Toller Welpe mit Beißaffinität
-
-
Hundundmehr vielen Dank, ich werde das alles mal ausprobieren.
Ja, die Geduld muss ich mir aber auch hart erarbeiten, ich bin gerade 3 Schritte aus meiner Komfort-Zone raus (aber das ist gut so, ich will und muss viel lernen).
Man fühlt sich von diversen Internetbeiträgen auch fast schon unter Druck gesetzt, möglichst früh möglichst viel mit ihm zu machen. Ich glaube, da liegt mein Fehler. Vielleicht reicht ein geregelter Tagesablauf für uns beide sowie ein kurzer Spaziergang 1x und ein kleines Spiel 1-2x am Tag ja völlig aus? Langweilig wird es ja trotzdem in den Wachphasen nicht, da ich in der Wohnung Dinge tue und mit ihm in den Garten kann.
Er knabbert übrigens alles Grüne im Garten an. Rasen, Disteln, die Buchenhecke. So schnell kann man gar nicht gucken, wie ein Blatt in seinem Maul verschwindet, welches man dann rausprokeln muss
Auch nehme ich mit, dass ich versuchen sollte, wirklich alles unerwünschte Verhalten in gewünschtes Verhalten umzulenken, anstatt ihm ein alternativloses "Nein" zu bieten. Zum Teil klappt das auch schon, hier muss ich wohl nur geduldig und beharrlich sein.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Man darf sich echt nicht unter Druck setzen lassen. Lumi ist jetzt 5 Monate alt und kann noch gar nichts außer Chillen, seinem Namen, einem Aufmerksamkeitssignal, Sitz/Platz/Safe mit geringfügiger Ablenkung und Dauer, einem positiven Abbruchsignal und den Hausregeln. Am Anfang sind einfach völlig andere Sachen wichtig. Signale aufbauen ist eine Sache von ein paar Trainingseinheiten, wenn man ungefähr weiß, was man tut. Das kann man immer noch machen. An Tag 2 würde ich genau gar nichts an "Auslastung" mit einem Welpen machen.
Edit: ich finde Hausleine/Welpenauslauf sehr hilfreich
Edit 2: Lumi hat am Anfang auch ALLES gefressen, gerade an Grünzeug.... das hat sich nach ein paar Tagen und dem Aufbau von einem Abbruch-/Umorientierungssignal abseits dieser Situationen ganz schnell von selbst gegeben
-
Auch nehme ich mit, dass ich versuchen sollte, wirklich alles unerwünschte Verhalten in gewünschtes Verhalten umzulenken, anstatt ihm ein alternativloses "Nein" zu bieten.
Das ist eine sehr wichtige Erkenntnis
Das "nein" braucht im direkten Anschluss eine (erwünschte) Alternative; Bei manchen Hunden ist das lebenslang so (und geht einem in Fleisch und Blut über), bei vielen bewirkt aber im Laufe der Zeit ein "nein" den Abbruch des unerwünschten Verhaltens, und der Hund macht selber ein Alternativverhalten, das erwünscht ist.
Ihr lernt euch gerade erst kennen, und Vertrauen und Bindung brauchen ihre Zeit.
wie ich das gemacht habe, am Beispiel meines Leifur:
Die ersten beiden Tage haben Haus und Garten und seine neue Familie (bestehend aus Mann, zwei weiteren Hunden, und mir) völlig für den kleinen Kerl ausgereicht.
Am 3. Tag habe ich ihm dann eine Ahnung von der großen, weiten, spannenden, tollen Welt gegeben, indem ich ihn auf die Grünfläche 1-1,5 Minuten von der Haustür entfernt getragen habe. Dafür habe ich mir einen Zeitpunkt bei Tageslicht ausgesucht, wo wirklich nichts dort los war, gar nichts.
Leif hat sich erst mal hingesetzt, und diese "Weite" um sich rum mit großen Augen bestaunt, bis ich ihn motivierte, mal ein paar Schritte mit mir zu gehen - unangleint, weil das dort völlig ungefährlich für ihn war, habe ich genau diese Stelle dafür ausgesucht.
Nach 15 Minuten habe ich ihn dann wieder zurück getragen.
