Privatverkäufer hat mich verarscht

  • Wenn jemand einen Hund auf Raten kauft, sowas ist mir schon suspekt.


    Genau da sehe ich einen Teil der Crux. Wer den Hund schon auf Raten kauft, dann darauf pocht, dass man als Empfänger von ALG II ja den Anwalt "umsonst bekommt" - da denke ich sofort, na, wie gut werden die ganzen Tiere wohl versorgt sein im Ernstfall. Denn Tierarzt für EIN Tier kann schon richtig ins Geld gehen. Was passiert in so einem Fall, wenn dann mal mehrere Tiere schwer erkranken, oder eben, wie hier schon geäußert wurde, der Neuerwerb ggf. schon als Welpe zu den chronisch kranken Tieren gehört.


    Da wird dann gerne betont, dass es eben nicht vom Geld abhängt, ob der Welpe (oder die ganzen Tiere) es gut haben, weil man alles für sie tun würde. Kommt es aber hart auf hart, dürfte man als ALG II Empfänger nicht mal ein prall gefülltes Sparbuch für den Tierarzt haben, und wirklich viel "übrig" bleibt dabei am Ende auch nicht. Ich habe ebenfalls kurzzeitig ALG II bekommen. Ich war SEHR froh, dass mein Freund immer gesagt hat, wenn mit dem Hund etwas sein sollte, ist er ja auch noch da. Mehrere Hundert Euro für einen Besuch der Tierklinik hätte ich schlicht nicht aufbringen können. Und ich hatte EINEN Hund.


    Und ich kenne (daher auch meine Befürchtung, dass dieser Thread am Ende doch realistisch ist) so einige Menschen, die eigentlich kein Geld haben, dafür aber drei Hunde, fünf Katzen, zwei Kaninchen und drei Meerschweinchen...... wenn es mal schlimm kommt, dann können die aber von Luft und Liebe weder leben, noch tierärztlich versorgt werden....

  • Woher soll ich vorher wissen dass es so Menschen gibt die einen über den Tisch ziehen wollen? Nicht jeder guckt im Internet nach das man nur von guten Züchtern kaufen soll.

    Dieser Hinweis springt dich in fast jedem Tiervermitlungsportal als allererstes in Form eines großen Pop-Up an, du liest es allerorten, wo es um Welpen und Hundezucht gibt.


    Jetzt, wo du dich in deinem Stolz gekränkt fühlst, hast du ja auch den Weg in dieses Forum gefunden, warum nicht vorher?


    Man kauft zwar keine Tiere aus Mitleid, dennoch sollte es nicht erlaubt sein solche Tiere zu verkaufen!

    Du wünschst dir also staatliche Verbote, anstatt mal 5 Minuten den eigenen gesundem Menschenverstand zu gebrauchen?



    Ich verstehe, dass du enttäuscht und gekränkt bist. Du fühlst dich getäuscht vom Verkäufer.

    Es gab allerdings ganz viele Umstände, die bei uns allen hier die Warnglocken haben läuten lassen. Du schreibst, du hast das Muttertier gar nicht gesehen, keine Papiere, offensichtlich kein schriftlicher Vertrag, hast von Fremden mit Handschlag wahrscheinlich für günstig einen Hund übernommen und dich auf deren Zusicherung verlassen.

    Ich glaube, 100% der Leute hier hätten dort nicht gekauft. Oft sind diese Tiere bedauernswerte Kreaturen, die irgendwo in einem Verschlag im Ausland auf die Welt gekommen sind, oft krank und depriviert. Google das gern mal, Deprivation.


    Zudem, wenn der Hund schlecht atmet und ein Pekingesenmix ist, bekommt er vermutlich schlecht Luft. Dann google bitte mal Brachycephalie. Das sollte ebenfalls untersucht werden.



    Ich persönlich glaube, du hast genug an der Backe mit diesem Hund, wofür du Geld ausgeben müssen wirst, ich würde dem Hund eine Wurmkur verpassen, zweimal in kurzem Abstand, aber das sagt dir der TA, meinetwegen die anderen Tiere auch entwurmen und das Ganze gut sein lassen.


    Du bist sehr wahrscheinlich auf einen typischen Hundedealer hereingefallen, die winden sich wie Aale und man bekommt selten sein Recht, weil die genau wissen, was sie tun.

    Zahlst du jetzt nicht, kannst sogar du verklagt werden, die Prozesskosten würde ich mir sparen wollen. Ich würde die bittere Pille jetzt schlucken, den Rest bezahlen und aus der Erfahrung lernen.

    Viel Glück!

  • Ohne den Vertrag zu kennen kann man tatsächlich auch nur raten was möglich ist und was nicht.

    Da spielt der Wortlaut eine entscheide Rolle.

    Am Ende scheint es hier ja mehr um die angebliche Lüge zu gehen als um irgendwas anderes.


    Ich hoffe dass der Hund so schnell wie möglich die Behandlung bekommt die er benötigt.

  • Dann einen Rechtsanwalt einschalten lassen, falls der Verkäufer es tut (gibt es umsonst bei ALG 2) Ich werde mich auf jeden Fall nicht mehr verarschen lassen, von Verkäufern die Elterntiere + Papiere nicht vorzeigen können

    Nein, es gibt auch bei ALG 2 nicht unbedingt einen Rechtsanwalt. Die prüfen vorher ganz genau ob es eine Chance auf Erfolg gibt oder nicht. Wenn es keine Chance auf Erfolg gibt, bekommst du auch keinen Rechtsanwalt. Bzw. bekommt man erst mal, wenn überhaupt, nur das erste Gespräch mit dem Anwalt bezahlt. Dazu muss man auch zum Rechtspfleger, der das alles dann prüft.


