"Welpenblues" oder sollte ich einfach keinen Hund halten?
-
-
Ja - da bin ich mit Bella auch gelandet - obwohl ich eine wesentlich "bessere" Ausgangsposition hatte . . .
Als erstes habe ich hier gelernt:
Heute ist Heute - machen wir das Beste draus!
Gestern war Gestern - was konnten "wir beide" daraus lernen und mitnehmen?
Und Morgen ist Morgen - keiner weiß, was kommen wird!
Mich zeitlich und gedanklich aus dem Druck nehmen, Heute muß alles laufen - klappt eh nicht.
Meine Erwartungshaltung zurückschrauben, quasi bei 0 anfangen, und sehen, was täglich so geht - das hat mir unheimlich viel geholfen!
Bei uns waren es ganz andere Probleme - aber eben für uns auch teilweise sehr schwer - auch ich bin manchmal Nachts nicht zum schlafen gekommen, weil ich schon Angst vor der ersten großen Runde hatte.
Am meisten hat mir das Umdenken geholfen - mein Hund "muß" erstmal nix (machen, können, erfüllen) - aber wir lernen zusammen, was für uns Beide gut ist.
Hier gibt es viele Menschen mit sehr viel Wissen und man bekommt tolle Tipps und Hilfestellungen - aber man muß es auch wollen - verstehst du, was ich meine?
Ich kann mir ein Leben ohne Hund nicht vorstellen, und habe mich für Bella entschieden, und nun lernen wir zusammen, unser Leben zu leben - fast auf den Tag genau seit 4 Monaten.
Wir haben schon so viel zusammen geschafft - an manchen Dingen arbeiten wir noch dran, und vieles wird vielleicht nie ganz so werden, wie ich es mir eigentlich wünschen würde - aber egal - es ist, wie es ist.
Und ich mache es gerne, weil ich mich jeden Tag auf unsere gemeinsame Zeit freue - auch wenn das Eine oder Andere bestimmt nicht so läuft, wie ich es gerne hätte - aber hey - wer weiß, was ich in 4 weiteren Monaten schreibe.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier "Welpenblues" oder sollte ich einfach keinen Hund halten?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Ich weiss, dass meine Ansicht nicht sehr populär ist.
Aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass es für jeden den passenden Hund gibt. Der zur Lebensart, zum Umfeld, zu den Ansprüchen passt.
Passt das nicht richtig zusammen, werden beiden nicht wirklich glücklich, was so nicht sein muss. Klar kann man ganz viel investieren, um es einigermassen irgendwie hinzubekommen.
Aber nur weil jemand anders das geschafft hat, heisst es nicht dass jeder das packt. Nicht jeder muss unbedingt sein Leben komplett und vollständig nur noch auf einen bestimmten Hund ausrichten.
Manche Leute machen das und können das.
Das ist gut.
Andere Leute machen es nicht und können das auch nicht.
Das ist aber auch gut. Es ist auch ok.
Es gibt in dieser Situation kein richtig oder falsch.
Es gibt nur Beteiligte. Und um die geht es.
Bleibt der Hund bei dir und du kannst das so richten, dass ihr beide damit happy seid, ist das toll.
Kommt der Hund in ein anderes Zuhause, das aus deiner Sicht besser passt, und ihr beide seid happy damit, auch gut.
Naja, es kann immer Dinge und Situationen geben an denen gearbeitet werden muss.
Und ich denke schon, dass die Bereitschaft dafür grundsätzlich da sein sollte, auch wenns mal länger dauert.
Selbst wenn man einen Welpen vom Züchter kauft muss man dem Ganzen erstmal Zeit geben bis alles so funktioniert wie man es gerne hätte.
Aber das ist nur meine Meinung dazu.
Den Hund kann hier eh niemand einschätzen, ich kann mir sogar vorstellen dass sich die Unsicherheit und Angespanntheit auf den Hund überträgt.
Bleibt nur einen Trainer vor Ort raufschauen zu lassen.
Nix muss auf biegen und brechen funktionieren, aber ich finde man braucht schon eine realistische Vorstellung davon was das Zusammenleben mit Hund angeht.
