Sterbebegleitung beim Hund
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Hallo ihr Lieben, danke für eure Berichte.
Unsere Diagnose ist jetzt etwa 5 Monate her und Emma lebt noch, entgegen aller Aussagen. Wir haben immer von Woche zu Woche gelebt, ihre Prognose war nämlich nur 2 Wochen bis max. 2-3 Monate. Wir hatten anstrengende Zeiten, emotional sehr herausfordernd. Nachdem ich Emma jeden Tag 10 Tabletten direkt ins Maul gegeben habe, da sie ja nichts mehr gefressen hat, ging es ihr langsam immer besser und sie fing an, erst nur gekochten Schinken zu fressen, oder Fleischwurst, und über Wochen, wirklich viele Wochen hat sie langsam wieder angefangen, mehr zu fressen, Nudeln, Kartoffeln, Hundefleisch. Wir haben wochenlang selbst gekocht. Als sie wieder besser gefressen hat, konnten wir die Tabletten wieder unter das Futter mischen (nach 2,3 Monaten hat das erst wieder funktioniert). Wir waren oft beim Tierarzt, der Lebertumor wächst, das Herz wird schwächer, die Entwässerungsdosis musste immer weiter angepasst werden und trotz aller Medikamente hat sie so Phasen der Atemnot, hechelt und hustet an manchen Tagen schlimm. Aber da war auch immer noch Lebensfreude und Willenskraft. Sie hatte immer noch gute Tage, an denen sie in die Sonne geguckt hat, interessiert rumgeschnuppert hat und auch mit dem Schwanz gewedelt hat. Spazierengehen ist seit Monaten nur noch ein paar Hundert Meter möglich, dann hat sie keine Kraft mehr. Die Nächte sind nicht selten unruhig und von Husten und hecheln geprägt gewesen. Aber sie frisst inzwischen gern, freut sich über Schmuseeinheiten und beobacht interessiert das Geschehen um sie herum.
Sie sucht immer mehr Nähe auch wenn sie Nachts seit Neustem nach ihren Schmuseeinheiten einen kühleren Platz aufsucht. Kommt sogar auf die Toilette hinterher. Fehlt einer von uns, wird sie nervös.
Wir hatten Sie letzte Woche sogar noch mit im Urlaub auf dem Land in Mecklenburg, wo sie 100% besser zurecht war und man manchmal meinen konnte, sie wäre gar nicht so schlimm krank. Vielleicht die andere Umgebung, viel Ruhe, überall frei rumlaufen, Tiere beobachten, das war eine gute Woche.
Seit Sonntag sind wir zurück. Montag fing es an, dass Emma sehr schlecht ging. Stundenlanges Husten, Kurzatmigkeit, Schwäche, und dann kam so eine innere Unruhe. Auch Nachts. Keine 2 Minuten auf einem Platz, Decken wurden vom Sofa gezerrt, sie wollte etwas kommunizieren aber ich weiss nicht was. Ich habe sie immer wieder raus- und reingelassen. Mehr Tabletten gegeben als erlaubt aus lauter Verzweiflung.
Durch Emmas Husten und ihre Herzprobleme habe ich seit Monaten schlechte Nächte, immer das Auf und Ab und die Sorgen, der viele Husten und ich bin gelinde gesagt am Ende (zumal in dieser Zeit meine Mutter auch noch ein Pflegefall wurde) Wir haben sie seitdem nicht mehr allein gelassen und alles um sie herum organisiert. Sie durfte alles und hat alles bekommen in der letzten Phase.
Ich habe solche Angst davor meinen Hund gehen zu lassen, aber ich habe mir heute ein Herz genommen und den Tierarzt angerufen. Die letzten Tage waren schlimm für Emma und uns. Das erste mal dachte ich, der Zeitpunkt ist da. Sie hat jetzt 5 Monate so tapfer und stark durchgehalten trotz der Beschwerden und die schönen Momente, die guten Stunden sind diese Woche marginal geworden. Sie hat immer weniger Kraft. Trotzdem quälen mich Gewissensbisse ob ich ihr damit nicht ein Stück Restleben wegnehme. Andererseits denke ich, muss sie erst total apathisch in ihrem Korb liegen, damit ich die Entscheidung treffe. Heute sassen wir noch eine Stunde vorm Haus und sie hat ganz wach alles beobachtet und sogar gebellt, als mein Vater gekommen ist, sich ganz doll gefreut. Sie frisst heute gut, die Tage hatte sie schon mal wieder das Fressen eingestellt.
Nun ist morgen früh der Termin, und ich zweifele ob ich ihr das Leben nehme oder wirklich schlimmeres Leid erspare. Wie gesagt, Emma war bisher so tapfer und man merkte deutlich, dass sie trotz der Beschwerden noch wollte. Jetzt hat sich etwas geändert, ich weiss nicht ob es an meiner eigenen Kraftlosigkeit liegt oder ob ich es auch bei ihr spüre, dass sie einverstanden wäre. Ich glaube ihr habt recht, uns wurde mehr Zeit geschenkt, als gedacht und eine Aussicht auf Besserung gibt es nicht.
Sie ist sein Monaten im Herzversagen, mit Wasser in der Lunge und hat diesen riesigen Tumor, schlechte Blutwerte usw. Ich habe solche furchtbare Angst vor morgen. Dieses Auf und Ab, die immer noch guten Momente machen es schwer. Sorry, ist lang geworden.
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Du nimmst ihr nicht das Leben, sondern ermöglichst ihr einen würdigen schmerzarmen Übergang. Das "ob" hat man als Hundehalter nicht in der Hand, aber das "wie".
