Hund zerstört die Couch

  • Meine Tierschutzhündin operiert Reissverschlüsse und Knöpfe aus Sachen, die mir gehören, bevorzugt Wäsche und Bettwäsche. Wenn ich schlafe unter Umständen auch, wenn ich drinstecke. Deshalb schlafe ich nur noch in T-Shirts :D . Heutzutags (sie ist schon mehrere Jahre bei uns) eher selten, früher ziemlich regelmäßig.


    Ich würde definitiv ausschließen, dass sie mich oder meine Sachen nicht mag, eher im Gegenteil. Sie liegt sehr gerne in meiner Bettwäsche und meiner getragenen Kleidung :smile: Es hat sich gezeigt, dass dieses Verhalten gehäuft dann auftritt, wenn sie Stress oder Angst hat, es vermutlich also ein Mechanismus zur Selbstberuhigung ist, der eben auch selbstbelohnend ist (weil Stresshormone abgebaut werden und Kauen bzw. Suckeln beruhigende Effekte haben können. Alleinsein macht ihr keinen Stress, aber Wind und ungewohnte Situationen in und ums Haus. Der Einzug unserer zweiten Hündin und der Einbau unserer Wandwärmepumpe haben mich ein paar Kopfkissen- und Bettbezüge gekostet.


    Wenn sich das Verhalten erstmal etabliert hat (wie gesagt, es ist selbstbelohnend), dann ist es nicht einfach, daran zu arbeiten. Daher auch von mir der Rat zu einem Trainer. Ich würde eher nicht vermuten, dass ihr ihn ans Wohnzimmer gewöhnen müsst, die Frage ist wirklich eher, ihm die Couch abzugewöhnen. Und das ist im ersten Schritt halt wirklich am Einfachsten dadurch erreicht, dass Ihr den Zugang zu ihr blockt. Mit dem Risiko allerdings, dass er sich was Anderes sucht. Und das Alleinbleiben muss komplett neu aufgebaut werden.

  • Ich wiederhole mich jetzt, aber der Hund ist ausgelastet und wird gefordert. Daran liegt es nicht.


    Wir verstecken auch mal Sachen im Garten und lassen ihn suchen.


    Er hat einen großen Garten (ca 450m2) und wir gehen regelmäßig mit ihm. Außerdem spielen wir mehrmals täglich im Garten. Er ist also ausgelastet.

    Meine Pudel sind jetzt 10 und 14 Jahre alt und denen gefällt so ein miniprogramm aber als sie jünger waren brauchten sie doch auch anspruchsvollere Aufgaben und ich kenne keinen Gebrauchshund der mit ein bissl Lecker im Garten suchen ausgelastet wäre- ich kenne viele.

  • Das eine „Hundetrainerin“ ein mehrstündiges Wegsperren in eine Box empfiehlt ist ein Skandal. Und Tierschutzrelevant.


    Zu eurem Problem: wenn ihr Pech habt, wird euer Hund niemals relaxed allein bleiben können. Offenbar habt ihr es ihm auch nicht kleinschrittig beigebracht, sondern ihn vor vollendete Tatsachen gestellt, indem ihr ihn im Bad eingeschlossen habt. Ich würde definitiv zunächst einen Sitter suchen, und parallel dazu mit einem Trainer arbeiten.


    Und ob als Beschäftigung für einen Gebrauchshund Spaziergänge und Suchspiele im Garten ausreichen, wage ich zu bezweifeln.

  • Vor allem gibt sich ein Hund mit vielem zufrieden, wenn er es nicht anders kennt.


    Bis man einmal einen Hund hat, der richtig müde und zufrieden nach einer Aufgabe zuhause ratzt...

  • Mein Boxermix Max kam mit 2 Jahren aus furchtbarer Haltung zu mir.

    Da war nix mit zu früh abgegeben, langsam das Alleinsein üben, zu lange Zeitdauer alleine usw. usf.

    Ihm haben 10 Minuten Müll wegbringen und noch 5 Sätze mit dem Nachbarn quatschen gereicht.

    Ich habe echt alles probiert, incl. diverser Mittelchen auf der Couch.

    Das einzige Ergebnis war, das ich dann nicht mehr darauf sitzen konnte.


    Nach der 5ten Couch (ich habe, wenn die Alte gar nicht mehr ging immer sehr Billige oder Geschenkte genommen) und ca. 2 Jahren war Schluss.

    Ich glaube, er war einfach fertig damit.

  • Ich finde nicht, dass das ein so guter Ratschlag ist, dem Hund diesen Stress weiter zuzumuten und zu warten, in der Hoffnung, dass es besser wird.


    Denn selbst wenn’s vielleicht irgendwann aufhören sollte, dass er etwas kaputt macht, dann liegt das nicht daran, dass er etwas gelernt hst, sondern den Stress einfach anders kanalisiert oder einfach aufgegeben hat.


    Der Stress des alleine bleibens ist davon ja nicht plötzlich weg.

  • Wenn sich das auf mich bezogen hat. Ich denke, 10 Minuten Müllwegbringen sollte schon drin sein :winking_face:

    Im übrigen habe ich habe ja auch klaglos mit den Konsequenzen gelebt.

  • Natürlich kann man kurz Müll wegbringen, aber einfach immer wieder neue Sofas anschaffen über Monate hinweg und nicht an der Ursache arbeiten, in der Hoffnung, dass es sich von selbst regelt, ist einfach nicht fair dem Hund gegenüber.


    Ist ja schön, dass du das klaglos ertragen hast. Aber der Hund macht das nicht aus Spaß (in der Regel), sondern geht damit oft massiver Stress einher. Das ist nicht in Ordnung, dass man das so einfach lässt.


    Im übrigen wäre mein weg fürs Müll wegbringen auch nicht „Augen zu und durch“, sondern schleckmatte, Kong etc. als Ablenkung geben, sich beeilen oder das Müll raus bringen mit einem Spaziergang kombinieren. Ich halte nichts davon, die Nerven von Hund und Halter für Situationen zu strapazieren, dje den Stress nicht wert sind. Die Kapazität sollte man lieber in sinnvolles Training mit dem Hund investieren.

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