"Welpenblues" oder sollte ich einfach keinen Hund halten?

  • Er möchte wahrscheinlich schon (als Terrier ist er nun mal neugierig), aber draußen überwältigt ihn das Zuviel an Unbekanntem dann doch (und Terrier sind leider auch supersensibel). Wenn du es schaffst, ihn an einen sicheren Platz wie eine Tasche zu gewöhnen, aus dem er erstmal in deiner unmittelbaren Nähe vorsichtig gucken kann, könnte das helfen. Zumal er ja mit ins Büro soll, und mit Sicherheit erstmal mit dem Weg schon total überfordert ist.


    Aber sei vorsichtig, du weißt nicht ,was er hinter sich hat - nicht ,dass er dir beim Eingesperrtwerden die nächste Panikattacke kriegt. Hast du nicht vielleicht einen Balkon für den Anfang, oder erstmal einen ganz, ganz ruhigen Platz nicht so weit weg, zu dem ihr immer wieder geht?

  • Mal aufs positive fokussiert: Kannst du denn in irgendeinem Bereich eine winzige Veränderung zum positiven feststellen, seit er bei euch ist? (Nicht mal unbedingt in den Problembereichen, es kann irgendwas sein.)


    Eine Vereinskollegin von mir hat gerade auch ein kleines Angsttierchen aus dem Tierschutz. Wenn du die heute kennenlernst, hältst du das für eine absolute Vollkatastrophe. Nur: Der Hund war vor einer Woche noch vollkatastrophiger. Und die Woche davor war noch schlimmer. Etc. Bei der geht es langsam, aber stetig bergauf.


    Das soll jetzt nicht als Druck auf dich wirken, falls noch alles so ist wie vor einer Woche, sondern eher als Aufmunterung, dich, auch wenns momentan unfassbar schwierig ist, mal zu fragen, ob es auch Positives zu berichten gäbe, einen kleinen Sonnenstrahl durch die Wolken, der auf winzige Schritte richtung Verbesserung hinweisen könnte. Wie gesagt, falls keinerlei Veränderung zu sehen ist: Der Hund ist erst seit einer Woche bei dir, da kann man noch nix Großartiges erwarten.

  • Erst mal durchatmen, dem Hund das Leben so einfach wie möglich machen (auch wenn das bedeutet, dass vieles liegen bleibt) und sich vor allem unbedingt von dem Gedanken verabschieden, man müsste sofort alles genauso machen und durchsetzen, wie man es später haben will (Stichwort Bett). Und dann stehen die Chancen gut, dass die Welt in 2, 3 Wochen schon ganz anders aussieht.

    Ganz praktischer Rat: Ich finde, es klingt belastend, dass du jedes Problem gleich in die Zukunft hochrechnest - werde ich jemals wieder schlafen können? Was, wenn der Yorkie nienienie Bus fahren kann? Verständliche Ängste, aber ich würde versuchen, mich auf die aktuelle Situation zu konzentrieren und es für dich und den Hund einfacher zu machen.

    Du hast natürlich voll recht! Ich denke halt: WENN das alles nichts wird und wir nicht zusammenpassen, dann sollte ich ihn abgeben, bevor er uns noch mehr ins Herz schließt und seine Trennungsangst noch schlimmer wird. Wozu wochenlang probieren, um dann zu sehen, dass wir es auch vor Wochen schon hätten wissen müssen, dass es nicht klappt? Wozu sollten wir ihm das dann antun, sich hier einzugewöhnen?


    Auf der anderen Seite, vielleicht ist in ein paar Wochen alles gut und ich hätte zu früh aufgegeben.


    Es kann eben niemand sagen. Nur der Ist-Zustand ist so schlimm für mich, dass ich jeden Morgen denke: Ich kann das keinen weiteren Tag machen. Nicht gesund für mich, nicht gesund für den Hund. Im Laufe des Tages gewinne ich wieder Hoffnung, bis ich abends wieder mit Herzrasen einschlafe, weil ich weiß, dass ich 15 mal geweckt werde, ab 5 Uhr wach liege und er zwischendurch in seine Panikattacken verfällt und ich ihm ratlos zusehe.

  • Also aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass wir hier nicht über „Wochen“ sprechen… mindestens über Monate und dann kann es sein, dass er nicht jede Marotte ablegt.


    Mal anders gefragt.

