Hundehalter - oder doch eher von Hunden gehaltene Halter?
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Ich bin seit 3,5 Jahren ohne Hund unterwegs. Hier in der Gegend könnte ich wunderbar wieder einen Hund halten -von der Umgebung her,
die aktuellen Hundehalter hier in der Gegend lassen mich allerdings grübeln.
Ich bekomme so viel Ka**e mit, auf beinahe jedem Gang durch die Siedlung, dass ich es mir noch 5x überlegen werde.
Bedrängen von anderen Hunden und Haltern, Kontakt aufzwingen, doof daher labern, bedrohen bei kritischer Gegenstimme, Fifilein darf alles,
Leine ist blöd -er muss frei sein, ist doch ein Hund..
Wurde selbst ja vor einigen Jahren körperlich angegangen beim Gassi, die verbalen Auseinandersetzungen kann ich kaum zählen.
Grundsätzlich ging es zu 99% der Fälle darum, dass irgendwer seinen Augenstern falsch einschätzt und ihm grenzenlose Freiheit im Kölner
Wohngebiet schenken muss. Rücksichtnahme = 0, Denken = -3.
So oft denke ich mir: "Boah, sag doch mal was - Erziehung könnt helfen" und Hundehalterchen sitzt/ steht dümmlich grinsend in der Gegend rum,
Hund gefährdet sich, den Straßenverkehr, andere Menschen - aber er ist ja sooo glücklich und happy dabei.
Dem Hund kein "Stopp" angedeihen lassen können -aber fremde Menschen bedrohen, mag ich..
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Hi
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Viele der Überlegungen hier finde ich super spannend, vor allem DerFrechdax hat mir einige Aspekte zum Nachdenken gegeben.
Weil das hier jetzt doch immer wieder ein wenig durchklingt, noch mal zur Klarstellung: Mir geht es nicht darum, andere HH für blöd zu erklären oder mich darüber aufzuregen. (Kommt zwar auch öfter mal vor, aber dafür ist dann der Nervthread da. Und da ärgere ich mich dann auch eher über die Selbstverständlichkeit, mit der andere über meinen Hund wegtrampeln.) Hier geht es mir wirklich darum, dass die Zahl der eher rat- bzw. hilflos von ihrem Hund gesteuerten HH gefühlt ganz stark zugenommen hat, und ich mich frage, wo die Ursachen dafür liegen.
wo ich das Bedürfnis habe es ihm und meinen Hunden leichter zu machen und weiche irgendwie großräumig aus.
Das wäre wieder die Frage, wie gehe ich selbst dann mit diesen Situationen um, darum geht es mir hier wie gesagt eigentlich nicht. Aber der Klarheit halber vielleicht doch kurz zur Erklärung: Wo das geht würde ich das auch so handhaben, die Frage danach, wieso das mittlerweile so viele Hund-Halter-Gespanne betrifft, bleibt natürlich auch dann bestehen. Wenn das ganze allerdings auf dem Gehweg stattfindet, daneben die Straße mit Verkehr und auf der anderen Seite kein Gehweg - dann wird es eben schon blöd, wenn ein Hund mitten auf dem Weg liegt und nicht mehr weg zu bewegen ist. Kann natürlich vorkommen, es gibt immer mal Hunde mit echten Problemen und saublöde Momente. Aber meine Statistik heute Vormittag zum Beispiel: 6 Begegnungen, 1 toll, 3 mitten auf dem Weg festliegend, ein Hund seinen Menschen an der Leine hinter sich her spazieren führend und ein Hund, der das Spiel sehr ähnlich ohne Leine durchzog. Da behaupte ich schon, das ist keine gute Quote.
Jede Begegnung ist immer eine Momentaufnahme. Und einen anderen zu verurteilen, an den 3 Minuten, die man von seinem Hundehalterleben mitbekommt?
Nochmal, es geht hier nicht darum, einzelne zu verurteilen. Sondern um das große Gesamtbild, das sich doch mit der Zeit sehr verändert hat. (Dazu kommt natürlich, dass man die Hunde in der Nachbarschaft, und das sind in einer Siedlung am Stadtrand reichlich, ja nun ziemlich oft zu sehen bekommt. Da merkt man mit der Zeit schon, wer einfach einen blöden Tag erwischt hat und bei wem das der Standard ist. Reden tut man auch, und bekommt auch da so manches mit. Wenn man dann immer und immer wieder hört "tja, was soll ich denn machen, der will halt nicht ", dann sagt das schon was, finde ich.)
