"Welpenblues" oder sollte ich einfach keinen Hund halten?
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Erstmal einen herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied!! Auch wenn er nicht so ist wie erträumt, und mit Schlafmangel die Welt sowieso oft sehr düster und hoffnungslos aussehen kann (ist ja nicht umsonst eine Foltermethode ).
Ich finde es toll, dass du trotz der ganzen Anstrengung überlegst, was Du bzw ihr tun könnt, um dem Hund (aber auch euch selbst) zu helfen.
Ein paar Sachen sind, denke ich, normal, auch wenn sie bei euch sicher deutlich intensiver sind.
Unser Junghund vom Züchter ist im Januar eingezogen, da war er 8 Monate alt. In ein paar Tagen wird er ein Jahr alt. Und eine richtige, echte, emotionale Bindung hab ich vor ein paar Tagen das erste Mal gespürt. Klar, davor gab es auch immer wieder „süß!“ Momente, aber die Nerv-Momente waren manchmal schon echt anstrengend. Und das, obwohl er auch in einer Stadt aufgewachsen ist und viele Sachen auch anfangs schon ganz gut liefen.
Er ist ein sehr mutiger Hund, trotzdem klebte er auch die ersten Wochen an uns. Hat versucht uns überall hin zu folgen, hat am liebsten auf dem Sofa auf uns drauf geschlafen, und nachts habe ich auf einer Luftmatratze geschlafen, damit er nicht alleine ist (das kannte er nicht, und er darf hier auch nicht mit ins Bett). Was hab ich gefeiert, als er sich das allererste Mal nach ein paar Wochen freiwillig in den Nebenraum gelegt hat um zu schlafen! Oder als er die ersten Male nicht aufgestanden ist, wenn sich einer von uns auf dem Sofa bewegt hat oder durch den Raum lief. Obwohl er ein so mutiger Hund ist, hat das Wochen gedauert. Kein Wunder, denn sein Leben hat sich doch sehr geändert: vorher im Rudel mit 5 anderen Hunden, dann alleine mit 2 Menschen.
Das dauert wahrscheinlich bei euch noch ein bisschen länger, aber selbst für einen selbstbewussten Züchter-Junghund war das erstmal eine kleine Herausforderung.
Auch der Haushalt war ihm anfangs etwas suspekt, als zB der Saugroboter das erste mal fuhr oder er im Nebenraum (mit Welpengitter abgegrenzt) warten musste, weil ich gewischt habe. Aber das kam dann mit de Zeit. Die Welpengitter sind eh ein Segen, da kann der Hund im selben Raum sein, ohne direkt an einem zu kleben (ist bei euch noch zu früh denke ich, aber für spätere Stadien sind die Dinger echt klasse).
Reicht ihm an Körperkontakt denn, wenn er sich auf deine Füße legen kann? Das wäre ja sonst eine Möglichkeit zu arbeiten. Oder einen Sessel neben den Schreibtisch stellen oder so?
Und Beziehung braucht Zeit. Ganz viel Zeit. Die entsteht durch gemeinsame Erlebnisse, gemeinsame Krisen, gemeinsame schöne Momente. Sich kennen lernen und lernen, dass man sich aufeinander verlassen kann (bzw: wann man sich vielleicht noch nicht aufeinander verlassen kann. Bei uns zB manchmal bei Wild und manchmal bei Hundesichtung).
Bei dem Verein hätte ich übrigens kein schlechtes Gewissen, den Hund zurückzugeben. Die haben sich vorsichtig ausgedrückt nicht sehr professionell verhalten. Ob es für den Hund besser oder schlechter wäre zurückzugehen, weiß man nicht; kann sein, dass er dann in einen Haushalt voll souveräner Althunde kommt, oder zu jemandem der gar nicht klarkommt mit ihm. Das kann keiner hellsehen.
Alles in allem klingt es aber so, als sei ein Hund grundsätzlich gut bei dir aufgehoben. Ob DIESER Hund passt, weiß ich nicht, aber grundsätzlich finde ich es gut, dass du auf dein Bauchgefühl hörst auch wenn andere Leute etwas anderes sagen (zB die Sache mit den Würmern), und dass du dich außerdem informierst. Das ist eine gute Kombi!
Daher: erst mal durchatmen, gucken dass du ein bisschen Schlaf nachholen kannst, alle Möglichkeiten durchspielen (und aufschreiben, mit To Dos und Konsequenzen), und mit deinem Freund schnacken, er kennt dich ja und hat vielleicht noch Ideen.
Wird schon alles
p.s. wenn du ein Bild vom Hund hochladen möchtest, kannst du das zB über picr.de tun. Vielleicht kann man ein bisschen sehen, welche Rassen drin sein könnten. Auch das kann einen Einfluss drauf haben, wie man dir und dem Hund ggf helfen kann, durch die nächste Zeit zu kommen :)
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Hi
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Hör mal, der Hund ist eine Woche da.
Für den hat sich sein ganzes Leben innerhalb von 14 Tagen zweimal total verändert.
Gestehe ihm zu, dass er verunsichert ist.
Sei mal etwas empathisch und denke nicht nur an deine momentanen Einschränkungen - die werden ganz sicher schnell besser, wenn der Hund bei dir heimisch wird.
Du wirst auch wieder länger schlafen können, aber jetzt musst du dich erstmal um den Hund kümmern.
Das wäre bei jedem anderen Hund genauso.
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Nein, normalerweise kommen erwachsene Hunde gut noch länger klar. Es sei denn, sie stehen unter enormem Streß ,wie deiner im Moment.