    Wann müsste der Hund denn funktionieren, weil er mit ins Büro muss (mit den Öffis fahren etc.) ?

  • Also aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass wir hier nicht über „Wochen“ sprechen… mindestens über Monate und dann kann es sein, dass er nicht jede Marotte ablegt.


    Mal anders gefragt.

    Wann müsste der Hund denn funktionieren, weil er mit ins Büro muss (mit den Öffis fahren etc.) ?

    Gute Frage, also fürs erste lässt sich mit meinem Freund oder einem Dog Sitter ja vieles lösen. Wenn aber absehbar ist, dass mein Hund auch nach einigen Monaten in Öffis Angstattacken bekommt und langfristig kein Bürohund werden kann (auch aufgrund anderer "Marotten"), wäre das sehr sehr problematisch. Ich wohne schließlich alleine und bin zu lange weg als dass er alleine zuhause bleiben könnte, so war es auch nie geplant.


    Nicht nur fürs Büro muss er Bahn fahren, sondern quasi für mein ganzes Alltagsleben außer spazieren gehen. Und mein Hund sollte ja ein Alltagsbegleiter werden, der eben mit mir unterwegs ist...



  • Es ist ein vermutlich reinrassiger Yorkshire Terrier. Es handelt sich also nicht um einen Straßenhund. Wobei, auf den ersten Bildern aus dem Shelter sah er ziemlich heruntergekommen aus und als habe sich wirklich monatelang niemand um ihn gekümmert (erkennt man bei Yorkies ja ganz gut an der Haarlänge, die wachsen ja kontinuierlich).


    Da er so gar nicht stubenrein ist und konsequent überall aufs Parkett macht und ausgelegte Welpenpads komplett ignoriert, kann ich mir eine Vergangenheit bei einem Vermehrer oder einem Animal Hording Haushalt vorstellen. Leider weiß ich nichts über seine Vergangenheit.

    Ich finde, du hast hier ja schon zahlreiche gute Tipps erhalten.

    Wollte dir nur dalassen, dass ich auch einen Yorkie aus dem Auslandstierschutz habe. Jasmin war ein Direktimport, sie wohnt seit fast 5 Jahren bei mir. Sie war auch bei einem Vermehrer und wurde zusammen mit 27 anderen Yorkies und Yorkiemixen beschlagnahmt.


    Jasmin kam zu mir in die Großstadt. An die Umweltreize hat sie sich binnen weniger Tage gut gewöhnt, obwohl sie allzu argen Citytrubel bis heute nicht ganz so cool findet. Trotzdem aber läuft sie taff und munter durch Wien und darf auch im städtischen Bereich durchaus mal freilaufen, wenn es passt (Alleestraße, Parkanlagen etc.).


    ABER auch wir hatten einen mitunter holprigen Start.


    Was hier einen wirklich massiven Unterschied gemacht hat, war mein souveräner Ersthund (Inlandstierschutz). Jasmin hatte ihr ganzes bisheriges Leben mit anderen Hunden zusammen verbracht und ich glaube, als Einzelhund wäre sie deutlich länger so unsicher und verschreckt geblieben! So aber konnte sie sich von Tag eins an Rex orientieren! Nach wenigen Tagen konnte ich mit ihr schon Busfahren, weil er dabei war und das so cool hinnimmt. Auch im Freundeskreis haben wir von souveränen vorhandenen Hunden profitiert, mit denen wir fast von Anfang an zusammen spazieren gegangen sind etc.



    Stubenreiheit war und ist hier teilweise noch Thema^^ Diese Vermehrerhunde haben halt oft nie das Konzept der Stubenreinheit erlernt und ich habe das Gefühl, gerade bei den kleineren Hunden ist das dann schon öfters so, dass sie zumindest das Pipi bis an ihr Lebensende doch auch immer wieder mal drinnen absetzen, selbst wenn man die Stubenreinheit dann nochmal ordentlich anpackt.

    Jasmin würde ich mittlerweile als zu 90% stubenrein bezeichnen. Sie hat Phasen, da pinkelt sie mir monatelang kein einziges Mal rein. Dann passiert es aber auch mal, dass sie mir binnen einer Woche drei Pfützen reinmacht, nicht nur nachts, sondern auch tagsüber und Muster habe ich da in all der Zeit, die sie bei mir ist, tatsächlich noch kein überzeugendes festgestellt.

