Angriffslustige Katze verscheuchen?

  • Das ist aber jetzt arg OT und hat ja mit der Eingangsfrage auch nichts mehr zu tun.



    Nur kurz dazu noch was:

    Und ich habe diese Geschichte ja schon mal erzählt:

    Ich glaube, man muß es unterscheiden!

    Stallkatzen gehören für mich zu den Katzen mit einem Job. Und ich meine, die werden nicht wirklich gefüttert, denn sie können ihre Nahrung auf ganz natürliche Weise besorgen.

    Die haben genug zu tun, und ich glaube, es stört sich niemand darand, wenn sie ihre Arbeit mit Mäusen und Ratten erleidigen, und sich ab und an auch mal ein Vögelchen erjagen, um ihren Speiseplan bißchen aufzupeppen.


    Die "normalen" Katzen, also die bei Menschen mit Wohnungen, oder von mir aus auch Häuser leben, aber sonst eigentlich gar keinen richtigen Job haben, und dann noch Freigängerkatzen sind - da sieht die Lage doch etwas anders aus! Diese werden von ihren Menschen gefüttert, und jagen doch nur noch "aus Spaß" - ja ich weiß, die Gene, aber da sie ja gefüttert werden, fressen sie doch ihre Beute meistens nicht mehr, es wird damit gepfötelt, oder die Beute den Menschen "als Geschenk" gebracht. Und niemand wird behaupten, daß er das nettgemeinte Geschenk zu Essen verarbeitet.


    Wenn es dann auch noch üblich ist, nicht nur zwei, sondern gleich mehrere Katzen zu halten, die ALLE Freilauf haben, plus noch sämtliche Katzen in der Nachbarschaft, dann haben wir tatsächlich ein Übermaß an Katzen draußen, und DAS ist doch DER Knackpunkt, wieso wir Vogelschwund haben - unter anderem.

    Niemand rät zur Haltung von Einzelkatzen, weil dies als reine Wohnungskatzenhaltung auch wieder nicht artgerecht ist.



    Trotzdem muß ma sich als Gassigänger, oder sogar als reiner Spaziergänger, oder Radfahrer nicht gefallen lassen, sich von zu Furien gewordenen Katzen angreifen zu lassen, was auch immer die dazu bringt, dies zu tun.

    Wäre das ein Hund, der das macht, ist Geschrei schnell groß, und es wird nach Anzeige geschrieen, und die Halter bekommen Konsequenzen auferlegt.

    Wenn es nun Katzen gibt, die sich unverschämt gegenüber anderen Tieren, oder gar Menschen verhalten, dann sollte man dagegen auch was machen können! Und sogar dürfen!

    Wenn die Katzen gechipt sind - keine Ahnung, ob es die Chip-pflicht bei dieser Spezis gibt - könnte man den Halter ausfindig machen, ebenso nach einem Unfall, wenn es auch die Katze erwischt.




    Als Gassigänger bleibt es einem nur, sich irgendwie zu wehren. Sei es durch einen Tritt - wobei Katzen recht flink sind, und ich mag keine Krallen am Bein haben - oder durch Wasserstrahl, bzw. Kettenwurf.

    Sollten sich die Besitzer bei einem beschwerren, so kann man das auch so machen, wie man es schon längst in der Hundehaltung macht, zurückschimpfen, denn niemand muß gebissen, bzw. bekratzt werden, wenn man friedlich irgendwo lang latscht.

  • Wie willst du sicher stellen, dass die Katzen in Hofnähe bleiben?

    Um noch mal auf Remus zurück zu kommen: der wird gut gefüttert, ist kastriert und recht "hoftreu". Heisst, dass er meist in der Umgebung des Hauses rumschleicht. Er ist aber im Somner ca. 22/24 draußen und ich kann unmöglich sagen, in welchem Radius er sich da nachts bewegt. Tagsüber liegt er tatsächlich viel dösend unter irgendwelchen Büschen im Garten.

