"Welpenblues" oder sollte ich einfach keinen Hund halten?

  • Ich habe gerade wirklich Angst vor den Tierarztkosten, die jetzt auf uns zukommen, sollte der Abszess nicht heilen und sie den nochmal operieren müssen, wodurch natürlich keine Versicherung ihn mehr übernehmen wird, weil die ja kein akut erkranktes Tier aufnehmen. Nur leider war er ja von Anfang an krank, was ich natürlich nicht wusste. Ich habe natürlich geplant, zu sparen und ihn zu versichern, aber dass er DIREKT so krank sein würde, ist ein Schock für mich. Freitag geht es wieder zum Tierarzt, dann waren wir 4x in den ersten 2 Wochen da

    Ein Abszeß ist keine chronische Krankheit oder Skelettschädigung, sie immer wieder auftaucht oder Folgekrankheiten produziert. Sprich, wenn das Ding ausgeheilt ist, gilt der Hund ganz ormal wieder als gesund. Dann kannst ne VErsicherung abschließen, und ich glaube nciht, daß man da sowas erwähnen muß. Sowas kann jedem Hund passieren.


    Also - erstmal abwarten und ausheilen lassen, dann Versicherung fragen, was genau sie an KRankheiten wissen möchten. Meist eher rassetypische Probleme, die ausgeschlossen werden, oder akute Erkrankungen, die immer wieder Probleme machen werden: HD, Allergien, Atemnot bei Plattnasen, solche Dinge halt. Was halt künftig Kosten verursachen könnte in nicht unbeträchtlicher Höhe, das wird gern ausgeschlossen.

  • Was sind denn konkret deine Sorgen?

    Was stresst dich dermassen? Die Pflege? Das Gassigehen? Die Anwesenheit des Hundes?


    Sicher ist, dem Hund fällt es einfacher ausgeglichen zu sein, wenn der Mensch das auch ist. Von daher wäre es also schon hilfreich, wenn du irgendwie dein Gleichgewicht einigermassen wiederfindest.


    Wie sieht denn euer Tagesablauf aus? Oder welche Teile davon stressen so?

  • Außerdem möchte ich kurz sagen, dass der Hund es gerade nicht schlecht hat. Er wird endlich ärztlich behandelt (längst überfällig), hat Routinen, Struktur, ist nie alleine, nie hungrig und kriegt Zuwending und Liebe.

    Aber was er so nicht bekommt, wenn Du nicht ein wenig an Dich zu denken beginnst, und entspannst: Sicherheit! ;-)


    Also: atme mal tiiiief durch. Das ist nur ein Hund. Der stirbt nicht, wenn Du nen Handgriff anders machst, als es ein müßte. Es geht nicht um Leben oder Tod. Das ist einfach nur ein kleiner Knopf, der Dir Freude machen möchte. Du machst das gut! Du schaust, was er braucht, erkennst das, Du gibst ihm doch echt alles. Where´s the problem? Was immer Du tust - für ihn ist das richtig. Er kennt es nämlich nicht anders, und ist komplett offen für das Leben mit Dir. Der bewertet Dich auch nicht. Der nimmt Dich zur Kenntnis, der schätzt Euch ein, lernt Euch kennen - und sucht Zuflucht bei Euch we Du schon so schön gesagt hast.


    Aber es ist nichts, das so schwer wiegen würde, daß Du Dir ständig Sorgen machen müßtest! Komm runter! Kreise nicht ständig um diesen Hund! Mach einfach weiter Dein Ding und guck, wenn er dabei ist, was er braucht. Ob er gestreßt ist, ob er schlafen kann udn sich in Deiner Nähe entspannt hinlegt. Wenn Du gestreßt bist, dann macht er sich Sorgen udn läßt Dich nimmer aus den Augen. Fraule ist panisch, was hat die - ich muß sie beruhigen. DAS ist zu viel Verantwortung für den Knopf. Vielleicht klebt er auch deswegen dauernd auf Körperkontakt an Dir. Nicht, weil ER es braucht, sondern weil er denkt, DU bräuchtest es.


