"Welpenblues" oder sollte ich einfach keinen Hund halten?

  • Ich schreibe das, weil ganz viele Leute meinen, Tierheim sei mega schlimm. Nein, ist es nicht.

    Es kommt ganz stark auf den Hund und das Tierheim an.


    Die Hündin, die wir gerade betreuen und versuchen unterzubekommen, würde in einem Tierheim seelisch kaputt gehen. Jedenfalls solche Tierheime die wir hier in der " Umgebung" haben.

    Das haben auch schon einige Tierschutzvereine gesagt mit denen ich Kontakt hatte. Deswegen hat sie z.B. in einem Tierschutzverein den ich recht früh angeschrieben habe noch keinen Platz, weil sie die Hündin in keinen Zwinger packen wollen.


    Lg
    Sacco

  • Hallo,


    hier ein kleines Updates.


    Bei uns läuft vieles ganz, ganz prima. Man kann von Tag zu Tag beobachten, wie die Bindung wächst, auf beiden Seiten. Die morgendlichen Begrüßungen, sobald ich meine Hand das erste Mal aus dem Bett hängen lasse und er merkt, dass der Tag jetzt beginnt, sind wirklich so süß. Da wird minutenlang gewedelt, geklettert und geschleckt vor Freude.


    Die Angst draußen an neuen Orten ist noch unverändert. Aber ich habe viel besser gelernt, mich davon nicht mitreißen zu lassen und ruhig und entspannt zu bleiben. Wenn er jetzt also plötzlich von irgendwas super ängstlich wird und am liebsten in alle Richtungen davon rennen will, führe ich ihn in normaem Tempo weg und lasse mich nicht davon wahnsinnig machen, dass er in alle Richtungen zieht und zerrt und am liebsten über alle Berge wäre.


    Die Futter "Einforderung" habe ich auch erfolgreich durchbrechen können, das entspannt den Tag zusätzlich.


    Ruhephasen sind gar kein Problem mehr, ganz im Gegenteil: Er kann mittlerweile wirklich überall seelenruhig schlafen, solange er Körperkontakt zu mir hat. Park, Auto, zu Gast bei 'fremden' Menschen (Freunden). Er kommt zur Ruhe, solange ich da bin. In der Wohnung schläft er soo viel und fest, dass ich mich manchmal frage, ob er nachts schläft. :D Es gibt aber auch jeden Tag spannende Eindrücke zu verarbeiten.


    Klar gibt es noch Baustellen, er ist ja auch erst drei Wochen da. Die größte ist gerade gar nicht mehr der Hund, sondern wie viel weniger unterstützend mein Umfeld ist, als ich dachte. Als ich von der geplanten Anschaffung erzählte, haben sich mehrere Menschen gemeldet, die den Hund uuunbedingt mal betreuen wollten, weil sie Hunde ja so toll finden. Jetzt, wo der Hund wirklich da ist, ist plötzlich keiner mehr so richtig zu diesem Freundschaftsdienst bereit oder doch immer verplant. Ohne Betreuung funktioniert mein Alltag aber nicht, sodass das nächste große Ziel ist, eine zuverlässige Hundebetreuung zu finden, die ihn auch mal über Nacht nehmen könnte. (Familie wohnt nicht in der Nähe.)


    Ich mache mir nun Sorgen, dass ihn eine Hundebetreuung durch eine andere Person total traumatisiert und seine Trennungsangst befeuert, wenn er wieder von mir "weg muss", wenn auch nur ein paar Stunden. Auf der anderen Seite soll er auch nicht NUR mich als einzige Überlebenschance abspeichern. Er hat sich wirklich extrem auf mich fixiert, verfolgt mich auf Schritt und Tritt und wird mittlerweile sogar unruhig und hämmert gegen die Tür, wenn ich kurz auf Klo gehe und mein Freund mit ihm im Zimmer ist.


    Vielleicht könnt ihr mich ja mit euren Erfahrungswerten zum Thema anfängliches fixieren beruhigen...? Eine Freundin mit Tierschutzhund meinte z.B. dass dieses verfolgen am Anfang voll normal ist und sich mit mehr Sicherheit legt und der Hund immer mehr speichert, dass es sich nicht lohnt, jeden Schritt zu begleiten und irgendwann einfach liegen bleibt und weiterschläft.


    Soweit von uns :)

  • Ich würde mich auch über ein Foto freuen :-)


    Klingt auf jeden Fall doch schon toll nach 3 wochen. :smiling_face:


    Bzgl Betreuung, habt ihr denn eine gute Huta in der Nähe?