    Ja, Katzen töten Jungvögel. Auch Remus erwischt mal einen. Aber ursächlich für die Abnehme der Vogelpopulation ist das m.E. nicht. Intensive Landwirtschaft, Abnehme der Insekten und der Lebensräume sind die viel ausschlaggebenderen Faktoren.

    Ich kann dir sagen wie das Problem früher gelöst wurde und rein rechtlich auch heutzutage noch gelöst werden darf.....

    Oder Katzen die sich regelmäßig sonstwo rumtreiben halt einfach nicht einsetzen. Eine Katze die nicht am Hof ist, kann dort nicht jagen. Ist also sowieso ziemlich unnütz.


    Was soll dieser Whataboutism jetzt? Der Hauptgrund ist überall, ganz ohne Zweifel, der Mensch. Die Haustiere den Menschen, gehören aber zu diesem Punkt aber dazu.

    Es gibt mehrere Einzelgründe für den massiven Schwund der Vogelpopulation. Katzen sind nicht der einzige, habe ich auch nie behauptet, aber tatsächlich schon signifikant.

    Aber weißt du was der Unterschied zwischen Landwirtschaft (und alles was sonst so negativ auf die Habitate auswirkt) und Katzenhaltern ist? In der Landwirtschaft wird etwas dagegen getan und kompensiert. Weißt du was noch ein Unterschied zwischen der Landwirtschaft und Katzenhaltern ist? Landwirte machen das nicht zum Spaß, sondern ernähren die Bevölkerung. Besserer Grund, mehr Rücksichtnahme und Schadensbegrenzung vs. nichts.

    Davon abgesehen gibt es noch andere Tiere als Vögel, die auch unter Schutz stehen.


    Aber gut, deiner Logik nach können wir unsere Hunde jetzt alle munter wildern lassen. Das was die fangen ist normalerweise auch weniger auf der roten Liste zu finden, normalerweise auch nur vom Jagdrecht und nicht vom BNatSchG geschützt. Ist also eindeutig weniger problematisch und damit absolut okay, oder?

  • Zitat

    Ja, Katzen töten Jungvögel. Auch Remus erwischt mal einen. Aber ursächlich für die Abnehme der Vogelpopulation ist das m.E. nicht. Intensive Landwirtschaft, Abnehme der Insekten und der Lebensräume sind die viel ausschlaggebenderen Faktoren.

    (Ich hab extra den Autor entfernt, ich mein nicht Dich persönlich mit meiner Antwort, sondern dieses allgemeine, sehr häufig kommende Argument)



    Das gravierende Artensterben, inklusive der Vögel ist ein multifaktorelles Problem, ja.

    Allerdings müssten Katzen grad DANN aus den letzten verbleibenden Lebensräumen von zunehmend vom Aussterben bedrohten Vogelarten ferngehalten werden. Und mittlerweile sind selbst "Alltags-Arten" bedroht, die Zahlen sinken mit dramatischer Geschwindigkeit.


    Offiziell gibts um die 8.000.000 Katzen in D.

    Lass die Hälfte davon Freigang haben.

    Lass davon jede pro Woche nur einen Vogel fangen. Was eine extrem geschönte Annahme wäre.... 4.000.000 x 52 Vögel im Jahr =

    208.000.000 von Katzen getötete Vögel im Jahr.....allein bei einer Rechnung mit sehr sparsamer Vogel-Riss-Annahme.

    Das ist eine Zahl, die ich mir nichtmal ansatzweise vorstellen kann.


    Und jetzt erzähl mir nochmal jemand, dass Katzen kein Problem für die Vogel (übrigens auch Bilche, Eidechsen und Co-)-Populationen wären.

  • Meine Katzen sind zumindest gechippt, und somit identifizierbar - und natürlich kastriert)

    Wie soll ich eine Katze identifizieren, der ich wie im Beispiel von SavoirVivre mit dem Auto ausweiche oder die meinem Hund ein Auge auskratzt und dann verschwindet?

    Ich renne ihr doch nicht nach, fange sie und verfrachte sie zum TA, um den Chip auslesen zu lassen...

