Hund springt in Leine und reißt sich los, wenn er Freunde sieht

  • Und in diesem Fall wir der Hund am Geschirr geführt und schafft es, sich loszureissen.

    Gesundheitlich wäre mir das in dem Fall aber tatsächlich egal. Der Hund schert sich umgekehrt auch nicht über die ausgekugelte Schulter.

    Das läßt sich ja schon mit Leine am Hüftgurt vermeiden. Die Leine kann man auch unterschiedlich lang oder kurz nehmen, ich persönlich - ausdrücklich kein Tip! -wickel mir die meist einfach ums Handgelenk, hab da mittlerweile eine ganz gute Technik. Über meine Gesundheit kann ich selbst entscheiden, mein Hund kann das nicht. Dem wird auch nicht bewußt sein, daß er mir durch sein Handeln die Schulter auskugelt oder sich selbst schädigt. In der Hinsicht habe ich eine Verantwortung meinem Hund gegenüber, deshalb Geschirr.

    Ja viele Hunde und Pferdebesitzer dachten sie haben die ultimative Wickeltechnik fürs Handgelenk.

    Bis sie dann doch im KH landen oder es komplett fratze ist

  • Leine ums Handgelenk wickeln ist ja noch fahrlässiger, als Leine um den Bauch (oder Hüfte). :omg:


    Hunde können das vierfache ihres Körpergewichts ziehen. Wie soll man das denn aufhalten, indem man die Leine "an sich fest macht"? Am Neufundländer gerechnet zieht der 200kg o.O

    Man ist doch kein einbetonierter Zaunpfahl.

    Hangelenke brechen übrigens ziemlich schnell - schon bei weniger Krafteinwirkung und im Notfall kommt man aus so einer gewickelten Leine nicht mal mehr raus.


    Das ist nicht nur "kein Tipp!" sondern ziemlich großer Unsinn bei einem einjährigen, unerzogenen Neufundländer.

    Und ich hoffe, die TE kommt nicht auf die Idee, das mal zu testen.

  • Ist es nicht, ich hab da immer noch die Leine in der Hand. Ich werde jetzt aber auch nicht im Detail meinen Umgang mit der Leine beschreiben, ist mir zu aufwändig und war ausdrücklich kein Tip. Mein Hund und ich kommen trotz Situationen, in denen der Hund etwa wegen Wildortung mal zieht gut mit Geschirr klar. Dazu gehört natürlich auch Kommunikation mit dem Hund, ihn anhalten mal langsam zu machen, loben fürs entdeckte Eichhörnchen, etc. Da muß jeder seinen Weg finden, es gibt für mich aber keinen Grund, bei einem in die Leine springenden Hund zum Halsband zu raten.

  • Wenn man die Wahl hat zwischen kurzzeitig doofer Einwirkung am Hals und Hund rennt im worst Case auf ne befahrene Straße ( und zieht evtl Frauchen hinterher). Jaa ähm, natürlich wiegt dann das Böse böse Halsband schwerer als ggf Lebensgefahr für Hund, Mensch und Umwelt :ironie2:


    Außer natürlich man hätte gern mehr input für 1000 dumb ways to die/Wege ins Gras zu Beißen. Dann kann man sich natürlich ein Kälbchen an die Hüfte binden :D

  • Ist es nicht, ich hab da immer noch die Leine in der Hand. Ich werde jetzt aber auch nicht im Detail meinen Umgang mit der Leine beschreiben, ist mir zu aufwändig und war ausdrücklich kein Tip. Mein Hund und ich kommen trotz Situationen, in denen der Hund etwa wegen Wildortung mal zieht gut mit Geschirr klar. Dazu gehört natürlich auch Kommunikation mit dem Hund, ihn anhalten mal langsam zu machen, loben fürs entdeckte Eichhörnchen, etc. Da muß jeder seinen Weg finden, es gibt für mich aber keinen Grund, bei einem in die Leine springenden Hund zum Halsband zu raten.

    Du und Dein Hund!


    Die TE allerdings nicht, sonst würde der Neufi nicht regelmäßig selbst entscheiden und sie kann nur hilflos hinterher gucken. Laut Beschreibung hat sie keinerlei Einfluss auf ihren Hund, wenn er "Freunde" sieht, da ist nix mit "anhalten, mal langsam zu machen" oder "loben".

    Solange es die - von Dir erwähnte - Kommunikation zwischen Neufi und Halterin nicht gibt, ist jeder Tipp, der sich nur um die Gesundheit des Hundes dreht, absolut unangebracht.