Wir hatten selbst immer Hunde, ich dann natürlich auch. Meine Kinder sind selbst mit vielen Tieren aufgewachsen, die wissen dadurch automatisch ganz viel über Hundeerziehung.
Das ist ein ganz wichtiger Gedanke. Wenn ich mir überlege, man soll sich sein Bild vom Umgang mit einem Hund zusammensammeln von dem, was man im TV gezeigt bekommt und was auf der Straße zu sehen ist, und vielleicht noch, was einem dann Verkäufer/TS erzählen, stimmt, da sind Schwierigkeiten vorprogrammiert.
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Ich erlebe das hier nach wie vor, wie ich es schon seit vielen Jahren erlebe, nämlich total abhängig von dem Hund, den ich selbst bei mir habe.
Kleiner weißer Terrier = Fiffi darf sich völlig frei entfalten, und wir kriegen einen dummen Spruch, wenn wir uns das nachdrücklich verbitten. Am liebsten: "Ihrer muß mal sozialisiert werden!"
Großer schwarzer Schäferhund = Fiffi-Halterin übertrifft sich selbst mit Rücksicht und Sicherung, notfalls sogar inklusive Anleinen auf weite Entfernung, ist höflich und freundlich und gratuliert sich vermutlich hinterher, dass Fiffi heil aus dieser gefährlichen Situation rausgekommen ist...
Beide zusammen = Fiffi wird auf weite Entfernung angeleint und ein anderer Weg eingeschlagen.
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Wenn das ganze allerdings auf dem Gehweg stattfindet, daneben die Straße mit Verkehr und auf der anderen Seite kein Gehweg - dann wird es eben schon blöd, wenn ein Hund mitten auf dem Weg liegt und nicht mehr weg zu bewegen ist.
Umdrehen und in die andere Richtung gehen, bis man eine Ausweichmöglichkeit findet oder eigenen Hund unter den Arm klemmen und vorbei gehen, wenn der Hund klein genug ist.
Vielleicht bin ich noch nicht lang genug Hundehalter, aber ich sehe keine "Verschlechterung" in meinem Umfeld. Es ist genauso gut oder schlecht wie es schon immer war, seit ich Hundehalterin bin. Und ich sehe Hunde nicht "ihren Menschen führend" oder auf der Nase herumtanzend und sehe Hunde auch nicht als "unerzogen" an. Ich habe da einfach eine andere Perspektive. Von daher wird es bei mir wohl gar nicht dazu kommen, dass ich mein Umfeld so wahr nehme.
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Hier geht es mir wirklich darum, dass die Zahl der eher rat- bzw. hilflos von ihrem Hund gesteuerten HH gefühlt ganz stark zugenommen hat, und ich mich frage, wo die Ursachen dafür liegen.
ich hab ja mal vor längerem einen Thread eröffnet gehabt, die Antworten da sind quasi ein Perspektivenwechsel...(war von mir ganz anders gedacht, aber da haben sich so einige auf den Schlipps getreten gefühlt, hui)
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Wir haben hier selten Hundebegegnungen und die der blöden Art kommen vielleicht einmal im Jahr vor, sind schnell wieder vergessen.
Generell empfinde ich die Hundehalter hier achtsamer als früher, sowohl im Umgang mit dem eigenen Hund als auch mit den Bedürfnissen Anderer. „Bekannte Kandidaten“, die ihre Hunde ungeniert Wild hetzen lassen, gibts bei weitem weniger, auch Hundehalter, die ihre Hunde durch hohe Wiesen oder über Äcker fetzen lassen, sehe ich deutlich seltener. Beißereien unter Hunden, die nicht zu einem Haushalt gehören, sind deutlich seltener geworden. Die Hunde, die ich sehe, sind im Schnitt von der Optik her zu urteilen besser gepflegt und versorgt als es früher zu sehen war.
Hier gibts es keine Leinenpflicht, aber der große Teil von Hunden wird an der Leine geführt. Ob der Jagdtrieb oder Unverträglichkeit bei Anderen mit der Leine oder mit Erziehung reguliert wird, ist mir wurscht, das ist deren Sache. So lange der Hundehalter leistet, dass sein Hund andere Lebewesen nicht über Gebühr belästigt oder gar gefährdet, macht er seinen Job.