    Das hilft dem Geschädigten nicht weiter.

  • Lass davon jede pro Woche nur einen Vogel fangen. Was eine extrem geschönte Annahme wäre....

    Ich weiß, du willst damit das gravierende Ausmaß verdeutlichen, aber "geschönte" Annahme ist das nicht. Es gibt hier wieder sehr viele Freigänger und die erwischen mal einen Vogel. Mal. Definitiv nicht jede Woche einen und auch nicht jeden Monat einen, weil das deutlich aufwendiger ist als sich Mäuse zu krallen und die halbtot zu spielen. Dafür sind viele Freigänger zu faul und zu gut im Futter.


    Was man allerdings sehr deutlich merkt, ist der Unterschied in der Vogelanzahl seit mehr Menschen ganzjährig und gesichert füttern, Vogeltränken haben und Brutmöglichkeiten im Garten schaffen.


    Was man ebenfalls gemerkt hat: Wahnsinniger Ärger über böse Freigänger, die man vergiftet und vertrieben hat und als die dann weg waren, gab es noch mehr Ärger wegen Mäusen und Ratten. Also sind die Freigänger jetzt wieder erwünscht. Ich persönlich stell lieber das Vogelfutter so auf, dass sich keine Katze im Vorbeigehen einen angeln kann und leb lieber mit gelegentlichem Katzenkot im Beet, als mit hordenweise Mäuse und Ratten. (Auch wenn ich selbst keine Katzen mehr habe)

  • Die haben genug zu tun, und ich glaube, es stört sich niemand darand, wenn sie ihre Arbeit mit Mäusen und Ratten erleidigen, und sich ab und an auch mal ein Vögelchen erjagen, um ihren Speiseplan bißchen aufzupeppen

    Sorry, aber bei solchen Aussagen bekomme ich Puls! Speiseplan ein bisschen aufpeppen indem geschützte Arten gewildert werden, weil ansonsten ist es ja so nett und praktisch, dass Mietzi sich um Mäuse und Ratten kümmert?! Und nein, das ist nicht "nur ab und an ein Vögelchen". Chris hat es gut vorgerechnet und diese Zahlen zeigen, dass hier ein ernsthaftes Problem vorliegt. Es ist unter keinen Umständen in Ordnung, wenn geschützte Arten gewildert werden. Da muss man sich eben anderweitig um das Problem mit Nagern am Stall kümmern, aber tote Vögel/Amphibien/Reptilien in Kauf zu nehmen kann es doch nicht sein!


    Im übrigen gibt es auch geschützte Mausarten. Ich glaube kaum, dass Mietzi das unterscheiden kann. Eine Katze hat genauso wenig zu wildern wie ein Hund und das gilt für alle Wildtiere! Was nehmen wir uns eigentlich raus derart selbstverständlich die Natur mit Füßen zu treten?!

  • Ich weiß, du willst damit das gravierende Ausmaß verdeutlichen, aber "geschönte" Annahme ist das nicht. Es gibt hier wieder sehr viele Freigänger und die erwischen mal einen Vogel. Mal. Definitiv nicht jede Woche einen und auch nicht jeden Monat einen, weil das deutlich aufwendiger ist als sich Mäuse zu krallen und die halbtot zu spielen. Dafür sind viele Freigänger zu faul und zu gut im Futter.

    Woher weißt du denn wie viele Tiere so ein Freigänger erwischt?

    Gehst du davon aus, dass die allesamt zur Perfektion apportieren und alles daheim abliefern? Dass sie außerdem alles auch wirklich töten und nicht nur verwunden?


    Wie gesagt, ich habe hier unter meinen Pfleglingen etwa 2/3 Katzenopfer. Andere Pflegestellen haben ähnliche oder sogar höhere Quoten. Trotzdem höre ich nie Leute davon erzählen wie ihre Katze Fledermäuse jagt. Das wissen die meisten nichtmal.