Am nächsten Tag war ich 2 mal dort, auch eine recht kurze Zeit, wobei ich ihn auf dem Rückweg angeleint habe, und die kurze Strecke zur Haustüre gelaufen bin.
Da konnte er aber auch noch weiter "erkunden", weil dieses Wegstück mit "Wildwuchs" begrünt ist.
Am nächsten Tag wurde er dann zusammen mit den "großen Jungs" ins Auto gepackt (für die ersten Wochen in einer Transportbox), und wir sind ins Grüne gefahren, an Stellen, wo er auch gefahrlos unangeleint laufen und die dortige Umwelt erkunden konnte, und zwar in Ruhe, ohne weitere Menschen und Hunde.
Diese "Ausflüge" haben dann recht schnell bis zu einer Stunde gedauert, wo ich da an Strecke vielleicht maximal einen Kilometer gelaufen bin.
Da ein kleiner Tipp von mir: Es gab bei diesen Ausflügen IMMER zwischendurch eine kleine Pause von mindestens 10 Minuten, in der alle Hunde einen Kausnack bekamen.
So habe ich von Beginn an bei diesen spannenden Ausflügen eine Ruhephase etabliert, wo auch der Welpe - angeregt durch das Kauen - herunterfahren konnte.
Ich habe während meiner gesamten Hundehaltung so oft Junghunde erlebt, die dieses Herunterfahren beim Spaziergang nie gelernt haben, wo die Halter dann völlig verzweifelt waren, weil sie mit einem Jahr einen Jungspund hatten, der während des Spaziergangs immer weiter aufdrehte, bis er zum Schluß völlig hohldrehte, und Zuhause dann gar nicht mehr zur Ruhe kam.
Bei mir hat sich diese von Beginn an etablierte Pause bei allen Hunden bezahlt gemacht, denn diese so eingeführte Lernerfahrung der Pause hat sich im weiteren Verlauf in alle Lebenslagen übertragen; Meine Hunde chillen überall, egal wo wir sind, wenn sie merken: Jetzt ist erst mal Pause angesagt.
Fremde Hunde haben meine Welpen alle immer sehr dosiert (die ersten Tage reichte EIN anderer Hund aus, um dem Welpen zu zeigen, dass es auch noch andere Hunde auf dieser Welt gibt, die auch noch anders aussehen als er...), und sehr sorgfältig von mir ausgesucht kennengelernt.
War ein Tag mal sehr aufregend, gab es danach mindestens einen Tag mit "Schmalspurprogramm", also ohne irgendwelche besonders aufregenden Umweltreize, damit der Welpe ausreichend Zeit hatte, den Stress dieses aufregenden Tages zu verarbeiten.
Stressresilienz kann nicht nur erlernt werden, sie muss erlernt werden, damit ein Organismus Stress angemessen mit Stress umgehen und verarbeiten kann.
Was ich nicht machen würde: Mit dem Welpen zu diesen typischen "Hundewiesen" gehen, wo sich viele Hundehalter treffen und die Hunde zumeist völlig unreglemtiert durch den Menschen "ihr Ding" machen lassen ...
Das überfordert den Welpen nicht nur, er kann da nichts lernen - außer: Wie Hunde Dinge regeln, wenn Menschen sie keine Regeln lehren...
Aber egal wo ich war - wenn ich meinte, es wird jetzt zu viel für den Welpen ... dann habe ich ihn auf den Arm genommen, und bin gegangen.
Die Welpenzeit ist unglaublich schnell vorbei, und viele Dinge die ein Welpe in der Zeit (kennen-)lernt sind prägend für sein gesamtes Leben.
Dass du zweifelst, und diese Zeit auch als sehr anstrengend empfindest ... ist übrigens genauso völlig normal, wie das Verhalten deines Welpen.
Genau dafür hat uns die Natur das Oxytocin mitgegeben - dieser "Zuckerschock" den wir beim Welpen haben, weil er "so süß" ist - das ist unsere "Nervennahrung", die uns dabei hilft, diese doch anstrengende Phase zu überleben
-
Das hat nichts, aber auch gar nichts, mit Aggression zu tun.