Feste „Erziehungstrends“ kriege ich im realen Leben in meiner Umgebung nicht wirklich mit.
Wenn ich sehe, dass jemand Schwierigkeiten hat, seinen Hund zu führen, dann weiche ich aus, wenns geht. Platz ist hier meistens genug.
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Umdrehen und in die andere Richtung gehen, bis man eine Ausweichmöglichkeit findet oder eigenen Hund unter den Arm klemmen und vorbei gehen, wenn der Hund klein genug ist.
Hach ja, was bin ich in den Jahren mit dem Krümel nicht schon zickzack gelaufen, hab mit den Einkäufen im strömenden Regen auf dem Weg zu meiner Haustür noch eine kleine Extrarunde um die Häuser gedreht, hab meinen Zwerg durch das für ihn Kopfhohe nasse Gras laufen lassen weil der Labbi den Gehweg belagert hat und in keine Richtung wegzubewegen war, während hinter uns schon der nächste kam... Ändert aber nix daran, dass es auffällig ist, wie normal das mittlerweile ist. Vor allem, dass so viele HH offenbar nicht die leiseste Idee haben, wie sie ihren Hund wegbewegen können wenn der gerade nicht will bzw. stoppen/lenken können, wenn er denn irgendwo hin möchte. Eine Zecke rausdrehen? Undenkbar! Verbieten etwas aufzusammeln, oder gar wieder wegnehmen? Undenkbar! Klar, das gab es schon immer, und es gibt auch immer Hunde, die sind einfach schwieriger zu lenken als andere. Aber ist das echt der neue Normalzustand?
Und ich sehe Hunde nicht "ihren Menschen führend" oder auf der Nase herumtanzend
Das klingt nun auch nach einer Absicht des Hundes, was es mit Sicherheit nicht ist. Der Hund will halt das eine und mag das andere rein gar nicht, völlig legitim. Irritierend finde ich es nur, wenn der HH dann halt mitmacht, weil er (wie ich vermute, meistens) keine Idee hat, wie er das lenken könnte, oder, was sicher auch manchmal vorkommt, einfach zu bequem ist, sich mit Erziehung zu befassen. Dabei, finde ich, profitieren gerade auch eher unsichere Hunde sehr von einer wohlwollenden Anleitung!
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Ich finde das jetzt aber schon etwas befremdlich, dass jeder der sieht das dort Jemand kommt mit einem „Problemhund“ ausweichen muss damit dieses HH-Hund-Gespann dem Stress nicht ausgesetzt ist. Und da kommen wir wieder zu dem Punkt: Es wird für normal empfunden.
Und das kann es nicht sein. Ja vllt arbeitet derjenige an dem Problem, aber anscheinen nicht in der Situation. Sondern er lässt seinen Hund machen, weil hilflos oder zu faul zum Trainieren. Und innerlich zu erwarten und hoffen, dass der entgegenkommenden HH bloß nicht näher kommt sondern schön nen Umweg macht bzw ausweicht.
Ist schön das Einige das für sich so entscheiden und gerne ausweichen und mega Umwege in Kauf nehmen… ich persönlich sehe das nicht ein (wenn es keine Möglichkeit dazu gibt)
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Meine Hunde sind nicht perfekt und auch wir haben hin und wieder Probleme mit Hundebegegnungen, aber wir arbeiten daran. Ich lese meine Hunde, und korrigiere beide direkt. Entscheide ob es besser ist abseits stehen zu bleiben, abzusitzen zu lassen und zu warten bis die anderen vorbei sind oder ich kann ausweichen dann mache ich das. Oder aber ich gehe zackig vorbei (oft die beste Wahl).
Nie würde ich aber erwarten das andere für uns ausweichen; umdrehen oder nen Umweg machen nur damit wir gut durch die Situation kommen.
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Aber vielleicht erwarte ich auch einfach nicht von jedem Hundehalter direkt die perfekt Erziehung, sondern denke mir auch mal, ui, die haben noch Baustellen, aber vielleicht arbeiten sie ja grade intensiv dran.
Jede Begegnung ist immer eine Momentaufnahme. Und einen anderen zu verurteilen, an den 3 Minuten, die man von seinem Hundehalterleben mitbekommt?
