Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 21

  • Ich hätte mich in dem Moment auch zurück gezogen, ab sofort sollte aber auf deiner Agenda stehen, mit Spaß und Belohnung zu üben, dass er dir Sachen, auch Fressalien, abgibt. Kann man über hochwertigen Tausch zum Beispiel gut üben. Es kann immer sein, dass du einen triftigen Grund hast, ihm etwas abzunehmen, und dann sollte das auch ohne Drohung möglich sein.

  • Ich habe da keine Erfahrungswerte. Unser Hund ist seit er 8W ist bei uns und hat noch nie ein Ressourcenproblem gezeigt. Vom Bauchgefühl bin ich bei deiner Schwiegermutter, dass auf die offensichtliche Drohung zumindest ein verbaler Abbruch hätte kommen müssen, ein Verbotswort, das er kennt - "Nein!" oder ein deutliches authentisches "ey, spinnst du?!"


    Edit: ok, die anderen hätten es laufen lassen, aber für die Zukunft dann üben.

  • Ich habe da keine Erfahrungswerte. Unser Hund ist seit er 8W ist bei uns und hat noch nie ein Ressourcenproblem gezeigt. Vom Bauchgefühl bin ich bei deiner Schwiegermutter, dass auf die offensichtliche Drohung zumindest ein verbaler Abbruch hätte kommen müssen, ein Verbotswort, das er kennt - "Nein!" oder ein deutliches authentisches "ey, spinnst du?!"

    Der Hund hat einfach nur "Nein!" gesagt. Warum sollte man das abbrechen oder bestrafen?


    Natürlich kann man je nach Vertrauenslage und Situation auf ein Nein des Hundes mit einem Doch reagieren, aber dann muss man auch dahinter stehen und das Doch durchsetzen. In der geschilderten Situation finde ich ein Akzeptieren der Kommunikation durchaus angebracht.

  • Hätte ich anders reagieren müssen und wenn ja, wie?

    Ich würde bei dem Kontext erstmal sagen: nö.

    Sowas ist normale Kommunikation und es ist absolut okay, wenn der Hund auch mal sagt, lass mich in Ruhe. Solange das so eine Ausnahme ist würde ich es als genau das und nicht mehr nehmen.


    Ich hatte das mit Argos irgendwann im Frühjahr oder Sommer mal, als es das erste Mal einen Rehkopf gab. Ich schaue meinen Hunden gerne auch mal bisschen zu, wenn sie sich an sich richtigen Kausachen erfreuen. Ich hatte mich also in der Küche zu ihm gesetzt, so 1 oder 2 m entfernt, ich wollte ihm nicht auf die Pelle rücken, und habe zugeschaut. Da hat er mich auch angeknurrt. Ich bin einen halben Meter zurück gerutscht und dann wars okay. Ich weiß nicht obs die Geste war oder tatsächlich dieser halbe Meter mehr dann ausreichend war, aber das war dann okay für ihn.
    Argos frisst normalerweise in meiner ziemlich kleinen Küche, also ist es oft so, dass ich direkt neben ihm rumwerke und teilweise sogar mal kurz über ihn drüber lange während er frisst. Ich kann ihm auch alles abnehmen, ich darf an den Napf. Er kommt auch mit Kausachen zu mir um die auf mir drauf zu kauen und sich dabei kraulen zu lassen oder um Sachen bei mir vor Baldur in Sicherheit zu bringen usw.
    Ich war damals auch kurz irritiert und habe überlegt ob das jetzt ein Vorbote eines Problems ist, aber seitdem war nichts mehr. Lief alles weiter wie davor.
    Ich nehme an es war die Kombi von dasitzen und hinstarren plus was ganz besonders Gutes plus er konnte es nicht schnell runterschlingen was ihm dann zu viel war.


    Für mich klingt es als wäre es bei dir ähnlich. Noch nicht viel vertrauen, zu sehr drauf geschaut, zu nah, vielleicht auch das hantieren mit dem Handy. Da wollte Hund mal kurz klarstellen, dass er das gerne in Ruhe fressen würde.
    Wenn nichts weiter ist, dann ist, denke ich, dem Hund signalisieren, dass er ernst genommen wird, man ihn nicht bedrängen wollte und er selbstverständlich in Ruhe fressen darf genau das Richtige.

  • Übrigens, wenn er was gemopst hat, eine Socke oder wie neulich eine Tomate aus der Küche lässt er sich das ohne Probleme abnehmen.

    Das ist doch schon wirklich gut.


    Lass Dich nicht verunsichern. Auch Hunde können "mein" und "dein" unterscheiden. Und diese Rinderkopfhaut war ja nun mal sowas von seins....

    Da war die Reaktion erstmal was völlig Normales - und auch sehr sauber kommuniziert. Das ist ebenfalls was Gutes. Er hat ja nur "gesagt": "Äh, HALLO? Das ist MEINS!" Und Du hast es in dem Moment durch Deinen Rückzug so akzeptiert. Da ist jetzt nichts "kaputt" gegangen zwischen Euch, Charlie durfte sogar merken, dass Du auf seine Kommunikation achtest. Auch das ist was Gutes!


    Aber natürlich ists grundsätzlich ganz gut, wenn ein Hund sich auch solche Dinge mal (!) wegnehmen lässt, ich übertreibs jetzt mal und nehm als Beispiel: weil das Haus brennt und man gern evakuieren möchte und einfach keine Zeit hat, zu warten, bis sowas weggeknuspert ist....


    Das kann man ohne unnötiges Brimbosium ganz in Ruhe per Tauschen üben. Bei sehr ressourcenbetonten Hunden sollte man da lediglich ein wenig aufpassen, die nehmen solche "Spielchen" nämlich sehr gern an und dann wird sowas auf einmal NOCH wichtiger für den Hund. Also auch nicht dahingehend übertreiben, dass der Hund zu dem Schluss kommt, dass er nie mal in Ruhe seine besonderen Leckereien fressen kann.

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