Aggressionen des Zweithundes gegenüber dem Ersthund

  • Der Hund hat Schmerzen und der Tierarzt hat mittels Röntgen HD diagnostiziert.

    Was befürchtet ihr denn jetzt? Das der Hund doch keine HD hat? Was würde das an der Therapie ändern?

  • Ich möchte nur vorsichtig anmerken das ihr dringend jemand an eurer Seite braucht der sich mit Gebrauchshunden auskennt.

    Und bitte bitte, bringt euch auf den neuesten Stand, denn dieses devot, Welpenschutz und alles ist sowas von falsch und längst überholt.


    Aktuell tun mir da grad alle leid, der arme Labrador der im eigenen Zuhause Angst haben muss, der junge Schäferhund der immer mehr außer Kontrolle gerät weil er niemanden hat der mit ihm umgehen kann und ehrlich gesagt auch euer Umfeld. Ich mag mir garnicht vorstellen wie die Begegnungen beim Gassi aussehen werden wenn der rüpelige Schäfer erwachsen ist.

  • Es ist ja schon viel bzgl. Grenzen setzen geschrieben worden.

    Das kann ich nur unterstreichen, bisher habt ihr reagiert, nun müsst ihr lernen zu agieren.


    Einen Punkt möchte ich dir dabei ans Herz legen.

    Bedenkt dabei, dass ein Schäferhund einen gänzlich anderen Charakter als ein Labrador besitzt. (Das merkt ihr ja bereits seit einem Jahr).

    Wo der Labrador bei Stress und Frust eher zum fiddeln neigt - sprich, er macht den Clown - tendiert der Schäferhund bei Stress und Frust durchaus auch gern zur Aggression.

    Es kann also durchaus passieren, dass euer Schäferhund, wenn er nun aktiv Grenzen aufgezeigt bekommt erst mal versucht seinen Frust am Labrador auszulassen. Oder, auch nicht ungewöhnlich für einen Gebrauchshund , an euch! Das sollte man da immer im Hinterkopf behalten.


    Weshalb ein Trainer mit Gebrauchshunde Erfahrung wirklich Sinn macht.


    Auch wichtig, du hast geschrieben, dein Hund versteht sich sehr gut mit Fremdhunden.

    Auch hier ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass dies in den nächsten ein bis zwei Jahren kippen wird. Egal wie gut ihr ihn sozialisiert habt.

    Schäferhunde sind nicht für ihre große Artgenossenliebe bekannt. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber ich würde erst mal nicht davon ausgehen, das er mit zunehmenden Erwachen werden, weiter so nett bleibt.


    Viel Glück und Erfolg wünsche ich euch!

  • Weshalb ein Trainer mit Gebrauchshunde Erfahrung wirklich Sinn macht.

    Ja, nur die sind sehr schwer zu finden und sehr gefragt. Ich wüsste hier im Umkreis einen und da kostet die Einzelstunde über 70€. Und sein Terminkalender ist voll. Ein Termin in sechs Wochen bringt der TE auch nix.


    Deswegen nochmal der Hinweis mal bei den SVs anzufragen. Die haben auf jeden Fall Ahnung von den Hunden und können vielleicht kurzfristig helfen. Und wenn ihn nur ein erfahrener Hundeführer mal für zwei, drei Wochen in Pflege nimmt.


    Hat die TE gesagt, wo sie wohnt? Wenn es zufällig der "richtige" Ort ist, könnte ich ihr auf jeden Fall einen Kontakt vermitteln.

  • Die Frage ist nicht, ob die HD von einem TA diagnostiziert wurde, sondern wie.

    Dafür braucht es nämlich ein bestimmtes Röntgenverfahren von jemandem der entsprechende Fachkunde über HD-Röntgenbilder hat.

    Von fachkundigem Arzt mittels Röntgenbilder feststellen lassen. Momentan konservative Therapie: Kombination aus Medikamenten und Unterwasserlaufband sowie Lasertherapie. Alternative: OP.

    normal wird das unter Vollnarkose mit einem sogenannten Streßröntgen gemacht. Da du immer nur sagst HD und nicht welcher Grad gehe ich stark davon aus dass es ohne Narkose irgendwie gemacht wurde. Das gibt leider gar keine aussagekräftigen Resultate. Ab einem gewissem Grad der Ausprägung kannst du da Muskelaufbau betreiben ohne Ende und der HUnd hat dennoch Schmerzen.

  • Da muss ich @Lockenwolf auf jeden Fall zustimmen. Wurde es in Narkose gemacht? Mit entsprechender Lagerung der Hüfte?


    Bei HD ist es auch wichtig, wie ausgeprägt sie ist. Eine C-Hüfte ist z.B. nicht toll, aber schränkt den Hund in der Regel nicht ein.

  • Ich kenne mich mit beiden Rassen gar nicht aus, aber zum Thema getrennt Gassigehen:


    Das war bei uns (aus unterschiedlichen Gründen) im ersten Jahr auch kaum möglich. Das hat genervt und zermürbt. Aber irgendwann habe ich es akzeptiert und für mich das Beste daraus gemacht (mich z.B. daran erfreut, mit den Hunden etwas getrennt zu machen, das sie jeweils mögen und was altersgerecht ist. Sie sind halt 9 Jahre auseinander).

    Das hat sehr geholfen, selbst entspannter zu werden, und jetzt gehe ich 2x täglich lange zusammen, laste sie aber auch einzeln aus und 1x getrennt. Das ist perfekt.


    Du schilderst schon recht lange Gassizeiten, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich denke, es wäre für beide Hunde genauso "effektiv", diese etwas zu kürzen, aber getrennt zu machen und sie entsprechend ihrer Rasse auszulasten oder einfach nur in Ruhe für einen alleine da zu sein.