Das finde ich eine Unterstellung gegenüber allen anderen, denen das Problem auffällt.
Es ist doch schön, wenn ihr scheinbar im Hundehimmel wohnt und nicht diese Probleme habt. Ich hatte sie mein ganzes Leben lang auch nicht - BIS ich nach Berlin gezogen bin. Und ich wohne hier schon in einem ziemlich ruhigen Viertel.
Es kann also durchaus sein, dass bei euch in der Gegend die Probleme fast nicht existent sind. Deshalb aber allen anderen hier das abzusprechen, finde ich nicht fair.
Ich bin weder super empfindlich noch denke ich schlecht über andere Hundehalter. Aber, zumindest in meiner Gegend, ist es massiv.
Ich würde die Schuld tatsächlich bei der Mentalität der jeweiligen Einwohner sehen. Berlin ist ja dafür bekannt, dass jeder sich hier ausleben kann. Die Rücksichtnahme auf Mitmenschen ist damit aber auch extrem geschwunden. Und das sieht man hier auch in der Hundehaltung.
Ich hab in meinem Leben noch nie so viele ignorante Hundehalter getroffen, wie hier bei jedem einzelnen Spaziergang.
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Wir haben hier selten Hundebegegnungen und die der blöden Art kommen vielleicht einmal im Jahr vor, sind schnell wieder vergessen.
Generell empfinde ich die Hundehalter hier achtsamer als früher, sowohl im Umgang mit dem eigenen Hund als auch mit den Bedürfnissen Anderer. „Bekannte Kandidaten“, die ihre Hunde ungeniert Wild hetzen lassen, gibts bei weitem weniger, auch Hundehalter, die ihre Hunde durch hohe Wiesen oder über Äcker fetzen lassen, sehe ich deutlich seltener. Beißereien unter Hunden, die nicht zu einem Haushalt gehören, sind deutlich seltener geworden. Die Hunde, die ich sehe, sind im Schnitt von der Optik her zu urteilen besser gepflegt und versorgt als es früher zu sehen war.
Hier gibts es keine Leinenpflicht, aber der große Teil von Hunden wird an der Leine geführt. Ob der Jagdtrieb oder Unverträglichkeit bei Anderen mit der Leine oder mit Erziehung reguliert wird, ist mir wurscht, das ist deren Sache. So lange der Hundehalter leistet, dass sein Hund andere Lebewesen nicht über Gebühr belästigt oder gar gefährdet, macht er seinen Job.
Feste „Erziehungstrends“ kriege ich im realen Leben in meiner Umgebung nicht wirklich mit.
Wenn ich sehe, dass jemand Schwierigkeiten hat, seinen Hund zu führen, dann weiche ich aus, wenns geht. Platz ist hier meistens genug.
Danke. Das empfinde ich nämlich genauso. Als ich meine Moira hatte (also so vor +- 15 Jahren) lief nahezu jeder Hund frei, egal ob der jagte, Katzen killte oder andere Hunde scheiße fand. Da wurde auch grundsätzlich nie angeleint, nur weil da ein anderer Hund kam. Da haben die Hunde noch "alles unter sich geregelt". Löcher waren da keine Seltenheit, der eine oder andere Kandidat hatte auch einen Killcounter, dem wich man dann im großen Bogen aus. Die Hunde rannten völlig selbstverständlich durch die Felder und durch den Wald, ohne jede Rücksicht. Die meisten waren gar nicht erzogen, aber relativ nett.
Das Ding ist halt, dass die Hundedichte, gerade im städtischen Raum deutlich höher ist. Und da begegnet man tendenziell natürlich auch mehr Leuten/Hunden, mit denen es richtig blöd läuft. Aber dass die Quote von normalen Begegnungen 1/20 ist, kann ich beim besten Willen nicht glauben. Ich bin/war viel mit meiner Assistenzhündin unterwegs, egal ob in Graz, Wien, München, Köln, Wuppertal oder hier in der Pampa.... die meisten Hundebegegnungen sind einfach unspektakulär. Ausnahme sind Hundeauslaufgebiete, die sind halt echt rechtsfreie Zone. In den Städten ists schlimmer als auf dem Land. Natürlich gibt es Deppen und die bleiben einem halt viel eher im Gedächtnis als die Normalos.
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