Er ist leider wirklich schwer herunterzufahren. Sobald er sich in einer Drüber-Phase hinlegt, ich ihn dafür ruhig und leise lobe und langsam streichle, gehen seine Augen und Zähne auf meine Hände los
Dann fass ihn da halt nicht an
Grundsätzlich, dein Hund wird später Auslastung brauchen. Und zwar was Richtiges, nicht nur sowas wie Suchspiele und Fresszeug. Mach dich da schonmal schlau was du tun willst und wann man da wie anfängt. Das ist meist zweimal pro Woche. Zuhause machst du dann gar nichts außer normale Grunderziehung, Gassi und sowas. Das sind Pausentage. Klar kann man da auch Mal ein Suchspiel machen oder sowas, aber das kommt später, wenn man dann ein Gefühl dafür hat was geht und was nicht.
Das ist für dich derzeit aber alles ferne Zukunftsmusik. Der Welpe ist sehr jung, er ist erst den dritten Tag da. Mach mal nichts mit ihm außer seine Bedürfnisse befriedigen (Essen, raus gehen, Ruhe, spielen) und den Namen üben. Wobei üben heißt, dass du ihn rufst, wenn du gerade was Tolles zu bieten hast, nicht eine extra Übungssituation stellen.
Ansonsten bist gerade du gefragt. Jetzt ist sie Zeit in der DU lernen musst den Hund zu verstehen und einzuschätzen. Wie reagiert er auf was (auch hier, keine Situationen stellen, das kommt im Alltag, wenn man sich miteinander beschäftigt).
Und das so grob mindestens für die nächsten 2-3 Wochen. Sobald das alles ruhig und gut läuft kannst du dann anfangen Dinge einzubauen wie beispielsweise Rückruftraining. Aber hier langsam, Schritt für Schritt. Wenn es nicht mehr ruhig läuft, dann hast du übertrieben, also wieder mindestens ein Schritt zurück und weniger machen. Wie gesagt, du musst momentan genauso viel lernen wie der Welpe.
Keine Sorge, du machst nicht nichts mit dem Hund. Im Hintergrund laufen ja so Dinge wie Hausregeln, Umgang mit Menschen, Menschen verstehen lernen (deswegen ist es in der Zeit auch wichtig einfach ehrlich und authentisch zu sein, nicht irgendwie nach irgendwelchen komischen Tipps wie man sich angeblich verhalten soll handeln), Umgebung erkunden usw. Also mehr als genug.
Zum Thema beißen. Du bist stärker, du bist größer, du bist intelligenter, du bist erfahrener, du hast Daumen und hast eine deutlich bessere Kontrolle über deinen Bewegungsapparat. Nutze das.
Du kannst ausweichen. Nein, du sollst Zuhause natürlich nicht wegrennen oder über Stühle laufen, aber zB am Sofa einfach die Beine hoch nehmen, falls er da noch nicht ran kommt. Eine Decke auf die Beine als Barriere. Oder schnapp ihn dir und halte ihn einfach sanft einen Moment fest um ihn runterzufahren. Über der Brust kannst du ihn sicher anfassen, da ist der lange Unterkiefer im Weg und der kann dir nicht in die Finger beißen. Und sonst Arme usw. halt einfach so drehen, dass er nicht dran kommt. Und wenn er zappelt, dann musst du halt einfach darauf reagieren und dich mit bewegen, dass er nicht rein hacken kann.
Wobei ich auch sagen muss, wenn der Kleine nach einer längeren Schlafpause hoch dreht, würde ich ihm eher auch nochmal kurz die Möglichkeit geben die neue Energie raus zu lassen und ihn von da aus runter fahren. Also zB wenn er anfängt in dich rein zu beißen, Zergel anbieten. Aber nicht im Tausch (dann wird es ja langweilig), sondern bisschen zergeln. Nicht wild um ihn nicht künstlich hoch zu fahren, aber so, dass es gerade eben interessant bleibt und da dann halt in den Bewegungen langsamer und ruhiger werden bis ihr aufhört. Wichtig ist dabei, dass man den Hund runter führt, sprich du sollst nicht einfach langsamer werden und dann wird das Zergel zu langweilig und er packt dir wieder in die Hand. Sondern eben, so, dass der Hund ruhiger wird. Nebenbei in Kuscheln übergehen hilft meiner Erfahrung nach auch gut. Oder ihr macht nochmal einen sehr kurzen, trödeligen Nachtspaziergang. Oder was auch immer, das musst du eben herausfinden was bei deinen Hund funktioniert. Schau dir deinen Hund an, lerne von ihm, sei kreativ.