    Ich glaube, einerseits ist sie halt ein Sensibelchen und spiegelt auf diese Art z.B, wenn ich mal Stress habe oder so, andererseits kenne ich das halt auch von anderen so Vermehrerhündchen mit ähnlicher Vergangenheit und kann daher nur sagen, es ist zwar sehr gut möglich, 100% Stubenreinheit auch bei so einem Hund zu erreichen, aber es gibt dafür keine Garantie. Ich würde ansonsten tatsächlich ein Indoor-Hundeklo bzw. Welpenpads empfehlen! .Natürlich NICHT als Gassiersatz, aber zusätzlich. Manche Hunde nehmen das super an.



    Meine Hündin kam von Anfang an toll zur Ruhe, wenn jemand - vor allem ich - bei ihr war. Unser "Endgegner" hier war und ist aber das Alleinebleiben. Ohne Hundesitterinnen und meine Familie hätte ich es nicht geschafft, dieses "Worst-Case-Szenario" auf die Reihe zu kriegen. Jeden Tag habe ich eine Betreuung für Jassi organisiert, was v.a. durch meine Familie halt sehr problemlos klappte, für mich mitunter aber doch recht anstrengend sein konnte. Dass mein Ersthund zuhause von Anfang an super alleineblieb, war Jasmin dabei piepegal. Sie war einfach massiv gestresst, sobald kein Mensch anwesend war.

    Ich habe damals nicht nach Lehrbuch gearbeitet, würde auf jeden Fall empfehlen, dem Hund gerade in der Anfangszeit zwar viel Sicherheit, Nähe und Geborgenheit zu geben, gleichzeitig aber auch von Anfang an zumindest das räumliche Getrenntsein vom Menschen kleinschrittig etablieren, damit sich da gar kein doofes Muster erst einschleicht - rückblickend betrachtet hätte es mir eventuell geholfen, in der Hinsicht konsequenter vorzugehen, aber 'ne Garantie gibt es halt nie.

    Mittlerweile kann ich die Hunde auch mal 2 Stündchen oder so zusammen allein lassen, das verkraftet Jasmin. Toll findet sie es aber nicht und sie wird nie ein Hund sein, den ich mehrere Stunden am Stück einfach alleine zuhause lassen kann.



    Ich darf meine Hunde seit etwa 2,5 Jahren zur Arbeit mitnehmen, das klappt hier sehr gut. Mit Jasmin wäre das wohl eine Woche nach ihrer Ankunft aus Ungarn auch schon gegangen. Sie legt sich in solchen Situationen hin und döst, solange eben ein Mensch greifbar ist. Aber wenn der Hund schon während dem Arbeitsweg massiv Stress hat, puh - ich würde auf jeden Fall mal eine Tasche als Rückzugsort aufbauen, eventuell auch was Höhlenartiges wie eine Box für den Arbeitsplatz selbst - dann besteht vielleicht die Chance, dass das was wird.




    Prinzipiell denke ich, dass es jetzt genau zwei Möglichkeiten gibt: durchbeißen im vollen Bewusstsein dessen, dass gewisse "Baustellen" vielleicht nie ganz verschwinden oder zumindest sehr zeitintensiv zu bearbeiten sind - oder den Hund schnellstmöglich zurück an den Verein geben, ehe er sich eingewöhnt und eine Trennung für ihn noch schwieriger wird.

    Persönlich glaube ich ja, dass Hunde wie auch meine Jasmin am besten in einem Zuhause aufgehoben sind, in dem mindestens ein anderer souveräner, sozialkompetenter Hund wohnt, an dem sie sich etwas orientieren können.

  • luxlori würdest du zu Eltern, die seit einer ganzen Woche ein Baby haben sagen: "Macht das etwa immer noch in die Windeln??? Bleibt das jetzt so? Und wie, dass schläft keine 10 Stunden am Stück und weint andauernd??? Da könnt ihr ja nie wieder schlafen!!!"


    Vermutlich eher nicht, oder?


    Da wäre klar, dass es sich um die anfängliche Phase handelt. Und die ist anstrengend wie sau. Wenn du partout nicht möchtest, dass der Hund im Bett schläft: Schlaf auf dem Sofa oder auf dem Boden. Aber schlaft so viel wie möglich und mit Körperkontakt. Beide, denn für den Hund ist das ebenso unschön und nicht förderlich für die allgemeine Gesundheit und den Zustand der Nerven.