    Ich bezweifel das du bei der Sachlage auch nur das erste Gespräch beim Anwalt bezahlt bekommst.


    Wenn man sich schon einen Hund auf Raten kaufen muss, tut mir der Hund schon leid wenn er teurere Behandlungen als die Wurmkur braucht.


    Der Vertrag ist deswegen nicht ungültig und du wirst auch weiterhin bezahlen müssen.


    LG
    Sacco

  • Sinnvoller ist daher die Möglichkeit, den Kaufpreis zu mindern und den geminderten Kaufpreis an den Gesundheitszustand des Hundes auszurichten.

    Um 5Euro für die Wurmkur?

    Und nein, ich zahle das Geld nicht, da ist mir lieber ein 10+ jähriger Rechtsstreit lieber als mich damit abzufinden über den Tisch gezogen zu sein, das ist meine Meinung.

    Wie möchtest du das denn mit Bürgergeld machen?

    Kauf beim vernünftigen Züchter einen Hund mit Papieren und Du hast diese Probleme höchstwahrscheinlich nicht

    Naja auch ein seriöser Züchter entwurmt seine Welpen und auch die können trotzdem danach Würmer haben oder direkt neue bekommen. Gerade Welpen.


    Mir wurde übrigens mal vorgeworfen, ich hätte einen Hund mit Giardien abgegeben. Der 2. Wurf hatte dann ein Gesundheitszeugnis und Giardientest zur Wurfabnahme vorliegen.

  • Czarek

    Die Aussage, dass der Hund "wurmfrei" sei, würde ein vernünftiger Züchter nicht tätigen.


    Ich gehe auch stark davon aus, dass dieser auch keinen Hund auf Raten verkaufen würde. Also gäbe es das Problem tatsächlich nicht xD

  • 2. Laut Gesetz ist ein Hund eine Sache, es gilt also Sachmängelhaftung (die der Privatverkäufer legal ausgeschlossen hat laut Vertrag, den du unterschrieben hast, mit dem du also einverstanden warst).


    NUR weil es mich triggert, auch wenn die Sachmängelhaftung korrekt ist - Tiere sind keine Sachen, steht auch so im BGB. Für Kauf etc. Wird allerdings der Sachbegriff angewendet, daher ist der Rest natürlich inhaltlich wieder vollkommen richtig.

    Du hast natürlich recht, da habe ich den 90a BGB etwas sehr flapsig zusammengefasst, damit es möglichst einfach zu verstehen ist.

    Also im Originallaut heißt das:

    Zitat

    Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist.

  • Ich gehe auch stark davon aus, dass dieser auch keinen Hund auf Raten verkaufen würde. Also gäbe es das Problem tatsächlich nicht

    Die Absprachen sind mannigfaltigen, wieso nicht?

    Das "Problem" bzw die Situation wäre dasselbe wie jetzt.


    Nur ist es hier eben kein Problem, weil ein Wurmbefall sehr leicht zu behandeln ist und eben passieren kann. Das ist ja kein Mangel, der Tausende Euros kostet oder wo der Hund für immer mit zu tun haben wird.

  • Ich habe bei einer Bekannten es mal mitbekommen.

    Sie hat ihr Pferd auf Raten gekauft.....wir haben sie kennengelernt, weil sie von jetzt auf gleich ( ja das geht normalerweise nicht) aus dem Stall geflogen ist und den ganzen Tag mit Pferd und Freunden hier in der Gegend umhergeirrt ist und plötzlich Abends um 22 Uhr bei uns mit Freunden vor der Tür stand ( ohne Pferd, es war jemand mit dem Pferd im Dorf). Einer der Freunde ist mit dem ehemaligen Besitzer von unserem Hengst verwandt und hat mit dem Kontakt aufgenommen und der hat ihm dann den Tipp mit uns gegeben.


    Ja, was macht man. Pferd den ganzen Tag schon unterwegs ohne Wasser und Futter. Natürlich haben wir nicht nein gesagt.

    Pferd in den Roundpen mit Wasser und Heu gepackt. Uns Anschrift und Perso von Besitzerin und noch einem Freund geben lassen und kopiert. Einen Vertrag auf die schnelle aufgesetzt und unterschreiben lassen.


    Die Stute, wir haben sie dann am nächsten Tag umgestellt mit doppelter Umzäunung damit sie auch einen Unterstand hat, war echt brav und lieb aber da haben wir mal gemerkt was es mit Pferden macht, wenn sie ein paar Wochen bis 2 Monate, alleine stehen auch wenn sie andere Pferde sehen und man sich jeden Tag um die Bewegung und Beschäftigung kümmert.

    Naja, lange rede kurzer Sinn.


    Sie hat die Stute damals auch auf Raten gekauft und konnte nachdem die Stute in einen Pensionsstall umgezogen ist relativ schnell nicht mehr bezahlen und musste sie verkaufen.


    Aber als sie bei uns stand meinte die Besitzerin auch sie wäre angelogen, betrogen usw. worden und meinte sie bezahlt die Raten einfach nicht mehr und sie gehört ihr. Ich habe ihr 2 mal ordentlich den Kopf gewaschen und das Thema war durch.


    Wie gesagt hat sie später die Stute verkauft und den Rest an die Vorbesitzerin bezahlt.


    Und das waren schon andere Sachen als nur eine Wurmkur oder Wurmkurbehandlung.


    LG
    sacco

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