Probleme mit unserem kleinen Mischling

  • Hallo,


    wir hatten anfangs das gleiche Problem bzw die gleichen Probleme.


    Das mit dem hinterher laufen wird sich legen. Ein erster Schritt kann sein, dass ihr zum Beispiel das Wohnzimmer verlasst, die Tür zumacht und direkt wieder auf, sodass er lernt, alles super.


    Bezüglich des Winselns, dass müsst ihr leider aussitzen. Euer Welpe hat gelernt, sobald ich winsel kriege ich Aufmerksamkeit. Einfach ignorieren, nicht angucken, nicht anreden und nicht anfassen. Das dauert und das ist super schwer, aber super wichtig.


    Wegen der Geräusche im Treppenhaus. Zur Wohnungstür gehen, sagen alles gut und wieder weggehen.


    Versucht einfach euch mal neben die Box oder das Körbchen zu setzen und ihn dafür zu belohnen, dass er ruhig ist. Ihr könnt ihn nicht zum schlafen zwingen, aber versucht Ruhe und Routine reinzubringen.

  • Welpen mit 14 Wochen sind keine Babys mehr, auch keine Kleinkinder. Man kann sie mit einem älteren Kindergartenkind vergleichen, ab 16 Wochen dann bereits mit einem Grundschulkind.


    Das nur als bildlicher Vergleich, daß in diesem Entwicklungsalter die Aktivität und Ausdauer schon deutlich größer ist als beim ganz jungen Welpen. Die Entdeckung und Erforschung der Umwelt ist Thema und beschränkt sich nicht nur auf die unmittelbare Umgebung. also den Bau bei Wildcaniden oder Haus und Garten bei Haushunden. Der junge Hund möchte wie ein Kind im selben Entwicklungsalter die Welt kennenlernen, in der er lebt.

  • Uns wurde zu Beginn immer gesagt, bloß nicht lange mit dem Welpen raus. Kurz nach dem Umzug würde ihn das überfordern aufgrund der vielen Eindrücke. Der Welpe braucht erst einmal Zeit sich an das neue zuhause zu gewöhnen.

    So stand es auch in entsprechender Fachliteratur, es hat also nichts damit zutun, dass wir ein faules Sofakissen haben wollen wie manche hier meinen.


    Ebenso wurde uns empfohlen das Spielzeug selbst zu verwalten, wenn der Welpe durchdreht, da der Mensch und nicht der Welpe bestimmen soll, wann gespielt wird und man dies eben eher in Phasen machen soll wenn er ruhiger ist als eh schon auf 180.


    Wäsche kann man natürlich auch aufhängen, wenn der Hund daneben steht. Es ging eher darum, dass der Welpe ja laut Internet und co mindestens 18 Stunden schlafen soll und das nicht geht, wenn er seine Herrchen auf Schritt und Tritt verfolgt.



    Heute waren wir mal mehr draußen im Park etc. und er wirkt deutlich ausgeglichener. Verstehe aber nicht, wieso man dann immer gesagt kriegt bloß nicht mehr als 5 Minuten pro Lebensmonat mit dem Hund raus.

    Vermutlich sollte man die Welpenerziehungsbücher nicht zu genau nehmen...


    Danke für die Tipps

  • Heute waren wir mal mehr draußen im Park etc. und er wirkt deutlich ausgeglichener. Verstehe aber nicht, wieso man dann immer gesagt kriegt bloß nicht mehr als 5 Minuten pro Lebensmonat mit dem Hund raus.

    Vermutlich sollte man die Welpenerziehungsbücher nicht zu genau nehmen...


    Danke für die Tipps

    Prima, daß Ihr länger mit dem Kleinen unterwegs ward und auch schon merkt, daß er ausgeglichener ist.

    Das mit den 5 Minuten bezieht sich ausschließlich auf das Laufen an der kurzen Leine wobei das Hündchen lernen soll nicht zu ziehen.

  • Weil vieles einfach vollkommen falsch widergekaut wird. Leider. Das macht es allen schwer, die neu anfangen, und das Beste wollen.


    Und manches ist einfach unvollständig oder die konträre Perspektive.


    Schau mal: Ganz am Anfang ist die Umstellung genug, da braucht es keine "großen" Sachen, aber spielen und rennen lassen kann man trotzdem. Man sollte nur nicht direkt in die Fußgängerzone zur Rush Hour oder drei Stunden an den rammelvollen Strand.


    Der Hund schläft 18 Stunden ist schon nicht ganz unrealistisch - aber er ist dann auch 6 Stunden wach und soll in den 6 Stunden aktiv sein können. Aktiv sein im Sinne von etwas entdecken können, schnüffeln, bisschen auspowern usw. und das über den Tag verteilt, nicht 6 Stunden am Stück.


