Club der Helikopter-Hundemuddis
-
-
Leine ist ja auch nicht gleich Leine.
Kenne etliche Hunde, die aus verschiedenen Gründen nicht abgeleint werden können - meistens auf Grund von Jagdverhalten. Glaub die leben ganz gut. Kommt ja auch stark auf den Umgang damit an. Ja, die Gründe sind unterschiedlich, aber das Endergebnis ist ja das gleiche: Nie abgeleint werden. Wie differenziert man denn da?
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Was mir bei dem Thema so ein bisschen fehlt, ist der Aspekt, wie der Mensch an diesen (seinen) Problemen arbeitet.
Da muss in einem öffentlichen Forum natürlich niemand blank ziehen, aber ich finde es schon wichtig, sich dessen bewusst zu sein, dass es Möglichkeiten gibt, sich da Hilfe zu holen.
Ich möchte Deinen Beitrag gerne unterschreiben.
Bei mir war es übrigens die Geburt meines Sohnes, die mich lockerer werden lies.
Ich hatte die Kapazitäten gar nicht mehr um bei Amber rumzuhelikoptern.
Das war daher urplötzlich weg mit Baby, welches mich WIRKLICH gebraucht hat.
Amber musste selbstständig werden.
Amber musste mit anderen Personen mit, ich musste sie anderen Personen anvertrauen.
Niemals hätte ich früher geglaubt, dass ich sie zum Spazierengehen meinen Schwiegereltern anvertrauen würde.
Mittlerweile sind die zu 4. unterwegs. Sohn, Amber und die Schwiegereltern.
Hätte mir das jemand früher gesagt, ich hätte ihn für verrückt gehalten.
...und es tut Amber richtig richtig gut!
Ihre Entwicklung ist seitdem in die absolut positive und richtige Richtung gegangen! -
wir haben ja mit sam über 12 jahre einen dauerkranken hund gehabt,der dazu auch noch ganz speziell krank war(erkrankung des gehirns) und immer wieder was neues hatte wenn sein gehirn fehlgesteuert hat.
dazu kam dann noch ein verhalten aufgrund dieser ganzen sache.
wir haben in den ersten jahren soviel einstecken müssen,von diversen trainern,überforderten tierärzten..... sam war unser erster hund und wir wollten doch das es ihm gut geht bei uns.....
wir haben wirklich alles für sam getan und ich habe ganz genau beobachtet wie es ihm ging....
meine tierärztin meinte mehr als einmal; ich würde meine tiere(auch die kaninchen,katzen,meerschweinchen zu der zeit) einfach zu genau beobachten... andere würde vieles nicht einmal bemerken.
die familie sah oft einfach nur die kosten.... wie kann man für ein tier lebenslang soviel geld ausgeben....
dann kam änni zu uns.... mit einem ektopischen ureter(dauerte eine weile bis das erkannt wurde)
wieder tierärzte die zwar vermutungen hatten,aber die abenteuerlichsten ratschläge gaben( z.b.trinken entziehen damit sie nicht so oft pipi muß)
der kleinen war es anzusehen das es ihr nicht gut ging... ihre nieren kontentrierten nicht ausreichend.....
ein jahr haben wir durch das abwarten verloren ,ein jahr in dem sie jederzeit hätte streben können weil die nieren versagen.
wieder kam nur,ich würde zu sehr auf meine schützlinge achten.
änni wurde vor 5 jahren operiert... trotzdem achte ich mit argusaugen auf sie.
bisher haben meine beobachtungen immer gestimmt,bei sam wie auch bei änni.... sehr zu erstaunen der ärzte
aber; ohre wäre sam nicht 12,8 jahre geworden und änni gäbe es auch nicht mehr(wird 7)
bei tamilo ist es etwas einfacher,der kleine kerl ist wesentlich robuster ... körperlich gesehen.dafür ist er hochsensibel und extrem stressanfällig
wieder diese bemerkungen das wir zu sehr auf ihn achten,er einfach damit klar kommen muß.....
verständnis in der familie ,wieder fast null... kostet ja wieder geld....
nur,achten wir nicht auf sein befinden,hat er zuviel stress,wird nachts erbrochen und er hat am nächsten tag durchfall(jetzt 4x so gewesen)
unsere kinder sind erwachsen,haben selbst familie und wir haben unser leben auf die hunde eingestellt.
sicher der milli braucht im moment viel zeit von uns,aber das ist doch ok..... auch ihm soll es doch gut gehen....
und die 4 beiner können nun mal nicht sagen was ihnen fehlt.
wenn das so gesehen wird,dann sind wir halt helikopter hundehalter..... kann ich mit leben....
lg
-
Leine ist ja auch nicht gleich Leine.
