"Welpenblues" oder sollte ich einfach keinen Hund halten?
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Ach und PS: ich war bei jedem Hund und allen Katzen die ich aufgenommen habe unsicher ob es das richtige war und ob ich das will. Also, diese Selbstzweifel kenne ich auch, auch dieses Gefühl der Ohnmacht. Das ging vorbei. Ob es das bei dir passiert kann dir keiner sagen. Bei mir tat es das.
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Alles Gute für den heutigen TA-Termin.
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Hallo ihr Lieben,
hier kommt ein Update!
Die letzten Tage haben wir große Fortschritte gemacht. Wir haben immer länger durchgeschlafen ohne nächtliche Randale, heute Morgen hat er sich das erste Mal nach der Morgen-Runde ohne Beschwerden wieder hingelegt und weitergeschlafen. Er schläft jetzt auch ganz entspannt in seinem Körbchen, ohne am Bett zu rütteln, und wenn wir irgendwo sitzen und ihn nicht beachten, legt er sich ebenfalls hin und ruht. Für nur 1,5 Wochen ist das einfach verrückt. Wir sind schwer beeindruckt.Das Fiepen und Herumrennen kommt jetzt nur noch, wenn er um Futter bettelt, so interpretiere ich es zumindest, denn es steht in ganz klarem Zusammenhang damit, wenn einer von uns in der Küche war/ist und er das bemerkt. Wir füttern ihn nämlich in der Küche, und wenn wir dort nur unser Essen machen, jammert er ganz gerne, weil er auch gern dran wäre.
Das Zittern ist ganz weg, hat er nicht mal beim Tierarzt gemacht.
Hier die Neuigkeiten vom Tierarzt. Der Kleine hatte einen Abszess von der schlecht verheilten (und durchgeführten) Kastration. Wie ihr schon geschrieben habt, hätte er gar nicht die ganze Zeit an die Wunde herankommen dürfen und hätte mit Kragen reisen müssen. Er bekommt Antibiotika und Schmerzmittel. Sonst sind alle Untersuchungen gut ausgefallen. Er war wirklich unerschrocken. In der Klinik selbst neugierig und aufgeweckt, und direkt nach der wirklich nicht schönen und sicher schmerzhaften Abszess Behandlung ist er schon wieder fröhlich durch die Klinik hinausspaziert, von Angst keine Spur. Die Tierärztin hat auch gesagt, dass er sehr gestanden auf sie wirkt. Und sie hat uns beruhigt und gesagt, sie hält uns für tolle Hunde-Eltern und dass es wirkt, als wenn er uns vertraut.
Was mich ein bisschen ratlos macht, ist die die Frage nach der richtigen Auslastung. Nach euren Tipps, die Runden zu reduzieren, immer dieselben Wege zu gehen etc., und dazwischen im Haus nur zu ruhen, haben wir das so gemacht. Seitdem habe ich aber das Gefühl, er ist nicht so glücklich mit unseren Ausflügen. Er will meistens gar nicht rausgehen, legt sich sobald er die Leine um hat hin, weigert sich zu bewegen (drinnen wie draußen). Wenn wir ihn dann mal bis zur Wiese überredet haben, rennt er wie von der Tarantel gestochen umher und wirkt, als müsste er überschüssige Energie loswerden. Wenn es ins Haus geht, dreht er vor der Haustür nochmal richtig auf, rennt wild herum und es ist super anstrengend ihn ins Haus zu kriegen. Sobald wir dann drin sind, rennt er auch rasend die Treppen hoch und sprintet sofort in die Küche. Wir füttern ihn ja 2x am Tag nach den Spaziergängen, er erwartet es nur nach jedem Spaziergang, und dreht dann im Haus völlig durch, rennt zwischen uns und der Küche hin und her, wirkt die ganze Zeit angespannt abwartend, ob es Essen gibt. Habt ihr dafür Tipps?
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Auf die Frage "Soll ich einen Hund halten?" – nicht so 100%. Ich freue mich über Fortschritte, ich verbringe mittlerweile auch gerne Zeit mit dem Kleinen, der Alltag pendelt sich ein, ich schlafe gut, er orientiert sich toll an mir. Aber ich bin, ehrlich gesagt, immer noch erschlagen von den ganzen Einbußungen, die das Leben mit Hund bedeutet. Ich habe es mir alles weniger einnehmend vorgestellt. Ich fühle einfach, als wäre mir ein Riesenstück Freiheit genommen worden – viel mehr als ich es mir vorgestellt hatte – und das bereitet mir ein unwohles Gefühl. Ich war es bislang nie gewohnt, so viel Verantwortung zu tragen, habe alle Entscheidungen eben nur für mich alleine getroffen. Und jetzt hängt da ein anderes Leben an mir. Das macht mir irgendwie Angst, womit ich nicht gerechnet habe, und die holt mich mehrfach am Tag ein. Ich habe keine Nervenzusammenbrüche mehr, aber ich habe tief in mir andauernd so ein gestresstes Gefühl, weil noch so so viel zu tun ist und wir noch so einen langen Weg vor uns haben und ich nicht weiß, wie der aussieht und ob mir alles gut gelingt.