    Du bringst m.E.n. tolle Voraussetzungen mit. Du VERSTEHST Hund. Aber Du mußt runterkommen, udn ihm bissel Sicherheit vermitteln. Dann kann auch ER runterkommen. Momentan ist das noch bissel ein Teufelskreis. DU KANNST DAS. Dann machs doch :-) :-)


  • Wegen dem versichern, doch das geht. Mitunter wirds teurer und akute Krankheiten werden ausgeschlossen, aber wenn du eine Versicherung willst dann geht das schon noch.

    Sicher? Also zb Agila schließt aus, einen Hund, der bereits einmal erkrankt war, aufzunehmen.

    Das kann nicht sein. Denn wenn Du nen Hund mit 5 Jahren aufnimmst, kannst Du gar nicht wissen, ob der schonmal krank war. Oder wenn Dir einer zuläuft. Das würde bedeuten, solche Hunde wären nicht versicherbar. Unrealistisch.

  • Danke dir fürs Zusprechen, du hast ja recht, ich sollte einmal tief durchatmen und etwas Abstand nehmen.

  • Das solltest du unbedingt. Je länger man hier mitliest, desto deutlicher wird, dass du das Hauptproblem bist, und das müßte doch nicht sein. Du setzt dich selbst so schrecklich unter Druck, das würde ich auch nicht durchhalten. Das Verrückte daran: Das hast du doch überhaupt nicht nötig - ihr habe SO viele Fortschritte in so kurzer Zeit gemacht, da kannst du doch auch mal richtig tief durchatmen, dir selbst auf den Rücken klopfen und das Ganze ein bißchen entspannter angehen!

  • Was soll ich sagen – jetzt ist es noch etwas schlimmer geworden, weil mir der kleine Knopf echt ans Herz gewachsen ist, mich immer öfter zum Lächeln bringt und wir schon viel Schönes zusammen erlebt haben, und ich trotzdem hart am Kämpfen bin. Ich muss es ganz ehrlich sagen, ich bin dauergestresst. Ich spüre das am ganzen Körper, ich kann nicht richtig abschalten, da ist immer etwas im Hinterkopf, was erledigt werden muss, was mir Angst macht und was Probleme bereiten könnte. Ich habe das Gefühl, ganz rational wäre es das beste, nach einem neuen Zuhause zu suchen. Aber ich weiß auch, dass ich unglaublich traurig wäre und mir ewig vorwerfen würde, so früh aufgegeben zu haben. Schließlich macht er rasend schnelle Fortschritte und das viel schneller als alle erwartet hätten. Von sämtlichen Anfangsproblemen ist schon gar keine Spur mehr. Er ist einfach ein toller Hund.


    Ich habe gerade wirklich Angst vor den Tierarztkosten, die jetzt auf uns zukommen, sollte der Abszess nicht heilen und sie den nochmal operieren müssen, wodurch natürlich keine Versicherung ihn mehr übernehmen wird, weil die ja kein akut erkranktes Tier aufnehmen. Nur leider war er ja von Anfang an krank, was ich natürlich nicht wusste. Ich habe natürlich geplant, zu sparen und ihn zu versichern, aber dass er DIREKT so krank sein würde, ist ein Schock für mich. Freitag geht es wieder zum Tierarzt, dann waren wir 4x in den ersten 2 Wochen da. Er kriegt Schmerzmittel, Salbe, Antibiotikum, soll sich natürlich schonen, ist aber total unausgelastet, will toben und spielen, bei der ersten Morgenrunde rennt er wie wild im Kreis und dreht frei, ich kann ihn aber auch nicht ableinen, weil er ja noch so neu bei uns ist, Garten gibt es nicht, Auslauffläche habe ich Angst vor so früh ... ahhhhhh.


    Dazu der Vollzeitjob. Ich mache nichts außer Hund - arbeiten - Hund - arbeiten - Hund - arbeiten - Hund, schlecht schlafen, und wieder Hund - arbeiten ... und habe das Gefühl, beidem, Hund und Arbeit, grade nicht gerecht zu werden. Und mir selbst schon gar nicht.