Kenne etliche Hunde, die aus verschiedenen Gründen nicht abgeleint werden können - meistens auf Grund von Jagdverhalten. Glaub die leben ganz gut. Kommt ja auch stark auf den Umgang damit an. Ja, die Gründe sind unterschiedlich, aber das Endergebnis ist ja das gleiche: Nie abgeleint werden. Wie differenziert man denn da?
Ich habe ja geschrieben, dass zu dem Thema unterschiedliche Meinungen vorherrschen und es immer diese und jene Fälle gibt.
Es geht mir in meinem Post aber nicht vorwiegend um die Leine. Ich mag das auch nicht kleinlich ausdifferenzieren. Für mich (!) ist klar, dass ich es nicht ok finde, einen Hund, der keine derart gelagerten Probleme hat (Aggressionen, jagen, …) sein Leben lang angeleint zu lassen, egal wie lang die Leine ist.
Worum es mir eigentlich geht: das Problem ist in dem Fall nicht der Hund, der aus o. g. Gründen möglicherweise für immer an die Schleppleine muss.
Das Problem liegt beim anderen Ende der Leine. Ich verstehe, wo diese Ängste herkommen und kann das Handeln auch nachvollziehen (bin bei dem Leinenthema selber nicht ganz unbefleckt). Aber, und ich hoffe, das nimmt mir keiner allzu übel: den Hund dann für immer anzuleinen, nie zu anderen Hunden zu lassen, den immer abzuschirmen und permanent mit Argusaugen zu beobachten, … ist da eine „bequeme“ Lösung, von der der Hund nicht wirklich profitiert. Nur der Mensch schafft sich dadurch ein (vermeintliches) Sicherheitsgefühl.
Da in diesem Thread jetzt häufig betont wurde, dass dieses helikoptern auch für einen selber eine Belastung ist, es sich teilweise aber auch eher liest, als wäre es witzig, wollte ich die Option der Hilfe zumindest mal erwähnen. Ist manchen sicher bewusst, anderen nicht.
-
Manchmal weiß ich nicht, was ich bin. Einerseits finde ich, bin ich in Sachen Ernährung, Gesundheit, Auslastung und Erziehung einfach nur konsequent und gewillt, auf dem neusten Stand der Dinge zu bleiben. Und da auch stolz drauf, weil ich sehr ländlich lebe und die meisten Hundehalter sich hier einen feuchten Dreck um ihre Hunde scheren. Die sind halt da, sterben aber dann auch früh an unentdecktem Zeug, oder leiden bis ins hohe Alter, weil sie niemand ernst nimmt. Werden fett, weil 3x die Woche kurzer Spaziergang und sonst nur Garten, oder oder... Dass ich da so hinterher bin, erfordert nun mal viel Zeit und Recherche, aber gleichzeitig bin ich dazu auch gezwungen, weil meine Hunde zum Teil chronische Krankheiten + Verhaltensmacken haben und schon deshalb keine 'Nebenherläufer' sind.
Bei meiner Familie / Verwandtschaft stoße ich da auf taube Ohren, die finden mich vollkommen übertrieben im Umgang mit den Hunden. Dabei geht es um Dinge, die ich normal und richtig finde.
Beispiele:
- Ich komme nicht mehr auf Familienfeiern, wenn kleine Kinder oder übergriffige Erwachsene aus der Verwandtschaft anwesend sind, die den Umgang mit Hund nicht gelernt haben. Mir ist es zu blöd, ständig Kind/Mensch und Hund voneinander fernzuhalten, weil ich sonst dabei zusehen kann, wie der Hund am Ohr gepackt und das Kind ggf. gebissen wird. Nicht schön für beide Parteien, aber meine Familie lässt sowas einfach laufen à la 'da muss der Hund halt mal durch'. Gleiches Spiel mit meiner kleinen Hündin, die wahnsinnige Angst vor Kindern hat und nur auf der Flucht ist, wenn welche in der Nähe sind.
- Ich lasse die Hunde (vor allem wenn älter) regelmäßig beim Tierarzt checken. Unnötig, findet meine Familie. Dem Hund fehlt ja nix akut.
- Ich habe draußen beim Spaziergang eigentlich permanent den Fokus auf den Hunden. Ich kann mich schon nebenher unterhalten, aber mein Gegenüber muss halt wissen, dass ich mindestens mit einem Ohr und Auge trotzdem auch die Hunde scanne. Egal ob online oder offline. Warum ich das mache ist einfach, weil ich im Freilauf nicht möchte, dass sie unerlaubte Dinge tun und rechtzeitig eingreifen kann (Wege verlassen, zu Menschen laufen...). Und angeleint möchte ich sie nicht an der Leine / am Hals zuppeln, weil ich unaufmerksam bin, ich möchte mein Tempo anpassen, dass es der Kleinen nicht zu schnell ist, sehen ob sie irgendetwas stresst usw. Finden viele meiner Freunde unhöflich und unnötig von mir.