Vielleicht als Tipp. Ich nutze für die Welpen als Abbruch ein tieferes "mh!". Das ist schnell, kurz, prägnant und damit sehr genau punktuell einsetzbar. Und vor allem macht man sich das nein nicht kaputt. Funktioniert gut. Wenn nicht, ist es an der Zeit körperlich einzugreifen und ihn schlicht und ergreifend dran zu hindern zu tun was er will. Ich nutze es auch bei den erwachsenen noch, so als sanfter Abbruch, Warnung, dass da jetzt gleich die ganze kommt und ich, sobald sie dort sind, da deutlich schärfer eingreifen werde. Das funktioniert deshalb, weil eben auch die Welpen ein mh bekommen und wenn sie dann nicht aufhören, hinderte ich sie halt körperlich dran.
Wobei, muss ich auch ganz deutlich sagen, wenn der Welpe überdreht (also nicht anders kann) oder es um die Befriedigung der Grundbedürfnisse geht, hat da ein Abbruch einfach nichts zu suchen. Im ersten Fall, weil er eh nicht anders kann, es hat also keine Wahl und kann nicht einfach aufhören und im zweiten, weil da in dem zarten Alter einfach der Mensch diese Grundbedürfnisse befriedigen muss. Wie bei einem kleinen Baby. Wenn das vor Hunger weint, bekommt es das Fläschchen, nicht ein "hör auf zu heulen".
Wenn du unsicher bist hilft das oft. Überlege was das was der Welpe da macht bedeutet, was das bei einem Baby wäre, wie du darauf reagieren würdest und dann wie deine Reaktion analog dazu beim Welpen aussehen sollte.
Und nein, das ist kein vermenschlichen. Sondern eine Lernhilfe. Sie funktioniert nicht immer, ein Hund ist eben doch kein Mensch, aber eben oft. Vor allem, weil Menschen normalerweise bei einem Baby sehr viel mehr Geduld aufbringen und ruhiger bleiben. Wenn dir ein Baby bei seinen Greifübungen und Spielen an den Haaren reißt fängst du ja auch nicht an mit "nein!" *zwick*, sondern du befreit ruhig die Haare, und bindest sie hoch, damit das einfach nicht wieder passiert. Und bietet den Baby einen Finger o.ä. zum greifen an.
Wichtig ist hier allerdings, dass du den Welpen eben kennst und einschätzen kannst. Also nicht "omg, da waren Zähne im Spiel, jetzt ist er aggressiv!", sondern eben schauen was der Welpe gerade WIRKLICH macht. Nämlich überfordert sein und versuchen irgendwie mit dem Adrenalinüberschuss im Körper klar zu kommen.
-
Es wurde schon sehr viel gesagt, ich würde dennoch ein, zwei Sachen einwerfen
Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen und zwar hast du geschrieben, dass du versuchst dich so leise wie möglich zu verhalten , wenn dein Welpe schläft (Buch lesen etc.) - das ist etwas was ich so nicht empfehlen würde, das kann nämlich wie bei kleinen Kindern antrainiert werden, dass du dann in Zukunft auch auf Zehenspitzen durch die Wohnung laufen musst, wenn der Hund erwachsen ist und schläft.
Wir haben immer den Fernseher laufen lassen, uns ganz normal unterhalten oder mal Musik angehabt. -eben weil das zu unserem Alltag auch mal dazugehört
Nur zum Verständnis: ich sage nicht dass man den Welpen absichtlich beim schlafen stören sollen, das natürlich nicht.
Wurde auch schon genannt, aber 10 Min Schnüffelteppich finde ich echt viel tatsächlich. Die Nase einzusetzen erfordert viel Konzentration und Energie , das ist echt Arbeit und ziemlich anstrengend in dem Alter für so einen Knirps.
Einen Hund zu haben ist kein Wettbewerb, löse dich von dem Gedanken und versuch ein wenig zu entspannen.