  • Hi, NeufiBär,

    Ich wollte dir noch einen Tipp aus meiner Praxis dalassen. Ich hab meine inzwischen verstorbene Leohündin mit damals 50 Kilo ausschließlich am Halsband geführt, genau aus dem Grund, weil ich nie in die Situation kommen wollte, in der du jetzt steckst.



    Sie wurde am Halsband an der Straße oder in kritischen Situationen immer mit Kopf neben meinem Bein geführt, so dass ich mit einer Hand schnell direkt ins Halsband greifen konnte und sie damit halten konnte, wenn was war.


    Zusätzlich habe ich die 2m Leine so eingestellt, dass der freie Karabiner an meinem Ende im nächstgelegenen Ring eingehängt ist, so dass sich eine kleine Schlaufe (normal die Handschlaufe zum Führen) bildet. Diese Schlaufe konnte ich bei kritischen Lagen schnell über ihren Kopf schlüpfen lassen und da er genau ihre Halsweite hatte, nutzte ich die Schlaufe gleich hinter den Ohren liegend als zusätzliche Sicherung und Kontrolle über den Kopf.


    Es gab auch ein "Hinter" Kommando, das ich beim jetzigen Hund ebenso verwende. Damit musste sie hinter mir laufen und war dadurch besser zu kontrollieren (sie hasste kleine Leinenpöbler, so konnte ich mit ihr aber immer gut und sicher vorbei).


    Wichtig finde ich, dass es immer nur Spiel gibt, wenn vorher nicht zum Spielkumpel gezogen wird. Wer zieht und sich hochpusht, kriegt kein Spiel zur Belohnung.


    Dann, bitte immer festes Schuhwerk, festen Stand, vorausschauend laufen, im Zweifel auf dem Absatz umdrehen und zurücklaufen. Und nie den Hund an dir festmachen, wirklich nie :no:


    Dann, der Zügelgriff ist wesentlich fester als die Leine normal zu halten. Dabei lässt man die Leine durch die Hand laufen, allerdings das Ende durch den Bereich zwischen Ring und Kleiner Finger, und vorn hält der Daumen. https://herzenspferd.de/zuegelfuehrung-zuegelhilfen-reiten/ oben das Bild zeigt was ich meine, nur mit Leine.


    Wichtig wäre, immer wieder Situationen zu üben und positiv und mit Lernerfolg abzuschließen. Momentan hat der Hund gelernt, was er tun muss, um seinen Willen zu bekommen. Jetzt wär gut, wenn er lernen könnte, auf dich zu achten, hinter dir zu gehen, ordentlich zu laufen ohne sich hochzupushen.


    Geschirr würde ich höchstens als zusätzliche Sicherung verwenden, falls mal ein Karabiner bricht, oder natürlich für eine Flexi.

    Allerdings hast du mit doppelter Sicherung HB und Geschirr mit einer Leine dann keine Schlaufe frei, die du als zweite Kontrollmöglichkeit für den Kopf hinter die Ohren legen könntest.

    Wie gesagt, bei 50 Kilo hab ich gar net mit Geschirr angefangen.


    Viel Erfolg!

  • Jetzt mal ganz im Ernst. Ich verstehe den Einwand mit dem Geschirr aber wem oder was bringt es denn, wenn Halter sich verletzt, weil Geschirr in dem Fall ne blöde Idee war? Wer geht dann mit dem Hund? Jemand der es noch -sorry TE- schlechter kann?

    (Ich rede nur von Geschirr, nicht vom Halti)

    Dann lieber Ausweichmanöver und lernen den Hund zu halten als erste Maßnahme

  • wickel mir die meist einfach ums Handgelenk,

    Oh Gott neee bloss nicht!


    Ausgekugelte Schultern, gebrochene Handgelenke... Bin ich die einzige, die noch gelernt hat, dass man ein Tier (Hund, Pferd) nie an sich, am Fahrrad oder ähnlichem befestigt? Und drumrumwickeln hat denselben Effekt.

    Da reicht ein Satz zur Seite, bei dem Gewicht, da ist die Schulter hin.


    Ich bin ja schon beim Joggen mit dem Hüftgurt skeptisch - das mache ich heute mit meinem Hund, der führig und erzogen ist, den ich gut kenne und der wirklich nicht triebig ist und in die Leine geht, und nur 17 Kilo wiegt - aber als der 1 Jahr alt war hätte ich das auch nicht gemacht.