-
Ich möchte trotzdem einmal reingretschen und etwas anmerken:
Was ich nicht verstehen kann, warum du dir für den Einzug des Hundes keinen Urlaub genommen hast. Das findet man nun wirklich auf jeder Website. Dann wäre dein Schlaf- und Arbeitsproblem auch so nicht gegeben, du hättest mehr Zeit für den Hund für die Eingewöhnung und müsstest dich nicht in zwei Teile reißen um beidem einigermaßen gerecht zu werden.
Bei beiden Hunden im Einzug hab ich mir freie Zeit geschaufelt. Mindestens zwei Wochen, eher drei-vier. Vorher hab ich geschaut was machbar ist an Betreuung, ob ich den Hund oder die Hunde mit zur Arbeit bringen darf und wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein sollte, wo sie unterkommen.
Diese freie Zeit ist verdammt wichtig und wertvoll, egal ob komplikationsfreier Hund oder eben mit Schwierigkeiten. Schon allein um sich kennenzulernen, den Hund lesen zu lernen (Was macht er, wenn er raus muss, ist er schmusig, braucht er Sicherheit, kann er allein bleiben, hat er irgendwelche Ticks... Womit kann ich ihn motivieren, spielt er gerne etc.)
Ich glaube, falls du den Hund behalten wollen würdest, solltest du dir wirklich 2-4 Wochen Urlaub nehmen. Blöd ist, dass man sowas eigentlich vorher abklären muss und nehmen muss und nicht erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Für mich klingt aber alles ziemlich danach, dass du eigentlich nicht so wirklich ein Hundemensch bist. Bei jedem Wetter raus, auch nachts im Winter mit Turbo, wenn der Hund Durchfall hat. Da bleibt es dann auch nicht bei einer schlaflosen Nacht, sondern oft sind es mehr.
Da ist jeder Mensch durch. Aber nie käme ich auf die Idee mich deshalb zu beschweren.
Als Aida hier einzog war sie ein extremer Stresstrinker und Pinkler. Da hätten wir jede Stunde raus gemusst. Problem daran: Sie hat sich dann erst nach guten 3km gelöst, weil sie vom Vorbesitzer verinnerlicht hatte, dass der Spaziergang aufhört sobald sie gemacht hat. Heißt nach den 2km hab ich nochmals zwei angehängt. Mittlerweile macht sie sobald sie draußen ist sofort, weil sie die Sicherheit hat, dass wir laufen, oder sie arbeiten darf.
Aber bis dahin, hab ich auch Nachts mal kleine Wanderungen gemacht.
Einen Hund muss man wollen. In jeder Lebenslage, mit allen fürs und wieder, bei jedem Wetter, in guten wie in schlechten Zeiten, wenn die Krankheiten kommen und das eigene Herz leidet, weil man merkt, dass der beste Freund älter wird.
Du hast jetzt eine Nacht geschlafen. Und jetzt würde ich dir, wenn du eine Bekannte von mir wärst, sagen, dass du dein Krönchen richten solltest, zu dem Hund gehen solltest, ihn dir anguckst und dich dann selbst fragst, ob er dir das alles wert ist und du die nächsten 15 Jahre mit ihm verbringen möchtest.
Und ich würde dir sagen, dass du keine Gedanken an die Zukunft verschwenden sollst, was das Büro-Thema angeht. Das sind Sachen, die geht man nach zwei Monaten an, wenn der Hund sich eingewöhnt hat und sich sehr wahrscheinlich auch ein bisschen anpassen konnte.
Trainer halte ich für gut. Der sieht euch und kann das alles bewerten. Erzähl ihm auch von deinen Sorgen und Ängsten.
Aber... Wenn du den Hund ansiehst und du dir die nächsten 15 Jahre nicht mit einem Leben mit Abstrichen und weniger Schlaf vorstellen kannst, und dich nicht durchbeißen möchtest, dann gib ihn ab.
Aber für andere wird das auch anstrengend sein, der Unterschied ist nur, dass ihnen der Hund das trotzdem wert ist.
-
Was ich nicht verstehen kann, warum du dir für den Einzug des Hundes keinen Urlaub genommen hast. Das findet man nun wirklich auf jeder Website.
