Überlegungen zu Neuanfang (welche Rasse?)

  • Hallo in die Runde,


    nachdem unser Eddy nun leider schon seit über zwei Monaten nicht mehr unter uns ist, merke ich langsam immer mehr, dass mir ein Hund im Alltag fehlt. Nun haben wir begonnen uns Gedanken zu machen, welcher Hund eventuell zu uns passen würde und ob unsere Lebensumstände überhaupt gut geeignet sind. Eddy haben wir damals aufgrund von Krankheit seines Vorbesitzers übernommen. Er war eine französische Bulldogge mit sämtlichen negativen Rassemerkmalen und dazu enorm faul. Das kommt für mich nicht mehr in Frage.


    Kurz zu unserer Situation und eventuellen Wünschen:

    - Hundeerfahrung ist mittelmäßig. Eddy war sehr unkompliziert. Als Jugendliche hatte ich einen Kurzhaarcollie-Labrador-Mix den ich sehr geliebt habe und der einfach perfekt war.

    - Wohnsituation: Leider nur eine Mietwohnung mit 65qm, jedoch auf dem Dorf (direkt an Wald und Feld), ebenerdig im Erdgeschoss, kleine Terasse

    - 2 Wohnungskatzen leben auch schon bei uns. Verträglichkeit ist also ein Muss.

    - Partner ist Lehrer. Ich bin jetzt vermehrt selbstständig im Pferdebereich und würde den Hund fast immer mitnehmen können.

    - geplant wäre ein Mal täglich eine große Runde zu gehen (mind. 1 Stunde), dazu tägliche Begleitung im Stall bei den eigenen Pferden und natürlich noch kleinere Gassirunden zum erleichtern

    - Kopfarbeit in Form von z.b. Tricktraining, Dogdancing kann ich mir sehr gut vorstellen sollte aber neben dem normalen Programm nicht unbedingt täglich notwendig sein

    - Wunschgröße wäre mittelgroß, damit der Hund auch gut mit den Pferden mithalten kann


    Gerne würde ich auch einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren, glaube aber dass es wegen der Wohnsituation schwierig ist (ohne Garten). Ansprechend finde ich grundsätzlich ausgeglichene Hütehundetypen (Showline) wie z.b. die Mini-Aussies.


    Habt ihr Empfehlungen für mich was sonst zu uns passen könnte? Würde es überhaupt mit der Wohnungsgröße funktionieren?

  • die Wohnungsgröße ist den Hunden wirklich egal!


    Bis du geschrieben hast mittelgroß hab ich so einen coolen Zwergschnauzer oder auch Borderterrier im Kopf gehabt aber die sind dir dann sicher zu klein? Meine resi war ein Zwergschnauzer und die ist regelmäßig mit auf unseren Ausritten mit dabei gewesen. Klar mit so einem Vollspeedblütergalopp hat sie nicht mitgehalten aber das tut wohl kein Hund. Eine Bekannte hat einen Borderterrier- etwas größer als ein Zwergschnauzer, der geht auch am Pferd. Meine Zwergpudelhündin würde es glaub ich auch begeistert tun aber sie kam erst fast 10jährig zu mir und ist nicht mehr so 100% fit aber als sie jünger war, wäre das total ihrs gewesen.


    Oder Parson Jaxk Russel? Die sind auch kernig und für jeden Mist zu haben.

  • Ich finde 65 qm und ebenerdig großzügig. Wegen der Wohnungsgröße sehe ich da keine Probleme.


    Gedanken machen würde ich mir eher wegen der Katzen, falls du einen erwachsenen Hund dazugesellen willst.


    Beim Thema Tierschutzhund solltest du im Hinterkopf haben, daß du schon recht spezielle Erwartungen an deinen zukünftigen Hund stellst: Verträglichkeit mit Katzen, sehr gute Anpassungsfähigkeit, gute Nerven, keine Probleme mit Artgenossen, wenig oder gut händelbarer Jagdtrieb - all das setze ich mal voraus, wenn du den Hund mit zum Stall und zu deiner Arbeit mitnehmen willst und ländlich wohnst.