    Es gab dazu auch mal eine Studie oder sowas Ähnliches, die eine sehr hohe Diskrepanz zwischen dem was die Katzen wirklich so töten und was die Besitzer dachten was sie erwischen gezeigt hat. Ich finde das nur leider gerade auf die Schnelle nicht.

  • Was man allerdings sehr deutlich merkt, ist der Unterschied in der Vogelanzahl seit mehr Menschen ganzjährig und gesichert füttern, Vogeltränken haben und Brutmöglichkeiten im Garten schaffen

    Und was bringt die heile Vogelwelt im Garten den Bodenbrütern im Offenland? Was bringt es dem Großteil der Vögel deren Habitat garnicht im hübschen Vorgarten ist, die garnicht zur Futterstelle kommen? Feldlerche, Braunkehlchen, Rebhuhn leiden unter massiven Bestandseinbrüchen und dann kommen die Katzen noch als i-Tüpfelchen oben drauf.

    Von Amphibien und Reptilien ganz zu schweigen. Ich sehe die Katzen hier jeden Tag im Feld. So viele Waldeidechsen kann ich gar nicht mehr zählen, wie hier den Katzen um Opfer gefallen sind.

  • Auf einem der Reiterhöfe, auf denen ich als Jugendliche Urlaub gemacht habe, gab es vier oder fünf Terrier im Russel-Typ/Pinscher, die den Stall rattenfrei gehalten haben. Mir wurde damals erzählt, dass sie ihren Job viel sauberer und gezielter erledigen, als Katzen es können, auch weil sie im Team jagen. Abgesehen davon bleiben sie auch am Hof und sind umgänglich und nett.

    Das ergibt auch eigentlich Sinn, immerhin ist genau das die ursprüngliche Aufgabe vieler kleiner Terrierrassen - schade dass man auf sehr wenigen Höfen noch arbeitende Hunde sieht.


    Ich habe kein Mitleid mit freilaufenden Katzen, die sich daneben benehmen. Ich bin allerdings auch hochgradig allergisch inkl. allergischen Asthma und vertreibe auch Katzen, die einfach so zum Kuscheln ankommen, mit Nachdruck. Erstens weil ich weiß, dass viele sich erst streicheln lassen und dann auf zuhacken (das schwillt bei mir auch bei Kratzern extrem an) und zweitens, weil ich die Haare nicht an mir haben möchte. Ich habe kein Problem mit Katzen, sofern sie dort bleiben, wo sie keinen Schaden anrichten und niemanden belästigen. Also genau das selbe wie bei jedem anderen Haustier.

  • Zu dem Thema: Katzen an der Leine - das geht. Natürlich ohne Freilauf und anders als beim Hund.

    Man erlebt dabei aber sehr viel Unschönes.

    Von Hundehaltern, die ihren Hund unmöglich bei sich halten können, weil da eine Katze langläuft bis hin zu Menschen, die die Katze absichtlich erschrecken, damit sie hochgeht.


    Für mich ist das Thema Katzenhaltung schwierig: Ich hatte lange und wirklich gerne Katzen. Freigänger kam für mich nie wieder infrage, weil ich ständig Angst um sie haben muss (Gift, Autos, Hunde, andere Katzen) und die wenigsten sind mit nur drin oder nur an der Leine oder nur eingezäunt wirklich zufrieden. Hätte ich endlich meinen Hof, sehe das aber wieder anders aus.


    Javik : Natürlich weiß ich das nicht zu 100 Prozent, aber das mit dem 1 Vogel pro Woche weiß auch keiner 100-prozentig. Dafür werden reichlich Mäuse mitgebracht und Ratten gibt es nicht mehr, aber wieder haufenweise Vögel, trotz hoher Katzenpopulation :ka: Bei den Fledermäusen - da gibt es ja auch nicht nur Katzen als Feinde.

    Ich bin immer wieder überrascht davon, wie schnell Menschen auf Katzen schimpfen und wenn sie dann eine Wildkamera aufstellen, sind sie schockiert über die Vielzahl der Besucher und es war dann doch nicht Nachbars Katze, sondern einer der vielen Marder z.B.

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