    Und dann mach dir mal wirklich so richtig klar, welche Anforderungen du an den Hund hast, und was der Hund bereits durchhat. Der ist frischoperiert mit anderen angeliefert wurden - ohne zu wissen, was los ist, vermutlich immer noch mit Schmerzen. Dann wurde er in der Pflegestelle in eine Gruppe geworfen, ohne zu wissen, was los ist. Und jetzt ist er bei dir in der nächsten ungewohnten Umgebung. Der Hund hat seit Wochen Dauerstress.

    Du gehst - trotz Vorbereitung - nach einer Woche mit n bisschen wenig Schlaf auf dem Zahnfleisch und weinst. Jetzt verdreifache oder vervierfache den Zustand. An der Stelle ist dein Hund. Mindestens.

    Plus: Er hat unfassbare Angst, aber immer noch so viel Vertrauen, dass er sich an Menschen wendet.


    Es ist ein absolutes Wunder! wirklich ein Wunder, dass er nicht dauerpinkelt und Stressdurchfall hat. Andere haben das und stellen zusätzlich das Fressen ein, verstecken sich und wollen von Menschen nichts mehr wissen.


    Du hast tatsächlich einfach nur das Problem, dass er an dir dran sein will. Der Hund muss überhaupt erstmal die Möglichkeit haben, anzukommen. Das passiert nicht innerhalb einer Woche nach all den Strapazen. Der braucht erstmal erholsamen Schlaf und schon allein das eine ganze Weile, bis er nicht mehr bei jedem unbekannten Geräusch aufschreckt. Da braucht man vor allem Geduld.


    Sehe ich bei dir weniger. Es geht um Öffis und Büro und so unterwegs sein - möglichst nächste Woche. Das ist utopisch. Nächste Woche und auch nächsten Monat ist der Hund bei dir nicht angekommen und fühlt sich plötzlich sicher. Das kannst du von keinem Hund erwarten.


    Das mit dem häufigeren Lösen kann schlicht und einfach Nervosität sein. Vielleicht hast du in ein paar Monaten einen Hund, der problemlos aushält. Aber dazu musst du ihm erstmal behutsam und unterstützend die Möglichkeit geben, sich einzufinden. Und das klappt nicht von heute auf morgen.

    Ob du das leisten kannst und willst, kannst wiederum nur du beantworten.

  • Zum Thema, dass der Hund ständig Körperkontakt braucht, kann ich auch einen Tipp beisteuern.

    Das brauchte mein Pumuckl (Schopfhund aus liebevoller Zucht in D) auch, ist also vermutlich nicht unbedingt tierschutztypisch.

    Ich habe dem dann einen Stuhl neben meinen Bürostuhl gestellt, ganz dicht dran, sodass ich meinen Stuhl nicht mehr drehen konnte, aber er sein Köpfchen auf meinem Schoß ablegen konnte, während ich am PC arbeitete. War mit der einen Hand beim Tippen zwar immer nicht ganz optimal, aber er war zufrieden mit dieser Lösung und ich deshalb auch.

    Da mein anderer Hund auch noch seinen Lieblingsplatz unter meinem Stuhl hatte, frag mich nicht, wie ich mich winden musste, um überhaupt auf meinem Stuhl Platz zu nehmen... drehen konnte ich den Stuhl nicht und meine Füße konnte ich auch nicht da hinstellen, wo ich hätte brauchen können... war wahrscheinlich zirkusreif... aber da siehst du mal, was man alles tut, damit die Hunde sich eingewöhnen können.


    Das ging die ersten paar Wochen so, dann hab ich den Stuhl zentimeterweise bissel von mir weggeschoben, damit ich wieder besser zurechtkam. Vorübergehend muss man halt mal Kompromisse eingehen, das heißt nicht, dass man das dann bis in alle Ewigkeiten so durchziehen muss. Die Hunde werden sicherer, gewinnen Selbstvertrauen und Vertrauen in den Menschen, und damit kann man dann einige Dinge und Zugeständnisse wieder so hinbiegen, dass alle etwas davon haben.


    Also keine Angst davor, dem Hund anfangs bissel nachzugeben, das groovt sich ein - jedenfalls wünsche ich euch das.