- In der Wohnung bin ich auch seeeehr oft mit meiner Aufmerksamkeit bei den Hunden. Bei der Kleinen, weil sie chronisch und gefühlt ständig Sodbrennen hat und ich da so gebrandmarkt bin, dass ich ständig gucken muss, wie es ihr grade geht. Bei der Großen, weil die mich gerne unauffällig stalkt und ich da konsequent bleiben will, deshalb schicke ich sie regelmäßig und eben nachhaltig für Auszeiten in ein anderes Zimmer. Auch das nervt meinen Partner (vor 'uns' hundelos, Hunde habe ich in die Beziehung gebracht) oft, kann er nicht verstehen.
- Ich wäge genau ab, wann ich wie lange ohne Hunde unterwegs bin, damit sie nicht zu viel alleine sind. Besser weniger, auch wenn ich weiß, dass sie sicher mal mehr vertragen könnten. Da bin ich auch so schlimm, weil meine Große phasenweise nicht alleine bleiben kann und wirklich schlimm Stress hat (jaulen, hecheln, speicheln, wandern). Und es bedeutet natürlich, dass ich auf einige Events verzichten muss. Auch das stößt bei meiner Familie und auch bei meinem Partner nicht immer auf Verständnis, sondern wieder eher zu 'da müssen se halt mal durch' Aussagen.
Also es ist schon so, dass sich ganz viele Gedanken, viel Zeit und viele Emotionen um die Hunde drehen bei mir. Und ich schwanke immer zwischen 'bin ich ein Helikopter Frauchen' oder 'bin ich einfach nur eine Hundebesitzerin, die auf die Bedürfnisse ihrer Hunde achtet'. Schwierig.
Kleines Beispiel, dass für mich wirklich in die Kategorie helikoptern geht wäre eine Freundin von mir. Deren Hund darf und durfte NIE von der Leine, weil der vorige Familienhund vom Auto überfahren wurde.
meine Hunde sind Unterwegs auch permanent an der Leine, ich würde mich deswegen aber nicht als Helikoptermutti bezeichnen 😉
Und Nein, bei mir wurde noch kein Hund überfahren, aber ich kenne etliche Fälle wo schlimmeres hätte verhindert werden können, wenn der Hund angeleint gewesen wäre...
Wenn die Hunde anderweitig genug Freilauf haben, bringt sie das zwischendurch mal anleinen nicht um...
-
-
Ob ich mich zu den Helikopter-Muddis zähle? Kommt darauf an. Orientiere ich mich an der "da müssense durch", "dit ham wa imma schon so jemacht"-Fraktion definitiv ja. Gehe ich auf der anderen Seite davon aus, dass es essentiell ist, bedürfnisorientiert mit Hunden zu leben, d.h. für mich, die Bedürfnisse des Hundes bestmöglich zu kennen, diesen Bedürfnissen in Alltag, Sport und Arbeit weitestgehend zu entsprechen und Gesundheitsvorsorge zu betreiben. Dies schließt ausdrücklich mit ein, dass ich möglichst niemanden mit meiner Hundehaltung belästige - Menschen, andere Hunde, Katzen, Pferde, Nutz- und Wildtiere. Auf der anderen Seite aber dafür sorge, dass mein Hund nicht belästigt wird (@ChatSauvagee Aufzählung kann ich voll und ganz unterschreiben: Familienfeiern, Fokus auf den Hund bei Spaziergängen (das ist meine quality time mit dem Hund und keine Menschenbespassung), Alleinlassen).
Mein Hund soll sich innerhalb dieses Rahmens so frei wie möglich bewegen können - ohne übertriebene Fürsorge und ohne fahrlässiges Risiko. Daran arbeite ich, die Umsetzung ist noch nicht 100%ig gelungen.
Klar ist auch, dass Fehler passieren können und ich fehlbar bin, im Freilauf unaufmerksam bin oder so - aus diesem Grund trägt mein Hund z.B. einen GPS-Tracker. Ein Smartphone habe ich sowieso immer dabei. Aufgrund der hohen Dichte von ignoranten Hundehalter*innen in meinem Wohnort habe ich meistens Tierabwehrspray dabei. Da ich auch mitunter mehrere Stunden und auch Tage in abgelegeneren Gebieten (Trekking mit Hund) unterwegs bin, habe ich ein Erste-Hilfe-Set für Hund und Mensch dabei. Auch eine Notfallkarte mit Hinweis auf den Hund ist dabei, damit sie für den Fall der Fälle versorgt ist. Und Wasser hab ich auch mit, weil die Belastung mit Cyanobakterien in den hiesigen Gewässern hoch sein kann und ich das Risiko einer Vergiftung nicht unnötig eingehen will.