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Das was ich zumindest hier bis jetzt gelesen habe, spricht für mich nicht für einen Angsthund, alleine die Tatsache, dass er Nähe sucht, das Aufzugfahren in relativ kurzer Zeit entspannter geworden ist, Futter wird auch draußen bei viel Trubel angenommen.
Dazu auch noch einmal: Nein, er ist definitiv kein Angsthund, sondern schreckhaft. Aber er ist gleichzeitig super neugierig und möchte alles erkunden. Und von gruseligen Dingen beruhigt er sich auch sehr schnell wieder. Er zuckt bei Geräuschen zusammen und macht einen Satz rückwärts, aber wenn die Gefahr gebannt ist, merkt man ihm kurz danach nichts mehr an.
Außerdem sucht er ja sehr aktiv unsere Nähe und hat vor uns bzw. generell vor Menschen gerade (so wirkt es) gar keine Angst, nicht mal vorm Tierarzt.
Bei Hunden sieht das anders aus, da ist er wirklich skeptisch und klemmt öfter mal die Rute ein, setzt sich hinter uns und bewegt sich nicht mehr.
Aber er hat auch schon Hunde in der Nachbarschaft gefunden, die er mag.
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Er bekommt Antibiotika und Schmerzmittel.
Auslastung waere in dem Moment das letzte worueber ich mir Gedanken machen wuerde...
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Es kann doch nicht die Lösung sein, dass ein Mensch aus seiner Wohnung flieht und woanders unterkommt, weil er so Abstand braucht und ansonsten völlig verzweifelt und mehrfach am Tag weint etc, nur weil nun ein Hund da wohnt, der mit der Situation (oder zumindest mit so einem überforderten Besitzer plus Großstadtbüro, Öffis etc als eher ängstlicher Hund) ebenfalls nicht glücklich wird. Da kann man doch nicht sonstwas für eine Pille verschreiben und alles wird besser.
Hundehaltung ist nichts verpflichtendes, da "muss" niemand durch, der so todunglücklich ist.
Ja, also genau den Gedanken habe ich halt auch immer wieder über den Tag verteilt. Ich habe SO viel Stress gerade, aber am Ende mache ich das ja alles freiwillig, mich hat ja niemand gezwungen einen Hund aufzunehmen. Ich würde gerne in die Zukunft sehen und wissen, ob ein Hund wirklich "so viel zurückgibt" und wir ein Team werden und da eine tiefe Bindung entsteht etc., oder ob ich dieses Gefühl nie loswerden werde, dass ich mich da massiv eingeschränkt habe und meine alten Freiheiten zurück möchte.
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Er bekommt Antibiotika und Schmerzmittel.
Auslastung waere in dem Moment das letzte worueber ich mir Gedanken machen wuerde...
Danke dir, ja, eigentlich schon, aber dieses unbedingt rennen wollen – da frage ich mich, ob ich ihm nicht zu wenig Bewegung ermögliche...
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Das kann auch stressabbau sein
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Selbst wenn es so waere, aktuell ist der Hund nicht fit/gesund. Waere es anders, muesste er kein AB und keine Schmerzmittel nehmen. Und solange er nicht fit/gesund ist, gibts keine Auslastung. So laeuft es jedenfalls hier bei allen Hunden..
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Ich find jetzt nicht, dass hier klar ist, dass die TE kein Hundemensch ist. Wie soll sie denn das nach einer Woche wissen? Für mich hört sich das nach Crash von Erwartung und Realität und Hormonchaos an.
Ich z.B. komm mit Schlafentzug auch null klar und bin total der Hundemensch.
Nur dazu noch einmal. Möchte kurz daran erinnern, dass das Schlafbedürfnis bei Menschen individuell ist. Ob man jetzt 5 oder 9 Stunden braucht, wir müssen hoffentlich nicht darüber diskutieren, dass Menschen unter Schlafentzug leiden. Ich kann bei Schlafmangel weder essen, noch entspannen, noch klare Gedanken fassen. Und die paar Stunden Schlaf, die ich hatte, waren ja kein erholsamer Tiefschlaf, sondern mit einem halben Ohr beim Hund, immer bereit aufzuspringen.
Mag sein, dass Eltern das genauso kennen und locker wegstecken. Ich hatte davor weder Baby noch Hund, war es einfach gewohnt, dass ich einschlafe, durchschlafe, und morgens erholt wach bin nach 8 Stunden. Und ja, es hat meinen Körper fertig gemacht, als das weg war. Ob das andere nachvollziehen können oder nicht. Auch Menschen sind Gewohnheitstiere.
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