  • Ich hab zwar absolut keine Ahnung von Hunden aus dem Tierschutz, aber muss jetzt doch auch was schreiben, weil mich manches ziemlich an meinen Pudelwelpen (vom Züchter) damals erinnert. :tropf:


    Ich fühle mich schon wieder entmutigt, ob er nach Berlin gehört. Wieso wurde die kleine Maus nicht in eine ruhige Gegend vermittelt. Jetzt habe ich nur die Wahl aus: wochenlang nicht aus meiner Ecke rauskommen (wer Berlin kennt, weiß, dass man am Stadtrand ohne Öffis nicht mal in ein Café kommt :)) oder meinen Hund überfordern

    Wir wohnen auch in Berlin, relativ weit draußen, aber noch nicht so weit, dass man das nächste Café nicht fußläufig erreichen kann. ;) Also an sich sehr ruhig, aber für den Hund eben doch extrem viele Reize: Menschen, Kinder, Hunde, sämtliche Fortbewegungsmittel, die alle neu und spannend und laut sind, Vögel, Katzen, Baustellen ...


    Mein Pudelwelpe war damals auch ziemlich ängstlich draußen, es gingen in den ersten Wochen maximal 10m von der Haustür nach links und nach rechts. Ich habe ihn auch nicht gezwungen, sondern in seinem Tempo erkunden lassen. Um zu einer kleinen Wiese in der Nähe zu kommen, habe ich ihn kängurumäßig in so einer Hundetasche getragen, das fand er okay. Nachdem wir draußen waren, hatte er trotzdem oft seine "wilden fünf Minuten", aus Überforderung. Dann wusste ich, dass es doch noch zu viel war. Haben wir einen aufregenden Ausflug in den Park o.Ä. gemacht, folgten mindestens 1-2 Ruhetage, in denen außer Lösen vor der Tür gar nichts passierte.


    Also ja: Wir haben in der ersten Zeit viele Wochen nicht unseren normalen Alltag leben können, sondern (abgesehen von kleinen Ausflügen ca. 2x pro Woche) vornehmlich in der Wohnung, auf der Wiese um die Ecke oder im kleinen Garten hinterm Haus rumgegammelt und dort gemeinsam gespielt. Zum Glück fiel das gerade in die Zeit der ersten Corona-Lockdowns und war daher nicht so ein krasser Gegensatz wie bei euch - aber ich kann den Kulturschock gut nachvollziehen.


    Drinnen war unser Pudelwelpe übrigens ähnlich anhänglich. Also, er hat jetzt nicht gezittert, aber brauchte schon sehr viel Körperkontakt. Ich habe die ersten Wochen quasi komplett mit ihm auf dem Boden verbracht, weil er auch nicht aufs Sofa wollte. |) Nachts schlief er in einer Box direkt neben dem Bett, wo ich den Arm reinhängen lassen habe, später dann bei uns im Bett.

    Inzwischen ist er übrigens ein ganz normaler Hund geworden, auch wenn er immer noch extrem verkuschelt ist. :herzen1:


    Also klar, es ist sicher nicht alles hundertprozentig vergleichbar, weil ein Hund aus dem Tierschutz einfach noch mal eine andere Hausnummer ist. Aber in der Großstadt ist es für viele Hunde erst mal extrem aufregend und sie brauchen viel Zeit, Ruhe und Geduld. Ich wünsche euch viel Glück und hoffe, ihr findet einen guten Weg, wie auch immer der aussehen mag! 🍀

  • luxlori Du wolltest einen umweltsicheren Hund, der dich mit den Öffis zu deinem Vollzeitjob begleitet und holst dir dann einen Hund aus dem Auslandstierschutz? Ernsthaft?


    Ist es jetzt eigentlich ein Welpe oder ein erwachsener Hund? Im Titel steht Welpenblues; beim Überfliegen meine ich aber gelesen zu haben, der Hund ist 2?


    Für mich hört es sich nach der sehr klassischen Problematik, dass sich das Leben nur noch um den Hund dreht und dieser das Zentrum deiner Aufmerksamkeit ist. Dieser Umstand tut den wenigsten Hunden gut. Deinem auch nicht, wie man unschwer erkennen kann.


    Lass den Hund Hund sein und lebe deinen normalen Alltag. Der Hund wird nebenbei versorgt. Dann wird er sich schnell akklimatisieren.

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