Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 21
- Helfstyna
- Geschlossen
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Ich war in meinem Leben auf weit mehr "bunten" als "schwarzen" Beerdigungen. Kirche und Religion verlieren zunehmend ihren Stellenwert.
Ich finde, man darf da in Diskussionen in Frage stellen, ob "schwarz" tatsächlich noch DIE gesellschaftliche Norm ist oder ob es in dieser Hinsicht nicht wie in vielen anderen Belangen auch, schon längst einen gesellschaftlichen Wandel gibt.
Nicht fehlinterpretieren, ich bemüh mich da je nach Personenkreis schon drum, "passend" dort hinzugehen, finde aber Genöle der Friedhofsgeier (danke für dieses Wort Phonhaus ) auf einer Beerdigung weitaus pietätloser als jemanden, der beige-farbene Socken trägt, weil er keine schwarzen hat und das die einzigen sind, die keine bunten Muster haben. Nur so als Beispiel. Das kann durch jedes andere Kleidungsstück ersetzt werden.
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Mir fehlt leider schon lange, schon immer, das Verständnis für strenge Kleiderordnung.
Respekt zollt man m.M.n. durch das Verhalten, durch sich selbst. Indem man zB zuhört. Indem man dem Gegenüber das Gefühl gibt, in zB einem Gespräch ganz für ihn/sie dazusein. Respekt ist es meiner Meinung auch, dem Gegenüber einfach die Möglichkeit zu geben, so bei mir zu sein, wie er oder sie sich wohlfühlt, ohne sich verkleiden zu müssen.
Trotzdem habe ich auch ich beim Begräbnis meines Opas schwarz getragen. Weil ich weiß, dass meiner Oma das Außenbild sehr wichtig ist.
Aber ich würde mich freuen, wenn es weiter in Richtung "innere Werte" geht.
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Ok, "was ist konservativ oder gesellschaftliche Norm?" müsste noch geklärt werden, fällt mir gerade auf
Schwarz trage ich zb kaum auf Beerdigungen, sondern meistens dunkelblau
Ein dunkelblauer Bleistiftrock oder eine dunkelblaue Stretchhose, ein weißes Shirt und eine dunkelblaue Cardigan oder Blazer plus blauweiss gemusterten Tuch und dunkelblauen Pumps wäre zb in meiner Welt passende Kleidung, in der ich mich wohl fühlen würde. Ich hasse dieses schwarz in schwarz in schwarz. Aber, würde jemand Dresscode schwarz erwünschen, würde ich wohl schwarz tragen, wenn es die Person so möchte. Vielleicht dann mit einem Tuch, das nicht ganz schwarz ist
Auf der Urnenbeisetzung war ich so wie oben beschrieben gekleidet, also nicht schwarz, aber da der Rest in Freizeitkleidung kam, hoben wir uns trotzdem ab.
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Ich faende auch bunte Crocs unpassend. Egal ob Hochzeit (ausser bei Braut und Braeutigam), goldene/diamantene Hochzeit, grosser Geburtstag, Taufe oder Beerdigung.
Und das sage ich..die ihre Crocs quasi echt staendig traegt, weil andere Schuhe kaum schmerzfrei gehen.
Ich mach sowas einfach auch von den Gastgebern abhaengig (ok..klingt dezent scheisse im Bezug auf Beerdigung) und richte mich nach denen. Bei uns hier wird schwarz auf einer Beerdigung z.B. einfach erwartet, also gibts schwarz. Da bricht mir echt kein Zacken aus der Krone.
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Ich seh gar keinen Gegensatz von in inneren Werten und äußerer Erscheinung bei wichtigen Anlässen.
Im Gegenteil sehe ich sogar den wahnsinnig wichtigen Wert der Rücksichtnahme auf ‚verletzlichere‘ Personen, wenn ich am liebsten Gelb trage, aber zugunsten der unmittelbaren Angehörigen, die sich was Traditionelleres wünschen, für einen Tag darauf verzichte…
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Und wie sollen es Jugendliche lernen, wenn man es Ihnen nicht vorgibt/ vorlebt s.Beerdigung
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Mir fehlt leider schon lange, schon immer, das Verständnis für strenge Kleiderordnung.