Also gerade hier im Forum habe ich schon oft gelesen, man solle sich bloß keinen Urlaub nehmen, dann fokussiere man sich viel zu sehr auf den Hund und mache den nur wuschig und es sei viel besser, diesen gleich an den "normalen Alltag" zu gewöhnen. Ich glaube, das ist eher so ein klassischer Fall von "kommt auf den Hund an und hinterher ist man immer schlauer". Falls möglich könntest Du aber tatsächlich vielleicht jetzt spontan ne Woche Urlaub nehmen, einfach um Dich ein bisschen zu sortieren luxlori ?
-
Könnt ihr mal aufhören es als normal darzustellen, dass ein Hund anfangs komplett fertig mit der Welt ist?
Naja, das weiß ja hier niemand, wie schlimm es wirklich ist. Aber wenn der Hund nach nur einer Woche sich schon an der TE orientiert, mutiger wird und grundsätzlich (wenn auch mit Körperkontakt) gut zur Ruhe kommt, liest sich das für mich jetzt nicht soooo ungewöhnlich.
Das Verhalten hat mein Pudelwelpe vom Züchter ebenfalls gezeigt - und eigentlich würde ich den nicht als Angsthund bezeichnen. Er war halt anfangs maßlos überfordert in der Großstadt. Und auch jetzt noch wäre er im Trubel der Innenstadt massiv gestresst, aber da bleibt er halt zu Hause.
Und selbst auf normalem, moderaten Level, es gibt Hunde die brauchen etwas und werden unsicher, es gibt Hunde da merkt man gar nichts.
Ganz genau, manche gewöhnen sich schnell dran, andere brauchen länger und wieder andere werden in der Großstadt niemals glücklich. Das Ding ist halt, dass man es vorher nicht weiß. Nicht bei einem Welpen vom Züchter und erst recht nicht bei einem Hund aus dem (Auslands-)Tierschutz. Wenn das Tier aber nun mal funktionieren MUSS, wird es halt schwer.
-
-
Hey, liebe Grüße aus dem Norden Berlins - ebenfalls am Stadtrand.
Ich bin grad so kurz davor dir zu sagen: Hey, komm her, ich nehm den kleinen 1-2 Nächte - damit du und dein Freund euch entspannen könnt..und genau nachdenken was ihr jetzt tun wollt. Aber das bedeutet für den kleinen auch wieder ein "rausreißen" aus der Situation..und neuverfrachten in eine neue. (3 Große Hunde + 1 Mops aufm Grundstück, einer davon lebt bei uns im Haus). Das wäre auch nicht das Beste, schätze ich.
Die Verzweiflung kenne ich, ich hatte es andersrum - Skadi war viel zu ängstlich, vorallem auch bei uns. Das hat mich und meinen Partner die erste Zeit ganz schön fertig gemacht. Auch ich hatte mich monatelang belesen, hatte meine Ideale vom Hund..und dann Zack. Hund hat Panik. Vor mir, vor meinem Partner, vor den anderen Hunden, vor ALLEM. (und nein, das ist nicht übetrieben, leider. wir haben eine Woche gebraucht bis der Hund das erste mal draußen gepinkelt hat - davor hatte die Olle Angst vor allem. Autos, Räder...Treppen..die Haustür...muss ich noch mehr sagen?
Wir sind dran geblieben, haben uns einen Trainer gesucht, mit dem wir vollauf zufrieden sind. Allerdings braucht man ein Auto um dorthin zu kommen, es liegt etwas außerhalb
Mittlerweile ist unsere richtig tough geworden in einigen Dingen - Man arbeitet immernoch dran, aber in unserer Umgebung ist alles cool für sie - Schissi darf sogar abundzu ohne Leine umherrennen, funktioniert super.Ich kann dir nur fernab von allen raten:
Überlege dir, was du bereit bist an Energie zu opfern und zu geben. Auch was fair für den Hund ist. (Wie heißt der Kleine überhaupt? Ich hätte gern Namen... und vielleicht auch ein Bild..)