    Es gibt Showlinien bei den Aussies, dazu können andere mehr sagen.

    Was nun gerade Mini-Aussies betrifft, ich kenne eine Handvoll, die sind aber mehrheitlich das Gegenteil von ausgeglichen.

    Ich hatte vor Jahren auch mit einem kleineren, handlichen Hütehund geliebäugelt und mich intensiver mit den Miniaussies befaßt. Bin heute froh, mich stattdessen für eine lange durchgezüchtete Rasse entschieden zu haben, die auch derzeit nicht in Mode ist.

    Auch wenn das von den Mini-Aussie-Züchtern oft abgestritten wird, die kleine Größe in großen Stückzahlen wurde und wird durch die Einkreuzung von Shelties erreicht, und die Kombination von hoher Sensibilität mit Tendenz zur Ängstlichkeit (Sheltie) und Durchsetzungsstärke mit der Tendenz, Probleme nach vorne zu lösen (Aussie) ergibt kein harmonisches, in sich ruhendes Wesen.


    Wenn es um Rassen geht, spricht etwas gegen den (Kurzhaar)Collie einerseits oder den Labrador (oder eventuell Goldie) andererseits, wenn du mit dem Mischling aus beiden Rassen so glücklich warst?


    Bei Hunden aus dem Tierschutz kommt es dann ja sowieso weniger auf die Rasse an als auf das Individuum und darauf, daß du gut beraten wirst.

  • Weil’s bereits vorgeschlagen wurde: Falls es ein Labrador werden sollte, würde ich drauf achten, dass es eher ein schlankes Modell wird. Also jetzt keine Arbeitslinie sondern eine schlank und sportlich gehaltene Showlinie.


    Magst du aber vielleicht nicht einfach mal im örtlichen Tierheim gucken ob da was Passendes dabei ist?


    Ein Welpe soll / darf es nicht sein, oder? Das würde im ersten halben, dreiviertel Jahr eher schwierig mit der Mitnahme am Pferd.


    Hast du dir mal die Spaniel-Kategorie angesehen? Da könnte vielleicht auch was dabei sein. :)

  • Ich hab ich sofort an Kurzharcollie gedacht, das könnte richtig gut passen und die sind oft energetischer als die Langhaarcollies.

    Shelties können halt sehr laut werden, da müsste man gucken wie das so in der Mietswohnung ist.


    Ein Mittelspitz ebenso, da gibt es viele die Reitbegleithund sind, da gut mithalten und alles mitbringen, was da gebraucht wird :)


    Und etwas unbekannter, aber vielleicht eine Option: der Islandhund? Könnte ebenfalls richtig gut bei dir reinpassen :)

  • Mir fiele spontan noch der Dalmatiner ein.


    Das sind tolle Hunde und man sagt ihnen nach, dass sie aufgrund ihrer Geschichte als frühere Kutschenbegleithunde ein besonderes Verhältnis zu Pferden haben.


    Sie sind eher sensibel und gerne bei ihren Menschen. Wenn der Hund dich zukünftig in den Stall begleiten soll und vielleicht auch bei Ausritten dabei sein kann, wäre der Dalmatiner ja eventuell eine Option. Mithalten kann der allemal, die Rasse bringt durchaus Ausdauer mit.

  • Bei eurer Wohnsituation kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Tierschutzhund problematisch wäre. Es mag ja Vereine geben, die mittelgroße Hunde prinzipiell nur an Leute mit Haus und Garten abgeben, aber es gibt genug andere, die das nicht so händeln. Ihr habt ja auch viel Natur direkt vor der Haustür.


    Wenn gemäßigte Hütetypen gefallen, würde ich sonst an den Kurzhaarcollie denken.