Ich habe in einer Auslandsbank meine Ausbildung gemacht. Damals waren Jeans im Kundenverkehrsbereich nicht erlaubt und auch in den anderen Abteilungen nicht sooo gern gesehen. Das war 1987-90 oder so in dem Dreh.
Heute arbeite für ein IT-Unternehmen (Kunden Logistikbereich) und Jeans, T-Shirt und Turnschuhe (altes Wort für Sneaker) sind ok - wir haben aber auch selten Kundenbesuch, dann darf es etwas förmlicher (z.B. Bluse zur Jeans) sein. Als Berater vor 10-15 Jahren war noch Kostüm (gleiche Branche, aber Kunden Versicherungen) angesagt. Der Dresscode ändert sich halt im Laufe der Zeit.
Bei Hochzeiten käme mir aber auch heute noch nicht in den Sinn, im weißen Kleid aufzutauchen (auch, wenn die Braut z.B. rot trägt, wobei ich dann auch rot vermeiden würde), bei Beerdigungen muss es heute nicht mehr schwarz in schwarz sein, aber durchaus gedeckt und nicht farbenfroh und auch nicht grad die Lochjeans (auch nicht, wenn sie schwarz ist) empfinde ich als passend.
Ich drücke mit meiner Kleidung etwas aus, vermittle einen Eindruck, auch darüber, wie ich diesen Anlass empfinde. Da bin ich dann eher der konservative Typ.
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Und wie sollen es Jugendliche lernen, wenn man es Ihnen nicht vorgibt/ vorlebt s.Beerdigung
Was?
sich an Werte und Normen zu halten die durchaus eine Überprüfung nötig hätten oder eigene zu entwickeln?
Wenn jemand "lernen " soll sollte es für beide Seiten ein aktiver und reflektierter Prozess sein
Boah, als Kind musste ich im Dorf auf jede Beerdigung latschen, frei nach dem Motto
Wenn du mal tot bist willst du doch auch das alle kommen
Mal ganz davon ab das ich nicht tot sein wollte...
Ich wollte auch nicht unbedingt das "die " alle kommen
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Ich frage mich, ob Männer in normalen, das Knie nicht bedeckenden, Shorts rein dürfen.
Unabhängig von Kirchen (da reicht ja Alltagskleidung, die ausreichend viel bedeckt): das ist ehrlich gesagt ein Punkt, an dem ich besonders froh bin, KEIN Mann zu sein. Wenn wirklich förmliche Kleidung verlangt wird, haben Männer doch vor allem im Sommer die A****-Karte.
... ich will da gar keinem auf die Füße treten ...
Herrlich passende Formulierung, bei der Schuh-Diskussion.
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Im Sommer hat meine Cousine geheiratet, Dresscode war „feierliche (Abend-)Kleidung“, heißt: am liebsten Smoking/langes Kleid, aber wer das nicht hat/leihen oder kaufen will/kann, möge sich dennoch festlich kleiden. Da waren dann erwachsene Leute in ihrer schicksten Jeans, weil „ich sehs nicht ein, nur für einen Tag…“.
Und da hat sich die Braut zwar sehr über die Leute gefreut, war aber schon auch enttäuscht, dass ihre Wünsche missachtet wurden, auch ohne Kommunikation vorher…
Da liegt der Unterschied, wir haben das vorher kommuniziert, dass ich halt nichts Schickes in Nicht-Schwarz habe. Und ja, ich wollte mir auch nichts Buntes für einen Tag kaufen, was ich nie wieder anziehe, so locker sitzt das Geld dann doch nicht.
Für die Brautleute war es völlig in Ordnung, dass ich in Schwarz komme - war auch nicht die Einzige - also war alles in Ordnung.
Vorher darüber sprechen sollte man aber, das stimmt.
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