Ersthündin schränkt Welpen enorm ein.

  • Als erstes würde ich den Hund mit einem Maulkorb sichern und dann überlegen wie es weitergehen soll.

    An den Maulkorb gewöhne ich die Hündin gerade, der wird nun einigermaßen akzeptiert.


    Plan ist es, sie mit dem Welpen und Maulkorb immer wieder zusammenzulassen, um zu schauen ob es dann leichter wird.

  • Plan ist es, sie mit dem Welpen und Maulkorb immer wieder zusammenzulassen, um zu schauen ob es dann leichter wird

    Oehm..

    Ihr muesst eure Huendin anleiten, beiden Hunden helfen, usw.


    Ich hab selbst eine Huendin die Hirnhautentzendungen hatte und die einen bleibenden Schaden davon behalten hat. Die lebt im Rudel und darf auch zu Welpen. Aber! Dieser Hund erlaubt im Grunde keine Sekunde Unaufachtsamkeit. Und obwohl ich das weiss und trenne und manage, kommt es leider Gottes immer wieder zu Zwischenfaellen zwischen ihr und meinen anderen Hunden (deswegen war sie auch keine Sekunde allein mit den Welpen).


    EDIT: Meine Huendin findet Artgenossen allerdings nicht grundlegend scheisse und wirft auch keinen anderen Hund auf den Ruecken, usw. Sie ist absolut sozial, kommuniziert sauber, findet Artgenossen gut (so gut wie Malis Artgenossen halt finden..also fremde), sie vergoettert die Welpen und wuerde die am liebsten sofort nach der Geburt adoptieren (ja seeehr vermenschlicht geschrieben), usw.

    Die hat 'nur' durch den Hirnschaden unregelmaessig Aussetzer die dann eben zu Zwischenfaellen fuehren.

  • Ich habe vor 8 oder 9 Jahren auch einen Welpen zu meiner unverträglichen und im Sozialkontakt wirklich gestörten Hündin geholt. Das hat zwar wunderbar geklappt, ABER das war Management und Training über Monate. Wenn du selbst nicht weißt wie, unbedingt besser gestern als heute einen guten Trainer dazuholen. Und keinerlei Kontakt ohne Maulkorb UND Aufsicht. Um den Welpen zu traumatisieren und zu verletzen reicht auch ein ernsthafter Angriff mit Maulkorb.


    Und generell würde ich das auch nicht unbedingt zur Nachmachung empfehlen.

  • Um den Welpen zu traumatisieren

    Genau das bereitet mir auch ein wenig Sorgen.

    Vielleicht zu vermenschlicht gedacht. Aber bis sich die Situation effektiv verändert (sei es durch einen Trainer oder eine Abgabe) hat der Welpe bereits sein Päckchen in der Sozialisierungsphase zu tragen.


    Beispiele davon:


    Der Welpe unterwirft sich sofort, wenn sie anfängt zu fletschen (von fiepen und weglaufen zu auf den Rücken schmeißen


    Er geht jetzt schon auf Abstand zu ihr, seitdem sie ihn erwischt hat. Er bellt sie auch nicht an.


    Als er dann aufwachte, fing sie wieder an mit den Zähnen zu fletschen

    Man hat den Eindruck, der Welpe darf in ihrer Gegenwart gerade mal atmen.

    Aber wo bleibt dabei dann die schöne Welpenzeit?

  • Wir achten darauf, dass beide Hunde gleich viel Aufmerksamkeit bekommen.

    Schon falsch! Kardinalfehler. Ihr behandelt den Wepen geichberechtigt, aber das darf er nicht sein. Die Hündin ist die Chefin bisher und wird das auch bleiben. Wenn Ihr ihn gleichberechtigt behandelt, ist SIE gezwungen, umso deutlicher klarzustellen, daß er bei IHR halt gar nix darf.... Daß ein neuer Hund, und noch dazu ein Welpe, beim vorhandenen Hund erstmal GAR nix sagen und nur mit Erlaubnis atmen darf, dürfte ziemlich normal sein. Der ist halt nunmal im Rang der zuletzt Dazugekommene. Der gehört noch net so richtig zum Rudel dazu, die wissen ja nicht, daß der bleibt. Also zeigt die Hündin ihm ganz klare Grenzen.

    Daß dies manchmal heftig aussieht (selbst eine Korrektur bei eigenen Welpen einer Hündin wirkt das oft so), ist klar - Ziel ist ja, den Welpen nachhaltig zu beeindrucken, und Diskussionen für die Zukunft zu vermeiden. Ob das jetzt bei DIR in DIESEM Fall zu heftig ist, was die Hündin tut, kann ich von außen nicht beurteilen. Der Welpe scheint sich ja richtig zu verhalten, er wird nicht frech oder so, wie Du das beschreibst.

    Mag sein, daß die Hündin übertreibt, vlt. sogar aus Unsicherheit heraus, weil sie in der wichtigen Phase keine Kontakte hatte als Junghund. Kann aber auch nur sein, daß das auf Euch so wirkt, weil Ihr das so einfach noch nicht kennt. Allerdings: kommt es zu Verletzungen (mal abgesehen von Kratzern, die versehentlich passieren können bei ner heftigen Korrektur), dann war definitiv irgendwas zu viel für die Hündin. Das empfände ich definitiv nicht als als "im normalen Bereich".