    Meine Hunde waren damals 1 oder 2 Tage die Woche fest den ganzen Tag in der Huta und des hat denen richtig Spaß dort gemacht mit ihren Kumpels zu spielen. Das war nicht privat sondern kommerziell geführt aber richtig gut, somit musste ich aber nicht besorgt sein das sie sich in einem fremden Haushalt "fremd" fühlen oder so. Da waren Außenanlagen, Innenanlagen, Innen Schlafplätze usw.. War aber kein billiger Spaß.

  • Das klingt doch schon viel besser und du liest dich auch erheblich entspannter.


    Hm, an dem ständigen Verfolgen würde ich schon arbeiten. Zwar in mini Schritten, aber kontinuierlich. Gibt ja viele Möglichkeiten, wie man da am Besten rangeht.

    Ich würde sicher x-mal am Tag den Raum wechseln, die Tür hinter mir schließen, wieder rauskommen und in den nächsten Raum, etc. Ihn dabei gar nicht beachten. Das soll einfach normal sein.

    Oder was super Tolles zum Kauen geben, Kong, Schleckmatte,.... und den Müll raustragen.


    Wenn er gut alleine bleiben kann, hättest du mit der Betreuungsmöglichkeit noch etwas Zeit. In eurem Fall wärs aber vermutlich nicht schlecht, wenn man ihn daran gewöhnt.

    Gibts in der Familie jemanden, der dir helfen könnte?

    Wenn er gut mit anderen Hunden kann und es finanziell für dich möglich ist, wäre eine Huta auch toll.

    Da würde ich mir bezüglich Trennungsangst weniger Sorgen machen, weil ja andere Personen oder auch Hunde da sind.

  • Hallo luxlori,

    kurz zu mir, ich bin aus Österreich und habe seit Ende Oktober eine Mischlingshündin aus Ungarn.

    Vorher hatte ich 14 Jahre ein Maltesermix Mädchen, leider mussten wir sie schweren Herzens Anf. Oktober gehen lassen.

    Ich ch habe über mehrere Tage eure Geschichte gelesen und musste mich anmelden um mich einzumischen :winking_face:


    Deine Ängste und Zweifel sind völlig normal, obwohl nicht mein erster Hund, habe ich mich die erste Zeit auch gefragt ob die Entscheidung richtig war.

    Natürlich war sie das, es muß sich nur alles einspielen.


    Habe mich sehr für euch gefreut wie ich heute dein Update gelesen habe.


    Ihr seid auf einem sehr guten Weg und du wirst sehen, es wird alles gut werden.


    Such dir eine gute Huta oder private Betreuung, ist immer gut im Notfall jemand zu haben. Geh es langsam an, mal kurze Zeit und dann steigern. Vielleicht findest du jemand mit eigenen Hunden, dann hat deiner immer dieselben Freunde zum spielen.


    Alleine bleiben langsam ab sofort trainieren, Raum verlassen, Tür zumachen, usw., aber wirklich in Minischritten, ich rede da von ein paar Sekunden die du langsam steigerst.

    Wenn du das gut aufbaut hast du viel gewonnen, dann kann er auch mal 4-5 Stunden alleine bleiben und du brauchst nicht immer eine Betreuung.


    Natürlich gibt es gewisse Einschränkungen mit Hund, wobei es für mich keine Einschränkungen sind, aber du kannst ihn irgendwann fast überall mitnehmen.

    Die Idee mit der Tragetasche finde ich super, für Öffis, Cafe, Restaurant, da ist er dabei und kann sich aber sicher fühlen.


    Ich bin der Meinung ihr seid auf einem sehr guten Weg, macht weiter so.

    Ein Hund ist eine Bereicherung, jeder süsse Blick, jedes nasse Küsschen, die Freude wenn man weg war und zurück kommt, ist Belohnung für die Arbeit die man auf sich nimmt.


    Ich wünsche euch weiter alles Gute für euren Weg.


    Lg Shiri

  • Nur weil jemand nicht sofort ein Foto und den Namen seines Hundes ins Internet stellt, (nachdem ihn ein paar fremde Menschen dazu aufgefordert haben 😂), kann man der Person doch noch lange keinen Fake Thread vorwerfen?


    Generell kann man sich im Internet natürlich nie sicher sein, ob etwas echt ist oder eben nicht. Ich finde aber, dass man gerade deswegen mit möglichen Anschuldigungen sehr vorsichtig sein sollte. Wie sehr stößt man jemanden - der sich hier wirklich einfach nur Hilfe suchend an ein Forum wendet - bitte an den Kopf mit sowas?


    Mein Tipp: Wenn man denkt, das Ganze sei nicht echt hier, könnte man ja auch einfach aufhören auf den Thread zu reagieren. 🌝

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