sich sehr gut anwenden, einmassieren und wirkt gut.

    Das schreibe ich jetzt aber auch nur so einfach, weil Elvis das inzwischen so nett mitmacht.


    Wie ist es denn bei deinem Hund, kannst du ihm die Ohren kraulen bzw. die Ohransätze massieren? Das ging bei Elvis immer und er mochte das auch immer sehr gerne. Aus diesen ruhigen Situationen heraus konnte ich auch mit in Ohrentropfen getränkten Tüchern ganz vorsichtig, langsam und sanft die Ohren reinigen.


    In jedem Fall tut es mir leid, dass ihr das jetzt gerade durchmacht. Ohrengeschichten sind echt unerfreulich.

    Bei uns ist es leider immer Getreide, auf das er mit den Ohren reagiert, ganz egal ob normales oder Pseudo-Getreide.

    Bei Elvis hingegen sind es Kartoffeln, ironischerweise. Habe ich durch Zufall rausgefunden, als ich ein vegetarisches Futter hier hatte und er sich nach 2 Tagen die Ohren gekratzt hat wie noch nie.

    Dadurch sind leider auch Futter mit "pflanzlichen Nebenerzeugnissen" nicht so toll für ihn, da sind meistens Kartoffeln mit drin.

    Was lernen wir daraus? An MEINEN Hund legt nur EINER Hand an. Und das bin ICH. Ganz besonders bei Faro, der ja schlechte Erfahrungen mitbring zuhauf. Wenn mir wer was zeigen will, darf er das gern mit nem Plüschhund oder seinem Eigenen machen. Da kenn ich nix mehr inzwischen. Laß bloß künftig die Finger von so selbsternannten Hundeprofis. Wer weiß, wie der SEINE Hunde so weit bekommen hat......

    Das ist wirklich das allerwichtigste, leider muss man das auf die harte Tour lernen: Gib niemals deine Hund aus der Hand. Und falls doch, lass dir vorher genau erzählen, was die Person vorhat.


    Auf "Komm, ich zeig dir mal, wie ich das mache" sagt man immer "Ah, sag mir erstmal, was du machen willst." und lässt den Hund nah bei sich, bis man alles gehört hat.

    Ich ärgere mich auch wahnsinnig über mich selbst, weil ich nicht mehr eingeschritten bin. Aber ich war wie erstarrt, weil ich 0,0 damit gerechnet habe.

    Man kommt wirklich nicht darauf, was da draußen für Spinner rumlaufen. Mir ging es wie dir, man rechnet einfach nicht damit. Diese Situationen gehen einem lange nach, mir tun die mit Elvis heute noch leid.

    (Und es passiert mir hin und wieder immer noch, letztens bei einer Tierärztin, die situativ wütend – ohne dass Elvis was damit zu tun hat – und dann unnötig grob war. Ja, das begeht einem lange nach.)

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