    Hast du mal drüber nachdachte, DIR professionelle Hilfe zu holen?


    Ich meine das absolut nicht abwertend oder so, aber wenn dich die Anschaffung eines Hundes so langfristig und nachhaltig aus der Bahn wirft uns so massive Probleme bei dir verursacht, solltest du darüber wirklich DRINGEND nachdenken…

  • Hast du jemanden zum Reden? Ich denke, wenn du vielleicht mal in einem pesönlichen Gespräch deine ganzen "Stresspunkte" aussprechen könntest, würde das dich etwas beruhigen und möglicherweise könntest du auch wieder eine realistischere Sicht auf deine Situation bekommen.

    Falls das zu wenig ist, würde ich mir an deiner Stelle eventuell auch professionelle Hilfe suchen.

  • Zitat

    Ich muss es ganz ehrlich sagen, ich bin dauergestresst. Ich spüre das am ganzen Körper, ich kann nicht richtig abschalten, da ist immer etwas im Hinterkopf, was erledigt werden muss, was mir Angst macht und was Probleme bereiten könnte

    Vielleicht ein bißchen schräg, aber an deiner Stelle würde ich den Hund als Chance begreifen, aus genau diesem Mich-selbst-fertigmachen rauszukommen, wenn es sein muß, auch mit professioneller Hilfe. Wenn dich sowas schon so total umhaut und du dich derart selbst quälst und fertigmachst ,was soll werden ,wenn mal ein ganz dickes Problem kommt?


    Nimm den Kleinen doch als Gelegenheit, selbst lockerlassen zu lernen, deine Umwelt durch ganz andere Augen sehen zu lernen, Perfektionismus runterzuschrauben und dir selbst generell ein bißchen mehr gutzutun. Dabei sind Hunde wirklich wunderbare Helfer - wenn man sie denn läßt!

  • Keine Sorge, sehe das nicht abwertend. Ich finde es ja nicht schlimm, wenn Menschen psychologische Hilfe brauchen.


    Ich habe mich auch schon mehrfach gefragt, ob ich das Problem bin. Und auch, ob ich ohne Hund wirklich stressfreier wäre, oder ob ich dann z.B. wegen meines Jobs so durchdrehen würde, und ich den Stress jetzt einfach auf den Hund schiebe, das aber eigentlich tief in mir ist und eigentlich alles gut ist.

    Hast du jemanden zum Reden? Ich denke, wenn du vielleicht mal in einem pesönlichen Gespräch deine ganzen "Stresspunkte" aussprechen könntest, würde das dich etwas beruhigen und möglicherweise könntest du auch wieder eine realistischere Sicht auf deine Situation bekommen.

    Falls das zu wenig ist, würde ich mir an deiner Stelle eventuell auch professionelle Hilfe suchen.

    Ich spreche da offen drüber, keine Sorge! So wie hier spreche ich es auch privat aus. Ich trage das nicht alleine mit mir herum. Meine Freunde sehen es auch so, dass ich dringend Ruhe brauche, um mich zu sortieren und alle Gedanken zu ordnen, und helfen auch dabei.

    Zitat

    Nimm den Kleinen doch als Gelegenheit, selbst lockerlassen zu lernen, deine Umwelt durch ganz andere Augen sehen zu lernen, Perfektionismus runterzuschrauben und dir selbst generell ein bißchen mehr gutzutun. Dabei sind Hunde wirklich wunderbare Helfer - wenn man sie denn läßt!

    Den Gedanken hatte ich ursprünglich auch mal, dass ein Hund vielleicht so eine Wirkung haben könnte, aber so wie es aussieht, schlägt der bei mir voll in die Perfektionismus-Kerbe ein und zeigt mir noch viel mehr auf, was ich (und damit er) alles noch nicht hinkriege und womit ich alles nicht klarkomme... Aber du hast da einen guten Punkt.

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