"Welpenblues" oder sollte ich einfach keinen Hund halten?

  • empfinde ich Dinge als anstrengender

    Es geht nicht darum, ob man etwas anstrengend findet. Oder ob es immer Spaß macht.

    Natürlich ist ein Hund manchmal anstrengend, manchmal macht es keinen Spaß. Das gehört halt dazu. Das ist doch das Problem, wenn Leute erwarten, dass man nur Spaß hat und alles immer nur Instagram-mässig toll und bonbonfarben ist.


    Es ist das Mindset. Wer schon mit dem Gedanken von MÜSSEN drangeht, wird auf Dauer nicht glücklich... und das ist auch ok. Man sollte sich nur klar werden und dann eben keinen Hund haben.

  • Innerhalb von Minuten ist es dann so surreal und einfach fantastisch. Scheinbar sind alle anderen Hund aus wasserlöslichen Material, denn außer uns ist niemand unterwegs.


    Lol - also mein Hund hasst solches Wetter... daher ist es dennoch so, dass wir raus gehen, wenn er raus muß - aber er ist dann auch sehr dankbar, wenn es schnell wieder rein geht, wenn er sich gelöst hat *g*

  • Ich kenne genug Leute, die sich einmal einen Hund holen und danach gar nicht oder für ganz lange Zeit nicht mehr. Weil es einfach einschränkt und man sich immer kümmern und organisieren muss.


    ....


    Die tummeln sich dann eben nicht in einem Hundeforum.

    Ähm...doch, die tummeln sich in einem Hundeforum! :pfeif: Ich habe jetzt seit 1 1/2 Jahren keinen Hund. Momentan passt es einfach irgendwie nicht und ich genieße es, ohne Einschränkung zu sein. Ich freue mich sehr, wenn ich im Wald Hunde streicheln darf und genieße es noch mehr, wenn der Mini meiner Freundin sich auf meinem Schoß festkuschelt. Da geht mein Herz ganz weit auf. Aber ich kann momentan diese Verantwortung nicht tragen. Es ist ja kein Hund da zu dem ich eine wirklich enge Bindung habe. Und der nächste Hund wird ja nicht mehr mein geliebter Sancho sein.

    Und deshalb freue ich mich tatsächlich, wenn ich nicht bei Eisregen abends nochmal vor die Tür muss.

    Weiß aber, dass ich irgendwann, wenn mein Leben gefestigter ist wieder einen kriege. Denn dass ich dafür allein auf dem Sofa sitze, das stimmt natürlich.

  • ob ich dieses Gefühl nie loswerden werde, dass ich mich da massiv eingeschränkt habe und meine alten Freiheiten zurück möchte.

    Je mehr Du ihm beibringst, was er braucht, damit Du frei sein kannst, desto besser. ;-) Liegt also an Euch, auf Dauer. Ihr schafft das!

  • Was ich auch noch sagen wollte:


    Als mein Snoopy damals einzog mit seinen kleinen 9 Wochen war ich plötzlich auch total komisch als wir mit ihm daheim waren. Plötzlich kamen Zweifel ob das jetzt wirklich das richtige ist, ob ich mich so jung (25) schon so binden möchte, ob ich überhaupt die Verantwortung übernehmen kann usw. Er war soooooo süß aber ich war die ersten Tage irgendwie "blockiert". gut, der Kauf damals ging auch mega spontan, es war Samstag, wir wollten eigentlich nur "schauen" und sind dann mit ihm direkt zurück gefahren, wir hatten NICHTS für ihn, nicht mal ein Geschirr, sind dann erstmal zu Fressnapf für Futter und Geschirr und die Erstausstattung und dann heim. und dann war ich plötzlich so unsicher was wir da getan haben..... :face_screaming_in_fear: Vor allem weil wir halt auch voll berufstätig waren und uns des alles so im ganz im Detail gar nicht klar war wie wir das jetzt mit dem kleinen Welpen überhaupt machen wollen. Es war einfach eigentlich realistisch und erwachsen betrachtet ein absoluter Schnellschuss bei einem (wie mir Jahre später erst bewusst wurde) klassichem Vermehrer. auch meine Eltern wussten nichts davon, ich wusste nicht wie sie reagieren würden weil wir ja auch arbeiten usw.


    Nun, es hat sich dann alles gut gefügt, der Kleine ist eigentlich von anfang an mit meinem Mann mit in die Arbeit gegangen und meine komischen Gedanken hörten schnell wieder auf weil es sich dann trotz aller Spontanität genau richtig angefühlt hat! Das ganze ist jetzt fast 15 Jahre her und heute hätte ich das sicher anders gemacht aber damals war es halt so wie es dann letztendlich war.

    Bin dann auch erstmal ins Fitness Studio gefahren (mein Mann blieb bei ihm) um mich irgendwie zu sortieren.