    Mein Junior hat den Ersthund auch ständig genervt.

    Wir hatten aber von Tag 1 an ein Pausensignal, das hieß für ihn: Weggehen und sich zurück nehmen, jetzt ist der Ersthund dran. Das war und ist Gold wert.

    Aber ich befürchte, dass ein DSH aus anderen Gründen und ggf. mit anderen Folgen einen Ersthund nervt als ein kleiner Pudel ;-)


    Da hilft wirklich nur ein kundiger Trainer.


    Aber ich wollte trotzdem kurz meine Erfahrungen hier lassen.


    Ich kenne mittlerweile viele Mehrhundehalter, und bei fast allen war das erste Jahr herausfordernd. Insofern bist Du da nicht alleine, musst aber schleunigst etwas tun, damit Deinem Ersthund nicht echt mal was passiert.

  • Die Frage ist nicht, ob die HD von einem TA diagnostiziert wurde, sondern wie.

    Dafür braucht es nämlich ein bestimmtes Röntgenverfahren von jemandem der entsprechende Fachkunde über HD-Röntgenbilder hat.

    Wenn ein Tierarzt nur durch Abtasten eine solche Diagnose gemacht hätte, hätte ich ja auch Zweifel und würde zu einem Spezialisten raten.

    Aber wie kommst du darauf, dass es eines Spezialisten bedarf, um eine HD festzustellen?

    Jeder Tierarzt hat eine veterinärmedizinische Ausbildung und kann auf Röntgenaufnahmen sehr wohl erkennen, ob die Hüfte gut entwickelt aussieht, oder ob da Mängel zu erkennen sind.


    Natürlich sollte vor einer OP dann noch mal ein Tierarzt, der Erfahrung gerade in dem Bereich hat, eine genauere Diagnose machen, um eben auch festzustellen, welche Therapie auch dem Alter des Hundes am Besten entspricht.


    .......................


    Zum eigentlichen Problem: Da kann ich mich auch nur den Vorrednern anschließen, einen guten Trainer zu Rate zu ziehen.


    Der Schäferhund hat von Beginn an den Raum zu Dominanz bekommen und für sich erkannt, dass er es KANN.

    Daraus ist jetzt Mobbing geworden.

    Ob das jetzt noch hinzubekommen ist, ist die große Frage, weil auch der Ersthund lernen müsste, dem Schäferhund "mal die Stirn zu bieten".


    Da ist allerdings die Gefahr recht groß, dass es dann doch blutig werden könnte, weil der Schäferhund ja bisher die Erfahrung gemacht hat, sich nichts bieten lassen zu müssen, und jetzt eben auch die körperlichen Fähigkeiten hat, das auch körperlich umzusetzen.


    Mein probates Mittel, gegenseitige Konkurrenz erst gar nicht entstehen zu lassen: Macht Einer etwas gut, bekommen alle eine Belohnung.

    Das allerdings von Welpe an.


    So wurde "Warten-Können" zu einer erwünschten Eigenschaft, z. B. wenn ich einen Hund gebürstet habe, bekamen im Anschluss alle einen kleinen Kausnack.

  • Aber wie kommst du darauf, dass es eines Spezialisten bedarf, um eine HD festzustellen?

    Jeder Tierarzt hat eine veterinärmedizinische Ausbildung und kann auf Röntgenaufnahmen sehr wohl erkennen, ob die Hüfte gut entwickelt aussieht, oder ob da Mängel zu erkennen sind.

    Langjährige Erfahrung...

    Ich traue keiner HD Diagnose mehr, die nicht von einem Orthopäden oder zuständigen Gutachter der Rassezuchtvereine gestellt wurde, gerade in so jungem Alter.

    Dafür hab ich einfach zu viel Schindluder gesehen von normalen Tierärzten, ohne Zusatzqualifikation in dem Bereich.


    Und selbst wenn die Diagnose korrekt ist, wäre in etwa jetzt die Zeit um nachzuröntgen, wie es sich in dem halben Jahr während des abschließenden Höhenwachstums entwickelt hat und um den Befund auch offiziell festzuhalten und eintragen zu lassen.

  • Und selbst wenn die Diagnose korrekt ist, wäre in etwa jetzt die Zeit um nachzuröntgen, wie es sich in dem halben Jahr während des abschließenden Höhenwachstums entwickelt hat und um den Befund auch offiziell festzuhalten und eintragen zu lassen.

    Dem stimme ich absolut zu!


    Meine persönliche Erfahrung war mal eine "Abtastdiagnose", die sich später als falsch heraus gestellt hat.


    Trotzdem kann ein Tierarzt aufgrund seiner Ausbildung grundsätzlich erkennen, ob etwas mit einer Hüfte nicht stimmt - sofern entsprechende Röntgenaufnahmen gemacht wurden, die die notwendige Qualität haben, um eine Aussage zur Hüfte machen zu können.

    Dazu gehört die entsprechende Lagerung des Hundes bei einer Röntgendiagnose der Hüfte, also Rückenlage und überstreckte Hinterhand.


    Die Klassifizierung sollte dann tatsächlich von einem Spezialisten vorgenommen werden, egal ob für ein Gutachten oder nicht.


    Es gibt ja unterschiedliche Grade einer Fehlentwicklung des Hüftgelenks, und natürlich ist eine Feindiagnose mit den spezielleren Kenntnissen nötig, gerade um geringgradigere Abweichungen feststellen zu können, um eine erstklassige Hüfte (bei uns A1 oder A2) von einer guten Hüfte (bei uns B1 oder B2) abzugrenzen.

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