Ihr braucht noch keine mehrere Minuten Training am Tag , „Hausregeln“ und erste „Benimmregeln“ wie das bei euch zu Hause läuft sind erstmal mehr als genug an „Training“ :)
Liebe Grüße und Glückwunsch zu deinem Welpen!
-
-
Ich habe es jetzt nach 30 Minuten Überdrehtheit geschafft, ihn mit abgedunkelten Rolläden und leisem Sprechen herrunterzufahren.
Das ist deutlich daneben! Sorry, wenn ich Rolläden herunter lassen muss und für "Abgeschiedenheit" sorgen muss, dann ist der Punkt der Belastbarkeit bereits deutlich überschritten.
Warum kann man Welpe nicht mal Welpe sein lassen? Zumindest mal für die Zeit der Ersteingewöhnung. Da werden Bespaßungsprogramm hochgefahren, dabei hat der Welpe in seinem neuen Zuhause ganz andere Probleme: Kennenlernen aller Familienmitglieder und wie jeder Einzelne so tickt. Ja, Stimmung ist bei jedem anders, auch die Stimmlage! Jeder spricht die Kommandos in der Regel anders aus! Dann der Rufname! Wusste der Welpe, dass er ab heute auf Name X hören muss? Wahrscheinlich eher nicht!
Zum Thema beißen. Du bist stärker, du bist größer, du bist intelligenter, du bist erfahrener, du hast Daumen und hast eine deutlich bessere Kontrolle über deinen Bewegungsapparat. Nutze das.
Ja, das bist Du momentan noch. Aber glaube mir, Dein Hund ist nicht dumm, der ist lernfähig. Mit zunehmendem Alter merkt er, dass er mit seiner Beisskraft Dir deutlich überlegen ist. Deshalb, lass Dich nicht erst auf ein Kräftemessen ein, biete Alternativen und steuere gegen Kraftproben dagegen an.
Stell Dir vor, Du bekommst die Augen verbunden, fremde Menschen kommen und Du wirst in ein Auto/Flugzeug gesetzt und landest am Ende in einem für Dich fremden Land. Du nix verstehen, Du kennst logischerweise Deine Umfeld nicht, stehst da und alle reden auf Dich ein. Du verstehst die Sprache nicht! Sie ist Dir nicht vertraut! Was machst Du? Dann kommen diese fremden Menschen und machen ein Spielprogramm. Wie reagierst Du? Machst Du einfach so mit? Versuchst Du aus Deiner bisherigen Erfahrung heraus erst einmal Dein erlerntes Ding zu machen? Wie fühlst Du Dich dabei?
Das Gegenstück: da ist eine Person, die nimmt Dich an die Hand und zeigt Dir erst einmal die fremde Welt. Sie gibt Dir Orientierung, lässt Dir Raum und Zeit.
Zu welcher Person hättest Du mehr Vertrauen? Beantworte Dir die Frage selbst!
Welpen können nicht sprechen, sich nur verständlich machen, wenn seine Menschen seine Mimik und Gestik lesen können. Viele Menschen können Hunde "nicht lesen". Sie meinen es nicht schlecht und dennoch kommt beim Hund so vieles negativ an. Hunde haben keine Hände zum Boxen. Sie haben Zähne und die setzen sie eben ein. Notfalls zur Selbstverteidigung!
-
Zum Thema beißen. Du bist stärker, du bist größer, du bist intelligenter, du bist erfahrener, du hast Daumen und hast eine deutlich bessere Kontrolle über deinen Bewegungsapparat. Nutze das.
Ja, das bist Du momentan noch. Aber glaube mir, Dein Hund ist nicht dumm, der ist lernfähig. Mit zunehmendem Alter merkt er, dass er mit seiner Beisskraft Dir deutlich überlegen ist. Deshalb, lass Dich nicht erst auf ein Kräftemessen ein, biete Alternativen und steuere gegen Kraftproben dagegen an.
Hä? Was hat das denn mit Kräftemessen zu tun? Das ist doch kein Machtkampf. Es geht darum sich der Ressourcen die man hat bewusst zu werden um sich gegen die Beißattacken, wenn sie halt da sind, zu schützen ohne dabei noch mehr Druck auf den Hund ausüben zu müssen. Es geht um Deeskalation, Selbstschutz. Sollte anhand der Beispiele eigentlich mehr als deutlich sein.