    Trotzdem klingt es komplett anders, wenn ich sage: Ein Welpe sollte mindestens 18 Stunden am Tag schlafen!!! als wenn ich sage: Ein Welpe sollte 6 Stunden am Tag ein aktiver, neugieriger Hund sein können!!! Stimmts? Bei dem Betonen des Schlafens denkt man sich "Oh Gott, da darf ich ja gar nichts machen. Der muss immer schlafen." Bei den 6 aktiven Stunden "Oh Gott, ich muss den 6 Stunden pro Tag bespaßen!" und beides ist falsch.


    Man muss den Mittelweg finden, wo man nicht zum Dauerbespaßer wird, aber den Hund auch mal Hund sein lässt und er Energie ablassen kann und etwas erlebt. Den findet ihr bestimmt noch.

  • Uns wurde zu Beginn immer gesagt, bloß nicht lange mit dem Welpen raus. Kurz nach dem Umzug würde ihn das überfordern aufgrund der vielen Eindrücke.

    Das ist schon richtig, aber euer Welpe ist ja schon mehr als eine Woche bei euch. In den allerersten 2,3 Tagen würde ich auch keine großen Unternehmungen starten, aber danach ist es Zeit für kleine Ausflüge mit Freilaufmöglichkeit, denn der junge Hund muß sich auch mal frei bewegen können. Gut aufgezogene Welpen sind anpassungsfähig und brauchen keine lange "Schonzeit" zur Eingewöhnung. Zumal euer Welpe ja schon am Ende des eigentlichen Welpenalters und kurz vor Beginn des Junghundealters steht.


    Es ging eher darum, dass der Welpe ja laut Internet und co mindestens 18 Stunden schlafen soll

    In Freilandbeobachtungen an verwilderten Haushunden kamen die Beobachter auf durchschnittlich 16 bis 17 Stunden Ruhezeit (nicht nur fest schlafen, sondern auch dösen),und zwar altersunabhängig.

    Verstehe aber nicht, wieso man dann immer gesagt kriegt bloß nicht mehr als 5 Minuten pro Lebensmonat mit dem Hund raus.

    Ach, die berühmt- berüchtigte 5-Minuten-Regel. Ich habe schon geahnt daß die hier auch irgendwo herumspukt. :smirking_face:

    Sie wird leider sehr oft mißverstanden bzw falsch weitergegeben.

    Sie bezieht sich nämlich ausschließlich auf das stramme Mitlaufen des Hundes an der Leine im Tempo des Menschen. Viele Menschen verstehen nämlich genau das unter Spazierengehen mit Hund: Der Mensch geht flott von A nach B, der Hund folgt aufmerksam an der Leine ohne zu ziehen.

    Das ist aber eine hohe Konzentrationsleistung, die Welpen vorerst noch völlig überfordert. Daher die sinnvolle zeitliche Begrenzung.

    Der gesamte Aufenthalt im Freien ist aber damit nicht gemeint! Man kann sich ohne Schaden stundenlang draußen mit einem Welpen aufhalten. Bißchen rumbummeln, spielen, schnüffeln lassen, sich ins Gras setzen und dem Welpen beim Erkunden zuschauen. Mit ihm gemeinsam und in seinem Tempo auf Entdeckungstour gehen.

  • Noch so als allgemeiner Tipp, auch nach der Welpenzeit: Weniger auf die Uhr, mehr auf den Hund schauen. Diese ganzen "Regeln" vernachlässigen das Individuum komplett.


    Ich hab hier eine Hündin, die kommt überall mit hin, seit sie 6 Wochen ist. Einfach, weil sie da einen Heidenspaß dran hat und nicht überfordert wird. Einkaufszentrum, am Hundeplatz schauen, Schafe, Pferde, Esel oder Café in der Stadt - findet sie alles von Anfang an toll.

    (Bevor jemand aufschreit, sie ist bei mir mit Mutter und Geschwistern aufgewachsen - wurde nicht so zeitig abgegeben). Ihr Bruder drohte auch mit 12 Wochen überfordert zu sein, wenn die ruhige Runde zu lange dauerte, weil er Reize viel intensiver wahrnimmt als sie. Der brauchte auch nach jedem Neuen eine längere Ruhephase.


    Selbst im gleichen Wurf gibt es schon immense Unterschiede. Der eine Hunde lacht dich über die 5 Minuten-Regel aus. Bei dem anderen ist die gar nicht übel als Orientierung, damit man es nicht übertreibt.


    Also: Lernt euren Hund ganz in Ruhe kennen und schaut, was geht, was gut tut und was nicht.

    Das dauert ein bisschen - beim ersten Hund ebenso wie beim zehnten.

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