Aber das wird sicher besser, wenn er 1.) organisch gesund und 2.) eingewöhnt ist. Lass bitte auch die Kastrationsnarbe genau checken, abgesehen vom Riesenstreß, ihm noch eine OP obenauf zuzumuten, könnte ihm da ja auch gut noch irgendwas wehtun.
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Hmmm, ich finde ehrlich gesagt, dass nun gleich wieder arg der Teufel an die Wand gemalt wird...
Mal ganz nüchtern betrachtet: der Hund (der grad mal seit 2 Wochen in Deutschland und seit einer Woche im aktuellen zu Hause ist) hat Probleme, allein zur Ruhe zu kommen und ist noch nicht zuverlässig stubenrein. That's it.
Daraus jetzt direkt einen Problemhund zu machen, den man am besten sofort abgeben sollte, weil der absolut nicht ins Leben der TE passt und ohne monatelanges Training und zig teure Trainerstunden eh nichts wird, ist doch ziemlich übertrieben.
Erst mal durchatmen, dem Hund das Leben so einfach wie möglich machen (auch wenn das bedeutet, dass vieles liegen bleibt) und sich vor allem unbedingt von dem Gedanken verabschieden, man müsste sofort alles genauso machen und durchsetzen, wie man es später haben will (Stichwort Bett). Und dann stehen die Chancen gut, dass die Welt in 2, 3 Wochen schon ganz anders aussieht.
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Ach ja, Trinken und Müssen: war hier anfangs auch so, er war halt aufgeregt und manchmal gestresst, hat dann mehr getrunken und musste auch echt früh raus. Inzwischen ist das weg, er wacht meistens eine Stunde vor uns auf und wartet dann, bis wir wach werden. Auch das hat mehrere Wochen gedauert, bis er uns nicht mehr morgens um 5 oder 6 aus dem Bett geholt hat, weil er musste oder weil ihm einfach langweilig war…
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10 bis 12 Stunden sind über Nacht kein Problem.( Donna geht Abends gegen 19.00 Uhr das letzte Mal raus und dann morgens so gegen 7 Uhr wieder, manchmal auch erst 8.30 Uhr).
Dass der Schlafmangel an dir so zehrt, kann ich absolut nachvollziehen. Find ich auch ganz furchtbar und werde dann extrem weinerlich und zickig und deprimiert, wenn ich ein paar Nächte nicht durch schlafen konnte.
Okay, das erleichtert mich soo zu hören. Aktuell gehen wir um 23:00 und um 6:00 (was nicht heißt dass er dann macht, oft hat er vorher schon morgens in die Wohnung gemacht) und die Vorstellung, um 19 und 8:30 zu gehen, ist für mich wirklich traumhaft.
Danke für dein Verständnis für den Schlafmangel. Der ist für mich das schlimmste an der ganzen Sache. Ich könnte alles besser organisieren, hätte ich ein funktionierendes Gehirn...
Um Abstand reinzubringen und mal ein bisschen klarzukommen hat mein Freund vorgeschlagen, dass ich heute eine Nacht (alleine) in seiner Wohnung schlafe und er beim Hund bleibt. Eine Nacht mit genug Schlaf könnte schon sehr helfen.
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wenn du ein Bild vom Hund hochladen möchtest, kannst du das zB über picr.de tun. Vielleicht kann man ein bisschen sehen, welche Rassen drin sein könnten. Auch das kann einen Einfluss drauf haben, wie man dir und dem Hund ggf helfen kann, durch die nächste Zeit zu kommen :)
Erstmal danke für deine sehr lange und liebe Nachricht, das macht mir Hoffnung. Es ist ein vermutlich reinrassiger Yorkshire Terrier. Es handelt sich also nicht um einen Straßenhund. Wobei, auf den ersten Bildern aus dem Shelter sah er ziemlich heruntergekommen aus und als habe sich wirklich monatelang niemand um ihn gekümmert (erkennt man bei Yorkies ja ganz gut an der Haarlänge, die wachsen ja kontinuierlich).
Da er so gar nicht stubenrein ist und konsequent überall aufs Parkett macht und ausgelegte Welpenpads komplett ignoriert, kann ich mir eine Vergangenheit bei einem Vermehrer oder einem Animal Hording Haushalt vorstellen. Leider weiß ich nichts über seine Vergangenheit. -
edit: zu schnell
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Er hält nachts so allermaximalst 7-8 Stunden durch, bevor er in die Wohnung macht. Das heißt natürlich, dass ich keine vollen 8h schlafen kann, da ich ja nicht DIREKT vorm und nach dem Schlafen mit ihm raus hechten kann (man muss ja Zeit einrechnen für mich und ihn anziehen, Fahrstuhl, nachts nach dem Rausgehen muss ich auch erstmal einschlafen und so...).
also WENN er dort woher er kommt schon auf der Straße gelebt hat, dann muss er erst lernen, dass er hier nicht in die Wohnung machen darf.
da fänd ich 7 Stunden schon echt Luxus.
Ich bin ehrlich von so 2-3 std ausgegangen.
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Hier entwicklen sich ja komplett andere Dinge, wie ich ursprünglich angenommen hatte.
Du hast einen Yorkie, der nicht länger als 7 Stunden aufhalten kann und Schutz sucht?
Mit 7 Stunden bei einem Hund, der scheinbar kein Leben in einem Haushalt kennt, darst du eigentlich sehr froh sein.
Und bei der Größe des Hundes ist es doch ein leichtes, dem den begehrten körperlichen Schutz zu bieten.
In Bezug auf den nun beschriebenen Hund versteh ich deine Probleme nicht so ganz
Hat für mich nichts mit den üblichen Problemen eines Auslandstierschutzhundes, ggf. mit Herdenschutzanteil, zu tun. Eher mit falscher Vorstellung der Hundehaltung
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