    Dieser Zustand ging ein paar Tage und Snoopy ist direkt im Anschluss mein absoluter Liebling, mein Seelenhund für alle Zeiten geworden :smiling_face_with_heart_eyes: :smiling_face_with_heart_eyes: :smiling_face_with_heart_eyes: und er fehlt mir schrecklich...... :loudly_crying_face: Er war mein erster ganz eigener Hund und wird für immer einen ganz besonderen Stellenwert in meinem Leben haben den niemals jemand anderes (Hund) erreichen wird.


    Als ich kenne dieses Gefühl schon auch ganz gut, wenngleich es nicht ganz so ausgeprägt wie in deinem Fall war aber diese große Unsicherheit die ersten Tage hatte ich auch.

  • Was soll ich sagen – jetzt ist es noch etwas schlimmer geworden, weil mir der kleine Knopf echt ans Herz gewachsen ist, mich immer öfter zum Lächeln bringt und wir schon viel Schönes zusammen erlebt haben, und ich trotzdem hart am Kämpfen bin. Ich muss es ganz ehrlich sagen, ich bin dauergestresst. Ich spüre das am ganzen Körper, ich kann nicht richtig abschalten, da ist immer etwas im Hinterkopf, was erledigt werden muss, was mir Angst macht und was Probleme bereiten könnte. Ich habe das Gefühl, ganz rational wäre es das beste, nach einem neuen Zuhause zu suchen. Aber ich weiß auch, dass ich unglaublich traurig wäre und mir ewig vorwerfen würde, so früh aufgegeben zu haben. Schließlich macht er rasend schnelle Fortschritte und das viel schneller als alle erwartet hätten. Von sämtlichen Anfangsproblemen ist schon gar keine Spur mehr. Er ist einfach ein toller Hund.


    Ich habe gerade wirklich Angst vor den Tierarztkosten, die jetzt auf uns zukommen, sollte der Abszess nicht heilen und sie den nochmal operieren müssen, wodurch natürlich keine Versicherung ihn mehr übernehmen wird, weil die ja kein akut erkranktes Tier aufnehmen. Nur leider war er ja von Anfang an krank, was ich natürlich nicht wusste. Ich habe natürlich geplant, zu sparen und ihn zu versichern, aber dass er DIREKT so krank sein würde, ist ein Schock für mich. Freitag geht es wieder zum Tierarzt, dann waren wir 4x in den ersten 2 Wochen da. Er kriegt Schmerzmittel, Salbe, Antibiotikum, soll sich natürlich schonen, ist aber total unausgelastet, will toben und spielen, bei der ersten Morgenrunde rennt er wie wild im Kreis und dreht frei, ich kann ihn aber auch nicht ableinen, weil er ja noch so neu bei uns ist, Garten gibt es nicht, Auslauffläche habe ich Angst vor so früh ... ahhhhhh.


    Dazu der Vollzeitjob. Ich mache nichts außer Hund - arbeiten - Hund - arbeiten - Hund - arbeiten - Hund, schlecht schlafen, und wieder Hund - arbeiten ... und habe das Gefühl, beidem, Hund und Arbeit, grade nicht gerecht zu werden. Und mir selbst schon gar nicht.

  • Für den Hund wäre es zumindest schön, wenn Du Dich zeitnah entscheiden würdest, ob Du ihn behältst oder nicht. Für ihn wird der Abschied immer schwieriger, je mehr er sich an Dich gewöhnt.


    Ich zweifle auch ehrlich daran, dass Du glücklich mit Hund wirst. Neben Vollzeitarbeit und Hund hat der Tag nunmal nicht unendlich viele Stunden über.


    Meine persönliche Meinung, mehr nicht.

  • Naja, meinen Plan dazu habe ich ja schon beschrieben. Ich muss ihm und mir schon erstmal eine Chance geben. Gerade ist ja Alarmzustand, seit er da ist. Es tut ihm auch nicht gut, wenn er krank und mit aktiver Entzündung an Fremde weitergegeben wird. Ich glaube, selbst wenn ich ihn erst in ein paar Wochen abgeben sollte, wird er davon profitieren, mal irgendwo anzukommen, Vertrauen aufzubauen, sein eigenes Stresslevel bisschen runterzukriegen. Er ist ja erst zwei Wochen da.

  • Für den Hund wäre es zumindest schön, wenn Du Dich zeitnah entscheiden würdest, ob Du ihn behältst oder nicht. Für ihn wird der Abschied immer schwieriger, je mehr er sich an Dich gewöhnt.

    Naja also wenn das neue zu Hause für den Hund passt, vergisst der das relativ schnell wieder. Hier hat kein Hund dem alten zu Hause länger als ein paar Stunden nach getrauert…


    Auch die Hunde nicht, die bereits Jahre bei den Vorbesitzern waren.

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