Davon abgesehen bleibt man das, bis auf vielleicht den letzten Punkt, bei einem Hund in der Größenordnung auch.
-
Ich musste gerade echt lachen. Der Hund ist dir mit seiner Beißkraft überlegen? 😂 Ja, also wenn ihr ein Beißduell startet, dann wahrscheinlich schon, ja. Ansonsten weiß ich echt nicht, woher immer diese Angst kommt, dass der Hund merken könnte, dass er stärker ist. Erstens stimmt das so einfach nicht und zweitens... ja und wenn? Das wäre nur dann relevant, wenn man den Hund irgendwie durch körperliche Überlegenheit führen müsste. Insofern... ich zergel mit allen Welpen, ich spiele körperlich mit denen und lasse sie - oh Gott - sogar oft gewinnen. Bisher hat noch keiner versucht die Weltherrschaft an sich zu reißen.
-
Vielen, vielen Dank für die ganzen Tips und Hinweise. Ihr wisst gar nicht, wie sehr es mich beruhigt, anscheinend eine ganz normale Phase durchzumachen.
Das mit den Rolläden herunterfahren war ein Strohhalm, an den ich mich geklammert habe, um ihn zu beruhigen. Dass das nicht zur Gewohnheit werden sollte, ist klar. Gleichzeitig möchte ich aber auch nicht laut in der Küche klappern, wenn er ein Nickerchen macht, bzw. machen möchte/soll. Sobald die Geräuschkulisse für ihn zur Normalität angehört, geht das sicherlich - ich will ihn ja nicht in Watte einpacken.
Ich hab ihm vorhin mal einen alten Amazon-Karton (minus das Packband natürlich) angeboten und etwas angerissen - war ulkig anzusehen, wie er mit einem viel zu großen Stück Pappe nirgends durchpasste! Danach noch Straußenstrosse auf seiner Decke und er wurde ruhig. Nur das Endstück lies er sich nur widerwillig wegnehmen, aber er soll sich ja nicht dran verschlucken.
Nach zwei Winslern und gutem Zureden meinerseits war der Akku leer und er ist eingeschlafen.
Mein bisheriges Fazit aus den ganzen Tips:
- in allen möglichen Situationen Nein + direkt Alternativen anbieten
- er darf ruhig etwas (Karton) zerstückeln, wenn ich es ihm anbiete
- wenn er runterkommt, achte ich genau darauf, wie er auf Streicheln reagiert - vielleicht ist das in der Situation nicht sein Ding und der reine Körperkontakt, wenn er an mich "andockt", reicht ihm völlig
- keine groß komplizierten Spiele
- Eine Knabberpause in Spaziergänge einbauen
- Bei Beißattacken ein weiches Spielzeug probieren
Fragen, die mir noch eingefallen sind: Wenn ich in der Küche am werkeln bin und er wach ist, wie sieht es mit Augenkontakt aus? Ich habe gelesen, man sollte den Lütten in Ruhe lassen und Augenkontakt vermeiden. Erschien mir allerdings komisch, da Augenkontakt doch auch Vertrauen aufbaut? Er schaut mich zumindest häufig neugierig an.
Es es helikopter-Herrchen-mäßig, dass ich bei jedem Laubblatt, jedem Grasbüschel und jedem Zweig, den er am Boden oder sonst wo findet, ein Verbot ausspreche? Vor der Tür gibt es zu vieles, was noch interessanter ist, aber im Garten wird er zum Veganer.
Teilweise kommt er (gefühlt) voller Euphorie auf mich losgelaufen, möchte an mir hoch und schlabbert mir den Bart und/oder die Ohren ab, wenn ich es zulasse. Ist das eine Zuneigungsbekundung? Manchmal beißt er mir dann in den Bart
-
Achja, als spätere Auslastung hatte ich an Agility oder Obedience gedacht, wobei Obedience nach anfänglicher Skepsis meinerseits doch ganz cool aussah. Flyball sieht klasse aus, scheint aber echt nicht gut für die Gelenke zu sein.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!