    Würde daher tatsächlich wen draufschauen lassen, der da mehr Erfahrung hat - aber generell gilt eigentlich: wenn eine Korrektur RICHTIG erfolgt, dann ist das Gegenüber zwar beeindruckt, aber nicht verängstigt, wird aber das, wofür es korrigiert wurde, nicht mehr tun. Das ist dann angemessen, weil die Korrektur genau ihren Zweck erfüllt. Wenn Euer Welpe aber verängstigt wirkt oder eingeschüchtert über längere Zeit nach so einer Maßnahme der Hündin, dann ist es echt zu viel oder für den Welpen unverständlich/unklar kommuniziert, er versteht nicht, wofür er da angegangen wurde. Das sagt dann schon ne ganze Menge aus, daß die Hündin da u.U. Hilfe bei der Kommunikation braucht, oder selbst sogar Grenzen braucht im Sinne von: "Mag sein, daß Du den Kleinen nicht auf Deiner Decke haben möchtest, aber gebissen wird hier nicht! Komm zu mir, wenn Du mit dem Zwerg ein Problem hast, ich sorge dafür, daß jeder SEINS hat und das auch einhält." oder "NEIN - der DARF das, MEINE Regeln. Du darfst ihn doof finden und wegknurren, wenn Du RUhe willst, aber ob er aufs Sofa darf, entscheide immer noch ICH." Sowas halt. Aber auch in ihrem Alter kann sie sowas noch lernen, und ein erfahrener Trainer kann Euch da bestimmt weiterhelfen.


    Viel Erfolg ;-)

  • Es könnte auch einfach sein, dass die Hündin unabhängig von ihrer Erkrankung einfach keinen weiteren Hund Zuhause haben möchte. Für irgendwelche Experimente wäre mir ein Welpe zu schade.


    Warum darf die Hündin andere Hunde auf den Rücken werfen? Schäferhunde sind eh gerne so kleine Arschkekse - da muss man sie das nicht noch ausleben lassen. Warum sollte sie ihre Meinungsäußerung Zuhause sein lassen? Draußen darf sie ja auch und ihr findet das ok.


    Unsere Herderhündin hätte auch gerne Fremdhunden das Atmen untersagt. Zuhause wurde auch mal Ressourcenverteidigung versucht.


    Bei dem Typ Hund muss man da echt den Daumen drauf haben, weil dieser Typ Hubd unglaublich viel Potential für Unschönes bietet.


    Ich vermute, dass sie aufgrund der Erkrankung im der Vergangenheit ein bißchen viel Narrenfreiheit genossen hat ;)

  • Ich lese immer wieder, dass man da nicht dazwischengehen soll, aber mir ist dabei absolut nicht wohl.

    Wo liesst du denn sowas?

    Weil sich die Ersthündin bei anderen Welpen und Hunden nach einmal aufn Rücken werfen entspannt hat.

    Abgesehen davon, dass ic hes nicht toll finde, dass ihr eure Hündin andere Hunde auf den Rücken werfen lasst:


    Das bedeutet: Deine Hündin hat klar gemacht: Ich will dich nicht hier haben! Wenn der andere Hund dann schön auf Abstand bleibt - und zwar auf dem von ihr geforderten Abstand - ist es auch ok. Solange die anderen Hunde sich dran halten.


    Euer Welpe kann aber nun mal nicht weggehen. Obwohl sie ihm schon mehrfach unmissverständlich klar gemacht hat, dass sie ihn nicht toleriert.


    Durch diese Annäherung in der Box habt ihr das nochmal so richtig krass aus/überreizt.


    Wenn überhaupt, dann würde ich erst mal drauf achten, dass die Hündin die von ihr eingeforderte Distanz erstmal auch bekommt. Und ihr dann wirklich dabei helfen, ihr zeigen, was ihr von ihr erwartet. Mit sehr viel Zeit und Geduld und keinesfalls solchen Hau Ruck Zweangsaktionen wie in der box.


    Dazu gehört aber auch, sie im Verhalten bei Begegnungen mit Hunden draussen anzuleiten (oder ihr das vom Hals zu halten). Da hat sie ja gelernt, dass sie so agieren darf.

  • Die Sache ist halt, wenn du jetzt in der sozial sensiblen Phase des Welpen munter weiter versuchst und dabei Fehler unterlaufen, richtest du mit jedem Tag nie wieder gut zu machenden Schaden an.


    Wie du merkst, die Hunde abwechselnd in eine Box packen sorgt für riesigen Frust. Wird in den USA stetig empfohlen ("crate and rotate"), endet für gewöhnlich nie gut. Also sicherlich ist räumliche Trennung und Begrenzung wichtig, aber nicht indem man einen Hund in eine Box sperrt und der andere sich drum herum frei bewegen darf.


    Man kann Hunde schon in sozialer Interaktion und im Zusammenleben anleiten, aber idealerweise tut man das ab Tag 1. Und dazu gehört einen sozial inkompetenten Hund nicht einen Welpen zig mal angehen zu lassen sondern die Verantwortung ab Minute 1 selbst zu tragen und Regeln aufzustellen. Deine Ausgangslage jetzt ist weit im Minusbereich und da wieder rauszukommen ist schwer.


    Auch ein Trainer kann dir ja nicht in ein paar Stunden das 1x1 der hündischen Körpersprache, Kommunikation sowie das korrekte Anleiten von Hunden beibringen. Zeitgleich rennt die Zeit für deinen kleinen Welpen, der jetzt positive Erfahrungen sammeln muss. Klar, der sollte auch sinnvolle Grenzen von anderen Hunden erfahren, aber das ist ja nicht das, was deine Hündin tut. Und wenn deine Hündin es bisher gar nicht gewohnt war, dass DU in sozialen Interaktionen die Führung übernimmst und das bisher selbst geregelt hat, seid ihr auch weit davon entfernt, dass sie sich direkt darauf einlassen kann.

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