Es kann hart sein wenn man es nicht gewohnt ist - und die Orga dann auch soviel Mist gebaut hat. Jetzt liegt es an dir...dir klarzumachen was du möchtest, was das Beste für Tier+Mensch ist. Es ist nicht egoistisch die Gedanken zu haben, sondern viel mehr verantwortungsbewusst. Man kann zu einem richtig tollem Team zusammenwachsen, dafür kostet es aber meist viel Zeit, Arbeit..und ja, auch Geld in Form einer Hundeschule ect. Möchtest und kannst du dir die drei Faktoren leisten?
Ich drücke dir alle Daumen der Welt, egal in welche Richtung es geht! Ich finds super wie offen und ehrlich du hier bist -
Also gerade hier im Forum habe ich schon oft gelesen, man solle sich bloß keinen Urlaub nehmen, dann fokussiere man sich viel zu sehr auf den Hund und mache den nur wuschig und es sei viel besser, diesen gleich an den "normalen Alltag" zu gewöhnen
Naja, aber kommen diese Aussagen nicht eher von Menschen, die eher ruhig und ländlich wohnen und wo das Leben von vorneherein schon etwas hundetauglicher ist? Also, ich weiß es nicht, aber das wäre jetzt meine Vermutung.
Weil Großstadt ist ja doch mal was anderes und 8 Stunden alleine bleiben kann der Knirps ja auch noch nicht oder direkt mit ins Büro, mit Öffis, tausend Menschen etc. Klar, es gibt sicher so taffe Hunde, die das direkt gut mitmachen, aber die meisten werden da zumindest etwas Eingewöhnungszeit brauchen.
-
aber kommen diese Aussagen nicht eher von Menschen, die eher ruhig und ländlich wohnen und wo das Leben von vorneherein schon etwas hundetauglicher ist
Was ein hundetaugliches Leben ist, kommt ja sehr auf den Hund an. Ich hatte auch nur ein paar Tage Urlaub und wohne nun alles andere als ländlich.
Mir ging es ja aber auch gar nicht darum, was davon jetzt besser ist (wie so oft finde ich: pauschal nichts davon), sondern dass ich den "Hä wie bist Du darauf denn nicht gekommen, das steht doch überall?"-Vorwurf sehr ungerecht finde, denn es steht eben nicht überall und ist nicht die einzige Wahrheit.
-
Aber ich persönlich denke schon, dass man einem Hund (langfristig, nicht jetzt, jetzt braucht er natürlich erstmal viel weniger) täglich mindestens anderthalb Stunden möglichst freie Bewegung an einem für sie entspannen Ort bieten sollte, also für die meisten Hunde eher im Grünen. Wenn diese Orte aber alle 30-60 Min Bahnfahrt von zuhause entfernt sind, ist das ja schon schwierig zeitlich. Dann ist man ja bei etwa einer Stunde mindestens Reisezeit pro Spaziergang. Will man dann noch 1,5-2 h spazieren gehen ist das ja immer gleich 2,5-3 h Zeitaufwand und damit ist nur ein großer Spaziergang abgedeckt. Das beißt sich doch ziemlich mit Deinem Zeitbudget, ganz unabhängig vom Hund. Wie ist diesbezüglich denn Dein Plan gewesen?
Ich bin absolut bei dir. Keine Sorge. Das ist alles auch so geplant. Hier sind mindestens 4-5 Parks in fußläufiger Nähe. Nur gibt es eben auch viele andere tolle, schöne, spannende Orte, für die man Bahn fahren muss, und wo ich es sehr schade fände, wenn wir da nie hinkönnten.
-
wo ich es sehr schade fände, wenn wir da nie hinkönnten
Ich glaube, ich würde nach einer Woche und mit Deinem Schlafdefizit gar nicht in so Dimensionen wie "nie" denken. Ist jetzt nicht als Vorwurf gemeint, sondern zur Entlastung. Nie ist ne lange Zeit. Finde erstmal raus, was jetzt für euch beide passend ist.
Hast Du mal ein paar Trainer*innen kontaktiert und geschaut, ob jemand für euch Zeit hat? denke, das könnte Dir sehr helfen. Ggf auch bei der Entscheidung gegen einen Hund.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!