Ich denke morgen früh an Euch
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Es tut mir weh das zu lesen.
Du hast so lange für und mit Emma gekämpft.
Ihr hattet noch eine gute Zeit mit all den Einschränkungen.
Es ist in Ordnung, dass ihr beide müde seid.
Emma lässt los und du tust es auch.
Ich wünsche dir, dass Emma morgen friedlich und umsorgt einschläft.
Dir alle Kraft für die Zeit danach.
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Wenn die guten Momente nicht mehr überwiegen, ist es wohl Zeit.
So würde ich entscheiden, nicht abwarten, bis sie total apathisch wird.
Das Leid nicht unerträglich werden zu lassen - das musst du ihr ermöglichen, egal wie schwer es für dich ist. Das schaffst du.
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...in Gedanken bei euch...
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Bei deinen Zeilen muss ich auch weinen
Ich hab die gleiche Entscheidung vor nicht ganz einem Monat treffen müssen und unser fast 19jähriger ist seit knapp 3 Wochen nicht mehr bei uns. Auch wir waren müde. Auch unser Hund hatte hin und wieder noch "helle Momente" aber in mir drin hab ich gewusst, es werden keine Wunder mehr geschehen, von hier an kann es nur noch schlimmer werden und genau das will ich ihm ersparen. Er sollte zu einem Zeitpunkt friedlich einschlafen dürfen, an dem es ihm noch nicht so dreckig ging. Es war die richtige Entscheidung. Wie schon geschrieben, lieber zu früh, als zu spät.
Macht euch noch einen schönen Abend und sei morgen für deine Emma da.
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Ich wünsche dir viel Kraft morgen.
Bei Merle habe ich gewartet bis ich das Gefühl hatte, das es jetzt soweit ist bzw eben als ich gemerkt habe, das es ihr immer öfter schlechter als gut geht. Und an dem Tag war es auch einfach klar, da musste ich nicht mehr drüber nachdenken.
Am Samstag musste ich meine Katze gehen lassen, sie wurde 18 jahre alt. Sie hatte Muskelschwäche und wurde vor kurzem vermutlich vom Nachbarskater gebissen. Sie hatte nach der Behandlung weiter abgebaut und konnte nicht mehr in den Freilauf und als Wohnungskatze wäre sie nie glücklich gewesen. Sie wollte noch bis zum Schluss raus und lag am Freitag noch einen letzten Tag stundenlang in der Sonne. Es fiel mir unglaublich schwer, aber für sie wäre das nicht mehr schön gewesen.
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Ich hab im April auch unseren 15jährigen Senior gehen lassen müssen. Wenn die Zeit da ist, kommt es auf einen Tag hin oder her dann auch nicht mehr an, die Zeit ist um, und wie schön war diese Zeit mit diesem Tier... diese Gedanken haben mich bestärkt. Ich hab meinen Senior mit akutem Nierenversagen herumwanken gesehen und wusste, jetzt ist es Zeit, sich zu verabschieden.
So sind wir also ganz früh am Morgen in die Praxis gefahren, es war alles still und friedlich, die Vögel haben gesungen, und mein Senior durfte, sein Kopf in meiner Hand eingekuschelt, ganz friedlich, leicht und leise einschlafen.
Es hat sich so richtig angefühlt und war das würdige Ende eines bewegten Terrierlebens und eines liebenswürdigen Charakterkopfes.
Als ich mir hinterher Videos angeschaut hatte von ihn, wo er noch jünger und gesund war, ist mir erst wirklich bewusst geworden, wie wenig Licht da noch war im kranken Körper. Umso besser, wenn man rechtzeitig los lässt... ich denk an euch morgen. Der letzte Dienst, den wir unseren Tieren aus Liebe am Ende erweisen dürfen.
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Puh, die schwerste Entscheidung, die ein Hundehalter in seinem Leben treffen muss und ich werde morgen an Dich denken, auch wenn Dir das nicht hilft
Deine Emma ist krank und Du ermöglichst ihr zu gehen, ohne Qual. Das kann man für den Hund tun, während wir Menschen bis zum bitteren Ende durchhalten müssen
Deine Entscheidung ist richtig, auch wenn Du Dir vielleicht immer mal wieder die Fragen stellen wirst , ob es zu früh war oder ob noch die Möglichkeit bestanden hätte,, Emma noch ein paar Tage zu schenken, aber um welchen Preis? Würde ihr Leiden dadurch verlängert? Ich denke, Du machst alles richtig.
Wir mussten immer ad hoc diese Entscheidung treffen. Die letzten ist gut 2 Jahre her und ich weiß, es ist schwer. Ich wünsche Euch für morgen alles Gute
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Meine Gedanken sind bei euch, es ist so verdammt schwer.
Wir hatten dieses Thema vor ziemlich genau einem Jahr, da müssten wir unsere 14 jährige Hündin gehen lassen.
Sie wollte nicht mehr fressen, konnte nur mehr ein paar Meter spazieren gehen.
Wir hatten die Diagnose Polyzythämie und Lebertumor. Polyzythämie hatten wir im Griff, die Leber leider nicht, hatte dann in die Milz gestreut.
Bei mir ihrem letzten Klinikaufenthalt bekam ich dann den Anruf der TÄ, wir sollten sie gehen lassen.
Es war schrecklich, aber das ist das letzte was wir für unsere Lieblinge noch tun können und müssen.
Heute bin ich der Meinung, lieber einen Tag zu früh, als einen zu spät.
Ich wünsche dir für morgen und die nächste Zeit ganz viel Kraft
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