  • Ich kenne keinen einzigen Mini Aussie der gute Nerven hat und würde daher eher davon abraten. Hier lebt unter anderem eine Aussie Hündin (Arbeitslinie) und die ist auch "nur" 50cm gross also nicht gerade grösser als es viele Minis sind. Meine Hündin ist kein unkomplizierter immer mit dabei Hund. Fremde Menschen findet sie scheisse und die brauchen sie auch nicht einfach so anzufassen. Dazu hat sie einen starken Hütetrieb und es gab Phasen wo sie auch Autos sowie Velofahrer anging. Jagdtrieb ist auch genügend vorhanden und könnte gerade am Stall oder beim Reiten zum Problem werden.

    Ich muss sagen ich finde meine Maus trotzdem sehr angenehm da ich den Typ Hund und diesen unendlichen Arbeitswillen total mag! Sie wird aber auch Sportlich aktiv geführt. Also eben ich denke wenn du bereit bist den Hund genügend auszulasten (nicht nur Kopfarbeit meine Mus zwischendurch auch einfach mal so richtig Power loslassen können im sport) wäre es grundsätzlich schon machbar aber wie gesagt sicher nicht gerade die einfachste Variante..


    Ich hätte jetzt auch eher an Kurzhaarcollie gedacht..Oder eventuell auch Sheltie? Da kenne ich einige Reitbegleithunde.

  • Aus eigener Erfahrung empfehle ich dir einen Welpen, weil dieser unglaublich leicht von Beginn an an den "richtigen" (=erwünschten) Umgang mit Pferden gewöhnt werden kann.

    Aufgrund meiner persönlichen Vorliebe für Golden, und weil mein erster Hund Marco eben auch immer bei Ausritten und am Stall, aber auch an der Reithalle mit war, und eben sehr leicht gelernt hat, wann er einfach warten musste bis ich fertig war (an der Reithalle hat er angebunden neben dem Eingang gewartet, bis die Reitstunde zu Ende war ... und sich so nebenbei noch von anderen Menschen bekuscheln lassen, wenn diese wollten), empfehle ich den Golden.

    Jagd-/Renngalopp bin ich nie bei Ausritten gegangen, weil ich persönlich meine, ein solcher "Galopp wie auf der Flucht" ist purer Stress fürs Pferd, sowohl für den Organismus als auch mental.

    Ein zünftiger Arbeitsgalopp war für mein eigenes Pferd immer eine Freude - und dafür habe ich meinen Marco immer vorgeschickt, damit ich ihn auch mit im Auge habe.

    Dieses zünftige, aber eben nicht stressige Tempo hat er wunderbar mitgehalten.

    Das ist im ersten Jahr natürlich noch nicht möglich, und es braucht auch Kondition dafür, und entsprechende Muskulatur.


    Marco lebte auch harmonisch mit unserer damaligen Katze (die aufgrund meiner starken Katzenallergie nicht mit im Haus leben konnte; sie hatte ihren kuscheligen Platz in der Garage, mit Heizung im Winter) - und das, obwohl andere Katzen "draußen" durchaus sein Beuteschema waren (leider :( ).

    Viele Hunde(rassen) können sehr gut zwischen zum Familienverband gehörigen Sozialpartnern und nicht zum Familienverband gehörenden Lebewesen unterscheiden - aber gerade beim Golden ist die Fähigkeit eines ausgeprägten und sehr vielfältigen, subtilen Sozialverhaltensspektrums rassebedingt sehr groß, weshalb die Chance, ein vom Menschen erwünschtes Verhalten gegenüber unterschiedlichen Lebewesen zu erlernen, auch sehr gut ist.

  • Wenn ich mir einen Rassehund kaufen würde wäre es ein Toller, ich habe mich in das Aussehen und den Charakter eines solchen Hundes verliebt, die Größe ist auch handlicher als bei den üblichen Retrievern und er ist sportlich, aber nicht überdreht😍 vielleicht wäre der ja was?

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