    Einen 50 ? Kilo unerzogenen Hund an sich festzumachen... bitte nicht.

    Damit ist niemandem geholfen.


    Zumal man mit geknäulten, aufgewickelten Leinen nicht vernünftig agieren kann, für mich immer ein zeichen, einen großen Bogen zu machen...

  • Zunächst einmal vielen Dank für viele wirklich konstruktive Tipps.


    Keine Angst: ich wickel mir keine Leine ums Handgelenk oder um den Bauch, auch nicht mit Gurt. Es kommt auch keine Kette an den Hund.


    Heute war der Trainer da und hat sich den Hund in allen möglichen Situationen angesehen. Am Geschirr, allein auf weiter Flur, mit fremden Hunden und mit einem bestellten Freund. Am Halsband und mit Freund im gesicherten Freilauf (eingezäunt). Sein Fazit: so schlimm ist der Hund nicht. Er ist nett, freundlich, kommuniziert toll. Seine Erwartungshaltung ist zu hoch, kombiniert mit Pubertät ist das schwierig. Er rät vom Geschirr jetzt ab (wenn ich mich damit sicherer fühle, na gut. Tue ich nicht). Ein breites Halsband sei besser. Auch ich habe bei den Übungen festgestellt, dass ich ihn am Halsband bedeutend besser kontrollieren kann. Fazit: Geschirr später für die Wasserarbeit, aber nicht mehr so. Es sei denn - davon rät der Trainer jetzt allerdings ausdrücklich ab - es wird mit Schleppleine gearbeitet.

    Auch soll ich beim Ableinen keine ausdrückliche Freigabe mehr machen, da hat er - Kollegen in Sicht - auch hochgefahren. Einfach ableinen. Allerdings nur in eingezäunten Gelände mit Trainer. Sonst: Leine.


    Rückruf hat übrigens ganz toll geklappt. Es wurde ein Hund dafür bestellt, der am Zaun stand. Er kam sofort zurück. Richtig klasse.


    Haltieinweisung habe ich jetzt auch bekommen. Soll es nehmen, zur Sicherheit. Mach ich dann auch. Zudem habe ich eine lange Liste an Übungen bekommen, die wir machen müssen (nein, nicht müssen. Ich sehe das nicht als Zwang. Sondern als Hilfe). Vieles davon wurde hier auch gesagt. Umorientierung, Ruheübungen, Leinenführigkeit.... Wir sollen so wenig wie möglich die Kollegen treffen, auch nicht zum langweiligen Spazierengehen. Das ist Schritt zwei.


    Er sagte, der Hund orientiert sich gut an mir, Leinenführigkeit für sein Alter und seinen Hormonstatus grad gut, solange keine extremen Reize auftreten. Ich soll dahin zurückgehen (Reizmäßig), wo er noch sicher ist und die Übungen mitmachen kann. Er hatte sichtlich Spaß bei der neuen Übung, die er heute gelernt hat. Das Hinter-Mir-Gehen. Er will also lernen und möchte es auch richtig machen. Ist der Reiz zu stark, blockiert er und dann haben wir das Problem. Also, die nächste Woche allein spazierengehen, notfalls weiträumig ausweichen und fleißig üben. Halte-Signal und Stop-Signal sollen wir auch verstärkt üben. Ein Leinenendesignal haben wir auch bekommen. Einiges davon kennt er schon, vertiefen wir jetzt, anderes ist neu. Gruppenstunden sind erst mal gestrichen.


    Viel Arbeit, aber es bestehen gute Aussichten, dass er von diesem "Jetzt aber los, Kumpels und RemiDemi" Status relativ schnell wieder runterkommt. Nicht heute oder nächste Woche, aber in ein paar Monaten bestimmt. Nicht wundern, wenn ich ein paar Tage nicht da bin. Dann sind wir irgendwo in der Pampa üben. Bei dem Wetter erst Abends. Oder ganz früh morgens. Hat auch den Vorteil, dass da kaum einer ist.

  • Das klingt schon viel besser :) Ich drück Euch die Daumen und danke für den Bericht :)

    Auch soll ich beim Ableinen keine ausdrückliche Freigabe mehr machen, da hat er - Kollegen in Sicht - auch hochgefahren. Einfach ableinen.

    Kannst Du das nochmal beschreiben?

    Ich kenn das so, dass der Hund erst auf Kommando los laufen darf und dieses Warten aushalten muss - oder ist es dafür einfach noch zu früh und das kommt später?

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