Bin ich also eine Helikopter-Muddi, weil ich das o.g. Equipment dabei habe und/oder auf bestimmte Umstände sehr genau achte? Eher nicht, meine ich. Es ist aus meiner Sicht vielmehr so, dass ich versuche im Bewusstsein zu handeln, dass ich eine hohe Verantwortung einem Lebewesen gegenüber habe, über dessen Leben ich mit meinen Entscheidungen vollumfänglich bestimme.
-
Ooooo hier fühl ich mich zuhause
Ich bin auf der einen Seite echt dankbar für meine überfürsorgliche Art, denn wenn ich nicht schon einige Male wegen augenschleich kleinsten Kleinigkeiten zum Arzt gerannt wäre mit meiner Hündin, dann würde sie wohl nicht mehr leben. Und im sozialen Bereich war ich auch schon oft froh darum, dass ich immer versuche 10 Schritte voraus zu denken.
Aber auf der anderen Seite beeinflusse ich meine Hündin def. auch sehr negativ. Mit meinem "ich möchte alles Kontrollieren" habe ich sie gefühlt noch sensibler gemacht und verpasse bestimmt auch einige Momente, in denen wir etwas hätten lernen können.
Nach dem letzten Sommer, in dem ihre Ängste zu meinen Ängsten und anders rum wurden, sind wir zusammen in eine Depression gerasselt und ich habe UNS Hilfe geholt. Ich arbeite nun daran, meine Helikopter-Wesen in sinnvolle Bahnen zu leiten.
-
Nach dem letzten Sommer, in dem ihre Ängste zu meinen Ängsten und anders rum wurden, sind wir zusammen in eine Depression gerasselt und ich habe UNS Hilfe geholt. Ich arbeite nun daran, meine Helikopter-Wesen in sinnvolle Bahnen zu leiten.
Finde ich sehr interessant, magst Du da näheres berichten? Nur wenn Du magst und es ok für dich ist :)
-
meine Hunde sind Unterwegs auch permanent an der Leine, ich würde mich deswegen aber nicht als Helikoptermutti bezeichnen 😉
Und Nein, bei mir wurde noch kein Hund überfahren, aber ich kenne etliche Fälle wo schlimmeres hätte verhindert werden können, wenn der Hund angeleint gewesen wäre...
Wenn die Hunde anderweitig genug Freilauf haben, bringt sie das zwischendurch mal anleinen nicht um...
Wie definierst du anderweitigen Freilauf?
Der Otto Normal-Hausbesitzer hat aller meistens keinen Garten, der ausreicht, damit der Hund wirklich die Beine länger am Stück strecken und den Po dabei unter den Bauch nehmen kann.
Wir wohnen hier auf dem Land, da gibt's auch keine dafür vorgesehenen, gesicherten Hundeausläufe. Und sowas setze ich auch nicht mit Freilauf gleich, da werden ja nur ein dutzend Hunde aufeinander geworfen und es geht oft gefährlicher zu, als wenn ich mit meinen draußen in der Pampa offline spazieren bin.
Du schreibst zwischendurch anleinen bringt den Hund dann nicht um. Aber wenn man jetzt nicht in der glücklichen Lage ist, ein riesiges Privatgrundstück zu besitzen, dann verbringt der Hund ja doch die allermeiste Zeit an der Leine, wenn er sonst nie in den Freilauf darf.
-
Um das so für/über mich vielleicht mal richtig zu stellen….. Ich halte mein Helikoptern nicht für krank und im Rahmen des verträglichen.
Dobby jagt (und ich musste ihn auch schon mal suchen), deshalb der Tracker.
Freilauf gibt’s für ihn unterwegs auch nicht, da ist die Schlepp dran. Allerdings habe ich Hof und Garten, wo er flitzen kann. Gerne auch mit Hundefreunden.
Eine Notfallkarte habe ich dabei und auch im Auto, denn, auch mir kann etwas zustoßen und bevor das Geforsche anfängt, was mit dem Hund ist, sind die Infos einfach vor Ort.
Zu Wasser im Sommer muss ich wohl nichts sagen….
Abwehrspray versteht sich wohl auch von selbst, da auch gerade hier im Dorf immer mehr gewöhnungsbedürftige Gespanne auftauchen.
Gestern Abend, Dobby war zum Glück schon im Auto, sprintete auf mich ein Berner Sennenhund zu und blieb dicht und starrend vor mir stehen. Nicht schön!
Wo ich wirklich schnell bei der Hand bin, ist seine Gesundheit. Auch allein bedingt durch Berichte, die ich hier lese. Da frage ich mich manchmal schon, ob mir das so gut tut….
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!